Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Makroaufnahme und Lesebrille??
Moin.
Ich habe mir kürzlich ein Makroobjektiv gekauft und nun stellt sich mir die Frage ob ich bei der Makrofotografie eigentlich meine Lesebrille aufsetzen muß?
Die Naheinstellungsgrenze des Objektivs (Sigma 105mm) liegt bei 31,2 Zentimeter. Das wäre ja eigentlich auch so der normale Leseabstand.
Wenn ich ohne Lesebrille knipse, gleiche ich ja über die manuelle Fokussierung meinen eigenen Sehfehler aus. Mit dem Ergebnis, daß jemand ohne Sehschwäche meine Bilder als unscharf bezeichnen würde. Ist meine Denkweise richtig? Muss ich dann mit LEsebrille Makros fotografieren?
Gruß und Dank
Doly
Hallo Doly,
ich denke, dass dies von deiner Arbeitsweise abhängig ist.
Ich kann dir nur sagen, wie ich das mache.
Mit Stativ und Display --> Lesebrille
Wenn ich durch mit dem Sucher arbeite ist bei mir die Dioptrienkorrektur aktiviert --> daher ohne Brille.
Display:
Unscharfes Bild siehst Du Dir aus der Nähe an, ohne Lesebrille ist es also höchstens noch unschärfer.
Monitor:
Du schaust auf die Mattscheibe durch die Optik des Okkulars, so dass Du auf die Ferne akkomodierst, vermutlich geht das ohne Lesebrille besser als mit. Auch hier gilt, bei Fehlfokus ist das Bild auf der Mattscheibe unscharf, das kannst Du mit keiner Brille wieder scharf sehen, evtl. siehst Du es halt noch unschärfer.
Natürlich kann Dein Sehfehler so ausgeprägt sein, dass Du die Unterschiede zwischen scharf und unscharf auf Dislpay/Mattscheibe nicht erkennen kannst, dann solltest Du auf Brille oder Lomographie setzen.
Jan
Welche Kamera hast du und wie fokussierst du?
Wenn du mit Hilfe des Monitors scharf stellst, musst du deine Lesebrille unbedingt verwenden. Wenn du aber durch den Sucher schaust, kannst du den Dioptrienausgleich verwenden und ohne Brille scharf stellen.
Nur mit der Naheinstellgrenze des Objektivs hat das nichts zu tun - das gilt für alle Entfernungen!
Hallo Doly,
Wenn ich ohne Lesebrille knipse, gleiche ich ja über die manuelle Fokussierung meinen eigenen Sehfehler aus. Mit dem Ergebnis, daß jemand ohne Sehschwäche meine Bilder als unscharf bezeichnen würde. Ist meine Denkweise richtig? ...
Wenn du eine der älteren Sony mit optischem Sucher hast, ist die Denkweise richtig. Du gleichst dann mit der Fokussierung deinen Sehfehler aus.
Bei einem digitalen Sucher oder dem Monitor stimmt das aber nicht mehr. Hier entsteht das Bild auf dem Sensor und wird dann elektronisch wieder projiziert - damit hast du einen neuen Strahlengang. Das ist wie wenn du ein Blatt Papier betrachtest und argumentierst: Ich schreibe unscharf, damit es jemand mit Sehfehler scharf sehen kann.
Du wirst ohne Brille und mit Sehfehler überhaupt nie eine vollständige Schärfe erreichen, weder auf dem Monitor noch im elektronischen Sucher (ohne Dioptrienausgleich). Wenn du trotzdem versuchst scharfzustellen, wir der Zustand, bei dem dir die Schärfe am besten vorkommt aber vermutlich auch der absolut schärfste Zustand sein. Da gibt es dann keine Verschiebung des Fokus, nur wird es für dich nicht ganz scharf.
Gruß, Johannes
Hallo Doly,
Wenn du eine der älteren Sony mit optischem Sucher hast, ist die Denkweise richtig. Du gleichst dann mit der Fokussierung deinen Sehfehler aus.
