Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alte Negative digitalisieren lassen
flywalker
10.02.2015, 17:50
Hallo,
ich habe ca 1500 alte Negative, die ich gerne digitalisieren will.
Bei den günstigen Scannern um die 100 Euro ist die Qualität sehr bescheiden. Außerdem kostet es sehr viel Zeit.
Wenn ich die Fotos digitalisieren lassen,dann muss ich bei den aktuellen Preisen mit ca. 400 Euro rechnen.
Für das Geld kriegt man bestimmt einen guten Scanner (kann jemand in der Preislage etwas empfehlen?). Aber es kostet immer noch sehr viel Zeit.
Die ich nicht habe.
Also tendiere ich dazu die Bilder digitalisieren zu lassen.
Allerdings möchte ich bei dem Preis nichts falsch machen. Kann jemand einen Anbieter empfehlen, mit dem gute Erfahrung gemacht wurde. Es gibt echt sehr viele und keine Vergleiche (wenn jemand solche kennt bitte ich um Link)
Wenn ich hier in dem Forum danach suche, finde ich zwar was, aber teilweise aus 2006
Es hat sich bestimmt in den letzten 10 Jahren viel getan.
Danke!
flywalker
11.02.2015, 13:37
Hat noch niemand seine Negative digitalisieren lassen?
Hallo Flywalker,
sehr viele Infos zum Scannen von Dias und Negativen gibt es hier: http://www.filmscanner.info/
Dort sind auch Preislisten für Scan-Dienstleistungen zu finden, um mal nen Überblick zu bekommen.
Scannen ist entweder zeitaufwändig oder kostet eben - die Erkenntnis hast Du ja schon ;)
Was man macht, hängt auch davon ab, wie wichtig die Bilder sind und welche Qualität man haben möchte.
In der aktuellen ct fotografie ist auch ein Artikel über das Abfotografieren von Dia / Negativen - http://www.heise.de/foto/artikel/Dias-abfotografieren-2542270.html
Viele Grüße
Jürgen
Dimagier_Horst
11.02.2015, 15:46
Hat noch niemand seine Negative digitalisieren lassen?
Doch, aber das ist schon sehr lange her. Ein Versuch bei einem kleineren Anbieter, und einen bei Kodak. Beides war niederschmetternd, die hatten teilweise mehr Staub auf dem digitalen Bild, als ich auf dem Negativ. Farb- und Kontrastanpassung waren erbärmlich. Den Bock hat Kodak abgeschossen. Deren proprietäres Ausgabeformat wird heute von keiner aktuellen Software unterstützt. Es gibt zwar einen Konverter, der greift aber auf ein eingelagertes Jpeg in geringer Auflösung zu. Wie geschrieben, das liegt eine lange Zeit zurück.
Daraufhin hatte ich mir einen guten Scanner (Epson 4990 Photo) besorgt, bei dem man mehrere Streifen gleichzeitig einlesen kann. Dazu noch eine spezielle Scansoftware, die Fussel und Flecken herausgerechnet hat und recht gute Farb- und Kontrastalgorhythmen besaß (SilverFast Ai). Die Arbeit ging für das Einlegen der Streifen drauf, der Rest lief ja vom PC gesteuert ab. Da ich sowieso viel Zeit am PC verbrachte, lief das alles gut nebenbei. So habe ich etwa 12.000 Dias und Negative digitalisiert. Da würde ich Deinen Aufwand als gering einstufen, wenn Du keinen Termindruck hast. Ab und zu alles anwerfen, Abendessen oder so und mal schauen, wo der Scanauftrag gerade steht. Selbst mein aktueller Canoscan für 99,- bringt schon beachtliche Ergebnisse.
Aktuell sind die unhandlichen Alben der Elterngeneration dran, alles nebenher ohne Zeitdruck. Geht auch ganz gut.
Im neuen Fotopresso findet sich etwas zum Thema SW-Negative Scannen:
http://www.fotoespresso.de/ausgabe-1-2015/#more-3395
Jan
Wenn ich hier in dem Forum danach suche, finde ich zwar was, aber teilweise aus 2006
Es hat sich bestimmt in den letzten 10 Jahren viel getan.Ich habe mir im Jahr 2000 eine Nikon Coolscan LS-2000 gekauft, und ca. 10 Jahre später den LS-5000, jeweils zusammen mit Slide Feeder. Daher habe ich diesen Markt die ganze Zeit über beobachtet und kann Dir sagen dass sich zumindest in den letzten 6 - 8 Jahren nicht mehr viel getan hat, außer dass das Angebot dünner wurde und Nikon den Support für Coolscan eingestellt hat.
