PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RAW vs. DNG


a65
15.12.2014, 20:49
Hallo,

so weit ich weiss, ist das RAW der neueren Sonys (ich habe eine A77 und eine A6000) bereits leicht komprimiert. Ich habe nun mal testweise ein RAW in ein DNG gewandelt. Das DNG wurde dabei nicht kleiner, sondern grösser. Ansonsten habe ich auch keine Vorteile bemerkt.

Wie macht ihr das? Wandelt ihr eure Bilder nach DNG? Gibt es Vorteile, die ich noch nicht gesehen habe?

zippo
15.12.2014, 21:33
Es gäbe 2 Vorteile:
1. Die Entwicklungseinstellungen von Lighroom bzw. Camera Raw können in der DNG-Datei gespeichert werden. Das heißt es braucht keine XMP-Dateien oder Katalogdateien, die abhanden kommen können.
2. DNG ist als quelloffenes Format für die Langzeitarchivierung geeignet.

Viele Grüße von Zippo!

Ellersiek
15.12.2014, 22:55
RAW bleibt RAW solange in Lightroom lauffähig habe.

Sollte der unwahrscheinlich Fall eintreten, das Lightroom irgendwann mal nicht mehr lauffähig sein sollte, so tritt dieser Fall nicht überraschend plötzlich ein.

So bleibt mir dann sicher genug Zeit, über dann mögliche Alternativen nachzudenken.

Es muss schon genug konvertiert werden, da brauche ich aktuell nicht noch ein zusätzliches Format.

Gruß
Ralf

fotomartin
15.12.2014, 23:51
DNG ist zwar quelloffen, aber nicht besonders weit verbreitet.

Insbesondere wichtige Konkurrenzprodukte zu Lightroom unterstützen in DNG konvertierte RAWs nicht. Falls sich Lightroom in Zukunft in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefällt, verliere ich durch die Konvertierung also die Option, auf eine andere Software zu wechseln (und weiterhin alles unter einem Hut zu haben)

Beispielsweise unterstützt Capture One (http://www.phaseone.com/Apsis/CO8/Capture_One_8.0_Release_Notes.pdf) auch in der aktuellen Version 8 nur DNGs von Kameras, die direkt in diesem Format aufnehmen. Das gleiche trifft auf Apple Aperture (https://www.apple.com/de/aperture/specs/raw.html) zu.

Immerhin: Seit Version 10 unterstützt DXO Optics Pro (http://www.dxo.com/intl/photography/community/tutorials/optimizing-your-dxo-opticspro-10-and-lightroom-workflow) auch in DNG konvertierte RAWs.

Viele Grüße,
Martin

Tikal
15.12.2014, 23:59
Ich nutze keine Adobe Produkte und brauche DNG nicht. Ich belasse meine RAW Dateien in seinem Ursprungsformat, denn sonst wäre es in meinen Augen nicht mehr echtes Raw und ich kann mich nicht verlassen. In DNG gibt es verschiedene Features und Einstellungen und es kommen neue Versionen hinzu. Besonders der Zwischenschritt alles konvertieren zu wollen, ist mir zu umständlich. Man hat eigentlich keinen Vorteil, wenn man nicht wegen Kompatibilität DNG braucht. Wenn deine neue Kamera noch nicht unterstützt wird, kannst du es in der in DNG umwandeln. Das ist aber nur eine Notlösung und nicht alles sollte perfekt funktionieren, als wäre die Kamera unterstützt. Zumindest ist das meine Erfahrung in Darktable so (ähnlich zu Lightroom). Für die Langzeitarchivierung ist meiner Meinung nach das Rohformat in .ARW sicher, da es OpenSource Programme gibt und weit verbreitet sind, die es lesen können. Später kann man, wenn DNG wirklich verbreitet ist und man es haben möchte immer noch in DNG umwandeln.

Robert Auer
16.12.2014, 01:02
zippo hat es für mich gut auf den Punkt gebracht. Über DNG erspare ich mir die kurzatmigen Updates auf immer neueste RAW-Konverter und habe zudem die RAW-Datei eingebettet. :top: Man muss ja nicht den ganzen RAW-Bestandnach DNG konvertieren.

a65
16.12.2014, 09:07
In einer Photoshop-Direkt-Sendung habe ich mal gesehen, dass die Adobe-Produkte besser und schneller mit dng umgehen können. Ist da was dran? Allerdings habe ich auch keinen leistungsschwachen Rechner, sondern einen Haswell i7 mit ordentlich Dampf.

