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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A7II Teardown


Kosmonaut
04.02.2015, 00:48
Roger Cicala (Lensrentals) hat es nach einiger privater Auszzeit erneut getan.
Voila, hier der erste Teardown der A7II - Hammer wie komplex aber gut druchdacht unser Schätzchen so aufgebaut ist.

Jetzt weiß man auch wo der W-Lan Anschluß sitzt, aber schaut selbst:

http://www.lensrentals.com/blog/2015/02/the-a7ii-teardown-a-look-inside-sonys-new-camera

Viel Spaß!

cansoni
04.02.2015, 03:19
Welch Ingenieur-Leistung! Das wird immer wieder vergessen und erst wahrgenommen, wenn man die futzeligen Einzelteile zur Kenntnis nimmt. Und auch die Entwicklungszeit wird dadurch verständlicher. Wer weiß, wieviel Menschen an diesem Projekt beteiltigt sind?:roll: Ich bin begeistert... auch mal meine A7r von innen (http://www.lensrentals.com/blog/2014/01/the-a7r-teardown-a-look-inside-sonys-awesome-full-frame-mirrorless-camera) zu sehen.

About Schmidt
04.02.2015, 06:58
Diesen Satz finde ich sehr interessant.

The A7II is clearly more robust than its predecessors, too. The lens mount seems designed to eliminate any wobbling or looseness that was noticed in previous models and the chassis seems stronger.

Gruß Wolfgang

Kosmonaut
04.02.2015, 15:13
Auf jeden Fall faszinierend welcher Aufwand hinter so einer Kamera steckt. Man sieht gut wie sich die Kameras weiterentwickeln. Und man sollte im Hinterkopf behalten, das wir hier einem der Top-Player in die Karten schauen können, das ist schon Fertigungstechnisch für ein "Massenprodukt" eine Glanzleistung.

geribua
04.02.2015, 16:46
Fastzinierend,:shock: soweit zerlegen würde ich auch noch schaffen. :cry:
Doch das Problem ist erst beim Zusammenbau, und das sie dann auch noch funktioniert .;)
Danke für den LINK :top:
Lg.geribua

Kosmonaut
06.02.2015, 14:20
Gerne geschehen und ja auseinander nehmen ist meistens einfacher als das wieder zusammensetzen. Bei den weit verbreiteten Klebe-Abdeckungen und sehr filigranen Flachband-Steckern zunehmend. Diese komplexen Konstruktionen werden i.d. R ja auf eine effiziente Industrielle Montage optimiert.

Aleks
08.02.2015, 23:05
http://www.lensrentals.com/blog/2015/02/the-a7ii-teardown-a-look-inside-sonys-new-camera

Viel Spaß!

Sehr schöner Link, vielen Dank!!

Ist wirklich eine beeindruckende Leistung, dass die Ingenieure den VF-Sensor und den Steadyshot in dem kleinen Gehäuse untergebracht haben!

Trotz der enormen Miniaturisierung scheint die Kamera relativ wartungsfreundlich zu sein. Hat allerdings den Nachteil, Zitat "If a top switch breaks, the entire assembly usually gets replaced.". Sprich bei defekten Schaltern oder Drehrädern wird höchstwahrscheinlich der komplette Deckel getauscht. Da dürfte eine Reparatur/Austausch der Drehräder ziemlich teuer werden, wenn diese irgendwann mal ausfallen. Das Problem mit den Drehrädern der Alpha 700 liegt ja schon viele Jahre zurück, da hat Sony bestimmt nachgebessert, mir ist nichts bekannt dass es bei den Nachfolgern signifikante Ausfälle gegeben hätte.

Eben jene A700 hatte ich gestern offen. Es müssen gerademal 20 Schrauben und 15 Flexkabel gelöst werden und man hat den CCD (inkl. SteadyShot-Einheit) in der Hand. Bei wenig Werkzeugeinsatz.