An Deiner Stelle würde ich schauen ob Du einen gebrauchten LS-5000 kriegen kannst. Den kannst Du wahrscheinlich nachdem Du Deine Streifen digitalisiert hast ohne viel Verlust weiterverkaufen. Nur erkundige Dich zuvor danach auf welchem Windows seine Software (NikonScan) läuft (meiner hängt noch an meiner alten XP Maschine, genau so wie ein Canon Flachbettscanner aus dem Jahre 2000).
Natürlich dauert es seine Zeit bis 1500 Negative digitalisiert sind, aber wie Horst schon schrieb geht das einigermaßen nebenbei wenn man eh öfters bzw. länger am Rechner sitzt.
Hallo Flywalker
Bin schon seit ca. zwei Jahren dabei, meine gesamte Fotovergangenheit zu digitalisieren. Habe einen Coolscan 5000 von Nikon und scanne mit VueScan auf ein Macbook. Funktioniert eigentlich ganz gut.
Leider holt mich hier mein Vergangenheit und der lasche Umgang mit den Negativen und Dias ein. Teilweise schlecht aufbewahrt, unsortiert und undatiert macht es die grösste Arbeit, alles einigermassen wieder in die Reihe zu kriegen.
Den Rest macht das Macbook und der Scanner ganz ordentlich. Die zerkratzten Negative werden gut eingelesen und korrigiert. Neu werden sie nicht, aber ich bin zufrieden damit.
Der zeitliche Aufwand ist zweifellos erheblich, aber ein grosser Teil geht wie geschrieben auf das Sichten und Ordnen drauf
BlueAbyss
11.02.2015, 21:04
Ich habe das ganze mal mit einem ausgeliehenen, günstigen Diascanner (ca. 80,--€ Klasse) probiert. War eine Katastrophe. Brauchte für ein Dia schon lange und musste dann noch Nachbearbeitet werden. Bei 400 Dias ist das eine Arbeit von 2 Wochen.
Mit besseren und teureren Scannern geht es wahrscheinlich besser und schneller. Reflecta macht glaube ich gute Geräte. Sind aber auch teuer. Dann kann man es wahrscheinlich gleich machen lassen. Man kann die Geräte aber auch mieten.
Eine andere Möglichkeit ist das abfotografieren. Kann ich aber nichts genaues dazu sagen.
Bei heise.de gibt es gerade einen Bericht über das digitalisieren von Dias. Ist aber leider nur für Mitglieder (kostenpflichtig) komplett lesbar.
http://www.heise.de/foto/artikel/Dias-abfotografieren-2542270.html
Viele Grüße
Armin
Bei dem Thema fällt mir ein, dass ich schon seit längerem einen Digitalisierservice im Nachbarort aufsuchen wollte. :oops:
Der bietet auch einen kostenlosen Probescan an: Klick! (www.dias24.de/abwicklung-bei-dias-scannen/kostenloser-testscan)
flywalker
12.02.2015, 12:04
Danke an alle für die Antworten!
Wie ich sehe bevorzugen die meisten die Selbst machen Variante.
Schade das niemand aktuelle Erfahrungen mit Digitalisierungsdiensten gemacht hat.
Ich hatte mir das hier angeschaut:
http://www.fotoporto.de/digitalisierung.html
Scheinen ein Stück günstiger zu sein. als die anderen hier vorgeschlagenen.
Und bieten auch kostenlose Testscans
Ich denke das werde ich mal machen.
Danke noch mal!
Wie ich sehe bevorzugen die meisten die Selbst machen Variante.
Das ist in der Tat so. Wenn man sich für eine Digitalisierung in Eigenregie entscheidet, kann man durch die Wahl der entsprechenden Installation steuern wie viel man in die Hardware investieren will, wie schnell die Digitalisierung vonstatten gehen soll und welche Qualität letztendlich hinten rauskommen soll.
Bei Scan-Diensten würde ich durch Probe-Einreichungen erst einmal versuchen herauszufinden, welcher Dienst die geforderte Qualität bzw. den gewünschten Kosten/Nutzen liefert und dann erst den eigentlichen Auftrag erteilen.
Ich habe mich mit dem Thema Digitalisierung ausführlicher beschäftigt, aufgrund der Menge (fünfstellig) und Art (unterschiedlichste Formate) des Materials habe ich mich für eine eigene Installation entschieden:
http://www.zgraja.com/digitalisieren/1_vorwort.php
Bei nur 1.500 Vorlagen würde mich eine Entscheidung allerdings schwer fallen, ob selber machen oder machen lassen. Möglicherweise wäre ein Leih-Gerät (Scanner) ein gangbarer Weg. Ansonsten ist die schon gepostete Seite http://www.filmscanner.info eine gute Informationsquelle.
