Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann SteadyShot ein?
cicollus
05.04.2015, 11:54
Hallo,
macht SteadyShot bei "normalen Aufnahmen", also Belichtungszeit klein gegenüber Brennweite, Sinn oder sich gar negativ bemerkbar?
Beste Grüße
Jörn
screwdriver
05.04.2015, 12:23
macht SteadyShot bei "normalen Aufnahmen", also Belichtungszeit klein gegenüber Brennweite, Sinn oder sich gar negativ bemerkbar?
Hallo Jörn,
die Wirksamkeit des SteadyShot ist individuell sehr unterschiedlich.
Manche "old Shutterhand" braucht den Stabi auch bei 1/500s bei 50mm Brennweite an KB. Andere fotografieen mit 1/5 s bei 50mm ohne erkennbare Verwacklung.
Letztlich kommt es beim Pixelpeepen auch auf die Sensorauslösung an . Klar ist, dass hier 36MP deutlich empfindlicher reagieren als 24MP oder gar "nur" 16MP bei gleichem Bildwinkel.
Ich selber habe bei meiner einzigen Kamera (einer Bridge) mit Sensor-Antiwackel diesen immer aktiviert und kann keine negativen Effekte feststellen. Einzig bei Aufnahmen mit (stabilem) Stativ (und bevorzugt mit Fernbedienung/ Fernauslöser) kann - muss nicht immer und zwangsläufig - der Steadyshot sich negativ bemerkbar machen und sollte deswegen dann ausgeschaltet werden.
Wieso eigentlich?
Das hab ich nie verstanden, dass sich Steady Shot bei Stativaufnahmen unangenehm bemerkbar macht?
Wieso eigentlich?
Das hab ich nie verstanden, dass sich Steady Shot bei Stativaufnahmen unangenehm bemerkbar macht?
Tokina, geht mir genau so!
Dreamdancer77
05.04.2015, 13:30
Wenn es bei der Auslösung zu minimalen Schwingungen kommt und dies der SteadyShot registriert, arbeitetet der Stabi sozusagen gegen sich selbst und schaukelt sich hoch. Hab ich selbst schon erlebt und versaut jedes Bild auf dem Stativ.
screwdriver
05.04.2015, 13:36
Wieso eigentlich?
Das hab ich nie verstanden, dass sich Steady Shot bei Stativaufnahmen unangenehm bemerkbar macht?
Das muss nicht sein, kann aber relatv leicht passieren. Gerade auch bei initialen "Microruckelern", die bei der Auslösung entstehen können.
Ohne definierte und ständige relativ gleichmässige "äussere Zittersignale" überreagiert der SS gerne mal und schaukelt sich selber hoch.
Mit einem Einbeinstativ (nicht freistehend) habe ich allerdings noch nie Probleme mit dem SS festgetellt.
...is so, definitiv.
Habe schon etliche Langzeitaufnahmen dadurch versaubeutelt.
:roll:
...ääh.......wie schon gesagt Langzeitbelichtungen, bei kurzen Verschlusszeiten wird da selten was passieren.
Aber bei kurzen Verschlusszeiten braucht man in der Regel ja auch kein Stativ.
macht SteadyShot bei "normalen Aufnahmen", also Belichtungszeit klein gegenüber Brennweite, Sinn oder sich gar negativ bemerkbar?
Anfangs hieß das noch "AS (AntiShake)" und wurde in der Dimage A1 angeboten. Niemand beschrieb damals den kleinen Nachteil der Doppelkonturen bei Serienaufnahmen. Auch in der Dynax7D wurde daraus kein Thema, obwohl dort schon heftig berichtet wurde, daß bei Aufnahmen kürzer als 1/200 Sekunden der AS besser abgeschalten bliebe.
Sony brachte Verbesserungen ein und nannte das fortan "Steadyshot", die Unsicherheit, wann dieses Wunderding wirklich nützlich ist, bestand weiterhin. Andere Hersteller setzten auf den teuren Einbau in jedes einzelne Objektiv, sagten jedoch nicht, warum das im Gebrauch überlegen sein sollte. Es gab unzählige Diskussionen über die mögliche Störung bei Doppelanwendungen - also "Steadyshot" + "OS" gleichzeitig. Genannt wird auch gerne der negative Einfluß bei Anwendungen mit Stativ.
Mit dem Erscheinen der A77 wurde der Ein/Ausschalter abgeschafft. Erklärungen warum das nötig war sind spärlich. Ich verrate es hier und jetzt:
Bei Serienaufnahmen mit schnellen Bildfolgen kommt es oft zu lästigen Doppelkonturen. Dies deshalb, weil der "SS" nicht schnell genug ist, seine Aufgabe als Bildstabilisator zu erfüllen. Es entstehen unkontrollierbare Schwingungen, die zu mikroskopischen Konturverschiebungen führen, was später als Unschärfe bemerkt wird. Deshalb schaltet der "SS" automatisch ab, sobald die Serienbildfunktion in Betrieb ist. Leider passiert das nicht, wenn im Normalbetrieb einfach sehr schnell der Auslöser betätigt wird. Bei Belichtungszeiten langsamer als 1/125 ist das schön zu testen. Bei kürzeren Verschlußzeiten wirkt sich die Trägheit des "SS"-Systems immer weniger aus.
