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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panoramafotos mit der Alpha 58


Insulaner
12.03.2015, 13:35
Hallo SonyUser

Habe mich hier im Forum angemeldet um mehr über das Fotografieren, die verschiedenen Möglichkeiten und meine Kamera zu erfahren.
Ich komme von der Insel Usedom an der Ostsee und bin absoluter Fotografie-Neuling.
Habe zwar seit Jahren eine Digitalkamera, aber eher für Ebay genutzt.

Kameratechnisch sind seit Kurzem in meinem Besitz:
- Sony Alpha 58
- Kitobjektiv DT 18-55mm F3.5-5.6 SAM II
- Minolta ZOOM 35-70mm 1:4 (22)
- Minolta AF ZOOM 28-105mm 1:3.5 (22) -4.5
- Tamron SP AF 17-50mm F/2.8 XR Di II LD Aspherical [IF]
- 1 Weißabgleich Filter

In Kürze bekomme ich noch ein günstiges Stativ mit 3-Wege-Kopf.
Bevor ich nicht weiß wie oft ich das brauche oder ob sich dieser finanzielle Mehraufwand lohnt, soll so ein Einsteigerstativ genügen.

Gleich zu Anfang wollte ich ein Panoramafoto der Ostsee von einem Aussichtsturm machen.
Natürlich so gut wie alles falsch gemacht… :lol:
Hatte kein Stativ und habe auch den AF drin gelassen.
Habe mich Anhand der rechteckigen Markierung im Sucher und dem Horizont gerichtet um in etwa die Höhe gleichbleibend zu halten.
Die Fotos habe ich dann auch überlappen lassen.
Allerdings habe ich im Querformat fotografiert, was mir eine Größe von 41713 x 3172 Pixel bescherte.
Das entspricht in etwa 303cm x 23cm.
Gesehen habe ich das allerdings erst später am PC beim Erstellen.
Das Panorama ist trotz aller Fehler noch relativ gut geworden, nur nicht hoch genug.

Habe mich erst anschließend im Internet über die Panorama-Fotografie etwas belesen und erfahren, das man den AF aus, Belichtungszeit, Blenden, Weißabgleich manuell und im Hochformat fotografieren sollte.
Nun, ohne ein Stativ geht im Hochformat fotografieren wohl mit einem Hüftschaden einher.

Hat jemand von euch eine Alpha 58 und schon Panoramafotos (nicht mit der Schwenk-Panoramafunktion) gemacht?
Welche Kameraeinstellungen nutzt ihr?
Wie macht ihr diese ganzen manuellen Einstellungen, oder kann man auch im P-Modus diese Fotos machen.
Welches Objektiv von meinen oben aufgezählten wäre am besten dafür geeignet und welche Brennweite in etwa.
Fragen über Fragen…

Ich hänge noch mein verkleinertes Panorama mit ran, damit ihr sehen könnt um was es mir hierbei geht.

Vielen Dank im Voraus

http://www11.pic-upload.de/thumb/12.03.15/cdij22tux3h.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26388080/Panoramatest.jpg.html) <-- klick

fbenzner
12.03.2015, 13:54
Hi,
ich mache seit Jahren mit der "Schwenk-Panoramafunktion" ohne Probleme, ohne Stativ,
mit AF, mit "A" Einstellung, im Querformat, im Hochformat, mit Einstellung Standard, mit Einstellung Breit (dabei wird das Panorama in die Breite gezogen-wie dein Pano- nimm die Einstellung Standard, dann wird`s was)
meine Panoramen.
schau mal: www.fotoalbum-fbenzner.de unter Panoramen. Dort sind nur einige, ich habe auf meinem Rechner noch mehr.
Warum versuchst du so umständlich wie möglich deine Panoramen zu Erstellen.
Einfacher geht`s mit der Schwenk-Panoramafunktion.

