Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Tiger - in der Wilhelma, Stuttgart
1023/Tiger_2_2.jpg
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DER PANTHER
im Jardin des Plantes, Paris
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.
Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.
Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein
Rainer Maria Rilke
Zwergfrucht
08.11.2014, 21:03
Danke, auch viele Grüße. :)
Wohl ausgebrochen. ;)
steve.hatton
08.11.2014, 21:04
Danke, auch viele Grüße. :)
Wohl ausgebrochen. ;)
:top::top::top:
PS: Das Zitat von Zwergfrucht kann man nur verstehen, wenn man weiß, dass der Thread erst ohne BIld und Text, nur mit Überschrift eröffnet war - deshalb auch mein TOP zur Vermutung "ausgebrochen".
Danke fürs Bild in Verbindung mit dem Gedicht.
So ähnliche Gedanken - natürlich nicht so lyrisch - mache ich mir auch immer wieder, wenn ich bei meinen seltenen Zoobesuchen Bären- oder Großkatzengehege sehe. Zuletzt bei den Eisbären und Tigern im Hauptstadtzoo. :?
Das Bild zum Gedicht......das Gedicht zum Bild.....perfect match.
Danke, klasse:top:
kilosierra
08.11.2014, 22:11
Das Bild passt super zum Gedicht.
Dem möchte man glatt die Tür aufmachen und ihm ein Flugticket nach Hause kaufen. Wenn er denn noch ein Zuhause hätte.
Danke fürs Zeigen.
LG Kerstin
Gefällt mir! ;)
Die beiden "Dellen" in der Fliesenwand oberhalb des Tigerohrs lenken noch meinen Blick vom Tiger ab, ev. lassen die sich noch wegretuschieren?
steve.hatton
08.11.2014, 22:19
Der Blick hat wahrlich etwas trauriges...
Vera aus K.
09.11.2014, 03:22
Das Bild zum Gedicht......das Gedicht zum Bild.....perfect match.
Danke, klasse:top:
:top:
Ich würde die Schatten des Käfigs noch etwas herausarbeiten, so dass die Wirkung der des Thumb entspricht.
Viele Grüße,
Vera
Schmalzmann
09.11.2014, 09:15
Man kann es nicht besser ausdrücken.:top::top::top::top:
Fast jedes Mal , wen ich in den Tierpark oder Zoo gehe sehe ich auch in diese Müden, Traurigen Augen einer Groß Katze die normaler weise nur so Sprühen vor Energie.
Die Wilhelma hatte mir bei meinem Besuch damals ein sehr mulmiges Gefühl in die Magengrube gesetzt. Sie sollen wohl "nachrüsten", aber sie ist für mich vor ein paar Jahren das Zurückgebliebendste gewesen, das ich je an Zoos gesehen habe. Ein "Pflanzenpark mit Tierbelustigung"...so war es früher. Zu kleine Käfige, lieblose Anlagen...kein Wunder, dass dieser Tiger so guckt.
Dein Bild berührt mich stark, hätte das Gedicht nicht gebraucht, da sich der Inhalt einem ins Gesicht stürzt und ist auch von Komposition und Farbe her sehr gut gelungen.
Guten Morgen.
Vielen Dank für Eure Anmerkungen und Kommentare.
Ja, das war etwas ungeschickt mit dem Einstellen: Irgendwie hatte ich die falsche Tastenkombination gedrückt, und das halbe Gedicht ohne Bild stand als Beitrag da.
Und weil das nun ganz blöd aussah, habe ich dann schnell den Text wieder gelöscht, wodurch nur der Titel und die Signatur zu sehen waren, dann erst das Gedicht fertiggetippt und das Bild eingestellt.
Zwergfruchts Kommentar hat aber genau gepasst. Daher schliesse ich mich steve.hatton an. :top:
@hlenz: Danke. Stimmt. Jetzt wo Du es gesagt hast fallen Sie mir auch stärker auf. Ich setze mich nochmal dran, die Dellen sollte ich 'ausbügeln' können.
@Vera aus K.: Danke, muss ich probieren. So klein wie das Thumbnail hatte ich mir das Bild vorher nicht angesehen. Das Gitter hat eine relativ kleinteilige Struktur, so dass das wohl die Abbildung der Gitterstäbe direkt vor der Linse ist.
