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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu Capture One


wetterauer
19.10.2014, 22:28
Hallo, da ich ja Neuling binm tue ich mir etwas schwer mit Capture One. Ich habe das Angebot für Sony-User natürlich auch genutzt. Vielleicht kann jemand etwas Licht in das Dunkel bringen?

1. Katalog oder Sitzung

Hier ist mir der Unterschied trotz google noch nicht so ganz klar. Aber Katalog ist wohl der Standard?

2. Ansicht

Kann man das so einstellen, dass man das Orginal und die Variante nebeneinander sieht? Zumindest habe ich das in einem Tutorial zu einer älteren Version gesehen?

3. HDR

Sind diese Regler nur für HDR-Bilder? Ich denke nicht, da sich auch bei den anderen was tut.

4. Jpeg vs. Raw

Bisher nehme ich Jpegs und Raws parallel auf. Bei Raws hat man ja wohl mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung. Bei Jpegs lässt sich auch noch vieles einstellen.
Da ich bisher vorzugweise mit der Automatik in C1 arbeite, müssen es denn Raws sein? Der große Bearbeiter werde ich wohl nicht werden ;)

Ich bedanke mich jetzt schon vielmals für euren Input.

Alison
20.10.2014, 12:53
1. Katalog oder Sitzung

Eine Sitzung ist der traditionelle C1 Weg: Alle Files auch die mit den Einstellungen und die Vorschaubilder sind in einem Ordner. Vorteil: kann man gut auf einen anderen Rechener kopieren. Bei einen Katalog werden die Bildeingenschaften in eine Datenbank eingelesen, die auch die Änderungen speichert. Vorteil: alle Bilder können durchsucht werden. Ich nehme einen Katalog.

2. Ansicht
Kann man das so einstellen, dass man das Orginal und die Variante nebeneinander sieht? Zumindest habe ich das in einem Tutorial zu einer älteren Version gesehen?

Workaround: Virtuelle Kopie erstellen und diese zuücksetzten, dann beide auswählen. Vielleicht gibt es auch noch einen schnelleren Weg?


3. HDR
Sind diese Regler nur für HDR-Bilder? Ich denke nicht, da sich auch bei den anderen was tut.

Nein, die heißen nur so, wahrscheinlich weil sie Änderungen mit lokaler Maskierung vornehmen, eine Technik wie man sie auch im HDR Tonemapping braucht.

fallobst
20.10.2014, 13:34
4. Jpeg vs. Raw
müssen es denn Raws sein? Der große Bearbeiter werde ich wohl nicht werden ;)


Wenn du Capture One nutzt, egal wie intensiv bzw. umfangreich du dessen Potential ausschöpfst, dann nach Möglichkeit stets RAW Dateien aus Ausgangsbasis. Jpeg ist immer komprimiert und hat nur noch 8 Bit je Farbkanal. Die RAW Dateien haben zumeist 12 oder 14 Bit. Wenn du mal die Farbtemperatur ändern willst oder musst und Lichter und Schatten bearbeiten willst, dann ist eine RAW Datei fast zwingend, wenn du keine massiven Farbabrisse verursachen willst.
Eine nicht benötigte Raw Datei ist schnell gelöscht, aber wenn sie fehlt, dann ist sie nicht ersetzbar.

Es grüßt Matthias

Neonsquare
20.10.2014, 15:16
Die RAW Dateien haben zumeist 12 oder 14 Bit...

pro Sensorpixel. Allerdings lässt sich diese Bitauflösung nicht einfach rechnerisch in eine nicht lineare 8 Bit/Kanal RGB-Repräsentation überführen. Einerseits steht da noch die Bayer-Interpolation dazwischen und andererseits ist der interpolierte Farbkanal noch linear zu interpretieren.

Leider werfen Laien Bit-Angaben immer wieder zusammen als ob sie direkt miteinander Vegleichbar werden. "8 Bit JPEG" steht aber in keinem Zusammenhang zu "12 Bit RAW". Anders formuliert: Um ein konkretes 8 Bit JPEG zu erzeugen kann es durchaus notwendig sein, dass die Kamera mehr als 12 Bit RAW bräuchte.

fallobst
20.10.2014, 18:05
Wenn die Bit Experten mit der Bayer-Interpolation und der Interpolation der einzelnen Farbkanäle fertig sind, können sie mir bitte sagen, ob die Farbtiefe eines Jpegs höher ist als die einer RAW File oder andes herum. Das ist der Kern meiner Aussage und keine Schlaumeierei. Entschuldige bitte, aber zu den Fragen hattest du nichts beigesteuert.