Thosie
12.03.2015, 13:58
Hallo Insulaner,

Panoramafotografie ist schon ein sehr spannendes thema, finde ich zumindest.
Dein Objektivpark gibt ja auch schon einiges her, im prinzip ist es egal welches von dene du bevorzugst, meine favoriten währen die Minoltalinsen, rein pers. vorliebe.

Bei unserem hiesigen Stammtisch habe ich gestern diese empfehlung bekomme.

www.foto-podcast.de dort im Archiv Nov ´14 ist ein gut gemachtes Video drin über Panoramafotografie.
Schaue es dir an, weitere Fragen kommen garantiert:-)

Gerade noch gefunden. pixelrama.de

fritzenm
12.03.2015, 14:26
1) .. soll so ein Einsteigerstativ genügen.

2) ...Hatte kein Stativ und habe auch den AF drin gelassen.

3) ...Habe mich Anhand der rechteckigen Markierung im Sucher und dem Horizont gerichtet um in etwa die Höhe gleichbleibend zu halten. Die Fotos habe ich dann auch überlappen lassen.

4) ... Allerdings habe ich im Querformat fotografiert, was mir eine Größe von 41713 x 3172 Pixel bescherte.

5) ... das man den AF aus, Belichtungszeit, Blenden, Weißabgleich manuell und im Hochformat fotografieren sollte.
6) ... ohne ein Stativ geht im Hochformat fotografieren wohl mit einem Hüftschaden einher.

7) ... Welche Kameraeinstellungen nutzt ihr?

8) ...Welches Objektiv von meinen oben aufgezählten wäre am besten dafür geeignet und welche Brennweite in etwa.

Hallo,
bin auch noch nicht so lange dabei hier, aber mit der Fotografie schon seit über 35 Jahren beschäftigt. Der Reihe nach:

zu 1): Hier gilt der Grundsatz: stabil = nicht ganz billig oder "Wackulativ". Und gerade beim Panoramafotografieren vom Stativ wird da schon mal etwas rumgeruckelt. Da sollte das Ding dann schon ausreichend Standfestigkeit haben. Der zweite Nachteil i.d.R. von "Einsteigermodellen" ist die zu niedrige Arbeitshöhe, also man muss sich runter beugen. Zusammenfassend: meist rausgeworfenes Geld. Es muss ja nicht gerade das Top-Carbon-Stativ sein, da gibt es schon einiges dazwischen.

zu 2): Ich habe bisher nur sehr wenige Panos vom Stativ aufgenommen. Meistens freihand, teils horizontal, aber nach Möglichkeit vertikal. habe so auch schon 2-reihige Panos gemacht, nicht besonders breit mit je 4 Aufnahmen pro Reihe, aber Microsofts ICE hat sie problemlos und fehlerfrei zusammen gesetzt. Also Stativ vielleicht für Dámmerungs-/nachtaufnahmen, oder wenns wirklich profissionell sein muss. So ein Stativ ist nun mal nicht soo leicht und oft ist auch ohne die Ausrüstung schon schwer genug (vor allem, wenn man zufuss unterwegs ist). AF an: kommt drauf an. Habe schon Panos mit AF-aus vergeigt, ebenso wie mit AF-an und ebenso auch in beiden Einstellungen erfolgreich fotografiert. Kommt z.T. aufs Motiv an, bzw. wenn man drauf achtet, worauf der AF gerichtet ist.

zu 3): so gehts. Und bei ausreichender Überlappung hat dann die Stitching-SW keine Probleme beim Montieren. Horizontal kann etwas limitierend sein von der erreichbaren Bildhöhe her, ist dafür aber viel schneller - was situationsabhängig wichtig sein kann.

zu 4): Tja, das haben wir wohl alle hinter uns. Manchmal ist so ein Panorama auch einfach so überwältigend, dass man kaum realisiert, dass das nur so einen langen, schmalen Streifen gibt, mit dem sich kaum etwas vernünftiges anfangen lässt, weder am Bildschirm, noch ausgedruckt an der Wand. Normaler Lernprozess herauszufinden, was sich gut als Pano macht und was eher nicht. Aber es gilt auch der Grundsatz: beschneiden kann man immer noch.

