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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α58 Suche Teleobjektiv für Motorsport


DM2zzion
17.03.2015, 19:59
Hallo alle miteinander,

Seit Anfang letzten Jahres habe ich eine Sony α58 und habe damit vor allem Motorsport fotografiert. Nach etwa 18.000 Fotos mit dem Kit 55-200mm F4-5.6 SAM bin ich jetzt an einem Punkt angelangt, wo ich gerne ein besseres Objektiv hätte. Ich weiß nicht ob das normal ist, aber von meinen Fotos mit diesem Objektiv waren bestimmt mehr als 75% nicht zu gebrauchen. Oft war dann zum Beispiel nur eine winzige Stelle scharf und drum herum wurde es sehr schnell sehr unscharf. Kann es sein dass der Autofokus des Kit Objektivs nicht der schnellste ist?

Nun habe ich schon mal etwas recherchiert und bin bisher bei drei Alternativen gelandet (wäre aber auch für andere offen). Ich habe jeweils auch kurz meine Gedanken dazu notiert:

1. Tamron 70-300mm F4-5.6 USD (~ 300€):
Preislich und vom Gewicht her super, allerdings brauche ich eigentlich nicht die maximale Brennweite von 300mm. Ich fotografiere hauptsächlich an der Nürburgring Nordschleife, wo ich mit 200mm immer gut zurecht kam.

2. Tamron 70-200mm F2.8 (~500€):
Ist bisher mein Favorit, das hat es mir etwas angetan. Die Blende ist für die oft schlechten Lichtverhältnisse in der Eifel wunderbar geeinget und die 200mm reichen mir wie schon gesagt. Mein einziger Zweifel ist das Gewicht, das mit 1.150g im Vergleich zu etwa 700g doch schon deutlich mehr ist. Mit Einbein kann ich nicht arbeiten an der Nordschleife.

3. Sony 70-300mm F4.5-5.6 G SSM (~ 800€):
Darüber bin ich in einem schon etwas älteren Forumsthread gestolpert. In diesem waren auch Beispielbilder aus dem Motorsport, die schon überzeugend aussahen. Allerdings ist der Preis über der Schmerzgrenze, mehr als 500€ sollten es eigentlich nicht sein. Auch das "betagte" Alter lässt mich daran Zweifeln, für den hohen Preis bin ich wenig überzeugt.

Hat jemand von euch vielleicht Erfahrungen damit und kann mir eines empfehlen? Ich habe nach einem Jahr mit der Kamera nun doch noch recht wenig Erfahrung und kann nicht wirklich einschätzen was das richtige wäre. Ich würde mich über Antworten jeglicher Antwort freuen!

Viele Grüße,
Sebastian

kiwi05
17.03.2015, 20:33
Hallo, natürlich hast du nicht den Knaller an Optik, aber es kann sein, daß die Probleme aus einer ganz anderen Ecke kommen.
Schau mal in disen Thread zu der Thematik.
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=148615

Ein Beispielfoto wäre evtl. hilfreich.

Ansonsten ist an der Nordschleife das Tamron 70200 2.8 auch in der Nicht USD Version eine geignete Linse, wenn das Gehäuse bei AF-C gut arbeitet, was bei meiner A77 nicht von Anfang an so war.
1150g Objektiv stabilisieren beim Mitziehen eigentlich ganz gut gegen Verreissen.
.....und man kann mit Einbein an der Nordschleife arbeiten...nicht immer, nicht überall aber oft. Aber es braucht Übung.

DM2zzion
18.03.2015, 20:53
Wow, vielen Dank für diese kleinere Erleuchtung, das hat mir schon mal sehr viel Wissen vermittelt :top: Darüber hatte ich mir nie Gedanken gemacht in dem einen Jahr Fotografie, man sieht im Internet immer wieder fast(!) vollständig scharfe Mitzieher und ich dachte so könnten die alle aussehen und das ich wohl einfach was falsch mache. Hier mal kurz zwei Beispielfotos, die alles in diesem Thread gesagte unterstreichen. Das erste ist vom Kurveninneren aus geschossen, das zweite wie man schon sehen kann vom Kurvenäußeren. Beide hatten jeweils 1/125s Belichtungszeit:

852/_DSC1305.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222062)

852/_DSC2070.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222063)

Nun hätte ich noch eine weitere Frage: Beim Fotografieren eines Fahrzeugs von vorne hatte ich immer sehr große Schwierigkeiten mal scharfe Fotos zu schießen (die folgenden Fotos wurden mit 1/400s gemacht und sind seltene Ausnahmen von der Regel). Gerade bei solchen Fotos sieht man im Internet oft extrem scharfe Aufnahmen. Sind die 1/400s vielleicht zu lang? Oder hat das vielleicht was mit dem Autofokus zu tun?