Es grüßt Matthias

dey
20.10.2014, 19:33
2. Ansicht
Es gibt über dem Anzeigefenster zwei Kästchen mit einem und vier Vierecken. Wenn du die vier auswälst bekommst eine Mehrfachanzeige über so viele Bilder, wie du im Streifen unten auswählst. 8 Bilder hatte ich schon.
Wenn du Bearbeitungsvarianten vergleichen willst, musst du eine virtuelle Kopie erstellen. Diese ist dann direkt nutzbar oder vergleichbar.
Vorsicht beim Löschen: alles, was angezeigt wird, wird auch gelöscht.

4. RAW vs JPG
C1 ist recht gut automatsierbar. Mit der Tendenz zu zu hell und recht knackig.
Hier muss man schauen, ob man Felder findet, die nicht mit automatisiert werden und dort vielleicht etwas dämpfen.
Bei NR sind die 50 50 50 recht gut und erledigen von iso +200 bis ca 1.600 recht gut ihren Dienst.
Für Low-Iso und mehr Details bietet sich dann eher 20 70 20 an. High Iso dann genau anders herum.
Ob man jetzt jpg oder jpg+raw macht, muss man selbst wissen. Mit C1 kann man auf jpg verzichten finde ich.
WB, extreme Lichtverhältnisse und Details, Schärfe und Rauschen lassen sich im RAW unmanipuliert selbst wählen.
Jpg ooc kenne ich gar nicht mehr wirklich. Hatte aber gerade einen Löschunfall und konnte nur noch das eingebettete jpg recovern: und siehe da, das Ergebnis ist auf ähnlich hohem Niveau, wie das Einzige der Serie, bei ich noch das RAW hatte. Und das bei Hallenspringreiten.

bydey

Neonsquare
20.10.2014, 19:59
Das ist der Kern meiner Aussage und keine Schlaumeierei. Entschuldige bitte, aber zu den Fragen hattest du nichts beigesteuert.


Ich habe lediglich Deinen Müll weggeräumt kein Grund beleidigt zu reagieren ;)

fallobst
20.10.2014, 21:39
Ich habe lediglich Deinen Müll weggeräumt ... :flop:
Das finde ich gelinde gesagt unverschämt.

In vielen Datenblättern der Hersteller über ihre Kameras finden sich Angaben zur Bit Tiefe der Farben.
Bildsensor und die dazu gehörenden Algorhitmen bilden eine Einheit und die Qualität der errechneten Bilder ist sehr wohl qualitativ zu unterscheiden und zu benennen. Die Fähigkeit Farben differenziert und nuanciert zu erfassen ist schon sehr verschieden. Dies zu benennen ist die Angabe der Bit Tiefe der Farbkanäle. Was ist daran Müll?

Hier ist eine Zusammenstellung von Kameradaten.

http://www.digitalkamera.de/Kamera/Sony/Alpha_SLT-A77_II/Sony/Alpha_SLT-A99V.aspx

Schreib' doch mal an die Redaktion, dass ihre Seiten Müll enthalten, sofern sie Angaben zur Bit Tiefe enthalten. :roll:

Matthias

wetterauer
20.10.2014, 21:56
Öhm, ich hatte nur ein paar Fragen zu Capture One ....

Neonsquare
21.10.2014, 10:07
@wetterauer

1) Katalog oder Sitzung
Capture One ist insbesondere für Studio-Sessions mit Tethered-Verbindungen entwickelt worden. Die Bilder landen direkt in der aktuellen "Session" und können dort in einem professionellen Workflow weiterverarbeitet werden. Das Katalogkonzept kennt man von Anwendungen wie Lightroom - es geht dabei um eine Datenbank-hafte Langzeit-Archivierung. Capture One bietet seit (AFAIK) Version 7 neben den traditionellen Sitzungen eben auch Kataloge an um insbesondere Umsteigern einen Anreiz zu bieten. Im Idealfall benötigt man dann neben Capture One kein eigenständiges "Digital Asset Management"-System mehr.

2) Ansicht
Wurde von Alison und dey bereits vollständig beantwortet

3) HDR
Bei den Reglern handelt es sich um das Äquivalent zu Lichter & Schatten-Einstellungen anderer Programme. Es hat nichts mit HDR im Sinne eines möglicherweise aus mehreren Ausnahmen entstandenen HDR-Rohmaterials zu tun. Stattdessen kannst Du damit die Highlights und Schatten einer Aufnahme bearbeiten.