zu 5): zu AF-an oder AF-aus, siehe oben. Ansonsten fixiere ich die Belichtungsdaten per AEL, (kamera im A-Modus) wobei ich normalerweise erst mal durchschwenke, um zu sehen, welche Belichtungszeiten auf der Strecke so vorkommen (max / min). Da ich RAW fotografiere ist der WA nicht relevant, da ich den im Konverter wähle.

zu 6): Kein Problem vertikal per Hand zu fotografieren. Ob minimale Standortwechsel während der Drehung relevant sind, hängt in erster Linie von der Motivdistanz und der verwendeten Brennweite ab. D.h. so lange keine kameranahen Objekte im Bild auftauchen, ist die Präzision der Beibehaltung der Drehachse nicht soo wichtig. Habe auf diese Weise schon nahe Fahnenmasten usw. "umschifft". Ansonsten, beim "Durchschwenken" vor der Aufnahme merkt man normalerweise schon, wie Füsse / Körper stehen sollten, um nur aus der Körperdrehung heraus schiessen zu können.

zu 7): RAW, ISO-Wert (fest vorgewählt), der zu vernünftigen Belichtungszeiten führt, Blende i.d.R. f/8 oder, falls nötig, bis zu f/4-5,6 (wenn Tiefenschärfe wg der Motivdistanz nicht relevant wird), A-Modus, Parameter mit AEL fixiert, meistens AF-aus.

zu 8): Kommt aufs Motiv an, wobei zuviel WW i.d.R. problematisch sein kann wg Verzeichnungen. Im Hochformat halt die Einstellung, die beim Durchschwenken zeigt, dass der gewünschte Motivbereich erfasst wird und anderes draussen bleibt. Bei mehrreihigen gehts dann oft in den leichten bis mittleren Telebereich. Übrigens sind Makroobjektive wg. geringer Verzeichnung und höchster Schärfe besonders geeignet, andererseits limitierend wegen der Unmöglichkeit, den Bildausschnitt von einem gegebenen Standort aus anzupassen. Ansonsten ist jede "gute" Linse geeignet, wobei eine gleichmässige Schärfeverteilung übers Bild immer hilfreich ist - was allerdings bei f/8 bei den meisten Objektiven kein soo grosses Thema sein sollte. Jedoch bei klarem Wetter mit einem wirklich guten Objektiv fotografieren, dies noch bei optimaler Blendenöffnung und ausreichend kurzen Belichtungszeiten merkt man schon: da spingt das Pano fast aus dem Bildschirm.

Viel Spass und viel Erfolg

André 69
12.03.2015, 15:23
Hallo Insulaner,

Panoramen schieße ich mit der A58 im Normalfall vom Stativ mit Panoramaadapter, aber auch hin und wieder frei Hand, alles manuell eingestellt, mit genügend Überlappung.
Das weiter oben schon erwähnte MS ICE (http://research.microsoft.com/en-us/um/redmond/projects/ice/) leistet sehr gute Dienste!
Will ich aber mehr Einflussmöglichkeiten und eine andere Weiterverarbeitung (Kugelpanoramen (http://panorama360.5cz.de/category/panoramen/)) nehme ich Hugin.
Welche Brennweite Du benutzt ist davon abhängig, welche Auflösung man tatsächlich benötigt, je nach weiterer Verwendung, oft reichen Panoramen mit Weitwinkel, seltener mache ich aber auch mal welche mit 50mm oder mit 80mm, mit entsprechend hohem Aufwand.