Viele Grüße
Aleks
@flywalker
solltest Du in Betracht ziehen, Farb-Negative selber zu digitalisieren, berücksichtige den Aufwand, die Orangemaske vernünftig zu neutralisieren.
Die ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich und z.T. da auch von Filmtyp zu Filmtyp.
Gruß, Dirk
...habe ich mich für eine eigene Installation entschieden:
http://www.zgraja.com/digitalisieren/1_vorwort.php...
Hallo Aleks,
eine solch komplette Darstellung und Bewertung der verschiedenen Möglichkeiten habe ich noch nicht gesehen, sie gefällt mir sehr!
Gruß,
Stuessi
Hallo Aleks,
eine solch komplette Darstellung und Bewertung der verschiedenen Möglichkeiten habe ich noch nicht gesehen, sie gefällt mir sehr!
Gruß,
Stuessi
Jau, das hat was. Ich bin auch dazu übergegengen, Dias und SW-Filme nicht mehr zu scannen sondern mit Balgengerät, Diakopiervorsatz und 80mm Vergrößerungsobjektiv (für APS-C!) und meiner A100 abzufotografieren. Ein gutes Makro könnte evtl. sogar noch besser sein. Farbnegativ ist mit der Methode aber eine Qual wegen der Orange-Maske! Mit einer kleinen Tageslicht-ESL und manuellem Weißabgleich geht das dann wie's Bretzelbacken. Wenn alles eingerichtet ist, hängt die Scangeschwindigkeit nur noch vom Wechseln der Dias ab. Die Qualität hängt direkt vom Objektiv ab, und mit den 10 MP der A100 bekommt man eindeutig bessere Scans als mit einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit. Natürlich kostet die Nachbearbeitung noch Zeit und die Dias/Negative sollten einigermaßen sauber sein. Bei guten, sauberen Dias kommt man sogar ohne Nachbearbeitung aus.
Ein Scanservice, der 1500 Dias für 500 Ocken in guter Qualität digitalisiert, ist mir nicht bekannt. Da würde ich eher mit dem 3-fachen rechnen, als Untergrenze. Aber da habe ich keine eigenen Erfahrungen.
Viele Grüße - Reinhold
eine solch komplette Darstellung und Bewertung der verschiedenen Möglichkeiten habe ich noch nicht gesehen, sie gefällt mir sehr!
Danke, freut mich. :)
Die Qualität hängt direkt vom Objektiv ab, und mit den 10 MP der A100 bekommt man eindeutig bessere Scans als mit einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit.
Das ist richtig. An APS-C habe ich sehr gute Resultate mit dem Minolta AF Macro 50mm/3.5 erzielt. Wenn nur Kleinbild-Vorlagen digitalisiert werden, ist 1:1 Maßstab an der Stelle nicht erforderlich. Man benötigt bei APS-C den Maßstab 1:1,5. Das erwähnte Minolta Macro erreicht aber "nur" 1:2.
Mit einem AF Zwischenring von genau 12mm Breite (z.B. Soligor Extension Tube for Sony) erreicht man bei maximaler Naheinstellung des Objektivs den Maßstab 1:1,5. Sprich eine KB-Vorlage lässt sich somit exakt formatfüllend auf dem APS-C Sensor abbilden.
Das Objektiv liefert eine sehr hohe Abbildungsqualität. Der Zwischenring gibt die elektrischen Signale weiter, somit kann der AF verwendet werden. Für die moderaten 10Mpix der Alpha 100 hat das gute alte Minolta ausreichend Reserven.
Auszugsverlängerte Normalobjektive arbeiten dagegen nicht im Rahmen ihrer Spezifikationen und bilden sichtbar schlechter ab. Als bessere Alternative/Budget-Lösung kann ich die alte Non-AF Version des Minolta MC/MD Macro 50mm/3.5 empfehlen. Diese Optik steht der AF-Version kaum nach, sie benötigt halt nur manuellen Fokus und ein gutes Auge. ;)
VG
Aleks
Auszugsverlängerte Normalobjektive arbeiten dagegen nicht im Rahmen ihrer Spezifikationen und bilden sichtbar schlechter ab. Als bessere Alternative/Budget-Lösung kann ich die alte Non-AF Version des Minolta MC/MD Macro 50mm/3.5 empfehlen. Diese Optik steht der AF-Version kaum nach, sie benötigt halt nur manuellen Fokus und ein gutes Auge. ;)Ich verwende am Balgen ja ein Rodagon Vergrößerungsobjektiv der Oberklasse, welches für solche Abbildungsmaßstäbe geeignet ist. Und da kommt demnächst die Fokuslupe meiner neuen A58 zum Einsatz. Bin schon mal gespannt, was das Rodagon auf dem 20 MP-Sensor macht. Wirklich hervorragende Makro-Objektive sollen aber noch mal einen Tick besser sein, und teurer.