An BeHo, Peter, Schmalzmann, Dana und Kerstin: Danke.
Mir ist bewusst, dass ja das Bild gerade im Bilderrahmen 'für sich' sprechen sollte. Hier finde ich aber, dass es so gut zusammen passt, dass ich der Kombination nicht widerstanden habe.
Edit: Die Bohrlöcher habe ich noch neu verfliest. Die stärkeren Gitter haben mir aber nicht gefallen.
1023/Tiger_3_2.jpg
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Vielen Dank an Euch Alle.
Traurig, ein Leben hinter Gitter, ohne das man etwas verbrochen hat, das Bild macht nachdenklich.
Winnepuh
04.12.2014, 13:13
Traurig, ein Leben hinter Gitter, ohne das man etwas verbrochen hat, das Bild macht nachdenklich.
Ich gebe Dir vollkommen recht.
Das Bild ist bestens geeignet, die die verheerende Situation von Zootieren und Zirkustieren wiederzugeben (mit diesem Hintergrund Gedanken toll getroffen).
Nach meiner Meinung ist es völlig überflüssig für einen Nachmittag in einen Tierpark zu fahren um sich physisch und vor allem psychisch geschundene Kreaturen gelangweilt rein zuziehen.
Die modernen Medien bieten mit interessanten Beiträgen viel bessere Möglichkeiten sich mit den Lebensweisen unserer Mitbewohner Erde zu befassen.
Das Argument der verantwortlichen hier zum Artenschutz beizutragen ist mehr als fadenscheinig.
Artenschutz betreibt man vor Ort.
Nach meiner Meinung gehören Zoos und Zirkusbetriebe mit Tierdressuren verboten.
Man kann die Menschen auch anders unterhalten. Es gibt genug alternativen.
Genug gemeckert, ich denke das Bild hat somit seinen Zweck erfüllt, tolles Foto, aber es brennt in der Seele.
VG
Wilfried
das Gedicht ist ein trauriges Gedicht, will vielleicht auch zum Nachdenken anstoßen.
Fakt ist, dass die Tigerwelt auf einige wenige Hundert reduziert wurde und derer es wenig gibt, die sich um die Wiederansiedlung dieser Tierart in den ursprünglichen Ländern kümmern. Es gibt keine Konzepte, ähnlich den Geparden, wie Bauern einem solchem Tier begegnen können und damit sich die Population und die Habitate wieder erweitern können.
Die Folge ist, man lässt die Tierart verschwinden, da der Lebensraum für dieses Tier nicht mehr gegeben ist oder man schafft neue Lebensräume. Ganz ehrlich und hart formuliert müssten wir nach heutigem Stand diese Tierart dem Schicksal überlassen, weil es nirgendwo mehr Lebensräume gibt. Weg damit. Ohne wenn und aber.
Lasst mich ein alternatives Szenario aufbauen: Wir wollen die Tiere wieder auswildern. Die Lebensräume sind in Asien nicht mehr gegeben, also suchen wir neue Lebensräume und versuchen die Tiere bezogen auf die neue Lebensräume umzuerziehen. Gehen wird davon aus, dass das möglich ist.
Wer von Euch würde einen freilaufenden Tiger in den Wäldern bei Euch in der Umgebung akzeptieren? (in BW akzeptieren wir (Förster, Jäger, Regierung, Bauern und normale Bürger) ja nicht einmal Wildkatzen oder Luchse. Bären werden abgeschossen). Keiner, weder in Deutschland, weder in Europa, weder in Amerika noch sonst wo würde diese Tiere mittelfristig noch langfristig aussetzen.
Das ganze Gejammere mit den Zirkustigern, da gebe ich Euch recht und unrecht. Ja, ich habe in unserem Ort einen osteuropäischen Zirkus erlebt, der wirklich nicht gut mit seinem Tiger umgegangen ist. Unsere Behörden haben aber das Schicksal gedultet. In Italien habe ich einen osteuropäischen Zirkus erlebt der 2 Tiger im Einsatz hatte. Den Tieren ging es durchweg gut. Die hatten eine Freilaufzone und stand deren "Pflegern" nahe, das war schön anzusehen.