Gruß André

Insulaner
13.03.2015, 03:26
Vielen Dank euch allen für die hilfreichen Ratschläge.
@Thosie Das Video hat mir sehr gut gefallen. :D
@fritzenm Das mit den billigen Stativen wird sicherlich stimmen, irgendwo müssen die ja gespart haben.
Hatte mir aber extra eins mit über 1000 überwiegend guten Bewertungen bei Amazon rausgesucht.
Obs was taugt, werd ich sehen.
Hoffentlich ist am Wochenende gutes Wetter, bin schon ganz kribbelig.
Werde wahrscheinlich verschiedene Objektive ausprobieren und dann sehen, was mir am besten gefällt.
Wenns geklappt hat, melde ich mich wieder. :lol:

Insulaner

Insulaner
14.03.2015, 23:37
Hallo SonyUser

Ich wollte mich ja wieder melden.
Da ich mein Stativ gestern bekommen habe und es heute Nachmittag nicht regnete, bin ich wieder auf den Turm hoch.
Das Stativ:
Es handelt sich um das "Cullmann ALPHA 3800 Dreibeinstativ mit Kurbelsäule, 3-Wege-Kopf und Kameraschnellkupplungs-System".
Also fest steht es, ABER die korrekte Justierung ist ja fast unmöglich.
Es hat 2 Wasserwaagen, eine runde weiter unten und eine längliche oben am 3-Wege-Kopf.
Nachdem ich beide justiert hatte und dann den Kopf vom Stativ drehte, ging die Blase ganz zur Seite, das sah ich natürlich auch im Sucher.
Wahrscheinlich ist dieser Kopf nicht gerade.
Egal, habe trotzdem einige Panoramen damit gemacht, danach Freihand weiter.
Ich denke mal für Landschaftsaufnahmen, wo der Horizont nicht so gerade wie bei der Ostsee ist, langt das Stativ bestimmt (ich hör schon von fritzenm: ich habs dir ja gesagt). :roll: :crazy:

Es war saukalt auf dem Turm und windig.
Trotzdem habe ich einige Reihen fotografiert mit 2 Objektiven, dem Tamron und dem kleinen Minolta.
Habe teils die Programmautomatik genommen und ich glaube bei 2 Reihen auch den A-Modus.
Es gab doch recht verschiedene Ergebnisse, ich hatte ja auch verschiedene Brennweiten eingestellt.
2 unschöne Sachen sind mir passiert, wobei ich mir nur ersteres erklären kann:

- Das Geländer des Turms ist teilweise bei den Aufnahmen mit drauf und sieht mächtig verschoben aus (Nodalpunktadapter fehlt mir).
Nun ja, soo wichtig ist mir das noch nicht, da auch viel zu teuer.
- Bei einem Panorama sind Geisterbilder zu sehen, k.A. warum.

Ich habe die Panoramen bis auf das Letzte aus RAW-Dateien und keine weitere Farboptimierung oder was auch immer möglich ist gemacht, da ich davon noch keine Ahnung habe.
Das letzte habe ich aus jpg-Dateien gemacht, ich speichere auf der Kamera bis jetzt immer in raw und jpg ab.
Habe mal zu den Fotos die Angaben der Dateien geschrieben.
Puh, das am PC hat länger gedauert als das Fotografieren.


Pano mit Geländer Hochkant Stativ Tamron
Angaben:
Blendenzahl: F/7.1 ; Belichtung: 1/100 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 17mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/fybwdiv2krer.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411083/Pano-mit-Gelaender-Hochkant-Stativ-Tamron.jpg.html)

Hier noch mal das fehlerhafte Geländer weggeschnitten:

http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/wlrxyiltxli7.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411122/Pano-ohne-Gelaender-Hochkant-Stativ-Tamron.jpg.html)

Stativaufnahme Tamron 17mm quer
Angaben:
Blendenzahl: F/6,3 ; Belichtung: 1/100 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 17mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/2xvz23jxwfj.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411011/Pano-Tamron-Stativ-quer.jpg.html)

Pano Freihand Tamron 17mm hoch
Angaben:
Blendenzahl: F/7.1 ; Belichtung: 1/100 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 17mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/9xlvo3hbalw.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411182/Pano-Freihand-Tamron-17mm-hoch.jpg.html)