Wer also gewinnen will beim Gebrauch des internen Bildstabilisators, muß diesen sehr bewußt einsetzen, auch wenn der ständige Einsatz die Lebensdauer nicht negativ beeinflußt.
Servus
Gerhard
Deshalb schaltet der "SS" automatisch ab, sobald die Serienbildfunktion in Betrieb ist.
Zumindest bei der A99 und bei der A900 stimmt das so nicht!
screwdriver
05.04.2015, 15:08
...ääh.......wie schon gesagt Langzeitbelichtungen, bei kurzen Verschlusszeiten wird da selten was passieren.
Aber bei kurzen Verschlusszeiten braucht man in der Regel ja auch kein Stativ.
"Kurze Verschluszeit" ist relativ und abhängig von Bildwinkel und Sensorauflösung.
1/500s mit 300mm an 24MP auf APSC ist schon relativ lange und mit 300mm an 16MP auf Kleinbild relativ kurz.
...richtig.....ich berichtige: relativ lange/ relativ kurze Verschlusszeiten :top:
Ich denke aber, es war klar, was ich meinte :D
Das hab ich nie verstanden, dass sich Steady Shot bei Stativaufnahmen unangenehm bemerkbar macht?
die Stabilisierung arbeitet anhand von Messwertes eines Beschleunigungsensors. Wie jede Messung ist auch diese mit statistischen Fehlern ("Rauschen") behaftet. Da die Stabilisierung Werte im sehr niedrigen Bereich, also nahe an der Auflösungsgrenze des Messaufnehmers, benötigt, kann sich die Stabilisierung durch die statistischen Fehler bei starrer Montierung aufschaukeln und dann den gegenteiligen Effekt hervorrufen: das Bild ist verwackelt, da der Stabi eine gar nicht vorhandene Bewegung, sondern das Störsignal ausregelt. Ein "initialer" Mikroruckler ist nicht notwendig. Dieser Effekt tritt vor allem bei längeren Belichtungszeiten auf und ist empfindlich von der Montierung abhängig. Für die eigene Kombi und Arbeitsweise hilft nur ausprobieren, um die Grenzen und Möglichkeiten kennen zu lernen.
Anfangs [...]diese Aussage ist schlicht falsch.
Schon die Minolta DiMAGE A1 (erste AS-Kamera) stabilisierte auch bei Serienaufnahmen, die A900 tut dies absolut sicher (oft genug genutzt) und vmtl. wird auch die neueste α7 II (hatte ich nur mal kurz in der Hand) es tun.
Die "ominösen" Doppelkonturen habe ich noch nie gesehen und kann mir auch nicht vorstellen, wie diese entstehen sollten.
Bei optischen Stabis im Objektiv leidet die Bildqualität am Bildrand, wenn der Stabi stark ausregeln muss und die optische Achse signifikant verkippt, vor allem bei hoch geöffneten Objektiven. Bei Sensorstabis gibt es bei starker Ausregelung "Dreck"effekte im Bokeh durch die perspektivische Verschiebung, diese können sich als eine Art "Doppelkonturen" zeigen. Diese Effekte treten aber vor allem dann auf, wenn man bereits im Grenzbereich der maximal möglichen Stabilisierung arbeitet (oder sich auf den Stabi verlässt und keine ruhige Kamerahaltung erlernt und pflegt!).
cicollus
05.04.2015, 18:45
Danke euch allen für die Beiträge an dieser Diskussion, die Teilnahme übertraf meinen Erwartungen :)
Das die Relation der Verschlußzeit auch in Abhängigkeit zur Sensorauflösung ist, war mir bisher noch gar nicht so bewusst.
Dann müßte ja theorerisch auch die Objektivgüte eine Rolle spielen. Als gebranntes Kind: Mein 1. Objektiv war ein Tamron 28-200, ich bezeichne es mal als Matsch-ron.
Gruß Jörn
diese Aussage ist schlicht falsch.
Schon die Minolta DiMAGE A1 (erste AS-Kamera) stabilisierte auch bei Serienaufnahmen, die A900 tut dies absolut sicher (oft genug genutzt) und vmtl. wird auch die neueste α7 II (hatte ich nur mal kurz in der Hand) es tun.
Die "ominösen" Doppelkonturen habe ich noch nie gesehen und kann mir auch nicht vorstellen, wie diese entstehen sollten.
Diese Aussage ist verfälscht.
Ich habe mit keinem Wort bezweifelt/bestritten/behauptet, daß die Minolta DiMAGE A1 bei Serienaufnahmen NICHT stabilisiert. Daß die A900 dies ebenfalls tut, ergibt sich klar daraus, daß ich den beschriebenen Effekt niemals hätte entdecken können, wenn meine Kamera das gar nicht kann. Ob Deine Spekulation über die neueste α7 II zutreffen wird, bezweifle ich im Gegensatz zu Deiner Annahme.
Was wolltest Du sonst noch sagen, außer meine Aussage als Falschaussage zu deklarieren?
Servus
Gerhard