Kann ich mir nicht vorstellen. Unscharf ist Unscharf. Bei sehfehler wirds halt nie scharf.
Bei einer "alten" SLR entstand das Bild auf einer Mattscheibe, die mit dem Sucherokular betrachtet wurde. Auch damals gab es schon einen Dioptrien-Ausgleich, damit auch Fehlsichtige ohne Brille gut scharfstellen konnten. Ohne Brille und ohne Dioptrienausgleich hat man zwangsläufig falsch fokussiert!
Aber nochmal: der/die TO hat sich ja extra auf nie Naheinstellgrenze bezogen! Und die hat damit nichts zu tun...
Nur damit hier keine falschen Antworten zu Verwirrung führen, die Aussage von Johannes bzgl. älteren Kameras mit optischem Sucher ist definitiv falsch.
Beim optischen Sucher ohne Dioptrieausgleich fokussiert man nicht falsch, weil man seinen Sehfehler korrigiert, sondern weil man auf der Mattscheibe nur Matsch sieht und daher nicht zwischen Scharf und Unscharf unterscheiden kann.
Jan
kilosierra
13.05.2015, 23:06
Du brauchst die Brille nicht unbedingt zum Fokussieren.
Mit Display --> Brille,
mit Sucher --> Dioptienausgleich, keine Brille
aber um die Motive zu finden, kann sie schon nützlich sein. :D
screwdriver
14.05.2015, 00:49
Muss ich dann mit LEsebrille Makros fotografieren?
Für das Foto ist es völlig egal.
Es ist dann richtig fokussiert, wenn du es "am schärfsten" siehst. Egal, ob mit oder ohne Brille.
Mit Brille oder Dioptrienausgleich (das ist technisch dasselbe) ist nur dein individueller Schärfeeindruck deutlich differenzierter und du kannst die (sehr geringe) gewünschte Schärfeebene bei Makros deutlich leichter genau (genug) einstellen.
.
Dank euch für die rege Teilnahme an meinem Problem.
Aber ist das nicht umständlich, wenn ich jedes Mal den Dioptrienausgleich verstellen muß wenn ich von Makro wieder zu normalen Fotos wechsel? Ich kann an meiner a65 auch keine Markierungen erkennen, an denen man sich die Verstellung leichter merken kann.
Gruß
Doly
Warum willst du dein Brillentrageverhalten bei Makros ändern?
Ich trage Brille seit dem sechten Lebensjahr und fotografiere immer mit Brille, egal ob Makro oder andere Objekte, da der eingebaute Dioptrienausgleich für meine Sehschwäche nicht reicht.
Ich nutze bei Makros an meiner A77 immer die Vergrösserung für die manuelle Scharfstellung und gut ist's.
Dank euch für die rege Teilnahme an meinem Problem.
Aber ist das nicht umständlich, wenn ich jedes Mal den Dioptrienausgleich verstellen muß wenn ich von Makro wieder zu normalen Fotos wechsel?Nochmal: die Problematik hat nichts mit Makro-Aufnahmen zu tun!!!
Scharfstellen am Monitor: MIT Brille!
Scharfstellen im Sucher: OHNE Brille, aber mit Dioptrienausgleich!
Solltest du MIT Brille den ganzen Sucher überblicken können, brauchst du auch keinen Diotrienausgleich.
Alles klar? :cool:
Ich habe jetzt noch mal über deine Theorie mit der Fehlfokussierung, die deine Sehschwäche ausgleicht nachgedacht:
das funktioniert nicht bei Fotokameras, aber bei Ferngläsern, da dort das Bild ja nicht auf eine Mattscheibe oder einen Sensor projiziert wird, sondern direkt in dein Auge und damit kannst du deinen Sehfehler über eine, für den normalsichtigen Menschen Fehlfokussierung ausgleichen.
... sondern direkt in dein Auge und damit kannst du deinen Sehfehler über eine, für den normalsichtigen Menschen Fehlfokussierung ausgleichen.
...und genau dafuer ist die Dioptrienkorrektur am Sucher da.