Also, bis auf Color-Negativ brauch ich keinen Scanner mehr. Und sooo schlecht ist mein Canoscan 8800F auch nicht, aber viel langsamer als die Kamera-Lösung.
Möchte man nur alte Urlaubsknipsbilder digitalisieren, reicht zur Not auch eine kleine Kompakte mit Makrofunktion.
Das hier (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=216941) habe ich mit einer kleinen Canon vom Farbnegativ abfotografiert. Da bleiben effektiv 4 MP übrig, das reicht mir als Erinnerung. Problematisch ist halt die Orangemaske.
Für hochwertigere Digitalisierungen braucht man dann wie beschrieben ein richtiges Makroobjektiv.
Gruß, Dirk
flywalker
12.02.2015, 22:28
Super Seite Aleks! Danke!
Wenn ich mich doch dazu entscheide das selbst zu machen, werde ich wohl Deine Methode verwenden. A77 mit 90mm Tamron Makro hab ich. Fehlt nur der Rest :)
Aber ich werde zuerst die kostenlosen Probescans machen lassen.
Ein Scanservice, der 1500 Dias für 500 Ocken in guter Qualität digitalisiert, ist mir nicht bekannt. Da würde ich eher mit dem 3-fachen rechnen, als Untergrenze. Aber da habe ich keine eigenen Erfahrungen.
http://www.fotoporto.de/hilfe_preise-digitalisierung.html
ab 1000 KB-Negative in "Profi" Ausführung kostet es 24 Cent pro Negativ
Ich hatte mir das hier angeschaut:
http://www.fotoporto.de/digitalisierung.html
Scheinen ein Stück günstiger zu sein. als die anderen hier vorgeschlagenen.
Wenn ich mich nicht verguckt habe, sind die bei vergleichbaren DPI etwas teurer als der von mir verlinkte Dienst.
Edit: Ich hatte mich verguckt. Negativ vs. Dia. :oops:
Zur Qualität kann ich natürlich nichts sagen.
Auf jeden Fall sollte der Anbieter Vertrauen erwecken, und am besten wäre dann wohl jemand "um die Ecke", den man direkt "begutachten" kann.
Ich verwende am Balgen ja ein Rodagon Vergrößerungsobjektiv der Oberklasse, welches für solche Abbildungsmaßstäbe geeignet ist.
Welches genau? Es gab im Laufe der Zeit mehrere Versionen des Rodagon 80mm, APO Rodagon-N, nicht-APO, 1:4 und 1:5,6...
Eigentlich ist laut Rodenstock nur das Rodagon-D für den 1:1 Maßstab optimiert. Das gibt es mit 75mm oder 120mm.
Das heißt natürlich nicht, dass die anderen V-Objektive bei 1:1 schlecht sind, im Gegenteil, ich habe u. A. ein "normales" 50mm/2.8 Vergrößererobjektiv welches bei 1:1 in Bildmitte eine phänomenale Schärfe bringt, deutlich besser als Normalobjektive, jedoch schwächeln immer die Bildecken. Um das zu umgehen bedarf es schon eines Makroobjektivs.
Besser als ein Makroobjektiv ist nur noch das Rodagon-D, das schlägt so ziemlich jedes von mir getestete Makroobjektiv, und von Letzteren hatte ich schon ein gutes Dutzend an der A850 dran, um das Beste herauszufinden. ;)
Und da kommt demnächst die Fokuslupe meiner neuen A58 zum Einsatz. Bin schon mal gespannt, was das Rodagon auf dem 20 MP-Sensor macht.
Ja, die Lupe/Winkelsuche erleichtert das manuelle Fokussieren spürbar. Ich weiß nicht wie gut das mit einer SLT funktioniert, ich verwende nur OVF Kameras, aber ich würde sagen: ausprobieren lohnt sich immer. :)
Welches genau? Es gab im Laufe der Zeit mehrere Versionen des Rodagon 80mm, APO Rodagon-N, nicht-APO, 1:4 und 1:5,6...
Eigentlich ist laut Rodenstock nur das Rodagon-D für den 1:1 Maßstab optimiert. Das gibt es mit 75mm oder 120mm.
Ist ein "normales" 5,6/80, kein Apo. Randscharf bis in die äußerste Ecke, keine Verzeichnung, beste Schärfe bei f/8 bis f/11.
PS: hier ein "Scan" mit dem Rodagon und A100 in Originalauflösung:
https://farm4.staticflickr.com/3844/15291830075_0d23d0ed4b_o.jpg