852/_DSC7046.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222064)

852/_DSC8793.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222065)


Dann hätte ich nur noch zwei Anmerkungen zu deiner Antwort und eine Frage. Mir ist es auch schon aufgefallen, wobei ich mir nie sicher war, dass der AF-C am Anfang noch schlechter gearbeitet hat als nach einigen tausend Fotos. Das mit der Unmöglichkeit eines Einbeins habe ich im Internet aufgeschnappt und ich stelle mir das auch durchaus schwierig vor. Ich stehe halt noch ganz am Anfang des Lernprozesses.
Meine letzte Frage wäre, ob das USD denn wirklich so einen großen Unterschied macht, dass das ein doppelt so hohen Preis rechtfertigt?

screwdriver
18.03.2015, 23:01
...Oder hat das vielleicht was mit dem Autofokus zu tun?



Du vermutest richtig.
In den 2-4 zehntel Sekunden, bis der AF sich eingestelt hat, ist das FZ schon 10mtr weiter und der Fokus liegt falsch. Selbst der AF-C ist zu langsam.

Das ist einer der Gründe, warum ich ein Verfechter des manuellen Fokussierens bin. ;)
Die Automatiken sind schön und grün für unkritische Situationen "wo es nicht so drauf ankommt". Wenn es ans Eingenmachte geht, ist man mit ewas knoff-hoff und Übung meistens deutlich besser als die Automatiken:

Auf eine bestimmte Entfernung manuell fokussiert und dann, wenn das FZ die "Marke" erreicht, fast verzögerungsfrei (3-5/100s) ausgelöst, ergibt Bilder, wo die Schärfe da ist, wo sie sein soll.

Wenn man da noch unsicher ist, hilft einem zunächt die schnelle Serienbildfunktion.
Dann löst man aus und schiesst 5-8 Bilder während das FZ die Marke passiert. Eines davon wird mit ziemlicher Sicherheit passen.

Mit etwas mehr Übung und Erfahrung ist dann irgendwann genau das 1. Bild immer das Beste der Serie, so dass man dann höchstens noch 2 -3 Bilder in Serie schiesst. :top:

fritzenm
18.03.2015, 23:26
...Sind die 1/400s vielleicht zu lang? Oder hat das vielleicht was mit dem Autofokus zu tun?

852/_DSC7046.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222064)


Hallo,

dass der AF da überfordert sein kann, wurde im vorhergehenden Post ja schon erwähnt. Allerdings ist anzumerken, dass insgesamt eine zu kurze Belichtungszeit bei Autos, vorwiegend frontal, kontraproduktiv sein kann, da dann ggf. auf dem Foto nicht ersichtlich wird, ob das Auto (schnell) gefahren ist - oder dort geparkt war. :) Klar, dass andere Bildkomponenten, wie Rad/Räder ohne Bodenkontakt, ein Wölkchen Reifenabrieb vom Bremsen usw. diese Dynamik vermitteln können. Aber bei einer "glatten" Kurvendurchfahrt kann es auch sein, dass sich der "geparkt" Eindruck ergibt. Da ist z.B. das Motorrad ein "einfacheres" Motiv.

kiwi05
19.03.2015, 09:00
In den 2-4 zehntel Sekunden, bis der AF sich eingestelt hat, ist das FZ schon 10mtr weiter und der Fokus liegt falsch. Selbst der AF-C ist zu langsam.

Diesen 10 Metern steht aber bei Blende f/5.6 200mm an APS-C und einem Motivabstand von min. 70 Metern doch eine Schärfentiefe von mehreren Wagenlängen gegenüber.
Außerdem habe ich in meiner A65/A77 mit AF-C und Einzelbild erfreuliche Ergebnisse erreicht ( nachdem das AF Modul an der A 77 justiert wurde ). Es war aber wichtig das Motiv mit halbgedrücktem Auslöser eine kleine Weile zu verfolgen. Wenn, wie bei Eschbach(Nordschleife) die Wagen über eine Kuppe kommen, bleibt sehr wenig Zeit, und der Ausschuss steigt.
Serienbilder waren bei mir kein Erfolg, da jedes weitere nach dem ersten schlechter war,....logisch ohne prädiktiven AF.
Volker ich gebe dir zu dem manuellen "Ansatz" grundsätzlich Recht, da die Stelle, an der das Foto gemacht werden soll, ja vorher feststeht.
Früher, als Fehlversuche wegen der Filme noch Geld gekostet hat, habe ich das auch so gemacht. Dazu den gewünschten Punkt fokussiert und dann ein paar dutzend Mal den Bewegungsablauf geübt, bevor man zum erstenmal ausgelöst hat.