Pano Freihand 40mm quer (Objektiv?)
Angaben:
Blendenzahl: F/6.3 ; Belichtung: 1/125 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 40mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/4zmgf6kdt9z5.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411232/Pano-Freihand-40mm-quer.jpg.html)

Pano Freihand Tamron 17mm hoch
Angaben:
Blendenzahl: F/7.1 ; Belichtung: 1/100 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 17mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/5uww94mhafuw.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411270/Pano-Freihand-Tamron-17mm-hoch.jpg.html)

Pano Minolta Freihand quer 35mm
Angaben:
Blendenzahl: F/7.1 ; Belichtung: 1/160 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 35mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/o46lv3fdt65.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411353/Pano-Minolta-quer-35mm.jpg.html)

Geisterpano Minolta Freihand Hochkant 40mm
Angaben:
Blendenzahl: F/6.3 ; Belichtung: 1/125 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 40mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/yw4lmykoxpm7.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26411612/Geisterpano-Minolta-Hochkant-40mm.jpg.html)

Minolta Freihand 40mm quer
Angaben:
Blendenzahl: F/3.5 ; Belichtung: 1/320 Sek. ; ISO-100 ; Messmodus: Mehrfeld ; Brennweite: 40mm

Link:
http://www11.pic-upload.de/thumb/14.03.15/wc3ehiqrc8tj.jpg (http://www.pic-upload.de/view-26412097/Minolta-40mm-quer.jpg.html)

Grüße
Insulaner:)

JoZ
15.03.2015, 00:34
Hallo,

zur Belichtung mal kurz:
Bei so einem Wetter ist es nicht so problematisch, aber wenn du ungünstigere Situationen hast und dann benachbarte Bilder hast, die dann unterschiedlich belichtet sind, ist das für das Panorama ungünstig. Daher besser die Belichtung manuell passend einstellen - dank Liveview ja auch kein Problem.

Mit dem Geländer hast du ohne Nodalpunktadapter eigentlich keine Chance - also am besten ohne aufnehmen.

Das "Geisterpanorama" beruht auf falschen oder fehlenden Kontrollpunkten. Die muss man dann von Hand anpassen, wenn das geht.

Den Horizont solltest du nachträglich dann noch ausrichten, das geht am besten, wenn nach unten (und oben) genügend Platz ist. Vielleicht kannst du die Kamera ja von Hand etwas weiter über das Geländer raushalten.

Gruß, Johannes

der_knipser
16.03.2015, 20:04
Bei Panoramen kann man viel verkehrt machen, und wie es richtig geht, lernt man aus solchen Bildern. Für breite Landschaftsbilder braucht man nicht zwingend einen Nodalpunktadapter. Man kann die Kamera meistens freihändig drehen, aber es ist nützlich zu wissen, wo der sogenannte Nodalpunkt (eigentlich die Eintrittspupille) liegt. Das ist ganz einfach: sie liegt da, wo man die scheinbare Blendenöffnung sieht, wenn man von vorne ins Objektiv schaut. Viele Tamron-Objektive haben etwa an dieser Stelle einen goldenen Ring. Wenn man außer der Kamera nicht mit hat, und rundum nur freie Natur ist, dann muss man trotzdem anders fotografieren als man es gewohnt ist. Man darf sich mit der Kamera nicht um seine eigene Achse drehen, sondern immer schön um den Nodalpunkt. Es hilft, wenn man die Kamera senkrecht über seine Fußspitze hält, und sich selbst nach jeder Aufnahme um diesen Punkt dreht. Die Bilder sind schon genauer als wenn man es nach gewohnter Weise macht.

Noch besser wird das Panorama, wenn man z.B. seine Faust auf ein Geländer setzt, den Daumen nach oben zeigen lässt, und das Objektiv im Nodalpunkt auf den Daumen abstützt. Damit verschiebt sich der Drehpunkt oft nur sehr gering.