Du stellst einmal die fuer dich noetige Korrektur am Sucher ein, egal ob das jetzt Makro, Tele oder was weiss ich Aufnahmen sind. Benutzt jemand anderer mit abweichender Sehstaerke die Kamera, wird ihm das Bild im Sucher unscharf erscheinen, obwohl perfekt fokussiert.
...aber bei Ferngläsern, da dort das Bild ja nicht auf eine Mattscheibe oder einen Sensor projiziert wird, sondern direkt in dein Auge und damit kannst du deinen Sehfehler über eine, für den normalsichtigen Menschen Fehlfokussierung ausgleichen.Aber auch bei (guten) Ferngläsern gibt es einen Dioptrienausgleich, weil nicht immer beide Augen gleich fehlsichtig sind.
Franco44
14.05.2015, 10:53
Wie kompliziert man das Thema doch machen kann?
Benutze ich ein Fernglas, dann setze ich die Brille ab.
Ein Fernglas muss immer stark fokussiert werden (Mittendrehrad).
Eine Kamera benutze ich aber von je her mit Brille (Gleitsichtbrille).
Der Sony-Sucher zeigt mir dabei den vollen Ausschnitt an (ist wichtig),
das Schulter-Display und das Rück-Display erfordert immer meine Brille.
... ebenso das Objekt, was ich beobachten und fotografieren will.
Wie kompliziert man das Thema doch machen kann?
Benutze ich ein Fernglas, dann setze ich die Brille ab.
Ein Fernglas muss immer stark fokussiert werden (Mittendrehrad).
Eine Kamera benutze ich aber von je her mit Brille (Gleitsichtbrille).
Der Sony-Sucher zeigt mir dabei den vollen Ausschnitt an (ist wichtig),
das Schulter-Display und das Rück-Display erfordert immer meine Brille.
... ebenso das Objekt, was ich beobachten und fotografieren will.
So kompliziert, dass du da offensichtlich einiges durcheinander wirfst.
Natürlich kann man ein Fernglas auch mit Brille benutzen. Dazu gibt es umstülpbare Okulargummis. Das Mitteldregrad ist zum scharfstellen, unabhängig ob mit oder ohne Brille.
Ich setze als Brillenträger die Brille (keine Gleitsichtgläser) immer ab (bzw. schaue drunter durch), weil ich kurzsichtig bin.
Aber auch bei (guten) Ferngläsern gibt es einen Dioptrienausgleich, weil nicht immer beide Augen gleich fehlsichtig sind.
Mein Eschenbach hat dazu ein einstellbares Eintrittsokular rechts.
screwdriver
14.05.2015, 12:15
Dank euch für die rege Teilnahme an meinem Problem.
Aber ist das nicht umständlich, wenn ich jedes Mal den Dioptrienausgleich verstellen muß wenn ich von Makro wieder zu normalen Fotos wechsel?
Du musst - einmal richtig eingestellt - danach nichts mehr verstellen.
Die Korrektur deiner Fehlsichtigkeit ist für jede fotografische Situation dieselbe.
Egal ob Makro, Weitwinkel oder Tele.
Du schaust auf ein "projiziertes Bild", welches immer den selben Abstand hat.
Egal, ob das fotografische Objekt ein paar Millimeter oder Kilometer entfernt ist.
Das ist wie bei einer Dia-Schau auf einer Leinwand mit (angenommer) fester Betrachterposition. Du schaust immer nur auf die Leinwand. Das Bild auf der Leinwand muss vom Projektor fokussiert werden.
Wenn das gesehene Bild wegen fehlender Brille (= Dioptrienausgelich) schon nicht scharf ist, hilft keine noch so gute Projektion, es so scharf zu sehen wie es tatsächlich ist. Allerdings kannst du trotzdem tendenziell erkennen wenn das Bild den besten Schärfeeindruck macht.
Dabei ist es völlig egal, ob der Projektor einen halben Meter oder 2 Kilometer entfernt von der Leinwand steht.