kiwi05
19.03.2015, 09:24
Nun hätte ich noch eine weitere Frage: Beim Fotografieren eines Fahrzeugs von vorne hatte ich immer sehr große Schwierigkeiten mal scharfe Fotos zu schießen (die folgenden Fotos wurden mit 1/400s gemacht und sind seltene Ausnahmen von der Regel). Gerade bei solchen Fotos sieht man im Internet oft extrem scharfe Aufnahmen. Sind die 1/400s vielleicht zu lang? Oder hat das vielleicht was mit dem Autofokus zu tun?

852/_DSC7046.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=222064)


Zuerst einmal sind die Fotos ja gar nicht schlecht. Deshalb ist es gut, daß du sie hochgeladen hast, damit man überhaupt sieht, was du evtl. meinst.
Der Audi TT von LMS Engeneering am Wippermann ist ja auch mit f /5.6 aufgenommen. Das ist bei deinem Kitzoom ja schon Offenblende bei Maximalbrennweite. Vielleicht ist da die Grenze schon erreicht.
Einige Gedanken aber noch zu " Mitziehern": Wichtig ist immer das Motiv mit der Kamera zu verfolgen. (Und dabei hilft ein Einbein, über einen ganzen Tag locker zu bleiben. Spätestens wenn du das Tamron 70200'2.8 hast, wirst du darüber nachdenken)
D.h., auch wenn der Wagen hier auf dich zukommt, hat er durch den Kurvenverlauf auch noch eine Komponente, durch die sich der Wagen nach rechts (Fahrtrichtung links) bewegt und nicht vergessen, wenn die Wagen hier innen über die Curbs räubern, vibriert das ganze Fahrzeug, also die ganzen Leichtbauteile, hochfrequent. Teilweise bis auf den glatten Asphalt. das kann man im TV gut bei diesen SuperSlowMotion (1000 fps) Bildern der MotoGP sehen.
Auch bei Motocross-Mitziehern hat man durch die Unebenheiten viele Vertikalbewegungen, die zur reinen Geschwindigkeit dazukalkuliert werden muss.

USD am Tamron ist sicher fein, aber der Stangenantrieb am "alten" ist an der Nordschleife schnell genug, da bei den Entfernungen die " Nachjustierwege" ja eher gering sind.

DM2zzion
19.03.2015, 21:42
Vielen Dank für die Antworten!
Ich denke dann wird es auf jeden Fall das Tamron 70200 werden :)

Noch eine Frage am Rande, wie würde man merken, dass das AF Modul falsch justiert ist?

kiwi05
20.03.2015, 07:58
Geringe Trefferquote. Aber ich will da keine Pferde scheu machen.
Das war ein Problem, daß zumeist die erste Version der A77 betraf.

Pedrostein
20.03.2015, 15:00
Meiner Ansicht nach die falsche Wahl. Das Um und Auf für Sport ist ein schneller AF, und den schnellsten AF liefern Ringultraschallmotoren im Objektiv. Natürlich kann man manuell fokussieren, aber ich fotografiere Motorsport seit 35 Jahren und geniesse die Möglichkeiten der Technik. Ich würde folgende Reihenfolge vorschlagen:

1. Sony 70-300 G2
2. Sony 70-300 G
3. Tamron 70-300 USD
4. Tamron 70-200 USD

Brennweite ist immer gut. Hohe Lichtstärke würde ich bei dieser Anwendung geringer bewerten als schnellen AF und Brennweite.

Roy_Khan
20.03.2015, 18:16
Das Sony 70300G2 finde ich schlicht zu teuer, dann kriegt man ja fast daa 70400G.

@DM2...
Wenn du Blut geleckt hast und für die Zukunft gerüstet bleiben willst, dann brauchst du Lichtstärke UND Brennweite. So ging es mir beim Fussball und habe nun für draußen und annehmbarem Licht das Sony 70400G und für die Halle und Flutlicht das Minolta 80-200 f2.8 HS.

Wenn es dein Budget schlicht nicht zulässt, würde ich Licht und Freistellung vom Tamron 70-200 f2.8 der 100mm mehr vorziehen. Pass aber beim Kauf auf, dass du eun Tami erwischt welches schkn offenblendig bei f2.8 scharf ist, Exemplare die es erst ab 3.5-4 sind verschenken zu viel Potenzial.

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