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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verständnisfrage zu RAW-Dateien


urmeli-hd
14.04.2015, 13:56
RAW-Dateien enthalten ja eigentlich ein JPG als Vorschau. Welchen Sinn macht es dann eigentlich, kameraseitig die Option RAW + JPG auszuwählen anstatt nur RAW?

Das gleiche bei Bildbearbeitungsprogramme bzw. RAW-Entwicklern: Auch hier kann ich nur RAW importieren oder RAW + JPG (in Aperture z.B. getrennt und/oder in einer Datei).

Ich habe mir bislang wenig Gedanken um das Problem gemacht und immer mit der Option RAW + JPG gearbeitet, sowohl an der Kamera als auch bei der nachfolgenden Bildverwaltung/-bearbeitung. Aber da nun Aperture über den Jordan geht und ich zu Capture One wechsele, importiere ich in Capture One den Inhalt der Aperture-Bibliotheken. Bei diesem halbautomatisierten Aperture-Import werden nur RAW-Dateien importiert (oder nur JPGs, je nachdem, was ich in Aperture unter "als Original verwenden" eingestellt habe). Die Frage ist dann, ob ich überhaupt die JPGs aufheben übernehmen soll, wenn die JPGs schlimmstenfalls auch aus dem RAW-Files extrahierbar sind?

Alison
14.04.2015, 14:06
Die in Raw eingebetteten jpgs sind bei Sony in der Auflösung stark reduziert und eignen sich nicht als Ersatz für ein vollwertiges jpg aus der Raw+jpg Option.

urmeli-hd
14.04.2015, 14:42
Die in Raw eingebetteten jpgs sind bei Sony in der Auflösung stark reduziert und eignen sich nicht als Ersatz für ein vollwertiges jpg aus der Raw+jpg Option.
Gut, dann fällt das schon mal weg - es war bislang auch nur eine theoretische Erwägung.

Bleibt die Frage: Brauche ich die JPGs oder reicht es aus, sich allein auf die RAWs zu konzentrieren? Am Ende, wenn ich irgendeine Diashow oder einen Druckauftrag erstelle, wird das dann ohnehin aus dem RAW-Entwickler (Aperture oder Capture One) in ein anderes Format (JPG, TIFF etc.) exportiert

kukeulke
14.04.2015, 15:44
Da Capture One die 'Kochrezepte' zur Entwicklung der RAW Dateien separat im Katalog (oder in Katalogen) speichert, ist die Erstellung der zugehörigen JPEG, TIFF oder PNG Dateien nur eine Frage der Selektion und der Rechenzeit.
Ich bewahre jedenfalls keine entwickelten Bilder auf, weil sich die jederzeit passend (Größe, Qualität, Dateiformat) für den jeweiligen Anwendungsfall wieder herstellen lassen.
Bleibt nur das Rest-Risiko, dass das .ARW Format irgend wann so veraltet ist, dass es dafür keine Unterstützung mehr gibt. Aber dann kann man immer noch mit der dann antiken C1 Software den gesamten Katalog exportieren ...

Alison
14.04.2015, 15:56
Bleibt die Frage: Brauche ich die JPGs oder reicht es aus, sich allein auf die RAWs zu konzentrieren?

Bei allen Vorteilen von Raw: Fallsdu Wert auf die Original Farb-und Kontrast Wiedergabe der Kamera legst: es ist schwer genau die aus einen Raw zu erzielen.

Ich selbst hab lange Raw + jpg gemacht aber es ist sehr mühsam das sauber zu machen, deshalb seit ein paar Jahren nur noch Raw.

urmeli-hd
14.04.2015, 18:28
Bei allen Vorteilen von Raw: Fallsdu Wert auf die Original Farb-und Kontrast Wiedergabe der Kamera legst: es ist schwer genau die aus einen Raw zu erzielen.
Die RAWs dienen mir für ganz subjektive Umsetzungen, mal mit weniger, mal mit mehr Aufwand. Es geht mir nicht darum, die OOC-JPGs zu imitieren. Bislang hatte ich immer beides parallel ausgeben lassen - aber eigentlich fasse ich die JPGs nie wieder an. Ich denke, ich werde mich zukünftig tatsächlich mal auf die Erstellung von RAWs konzentrieren. Ganz zu einer endgültigen Entscheidung bin ich noch nicht gekommen.

Soweit meine Gedankenspiele rund um einen neuen Workflow anlässlich des Umstiegs von Aperture zu Capture One.

Worüber ich auch noch grübele: Bislang lagen die Bilder immer in der Aperture-Datenbank. Ich überlege, ob anlässlich des Wechsels die Bilder in ein Festplattenverzeichnis auslagere und dann nur noch von Capture One referenzieren bzw. verwalten lasse.

Windbreaker
14.04.2015, 18:34
RAW + JPG hat meiner Meinung dann Sinn, wenn du nach der Aufnahme sofort ein Bild in vernünftiger (verwertbarer) Auflösung brauchst.
Die RAW-Daten stehen dann aber später eben noch zur Verfügung, wenn man irgendwann mal doch noch schön entwickeln will.