Ach ja: Ich habe mir jetzt noch ein Surface Pro 3 bestellt und will mal sehen, wie ich hier die Bilder bearbeiten kann und welche Möglichkeiten es gibt. Kann es sein, dass dng hier auch hilft (da leistungsschwächer). Vielleicht kann ich auch direkt in der Cloud bearbeiten (hab mich noch nicht befasst), aber dann dürfte wahrscheinlich das Fileformat erst recht keine Rolle spielen, weil es auf den schnellen Adobeservern gerechnet wird, oder?

Anthem
16.12.2014, 12:48
Moin zusammen,

ich habe am Anfang auch mit RAW und DNG experimentiert. (A77, LR5). Beim Import hat es etwas länger gedauert, die Dateigröße war etwas geringer (wenn man das RAW nicht einbindet, das erscheint mir aber unsinnig, da es die Dateigröße rund verdoppelt) und das Handling in LR zeigte keinen Unterschied, weder in den Möglichkeiten noch in der Geschwindigkeit.

Ich bin bei RAW geblieben, da mit DNG meine Datensicherung plötzlich explodiert ist. Ich arbeite am Mac und sichere mit Time Machine, d.h. u.a. stündlich die geänderten Dateien. Während bei RAW nur die geänderte XMP-Datei gesichert wird, ändert sich beim DNG die gesamte Datei. Das heisst wenige KB im Vergleich zu etlichen MB.

Ein Beispiel: Ich verschlagworte grundsätzlich alle Bilder. Der Stichwortkatalog wächst und ändert sich und damit ändern sich auch die Stichworte in den Bildern. Sei es durch neue hierarchische Gruppierung, Korrektur der Schreibweise oder ähnliches. So habe ich vor kurzem das Stichwort "Mallorca" in den Stichwortbaum Europa>Spanien>Mallorca einsortiert, was bei ca. 2.500 Bildern / XMP á 9KB zu ca. 200MB Datensicherung geführt hat. Wären die Bilder als DNG gespeichert, hätte das 2.500 x 25MB = ca. 62GB bedeutet.

Es gibt wohl Programme, die auch in einzelnen Dateien nur die veränderten Bytes sichern. Und meine Datensicherungsstruktur passt bestimmt auch nicht für jeden. Ich habe auch keine Angst davor, morgens wach zu werden und meine RAWs werden nicht mehr erkannt.

Zusammengefasst habe ich für mich keinen Vorteil in DNG erkannt. Die doppelte Dateianzahl durch die XMP stört mich nicht. Solange ich die Daten innerhalb LR verschiebe, werden die auch zuverlässig mit verschoben. Wenn auf breiter Basis irgendwann DNG mehr unterstützt wird als RAW, kann ich immer noch migrieren.

Gruss
Michael

phootobern
16.12.2014, 16:01
Ich nutze keine Adobe Produkte und brauche DNG nicht. Ich belasse meine RAW Dateien in seinem Ursprungsformat, denn sonst wäre es in meinen Augen nicht mehr echtes Raw und ich kann mich nicht verlassen.

Das echte RAW gibt es leider nicht mehr.
Je nach Hersteller wir schon im RAW mehr oder weniger gewerkelt.

Öffne mal die selben Bilder im LR und im Picasa, je nach Kamera erlebst du da überraschungen.

Tikal
16.12.2014, 16:07
Ist schon klar. Ich weiss auch, das Raw nicht 100% roh sind. Es ist aber das Original Format und darauf bezog ich mich.

leonsecure
16.12.2014, 16:21
Bin ja kein Freund von Adobe. Aber ein offenes herstellerübergreifendes ISO Standard-Rohdatenformat würde die Arbeit von Fotografen bestimmt nicht negativ beeinflussen...

OSS-Programme wie RawTherapee können mit DNG wohl auch wie es scheint.

dey
16.12.2014, 21:25
Das echte RAW gibt es leider nicht mehr.
Je nach Hersteller wir schon im RAW mehr oder weniger gewerkelt.



aber DNG wird sicherlich nicht roher, als RAW.

bydey