SDT
21.02.2005, 18:23
Die Lage des Kameraherstellers Leica wird immer bedrohlicher. Nachdem das Traditionsunternehmen einen Verlust der Hälfte des Grundkapitals in Aussicht gestellt hatte, kündigten einige Banken nun ihre Kreditlinien. Das teilte die Leica Camera AG am Montag in Solms mit. Die verbliebenen Kredite deckten den Liquiditätsbedarf des Unternehmens aber noch ab.
Der Vorstand verhandele mit den Banken über eine Zwischenlösung, die Leica bis zur Hauptversammlung Ende Mai über Wasser halten soll. Der Kamerahersteller Leica ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht und befürchtet, mit dem Verlust spätestens im März die Hälfte des Grundkapitals einzubüßen.
Seinen Aktionären will das Unternehmen aus dem hessischen Solms in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 31. Mai daher Kapitalmaßnahmen vorschlagen, wie Leica am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung erklärte. Details zu den geplanten Maßnahmen wollte ein Unternehmenssprecher nicht nennen. Leica arbeite noch an der Strategie zur Rückkehr in die Gewinnzone.
Reihe von Negativbotschaften
Der traditionsreiche Kamerahersteller hatte bereits im Dezember mitgeteilt, das Geschäftsjahr 2004/05 (per 31. März) voraussichtlich mit einem operativen Verlust von zehn Millionen Euro abzuschließen. Zusammen mit einem Verlustvortrag von 1,6 Millionen Euro aus dem Vorjahr sinke das Kapital der Leica Camera AG damit unter die Schwelle von 50 Prozent des Grundkapitals, sagte der Sprecher. Beim Verlust der Hälfte des Grundkapitals schreibt das Aktiengesetz zwingend die Einberufung einer Hauptversammlung vor, auf der der Vorstand Gegenmaßnahmen präsentieren muß.
Das Grundkapital besteht bei der Leica Camera AG aus einem gezeichneten Kapital von 11,5 Millionen Euro und 4,4 Millionen Euro Kapitalrücklage. In die Berechnung der Schwelle von 50 Prozent des Grundkapitals fließt das gezeichnete Kapital zur Hälfte und die Rücklage vollständig ein.
Die Verlustanzeige ist der vorläufigen Höhepunkt einer Reihe von Negativbotschaften, mit denen sich das im General Standard gelistete Unternehmen an seine Aktionäre wendet. Bereits 2003/04 hatte Leica nach Rückstellungen für einen Unternehmensumbau und Stellenstreichungen in Solms einen Fehlbetrag von 3,2 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um 17 Prozent.
Hoffnung auf Weihnachtsgeschäft erfüllte sich nicht
Im Dezember hatte Leica erklärt, kurzfristig sei nicht mit einer Geschäftserholung zu rechnen. Auf Grund des „schwierigen Marktumfeldes” sei es nicht gelungen, einen Umsatzrückgang von 15 Prozent im ersten Halbjahr 2004/05 in den Herbstmonaten noch aufzuholen. Die Hoffnung auf das Weihnachtsgeschäft erfüllte sich nicht. Neben der Konjunktur machte Leica die Auftragszurückhaltung des Handels vor der Fachmesse Photokina, verspätete Produktanläufe und „gezielte Bestandsreduzierungen bei Vertriebspartnern” verantwortlich.
Text: FAZ.NET mit Reuters/dpa.
Der Vorstand verhandele mit den Banken über eine Zwischenlösung, die Leica bis zur Hauptversammlung Ende Mai über Wasser halten soll. Der Kamerahersteller Leica ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht und befürchtet, mit dem Verlust spätestens im März die Hälfte des Grundkapitals einzubüßen.
Seinen Aktionären will das Unternehmen aus dem hessischen Solms in einer außerordentlichen Hauptversammlung am 31. Mai daher Kapitalmaßnahmen vorschlagen, wie Leica am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung erklärte. Details zu den geplanten Maßnahmen wollte ein Unternehmenssprecher nicht nennen. Leica arbeite noch an der Strategie zur Rückkehr in die Gewinnzone.
Reihe von Negativbotschaften
Der traditionsreiche Kamerahersteller hatte bereits im Dezember mitgeteilt, das Geschäftsjahr 2004/05 (per 31. März) voraussichtlich mit einem operativen Verlust von zehn Millionen Euro abzuschließen. Zusammen mit einem Verlustvortrag von 1,6 Millionen Euro aus dem Vorjahr sinke das Kapital der Leica Camera AG damit unter die Schwelle von 50 Prozent des Grundkapitals, sagte der Sprecher. Beim Verlust der Hälfte des Grundkapitals schreibt das Aktiengesetz zwingend die Einberufung einer Hauptversammlung vor, auf der der Vorstand Gegenmaßnahmen präsentieren muß.
Das Grundkapital besteht bei der Leica Camera AG aus einem gezeichneten Kapital von 11,5 Millionen Euro und 4,4 Millionen Euro Kapitalrücklage. In die Berechnung der Schwelle von 50 Prozent des Grundkapitals fließt das gezeichnete Kapital zur Hälfte und die Rücklage vollständig ein.
Die Verlustanzeige ist der vorläufigen Höhepunkt einer Reihe von Negativbotschaften, mit denen sich das im General Standard gelistete Unternehmen an seine Aktionäre wendet. Bereits 2003/04 hatte Leica nach Rückstellungen für einen Unternehmensumbau und Stellenstreichungen in Solms einen Fehlbetrag von 3,2 Millionen Euro hinnehmen müssen. Der Umsatz sank um 17 Prozent.
Hoffnung auf Weihnachtsgeschäft erfüllte sich nicht
Im Dezember hatte Leica erklärt, kurzfristig sei nicht mit einer Geschäftserholung zu rechnen. Auf Grund des „schwierigen Marktumfeldes” sei es nicht gelungen, einen Umsatzrückgang von 15 Prozent im ersten Halbjahr 2004/05 in den Herbstmonaten noch aufzuholen. Die Hoffnung auf das Weihnachtsgeschäft erfüllte sich nicht. Neben der Konjunktur machte Leica die Auftragszurückhaltung des Handels vor der Fachmesse Photokina, verspätete Produktanläufe und „gezielte Bestandsreduzierungen bei Vertriebspartnern” verantwortlich.
Text: FAZ.NET mit Reuters/dpa.