Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 50mm - Cropfaktor inklusiv oder exklusiv?
luke_slt_a58
04.04.2015, 15:48
Hallo liebe Leute,
ich sag es schon mal im Voraus: bin kein Experte mit Objektiven. :)
Es gab zahlreiche Beiträge bezüglich APS-C/Kleinbildformat und somit den sog. Cropfaktor und alles ist auch logisch.
Besitze eine sony alpha 58 SLT mit APS CMOS Sensor.
Laut den beiliegenden Zetteln der Kamera gibt es spezielle Objektive von Sony für Kameras mit APS-C Sensoren. Möchte mir eines dieser Objektive zulegen (50 mm 1,8 F). Mich hat es der SAL50F18 (http://www.sony.de/electronics/kamera-objektive/sal50f18) angetan.
Sind diese Millimeter-angaben (50 mm) nun effektiv für die APS-C Sensoren gedacht oder sind da tatsächlich Real 50 mm Festbrennweite eingebaut, sodass man zu einem sogenannten "equivalent focal length" von 75 mm (=1,5 * 50) für Kleinbildformate kommt ?
Denn falls der "equivalent focal length" 75 mm ist, dann müsste ich ja auf die 35 mm oder alternativ auch auf die 30 mm Festbrennweite zurückgreifen, damit ich unterm Strich das selbe Bild schießen kann wie bei einer Vollformatkamera mit dem oben genannten 50 mm Festbrennweite-Objektiv.
Viele Grüße
Lukas
Denn falls der "equivalent focal length" 75 mm ist, dann müsste ich ja auf die 35 mm oder alternativ auch auf die 30 mm Festbrennweite zurückgreifen, damit ich unterm Strich das selbe Bild schießen kann wie bei einer Vollformatkamera mit dem oben genannten 50 mm Festbrennweite-Objektiv.
Genau so ist es.
P.S.: Willkommen im Forum. :top:
luke_slt_a58
04.04.2015, 16:10
Danke für die schnelle Antwort ! :)
Auf dem Objektiv wird immer die echte Brennweite genannt. Und dem Objektiv ist es egal ob dahinter ein APS-C, KB oder Mittelformat Sensor oder ein Backstein geschraubt ist.
Das ganze Cropfaktor Bla Bla ist eigentlich nur dann interessant wenn man Bilder von Unterschiedlichen Sensorgrößen vergleichen will.
Aber wenn man sowieso nur eine Kamera bzw. nur Kameras mit gleiche großem Sensor hat, muss man sich eigentlich keinen Gedanken um den Cropfaktor machen.
In deinem Fall müsstest du dann um das gleiche Bild wie mit KB Sensor zu machen auf 50mm /1,5 = 33,3333 mm zurückgreifen.
P.S. Um die gleiche Tiefenschärfe zu erhalten müsstest du auch den Cropfaktor einrechnen. Also Fall z.b. ein KB 50mm mit 1,8er Blende das Bild gemacht hast müsste man den auch durch 1,5 Teilen.
luke_slt_a58
05.04.2015, 20:19
Ja, da hast du recht.
Objektive sind nunmal langlebig und daher wollte ich die Frage mal stellen für den Fall, dass ich in Zukunft vielleicht ja eine Kamera mit Kleinbildformat bzw. mit größerem Sensor zulegen möchte und wie vorhin schon erwähnt um den ähnlichen Faktor bzw. Effekt zu erhalten wie bei einer Vollformatkamera.
Danke für die Antwort ! :)
screwdriver
05.04.2015, 20:34
... für den Fall, dass ich in Zukunft vielleicht ja eine Kamera mit Kleinbildformat bzw. mit größerem Sensor zulegen möchte...
Du hast bislang offenbar den Billdreis der Objektive nicht in die Betrachtung einbezogen?
"Moderne" Objketive, die speziell für APSC-oder MFT-Sensoren gebaut werden, leuchten eben nur diese kleine Fläche aus und können daher erheblich kleiner sein als Objektive gleicher Brennweite, die z.B. Kelinbildformat oder gar Mittelformat ausleuchten.
Wenn du also zukunftsicher für Sensoren im Kleinbildformat deine Objektive kaufen willst, müssen die auch mit dem Bildkreis dafür geeignet sein.
Fata Morgana
05.04.2015, 21:25
Ja, da hast du recht.
Objektive sind nunmal langlebig und daher wollte ich die Frage mal stellen für den Fall, dass ich in Zukunft vielleicht ja eine Kamera mit Kleinbildformat bzw. mit größerem Sensor zulegen möchte und wie vorhin schon erwähnt um den ähnlichen Faktor bzw. Effekt zu erhalten wie bei einer Vollformatkamera.
Danke für die Antwort ! :)
Das war zu Filmzeiten sicherlich richtig, ich bin mir aber nicht sicher, ob das heutzutage auch so ist. Ich meine, in der Film-Ära wurde alle 10-20 Jahre grundlegend bessere Filme vorgestellt, die bessere Objektive voraussetzten. Die Entwicklung bei den Sensoren geht deutlich schneller von statten, sodass Top-Objektive von vor 10 Jahren (als 6-10 MP Standard waren) an den neusten Gehäusen keine so gute Figur mehr machen.
