Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EBV Arbeitsschritte
RainerWP
03.11.2014, 07:32
Hi,
nachdem ich mich die Tage mehr mit der EBV beschäftig habe, stellt sich mir die Frage in welcher Reihenfolge die verschiedensten Filter angewendet werden.
Wenn ich ein Bild croppe, erst die Filter und dann croppen oder umgekehrt ?
Ich benutze zur Zeit Lightzone unter Linux und finde es gar nicht schlecht.
Danke und bis dann.............
Rainer
Mario190
03.11.2014, 08:11
Hallo Rainer,
was ist dein Vorteil, wenn du eine bestimmte Reihenfolge einhälst? Neben ein bisschen Rechenpower die kaum bemerkt werden dürfte fällt mir da nämlich nichts ein.
Persönlich gehe ich in Lightroom (damit arbeite ich hauptsächlich) einfach die Werkzeugliste von oben nach untern durch.
Ich würde vorschlagen, mach es so, wie du es als intuitiv empfindest. Manche müssen bspw. den Filter sehen und wollen dann erst croppen, andere wissen was sie croppen möchten und wenden dann den Filter an.
Aber das ganze Thema wird wohl eher eine Glaubensfrage wie "Schutzfilter ja - nein" sein...
RainerWP
03.11.2014, 10:20
Hi,
was ist dein Vorteil, wenn du eine bestimmte Reihenfolge einhälst?
deshalb ja meine Frage, welche Vorteile/Nachteile habe ich ?
Verschlechtert der eine Filter evtl. den anderen Filter wenn ich die Reihenfolge nicht einhalte ?
Einen "Glaubenskrieg" will ich hier nicht anzetteln :D
Bis dann...............
Rainer
Robert Auer
03.11.2014, 10:34
Es macht durchaus Sinn, bei gewissen Schritten eine Reihenfolge einzuhalten. Schau mal hier: http://www.digitalpicture.at/bildbearbeitung/bildbearbeitung.html
Anaxaboras
03.11.2014, 10:39
In Lightroom macht es keinen Unterschied, in welcher Reihenfolge die Entwicklungseinstellungen angewendet werden. Ausnahme: Croppen sollte man, bevor man die Belichtungs-Automatik von Lightroom anwendet.
LG
Martin
Erst croppen und dann Anpassung.
Warum? Weil du sonst währed deinen Anpassungen die abgschnittenen Bereiche mit berücksichtigen mußt.
Gerade, wenn die Helligkeiten extrem verteilt sind kann das schon wichtig sein. Auch das Histogramm lügt, wenn du nicht croppst.
Häufig hält man die Reihenfolge natürlich nicht so strikt, da man auf die Crop-Möglichkeit erst später kommt. Dann kommt es bei mir doch häufiger vor, dass ich noch mal an die Regler muß.
Ausnahme: Croppen sollte man, bevor man die Belichtungs-Automatik von Lightroom anwendet.
Wenn man selbst nach Histogramm und ausgefressenen Lichtern und abgesoffenen Tiefen arbeitet, betrifft das auch den Menschen.
Ich denke es geht schon flüssiger, wenn man sich auf den finalen Bereich konzentriert.
Wenn man sich eh nur mit dem Hauptmotiv befass oder die belichtung banal ist, ist es sicherlich egal.
bydey
Schärfen (wird ja auch meist über einen Filter wie z. B. "unscharf maskieren" gemacht) würde ich immer am Ende der Bildbearbeitung als letzten Schritt vor der Speicherung des fertigen Bildes.
Eine Objektivkorrektur würde ich immer auf das ganze (ungecropte) Bild anwenden, also ziemlich am Anfang.
Die restliche Reihenfolge ist eher Geschmackssache - man muss sich nur klar darüber sein, was man da gerade macht. Ob es z. B. Sinn macht die Änderung (den Filter) über das ganze Bild oder besser nur über den Ausschnitt, den man letztendlich behalten möchte, laufen zu lassen.
vlG
Manfred
screwdriver
03.11.2014, 11:14
In Lightroom macht es keinen Unterschied, in welcher Reihenfolge die Entwicklungseinstellungen angewendet werden. Ausnahme: Croppen...
Ich Entrausche z.B. grundsätzlich erst nach dem Schärfen.
Eine Objektivkorrektur würde ich immer auf das ganze (ungecropte) Bild anwenden, also ziemlich am Anfang.