Nähe Nürnberg gibt es ein Wildtierasyl. Diese besitzen 6 Tiger in einer sehr sehr engen und sehr feuchten Umgebung hinter "fetten" Gittern unterschiedlicher "Qualität (bezogen auf den Mensch)". Auch einen Luchs. Über dessen neue vergrößerte Gitterbox bin ich mehr wie erschrocken und war innerlich ziemlich zerrüttet. Diese kümmern sich liebevoll um die Tiere und haben zu kämpfen von uns Allen finanzielle Unterstützung zu bekommen, damit die Tiere erhalten bleiben können. Leider ist dem nicht so. Die Zoos wehren z.B. ab, wegen der öffentlichen Meinung, Tiere aufzunehmen. Nürnberg könnte einen zweiten Tiger aufnehmen.... Nürnberg hat 3 Luchstiere von Pforzheim genommen, warum nicht den einen aus dem Asyl dazu? Das Luchsgehege in Nürnberg ist wunderbar.
Dieses Tierasyl hat einen osteuropäischen Zirkus mit 2 Tiger untersucht und katostrophale Umstände festgestellt. Sie wollten die Tiger bei sich mitaufnehmen. Ja wohin denn! Vom Regen in die absolute Traufe? Ich war echt erschüttert über dieses Denken der Tierpfleger. Prangern die Tierhaltung an, können aber nur eine schlechtere anbieten.
Wißt Ihr, wie Tiger nach dem deutschen Gesetz mit zunehmenden Alter behandelt werden müssen. Grausam. Beispiel: ein Jungtiger darf durch eine Person, die eine Sachkundeausbildung hat großgezogen werden. Berührt, gestreichelt, gepflegt, gehegt, gefüttert mit der Flasche. Wie bei Muttern. Das Tier hat anschließend einen vollständigen Bezug zum Menschen. "Uff-Uff" ist der Begrüßungslaut solcher Tiere, wenn sie Menschen sehen. Es steht ihm "fast" so Nahe wie eine Hauskatze. Ab einem gewissen Jahr darf der Pfleger nicht mehr in das Gehege und muss nachweislich Abstand halten. Sämtlich Zuneigung, Liebe, Pflege wird untersagt. Wisst ihr, dass das Tier dadurch traumatisiert wird? Er ist ja so gefährlich. Ja, er ist in der Form, wie wir keine Umerziehung zulassen, gefährlich. Und er wird über die Jahre wieder gefährlich.
Und dann gibt es da noch Professoren aus München, die sich als Experten über die Einsortierung von Wildtieren ausgeben und unsere Regierung beraten. Bei denen gehört z. B. die Wildkatze und der Luchse zu den gefährlichen Tieren (Tiger sehr gefährliche Tiger), aber man muss sehr darauf achten, dass man sehr von den Tieren Abstand hält. Vor einer Wildkatze..., vor einem Luchs. Dann sperrt die Hunde weg...
Noch einmal: Wir müssten akzeptieren, die Tiere an uns heranzulassen. Wir müssen akzeptieren, die Tiere auf eine andere Weise kennenzulernen. Solange da kein Umdenken bei den Behörden da ist...
Ich versuche das gerade und lerne immer mehr dazu. Und je mehr ich dazu lerne, desto fassungsloser erscheinen mir die vielen Phrasen vieler sogenannter Wissenschaftler, Politiker und Organisationen sowie derer, die manch Geschwätz letzterer aus Mitleid nachschwätzen. Aber im Alter wird man ja geduldiger :D
Natürlich lerne auch ich und nehme jede Kritik an und bin nicht fehlbar. Aber das Lernen macht unheimlich Spaß. :top: Und ich habe die Weisheit nicht mit Löffeln gefr....
und mache auch Denkfehler....
Und jetzt wird sicherlich einer fragen: Und was hat das mit dem Gedicht und dem Bild zu tun. Das Bild spiegelt das Problem keineswegs wieder. Tut mir leid. Da jammert ein Dichter in der Gegend herum ohne dem Gedicht ein Nachtrag zu geben. Armes Dichterlein.