6/Sony_A700_offen.jpg 6/Sony_A700_offen_2.jpg 6/Sony_A700_offen_3.jpg 6/Sony_A700_offen_4.jpg 6/Sony_A700_offen_5.jpg 6/Sony_A700_offen_6.jpg

Die Alphas scheinen schon sehr gut optimiert, was Wartungsfreundlichkeit angeht. Eine Minolta X-700 aus dem letzten Jahrtausend setzt nach meiner Erfahrung einen Lötkolben, Schraubensicherungslack und deutlich mehr Zeit voraus, wenn etwas getauscht werden muss. Macht aber trotzdem Spaß diese wiederzubeleben. ;)

Schade nur, dass bei der A7II die Pufferbatterie auf der Unterseite des Mainboards untergebracht ist. Das bedeutet, man muss das Mainboard ausbauen, um die Pufferbatterie alle paar Jahre zu tauschen. Vermutlich war auf der zum Benutzer zugewandten Seite einfach kein Platz mehr. Das lässt sich zwar mit etwas Geschick immer noch zu Hause bewerkstelligen, allerdings muss man dazu alle Flexkabel abnehmen und dabei extrem vorsichtig sein. Bereits ein leichtes Verkanten des Flexkabels kann die empfindlichen Kontakte in den Anschlussbuchsen beschädigen.

Aber schön das mal von Innen zu sehen! Da weiß man im Vorfeld, ob man das selbst angehen (wenn es mit der Pufferbatterie soweit ist) oder die Kamera doch lieber zum Service abgeben möchte. :)

VG
Aleks

Fata Morgana
09.02.2015, 00:59
Sehr schöner Link, vielen Dank!!

Ist wirklich eine beeindruckende Leistung, dass die Ingenieure den VF-Sensor und den Steadyshot in dem kleinen Gehäuse untergebracht haben!

Trotz der enormen Miniaturisierung scheint die Kamera relativ wartungsfreundlich zu sein. Hat allerdings den Nachteil, Zitat "If a top switch breaks, the entire assembly usually gets replaced.". Sprich bei defekten Schaltern oder Drehrädern wird höchstwahrscheinlich der komplette Deckel getauscht. Da dürfte eine Reparatur/Austausch der Drehräder ziemlich teuer werden, wenn diese irgendwann mal ausfallen.
VG
Aleks

Hallo Alex,

das liegt wohl daran, dass so gut wie alle spiegellosen Systemkameras modular aufgebaut sind. Ich nehme an, das sich auf diese Weise die Kameras günstiger zusammenbauen lassen. Das wirkt sich klarerweise negativ auf die Reparaturkosten aus. Bei Autos ist das aber auch längst so. Geht beispielsweise der Fensterheberschalter kaputt, muss man bei vielen Modellen alles tauschen (Motoren, Verdrahtung, usw.).

ddd
09.02.2015, 12:27
moin,

die Pufferbatterie ist ein Litium-Knopfzellen-Akku, und der hält nahezu ewig. Vereinzelt sind welche nach ca. fünf Jahren scheinbar "ausgefallen", oft aber nur stark entladen infolge langer Nichtbenutzung der Kamera.

Leider muss man beim Wechsel den Halter mit austauschen, da dieser beim Entnehmen der Zelle beschädigt wird. Immerhin verwenden alle Alpha-Kameras denselben Halter und dieselbe Zelle, die Ersatzteile dürften auch in Zukunft problemlos zu beschaffen sein.

Zum Topcover: das Zerlegen und Zusammenbauen ist so zeitaufwändig (und frickelig und daher fehlerträchtig), dass es schlicht billiger ist, den kompletten Zusammenbau zu wechseln. Mir wäre es anders auch lieber, aber wer würde für den Tausch eines einzelnen Knopfes 250€ zahlen?

geribua
09.02.2015, 13:02
moin,
aber wer würde für den Tausch eines einzelnen Knopfes 250€ zahlen?
Bis der Akku zu wechseln ist, gibt es viele neue Modelle die man einfach haben will.
Daher ist der Tauch für die meisten nicht relevant . :D

wus
09.02.2015, 14:36
Vielen Dank für den Link, ist wirklich interessant das zu sehen.

Mich würde jetzt noch interessieren wie dick und aus was für Material die Basis-Blechplatte ist auf der das Stativgewinde verschraubt ist. Und auch was für Material das ist woran die dann wieder im Gehäuse festgeschraubt wird. Roger schreibt zwar die Platte sei dicker als in der A7r, für mich sieht sie trotzdem nicht sehr vertrauenerweckend aus.