Das ist doch wohl nur entscheidend, wenn das automatisch nach Objektivprofil durchgeführt werden soll.
Und dann wird LR sicherlich den crop ignorieren (müssen).
Manuell ist es wiederum sinvoll nach dem crop. Wozu sich mit Vigniettierung rumärgern, wenn das sowieso weggeschnitten wird.
Ich Entrausche z.B. grundsätzlich erst nach dem Schärfen.
Mach ich immer zeitgleich, da es sich ja beeinflußt. Das interessiert mich wiederum auch erst für Aufnahmen mit High Iso oder High Detail. Bei allen anderen griefen die Presets dann automatisch.
bydey
Neonsquare
03.11.2014, 11:44
An und für sich sollte die Reihenfolge keinen Einfluss auf das Ergebnis haben - einen nicht-destruktiven Workflow wie bei Lightroom, Capture One, DxO, Aperture usw. vorausgesetzt. Es ist im berechneten Ergebnis egal ob man am Anfang schärft oder am Ende - vorausgesetzt man verwendet dieselben Parameter.
Das ist der eigentliche Knackpunkt: Es kann durchaus sein, dass man nach diversen anderen Schritten z. B. beim Schärfen oder Entrauschen andere Parameter wählen würde, als wenn man es zuerst macht. Genau dann ist das Endergebnis natürlich auch ein anderes.
Dasselbe trifft ebenso auf Automatiken zu: Eine Automatik analysiert das Bild mit den aktuell gewählten Parametern/Filtern und kommt so eventuell zu anderen eigenen Parametern als bei Anwendung gleich am Anfang (also mit _anderen_ Parametern/Filtern).
Kurz: Die automatische oder auch menschliche Bestimmung der Parameter eines Arbeitsschritts hängen von der aktuellen Ansicht ab. Insofern kann die Vorgehensweise und Reihenfolge einen Einfluss auf das Ergebnis haben. Wenn man stattdessen überall die gleichen Parameter einstellt ist es allerdings unerheblich in welcher Reihenfolge man das tut.
ericflash
03.11.2014, 14:20
Wie einige hier schon sagten arbeitet Lightroom im Gegensatz zu Photoshop nicht destruktiv. Nicht wie in Photoshop, hier werden die gemachten Veränderungen pro Ebene immer wieder aufs neue miteinander verrechnet und somit auch die Qualität immer mehr verschlechtert.
z.B. wenn du in Lightroom einen Pinsel machst mit dem du im Gesicht das Licht etwas verringern willst und dabei aus versehen auch andere Bereiche erwischst, brauchst du nicht den Pinsel zu korrigieren sondern kannst die falschen Bereiche einfach mit einem neuen Pinsel korrigieren. Lightroom berechnet immer die Summe aus allem.
Deswegen kannst du auch bei einer total schief gegangenen Bearbeitung auch wieder alles auf 0 stellen.
Das heißt aber auch wenn du z.B. den "totalen Kontrast Filter" erst drüber lässt und dann nachher noch einen anderen zieht der letztere. Der andere wird einfach überschrieben. Deswegen bringt es dir wenig wenn du mehrere Filter nacheinander benutzt.
Wenn du genug Kohle zur Verfügung hast, kaufe die die Lehr DVD von Krolop und Gerst. Sehr informativ, kostet aber auch 75 Euro.
Moin, moin,
ob nun zuerst beschnitten und dann bearbeitet wird, oder umgekehrt, ist abhängig von den eingesetzten Programmen und Werkzeugen. Manchmal ist die Reihenfolge egal, manchmal nicht. Legt man z.B. künstliche Vignetten auf das Bild, oder arbeitet (punktuell) mit Werkzeugen wie der Nik Filter Collection, dann ist die Reihenfolge entscheidend.
Dat Ei
Wie einige hier schon sagten arbeitet Lightroom im Gegensatz zu Photoshop nicht destruktiv.
Es geht auch in Photoshop nicht destruktiv. Stichworte: Einstellungsebene, Smartobjekt, Smartfilter. Photoshop im Allgemeinen ist mächtiger als Lightroom, manchmal nur umständlicher.
Gruß,
raul
ericflash
03.11.2014, 16:04
Jop da hast du natürlich recht.