Und speziell in der Wilhelma: Ja, der Tiger hat ein besseres Umfeld bekommen. Habt Ihr mal den Leoparden beobachtet? Er wohnt in einem tierunwürdigem "Katzenkorb" und zuckt aufgeregt zusammen, wenn der Tiger jammert. Mit wilder Entsetzen versucht er dem Geräusch nachzugehen und kann es nicht lokalisieren. Das ist tierverachtend. Darum besuche ich die Wilhelma nicht mehr. Wisst Ihr, dass es erwiesen ist, das Geparden in der Nähe von anderen Wildtieren den Nachwuchs versagen? Wie weit sind die Geparden von den Tigern entfernt?
Ich möchte auch positive Beispiel nennen: Tierpark Schönbrunn Wien: Wenn ihr die Chance habt, den Gepardenbereich im Sommer zu sichten.
Achso, Tiger sind Tiere, die mit der Nachtdämmerung aktiver werden.
Jetzt mal so rausgesprudelt aus mir :D. Hängt mich nicht auf....
Winnepuh
04.12.2014, 16:36
Es gibt keine positiven Tierparkbeispiele.
Wildtiere gehören in den angestammten Lebensraum und in Ruhe gelassen.
Es reicht, wenn wir die Kreaturen die wir verzehren bis an das Ende ihres kurzen Lebens eingeknastet halten.
Es gibt 8,7 Millionen Arten auf der Welt, nur eine davon hat Geld erfunden und wird früher oder später daran ersticken.
VG
Wilfried
PS. Ich bin übrigens kein Vegetarier, bin aber bemüht aus artgerechter Haltung zu kaufen.
Wobei, was ist artgerecht?
Das ist zu einfach gedacht. Die welt ändert sich. Auch Tiere passen sich an, wenn wir es zulassen. Läßt Du es zu?
Winnepuh
05.12.2014, 11:31
Das ist zu einfach gedacht. Die welt ändert sich. Auch Tiere passen sich an, wenn wir es zulassen. Läßt Du es zu?
Ich habe leider nicht die Möglichkeit auf meinen 1200 m² viel Lebensraum für die Anpassung bedrohter Tierarten, außer z.Z. drei Igel in meiner Garage, großflächige Fütterung von Vögeln (inkl. Krähen und Elstern) und dem aussetzen lebend auf meinem Dachboden gefangener Mäuse, zur Verfügung zu stellen.
Aber welche Anpassungsmöglichkeit hat ein Orahguthan in Borneo, Ein sibirischer Tieger, (die mit viel Gehirn ausgestatteten Chin... bilden sich ja immer noch ein, Tiegerhoden sind potenzfördernd ).
Bei dieser Bevölkerungsdichte, eigentlich Irrsinn.
Oder Nashörner und Elefanten (die liegen mir besonder am Herzen).
Bei den mittlerweile hier in Brandenburg wieder auftauchenden Wölfen wird nach ein paar gerissenen Lämmern schon über den Abschuss nachgedacht.
Ebenso verhält es sich mit den Graugänsen und Kranichen, die für die ansässigen Bauern einen angeblich riesigen finanziellen Schaden verursachen.
Vor 12 Jahren hatten wir hier große Bestände von Reh und Schwarzwild.
Die sind in erster Linie durch Abschuss und Veränderung der Lebensumstände verschwunden.
Dafür haben wir aber einen riesigen Wald an Windkraftanlagen dazugewonnen.
Wenn wieder mal schönes Wetter ist stelle ich ein Foto ein. (die Dinger haben zu einem drastischen Rückgang der Raubvögel geführt, dafür haben wir jetzt mehr Mäuse)
Ein letztes Beispiel wie dämlich der Mensch tickt ist der Eisbär Knut im Berliner Zoo, dem mittlerweile ein Denkmal gesetzt wurde und ( nach meiner Kenntnis ) immer noch Rechtsstreitigkeiten über die finanzielle Verwertung laufen und dem Einzelgänger
Bruno, der immer versucht hat den Menschen aus dem Weg zu gehen, bis er dann von irgendwelchen Schießwütigen (Bezeichnung erspare ich mir) abgeknallt wurde.
Ich denke diese Diskussion können wir hier ellenlang fortsetzen, ich denke aber das ist nicht der Sinn dieses Forums.
Wenn noch Diskussionsbedarf ist, dann bitte privat.
VG
Wilfried