Aleks
09.02.2015, 14:58
Ich nehme an, das sich auf diese Weise die Kameras günstiger zusammenbauen lassen. Das wirkt sich klarerweise negativ auf die Reparaturkosten aus. Bei Autos ist das aber auch längst so. Geht beispielsweise der Fensterheberschalter kaputt, muss man bei vielen Modellen alles tauschen (Motoren, Verdrahtung, usw.).
So ist es. Der Hersteller muss schauen, dass die Herstellungskosten möglichst niedrig sind, aber gleichzeitig einen Spagat hinkriegen, dass die Produkte wartbar sind. Sollten sich die Produkte als "unreparierbar" bzw. die Reparaturen als finanziell nicht tragbar herausstellen, rennen einem die Kunden längerfristig auch weg.

Ich denke bei den Kameras ist das alles in allem noch gut gelöst. Das zeigen die verlinkten Teardown-Webseiten.

Viel schlimmer sehe ich den Trend bei der Automobilindustrie (es wird nichts mehr im eigentlichen Sinne "repariert", sondern nur Komponenten ausgetauscht) oder bei den iPhones/Smartphones, die zum Teil verklebt und gar nicht dafür vorgesehen sind, jemals wieder geöffnet zu werden.

Man stelle sich nur vor, eine Kamera mit fest verbautem Akku und verklebtem Gehäuse... :shock:

@Thomas: stimmt, danke für die Korrektur mit "Akku" statt "Batterie". Du hast auch gleich den Grund geliefert - eine Tiefentladung tötet Akkus. Der Puffer-Akku wird normalerweise vom eingesetzten Haupt-Akku geladen. Daher ist der Hinweis des Herstellers "Kameraakku bei längerer Nicht-Verwendung entnehmen" aus meiner Sicht ein zweischneidiges Schwert. Irgendwann ist der Puffer-Akku tiefentladen.
Andererseits, wer kauft sich schon eine Kamera, um sie jahrelang ungenutzt herumliegen zu lassen? ;)

Eine Ausnahme habe ich bei einigen Kompaktkameras gesehen (Canon A480, A590, u.ä.), dort wird in der Tat zusätzlich zum Haupt-Akku eine weitere Primärzelle (Lithium-Knopfzelle) verwendet, damit Einstellungen/Uhrzeit erhalten bleiben.

Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile.

ddd
11.02.2015, 11:38
moin, Mich würde jetzt noch interessieren wie dick und aus was für Material die Basis-Blechplatte ist auf der das Stativgewinde verschraubt ist.
das ist alles "dick" genug für die auftretenden Kräfte. Es bringt ja nix, wenn die Stativgewindebefestigung wesentlich mehr aushält als die Ausreißkräfte der vier Bajonettschrauben (M1.7x4mm) zulassen. Das Gehäusedesign ist übrigens ob solcher Berechnungen und Test mittlerweile ein erheblicher Teil der Entwicklungskosten, schon kleine Änderungen erfordern eine komplette Neubewertung.

Alexs, Akku oder Primärzelle ist eine alte Diskussion. Der Akku scheint gegen Tiefentladung geschützt zu sein, immerhin kann es gut sein, dass eine fabrikneue verpackte Kamera länger im Lager oder Laden liegt. Bei vielen Meldungen zu einem "defekten" Stützakku half ein Laden des Stützakkus nach Anleitung, echte Defekte scheinen extrem selten zu sein. Bislang liegen Erfahrungen seit Mitte 2006 vor, mittlerweile also gut 9 Jahre.

btt: Sehr interessant finde ich die Detailaufnahmen des Stabimoduls. Der A-mount-Stabi bisheriger Modelle basiert auf Piezo-Antrieben. Diese sind schnell und präzise (bis hinunter in den atomaren Bereich bei 0.1nm), aber leider spröde und daher mechanisch empfindlich (Stoß- oder Sturzschäden). Der E-mount-Stabi dagegen verwendet Linearmotoren mit Neodym-Magneten (sehen auf dem Foto jedenfalls sehr danach aus), ähnlich denen im Kopfantrieb von Festplatten seit längerer Zeit. Dieser Stabi dürfte wesentlich unempfindlicher gegen Stoß sein und erlaubt zudem noch die Verdrehung des Sensors um die optische Achse (roll), da er quasi "schwimmend" gelagert ist und keine starre Verbindung zum Rahmen mehr aufweist. Bleibt abzuwarten, ob Sony diese Konstruktion auch in zukünftige A-mount-Modelle übernimmt, immerhin sind Stabiausfälle innerhalb der Garantie relativ teure Reparaturen und ohne äußere Anzeichen einer rauen Behandlung nicht dem Kunden anlastbar.