Ich mache halt mittlerweile das "Ausgleichen" des Bildes lieber in Lightroom weil es einfach schneller geht wie in PS (für mich). Natürlich wird ein richtiger PS Crack nochmal schneller sein.
Da es hier um Lightroom geht, wollte ich lediglich nur darauf hinweisen. Gerade für den Anfänger in der EBV ist Lightroom sicher die bessere Wahl. PS erfordert schon viel Wissen (das ich bis heute auch noch nicht habe) um damit richtig zu arbeiten.
@TO: Am besten du probierst was dir am besten zusagt. Es gibt auch Leute die bereits beim Importieren ein Profil über die Fotos laufen lassen und fast gar nichts mehr bearbeiten. Viel EBV bedeutet auch weniger Zeit hinter der Kamera beim Fotografieren, das sollte man nie vergessen.
screwdriver
03.11.2014, 17:35
Wenn man stattdessen überall die gleichen Parameter einstellt ist es allerdings unerheblich in welcher Reihenfolge man das tut.
Wirklich?
Ich mache fast alles mit Paint.NET.
Das hat gar keine Stapelverarbeitung.
Und das wäre mir auch zu ungenau.
Ich kann jedenfalls vor dem Skalieren und Schärfen NICHT abschätzen, wie stark ich entrauschen muss, um bei verdrehter Reihenfolge der Arbeitsschritte mein Wunschergebnis zu erhalten.
RainerWP
03.11.2014, 17:47
Da es hier um Lightroom geht
Nöö :)
Ich nutze Lightzone, aber darum geht es eigentlich auch nicht, nur darum ob es eine bestimmte Reihenfolge gibt die man tunlichst einhalten sollte.
Danke und bis dann..........
Rainer
About Schmidt
03.11.2014, 18:02
Ich weiß nicht, wie LZ aufgebaut ist. In LR arbeite ich mich einfach von oben nach unten durch. Es wird schon ein Sinn haben, warum man das so gestaltet hat und nicht umgekehrt. Ist vielleicht aber auch nur eine (meine) Philosophie ;)
Gruß Wolfgang
Neonsquare
03.11.2014, 19:01
Wirklich?
Ja - wenn Du bei einem nicht destruktiven Workflow beim identischen Original überall die gleichen Parameter einstellst, ist das Ergebnis stets das gleiche - egal in welcher Reihenfolge Du die Parameter einstellst.
Ich mache fast alles mit Paint.NET.
Das ist meines Wissens destruktiv.
Das hat gar keine Stapelverarbeitung.
Und das wäre mir auch zu ungenau.
Ich spreche nicht von Stapelverarbeitung - obwohl eine solche natürlich in einem nicht destruktiven Workflow trivial ist - man kann die Menge der Parameter auf beliebige Bilder anwenden. Ungenauigkeiten sind insofern egal, als das Du ja nach der Anwendung immer noch individuell nivellieren kannst.
Ich kann jedenfalls vor dem Skalieren und Schärfen NICHT abschätzen, wie stark ich entrauschen muss, um bei verdrehter Reihenfolge der Arbeitsschritte mein Wunschergebnis zu erhalten.
Ich weiß nicht inwiefern das mit der von Dir zitierten Aussage etwas zu tun hat, aber bei einem nicht destruktiven Workflow ist ein weiterer Vorteil, das man einzelne Operationen (z.B. Schärfen) auch kurz deaktivieren kann um zu vergleichen.
Neonsquare
03.11.2014, 19:03
Ich weiß nicht, wie LZ aufgebaut ist....
LZ ist ebenfalls nicht-destruktiv. Die Reihenfolge in LR macht durchaus Sinn - aber zwingend ist sie nicht.
ericflash
03.11.2014, 19:35
Ups sorry mein Fehler, da hat mir wohl mein Gehirn einen Sreich gespielt. War wohl im Auto Vervollstaendigen Modus :D Hat doch taetsaechlich aus Lightzone Lightroom gemacht. Over and Out ich bin raus :top:
steve.hatton
03.11.2014, 19:43
Zudem, wer weiß wann, sprich in welcher Reihenfolge DxO, Lightroom etc welchen Schritt vornehmen, wenn das Bild letztendlich entwickelt wird?