Man kann sich auch einen "Nodalpunktadapter für Arme" selber bauen. Den schraubt man auf ein Stativ, und macht damit fast perfekte Aufnahmen. Die Konstruktion besteht aus einem Y-Stück, das unten ein Stativgewinde hat, und oben eine "Gabel", in die man das Objektiv im Nodalpunkt auflegt. Das ist praktisch eine Vereinerung der Daumenmethode, und man ist nicht auf ein Geländer angewiesen.

Den Einsatz von Wasserwaagen aller Art kann ich bei Landschaftspanoramen eigentlich nicht empfehlen. Wenn man waagerecht ausrichtet, hat man den Horizont immer mitten im Bild. Das würde ich nicht wollen. Mir ist es wichtiger, dass ich selbst bestimmen kann, ob ich mehr Landschaft mit Vordergrund zeigen kann, oder auch mehr interessanten Himmel. Das Ausrichten des Panoramas macht man ohnehin später per Software, nachdem die Bilder sauber gestitcht sind.

Das manuelle Einstellen sämtlicher Belichtungsparameter ist tatsächlich Pflicht, denn im Ergebnis geht es schließlich um EIN Bild, auch wenn man dafür ein paar Mal auslösen muss. Es gibt Panoramasoftware, die Helligkeiten und sogar Farbtemperaturen benachbarter Bilder angleichen kann, aber das sehe ich nur als schlechten Kompromiss an. Wenn ich das vorher alles festlege, ist das allemal besser.

Geisterbilder, so wie im Beispiel gezeigt, können entstehen, wenn der Stitcher keine geeigneten Kontrollpunkte findet. Das kann verschiedene Ursachen haben. Es könnte ein Bild dazwischen geraten sein, was gar nicht zum Panorama gehört, aber vom Stitcher automatisch geladen wird, weil es innerhalb eines bestimmten Zeitfensters kurz vor oder nach dem Panorama aufgenommen wurde. Es kann auch sein, dass ein Motiv keine Kontrollpunkte hergibt, wenn man z.B. nur Meer, Horizont und blauen Himmel drauf hat. In unscharfen Bereichen findet die Automatik ebenfalls keine Kontrollpunkte, und wenn der Fokus oder die Blende (Schärfentiefe!) verändert wurde, wird es mit den Kontrollpunkten schwierig. Sehr dunkle und sehr helle Belichtungen können ebenfalls schwierig zu stitchen sein. Spätestens bei solchen Problemen ist es nützlich, wenn man mit der Software so vertraut ist, dass man weiß, wie man das Panorama ohne jegliche Automatik manuell zusammenbaut. Alternativ muss man die beschriebenen Schwierigkeiten schon beim Fotografieren vermeiden.

Jede Ungenauigkeit, die man sich beim Fotografieren leistet, bezahlt man später mit notwendiger Bildbearbeitung. Ein perfekt aufgenommenes Panorama ist in wenigen Minuten zusammengebaut, ohne dass man auch nur einen einzigen Fehler sieht. Ein Panorama, bei dem der Drehpunkt nicht so genau gestimmt hat, braucht oft mehrere Stunden Nacharbeit. Hier zwei (http://abbund-cad-service.de/pano/arc_de_triomphe/) Beispiele (http://abbund-cad-service.de/pano/GT_Koeln/strassenmaler_domplatte.swf), bei denen viel nachzuarbeiten war.

Insulaner
16.03.2015, 22:42
Vielen Dank für eure Hinweise.
Das mit der Faust und dem Daumen ist auch mal einen Versuch wert.
Diese Kugelpanoramen sind immer wieder toll anzuschauen, so etwas werde ich vielleicht später mal in Angriff nehmen.
Zunächst muß ich erst mal die Alpha 58 richtig oder zumindest besser kennen lernen.
Das mit den Panoramen vom Turm war nur ein erster Versuch.

Grüße
Insulaner