Neonsquare
14.04.2015, 20:18
Wobei im Zeitalter von Bilderveröffentlichung per "Social Media" die "Full HD" großen Preview JPEGs in den ARWs durchaus verwertbar sind. Man erhält diese sehr einfach bei aktuelleren Sonys mit Wifi-Funktion und Übertragung aufs Handy. Das reicht für sehr viele "Ich brauch schnell ein JPEG"-Fälle aus und man spart sich das ganze RAW+JPEG-Gedöns. Noch schöner wäre natürlich wenn Sony endlich mal eine manuelle In-Kamera Konvertierung von RAW nach JPEG implementieren würde - am besten noch mit unterschiedlich wählbaren Kreativeinstellungen!

wus
14.04.2015, 22:25
Wenn Du Deine Fotos sowieso immer aus RAWs entwickelst macht es m.E. keinen Sinn RAW+JPG zu fotografieren.

Mir ist das zu viel Aufwand, bei anspruchslosen Motiven reicht mir in aller Regel das JPG ooc. Da ich aber nicht immer im Vorhinein sicher beurteilen kann ob ein Motiv von der Kamera JPG Engine "gut genug" wiedergegeben wird fotografiere ich grundsätzlich RAW+JPG, dann kann ich im Bedarfsfall nachbearbeiten.

Windbreaker
14.04.2015, 22:34
Wobei im Zeitalter von Bilderveröffentlichung per "Social Media" die "Full HD" großen Preview JPEGs in den ARWs durchaus verwertbar sind.....

Ich übertrage öfter mal ein oder mehrere Jpegs per WIFI auf mein Tablet und beschneide dort die Bilder für Presseartikel, die ich danach schnell per Mail weitergebe. Das dauert mit den großen RAWs einfach zu lange. Mit JPEGs ist die Übertragung kürzer und die Bearbeitung geht wesentlich schneller. (Ich hab zumindest noch keine bessere Bearbeitungsmethode gefunden) Wenn ich die Bilder zuhause übertragen habe, dann lösche ich meist die JPEGs wieder und behalte nur die RAWs.

Neonsquare
15.04.2015, 14:24
Ich übertrage öfter mal ein oder mehrere Jpegs per WIFI auf mein Tablet und beschneide dort die Bilder für Presseartikel, die ich danach schnell per Mail weitergebe.


Klar - bei Reportagen für Print ist das sinnvoll. Die Preview-JPEGs sind unbeschnitten etwa eingepasst in 16 x 9 cm bei 300dpi. Kommt halt drauf an für welches Medium. Ich hab mich ja konkret nicht auf Print sondern Web bezogen. Meine Print-Artikel sind keine Reportagen - da muss eh nichts schnell gehen.


Das dauert mit den großen RAWs einfach zu lange. Mit JPEGs ist die Übertragung kürzer und die Bearbeitung geht wesentlich schneller. (Ich hab zumindest noch keine bessere Bearbeitungsmethode gefunden) Wenn ich die Bilder zuhause übertragen habe, dann lösche ich meist die JPEGs wieder und behalte nur die RAWs.

Wie gesagt - ich kann immer noch nicht verstehen, warum Sony noch nicht auf die Idee gekommen ist eine Konvertierungsfunktion einzubauen. Einfach ein RAW-Bild an der Kamera auswählen, Menü, "Nach JPEG konvertieren", evtl. noch ein Einstellscreen mit Größe (S,M,L...) und Qualität und fertig. Alternativ gerne auch direkt mit der Übertragung ans Smartphone verknüpfen - also direkt vor der Übertragung ein JPEG erzeugen und dann gar nicht erst dauerhaft speichern. Wenn man das alles dann auch noch für mehrere vorher markierte Bilder machen könnte, dann wäre es perfekt.

cicollus
16.04.2015, 16:15
Bei allen Vorteilen von Raw: Fallsdu Wert auf die Original Farb-und Kontrast Wiedergabe der Kamera legst: es ist schwer genau die aus einen Raw zu erzielen.

Ich selbst hab lange Raw + jpg gemacht aber es ist sehr mühsam das sauber zu machen, deshalb seit ein paar Jahren nur noch Raw.

Hallo,

hier fehlt es mir nun am genauen Verständnis dafür.
Ich verwendete bisher ebenso RAW und JPEG zusammen und entwickelte dann immer nur die wichtigstens oder schwierig belichteten Bilder manuell.
Wieso sind die JPGs eingebettet, diese liegen doch im Dateisystem getrennt nebeneinander?
Ist es irgendwie nachteilig ("mühsam sauber zu machen"), Speicherplatz und ~zeit mal aussen vor gelassen, RAW und JPEG bei der Aufnahme zu wählen?

Gruß
Jörn

Man
16.04.2015, 17:08
Ich kenne das nur von meiner D7D:
damit die Kamera ihre eigenen RAWs schnell auf dem Display anzeigen kann, wird zusätzlich zur RAW-Datei noch eine MiniJPG-Datei gespeichert. Die Auflösung dieser Datei reicht dann gerade mal für die Anzeige im Kameradisplay.

Ob das heute bei RAW (heißen bei Sony ARW) auch noch so gemacht wird, weis ich nicht. Jedenfalls wird zur RAW-Datei keine separate MiniJPG-Datei mehr angezeigt - es könnte aber natürlich sein, dass diese MiniJPG-Datei jetzt in der RAW-Datei selber eingebettet ist.

Diese MiniJPGs haben nichts mit einer zusätzlichen JPG-Datei zur RAW-Datei (bei Einstellung "RAW+JPG") zu tun.

vlG

Manfred

Alison
16.04.2015, 17:42
Die Erklärungen von Manfred treffen auch auf heutige Raws zu - nur die Größe und Qualität der eingebetteten jpgs unterscheidet sich von Kamera zu Kamera und Marke zu Marke.