Ich stelle dies und das und jenes in welcher Reihenfolge auch immer ein und dann drücke ich entwickeln....was macht jetzt das Progamm zuerst ? was zuletzt ? Vor allm, ändert sich die Reihenfolge wenn ich zB die Paletten mit den Wekzeugen verschoben habe?
Ich arbeite mich i.d.R. von oben nach unten durch, aber wenn ich ZB die geometrischen Korrekturen nach oben plaziert haben, werden diese dann auch vor dem Entrauschen erledigt oder danach ?
Ich weiß das nicht !!!
Neonsquare
03.11.2014, 19:58
Ich arbeite mich i.d.R. von oben nach unten durch, aber wenn ich ZB die geometrischen Korrekturen nach oben plaziert haben, werden diese dann auch vor dem Entrauschen erledigt oder danach ?
Das hat keinen Einfluss - die Reihenfolge ist programmintern vorgegeben.
steve.hatton
03.11.2014, 20:40
Genau das meinte ich :-)
screwdriver
03.11.2014, 20:40
Ich weiß nicht inwiefern das mit der von Dir zitierten Aussage etwas zu tun hat, aber bei einem nicht destruktiven Workflow ist ein weiterer Vorteil, das man einzelne Operationen (z.B. Schärfen) auch kurz deaktivieren kann um zu vergleichen.
Bei mir gibt es so einen "workflow" erst gar nicht, weil ich jedes Bild individuell bearbeite.
Dabei ist es mir reichlich schnuppe, ob die Bearbeitung "destruktiv" ist.
Das von mir benutzte Paint.NET bietet für fast sämtliche Aktionen automatisch eine Voransicht die "just in time" die Auswirkungen von "Reglerbetätigungen" zeigt und erst nach Bestätigung übernommen wird. Redo ist auch reichlich möglich wenn man sich doch vergallopiert hat.
Für nichtdestruktive Bearbeitung mag die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte insgesamt ja meinetwegen irrelevant sein. Die zielführenede Einstellung einiger Parameter legt eine gewisse Reihenfolge in der Vorgehensweise mindestens nahe, wenn man efffektiv vorgehen will. Bei "destruktiver" Bearbeitung ist sie sogar zwingend erforderlich.
Das Ergebnis von Schärfen> Entrauschen ist ein gänzlich anders als Entrauschen> Schärfen.
Neonsquare
03.11.2014, 23:02
@Volker
Ich denke das ist schon irgendwo allgemein klar - wenn man ein Bild mit destruktiven Operationen Schritt für Schritt bearbeitet, dann ist das Ergebnis je nach Reihenfolge mitunter völlig unterschiedlich.
Ich bearbeite auch jedes Bild individuell mit einem nicht-destruktiv arbeitenden Programm - ich empfinde das als flexibler und angenehmer. Mir ist das nicht "schnuppe", genausowenig wir mir das vorhandensein einer Heizung in der Wohnung nicht "schnuppe" ist. Damit will ich jedoch nicht behaupten, dass andere auch völlig zufrieden in einer unbeheizten Höhle wohnen können ;)
sorry,
Jochen
Schärfen und Entrauschen und deren Reihenfolge haben aber weniger Abhängigkeit vom Bildausschnitt als die Belichtung. Würde ich mal sagen.
Und darum ging es dem TO.
bydey
screwdriver
04.11.2014, 21:43
Schärfen und Entrauschen und deren Reihenfolge haben aber weniger Abhängigkeit vom Bildausschnitt als die Belichtung. Würde ich mal sagen.
Und darum ging es dem TO.
bydey
OK, der To will Filter anwenden.
Die gibt es mannigfaltig.
Je nach Bildinhalt und verwendetem Filter - insbesondere bei Effektfiltern - sind die Ergebnisse völlig verschieden wenn man die vor oder nach dem Croppen anwendet weil die die Auswirkungen des Filters dann ggf. in den Bildausschnitt "einstrahlen".
Eine generelle Empfehlung kann es hier nicht geben.
Wie sich dabei ein 'nichtdestruktives' Programm sinnvoll verhalten soll :zuck:.
Na' es durchläuft seine internen Routinen in der ihm vorgegeben Reihenfolge.
Aber ich denke, das Thema ist ja weitestgehend geklärt.
bydey
RainerWP
07.11.2014, 05:57
Hi,
danke für die vielen Antworten :top:
Wieder etwas durch dieses Forum gelernt.
Bis dann...............
Rainer