Pedrostein
06.04.2015, 13:18
Die logischeste Wahl fuer die A58 ist das Sony 35 1.8, das ist nicht vollformattauglich, aber neu, mit Garantie und zeitgemaesser Verguetung. Den guenstigen Preis merkt man auch in der Materialanmutung, aber optisch ist es gut.
Bei einem etwaigen Umstieg auf Vollformat haette man mit 35mm ohnedies ein in der Bildwirkung ganz anderes Objektiv, um ein "Normalobjektiv" zu bekommen, muss man dann ein VF-taugliches 50mm kaufen.
Natuerlich besteht auch die Otion, gleich ein VF-taugliches 35mm Objektiv zu kaufen. Da wuerde ich ein gebrauchtes Minolta 35 2.0 empfehlen. Das Sony 35 1.4 ist recht teuer und speziell zu handhaben. Ob eines der - haptisch und optisch guten - Sigmas mit 30 oder 35mm auch in ein paar Jahren noch mit einer dann aktuellen VF-Sony funktioniert, ist nicht so sicher.
Die alten Objektive werden nicht schlechter, nur weil neue Sensoren entwickelt werden. Allein die 100% Ausschnitte werden immer praxisfremder, weil kaum jemand ein fertiges Bild jemals so gross ausarbeitet oder von so nahe betrachtet, dass die Grenzen der Objektive wirklich sehr viel ausmachen. Da wir alle aber nicht von der Pixelpeeperei gefeit sind, werden immer groessere, schwerere und teurere Objektive entwickelt, die dann die aktuellen Sensoren besser bedienen.
Zu guter letzt steigen dann nicht wenige auf MFT um, weil die schwere Kamera immer oefter zu Hause bleibt. Eine A58 samt 35 1.8 oder 35 2.0 wird sicher sehr oft mitgenommen, da klein, leicht, lichtstark und gut in der Freistellung.
luke_slt_a58
08.04.2015, 09:45
@screwdriver :
richtig, das ist mir entfallen.
@Fata Morgana:
ach so, jetzt verstanden.
@Pedrostein:
Danke für die Tipps, ich werde mir die anderen Objektive mal genauer anschauen.
Allg.:
Ich habe im Forum gelese, dass die Ränder bei APS-C Objektiven einige Probleme haben bei offenblende bzw. bei relativ offener Blende. Wäre es dann nicht besser ein VF-Objektiv zu nehmen und sogesehen VF-tauglich für die Zukunft zu sein und auch bezogen auf den Sensor und dem Bild das "Filetstück" (also den geschnittenen zentralen Bereich ohne die Ränder mit den Problemen mit der Schärfe etc.) abzulichten?
Oder gibt es da aufgrund irgendeiner technischen Begrenzung Qualitätsverluste, wenn APS-C Kamera mit VF-Objektiv genutzt wird?
Drogenhunter
08.04.2015, 10:22
Oder hole dir das Minolta 50mm 1.7 gebraucht aus Ebay. Es ist nicht nur günstiger als das SAL, sondern auch vollformat tauglich
Probleme von APS-C-Objektiven mit den Rändern sind mir nicht bekannt - das kenne ich eher von VF-Objektiven, die auf VF-Sensoren genutzt werden.
Technische Einschränkungen bei Verwendung von VF-Objektiven auf APS-C-kameras gibt es keine, dennoch 2 Sachen dazu:
1) ein "nur" auf den APS-C-Bildkreis gerechnetes Objektiv kann kleinere Linsen verwenden, damit kleiner bauen und weniger wiegen.
2) die Streulichtblende ist bei VF-Objektiven auf den (größeren) VF-Bildkreis gerechnet - bei Verwendung an einer APS-C-Kamera wird damit etwas Wirkung verschenkt.
Mit einem VF-Objektiv machst du nichts falsch, da gibt es auch gebraucht schöne (teilweise erstaunlich preiswerte) Teile z. B. aus Minoltazeiten das 50mm F/1,7 für deutlich unter 100 EUR oder das 35/70mm F/4,0 für deutlich unter 50 EUR.
Das dürfte nicht teurer sein, wie deren auf APS-C gerechnete Pendants (wenn es für das 35/70 überhaupt eines gibt).
Als lichtstarkes Standardzoom (sofern du denn überhaupt Zoomobjektive haben möchtest) würde ich die auf APS-C gerechneten Tamron 17/50 F/2,8 (gut 300 EUR) oder Sony 16/50 F/2,8 (gut 500 EUR) wählen.
Die VF-Variante dazu (Zeiss 16-35 F/2,8) ist deutlich teurer (knapp 2.000 EUR) viel schwerer und hat einen kleineren Zoombereich - dieses Objektiv "nur" an APS-C zu ver(sch)wenden, halte ich für keine gute Idee.
vlG
Manfred