4) JPEG vs. RAW
JPEG ist ein für die Bearbeitung nicht ideales Format. Sehr viele Prozessschritte (Weißabgleich, Abbildung in Farbraum, Anwendung der Gamma-Kurve) wurden bereits darauf angewendet. Zusätzlich käme noch die verlustbehaftete JPEG-Kompression (diskrete Kosinustransformation) selbst hinzu. Trotzdem ist es natürlich möglich auch beispielsweise Kamera-JPEGs in einem RAW-Workflow mit Capture-One als Eingabe zu benutzen. Sämtliche eigentlich bereits in das JPEG eingerechneten Prozessschritte (z. B. Weißabgleich) - würden dann wiederholt und eben auf fertig ausgerechneten R,G,B-Daten durchgeführt werden. Fallobst hat vollkommen Recht, dass diese Kanaldaten in JPEG lediglich in 8 Bit aufgelöst sind. Wo er sich irrt ist die gegenüberstellung mit 12/14 bit in RAW - das ist wie ein Vergleich zwischen "Meter" und "Liter". Innerhalb eines RAW-Workflows wie Capture One werden Kanaldaten meist als 32 Bit Gleitkommazahlen repräsentiert. Diese entstehen im Rahmen der Interpolation aus der Verrechnung diverser 12/14 bit RAW-Pixel - wobei die Interpolationsalgorithmen auch stark variieren.

Wie kann es nun passieren dass, ein konkretes 8 Bit-JPEG tatsächlich z.B. ein 14 Bit RAW als Original benötigt (und mit 12 Bit nicht mehr hinkäme): Gerade wenn es um eine Aufnahme geht, bei der aus z. B. den Schatten große Bereiche gerettet werden müssen, dann müssen die linear interpolierten Kanaldaten vorliegen, damit man Information aus den Tiefen in Richtung des mittleren Tonwertbereichs verschieben kann. Man ändert z. B. den "Schwarzpunkt" also die Grenze dessen was im Endresultat als "schwarz" interpretiert werden soll. Wenn also im späteren 8 Bit-JPEG die Schatten schön durchzeichnet sein sollen, ohne das gleichzeitig die Lichter ausfressen, dann benötigt man dafür üblicherweise ein RAW mit genügend Tonwertauflösung. Kameras mit einem großen Dynamikumfang benötigen also mitunter 14 Bit pro Sensorpixel, weil nur so die komplette Spanne an Werten zwischen tiefsten Schatten und hellsten Lichtern _sauber genug_ erfasst werden können. Nutzt man manche dieser Kameras in ihrem 12-Bit-Modus, dann geht das üblicherweise zu lasten z. B. der Information in den Schatten (oder Lichtern).


Die R, G, B-Kanäle eines JPEGs sind nicht "linear"- d.h. die Lichter und Schatten wurden bereits komprimiert. Würdest Du diese wieder "dekomprimieren", dann wäre trotzdem die Information in Lichtern und Schatten weitgehend verloren.




:flop:
Das finde ich gelinde gesagt unverschämt.


Dann lies mal Dein Post (Tipp: "Schlaumeier" & Co.) und Du erkennst wie ich dieses empfand. Das klang für mich wie eine beleidigte ad Hominem Attacke - das muss ich mir definitiv nicht gefallen lassen ("Wie es in den Wald ruft...").
Meine erste Antwort auf Dein Post war übrigens eine ehrlich gemeinte und legitime Korrektur/Präzisierung, um diese tatsächlich häufigen Äpfel/Birnen-Vergleiche zurechtzurücken. Das hat auch überhaupt nichts mit Dir zu tun - ich habe das bereits diverse Male an anderer Stelle erwähnt. Es gibt keinen Grund mir hier den Mund zu verbieten und ich finde nicht, dass ich mir Deinen Ton gefallen lassen muss. Ich bin an einer konstruktiven Diskussion interessiert - wenn Du Dich also wieder mäßigen kannst (Du hast angefangen!) dann wäre das nur hilfreich.

[neon]

wetterauer
21.10.2014, 11:16
Dann nochmal vielen Dank für die Antworten, das hilft mir sehr weiter.

John W
21.10.2014, 12:21
Wie kann es nun passieren dass, ein konkretes 8 Bit-JPEG tatsächlich z.B. ein 14 Bit RAW als Original benötigt (und mit 12 Bit nicht mehr hinkäme): Gerade wenn es um eine Aufnahme geht, bei der aus z. B. den Schatten große Bereiche gerettet werden müssen, dann müssen die linear interpolierten Kanaldaten vorliegen, damit man Information aus den Tiefen in Richtung des mittleren Tonwertbereichs verschieben kann. Man ändert z. B. den "Schwarzpunkt" also die Grenze dessen was im Endresultat als "schwarz" interpretiert werden soll. Wenn also im späteren 8 Bit-JPEG die Schatten schön durchzeichnet sein sollen, ohne das gleichzeitig die Lichter ausfressen, dann benötigt man dafür üblicherweise ein RAW mit genügend Tonwertauflösung. Kameras mit einem großen Dynamikumfang benötigen also mitunter 14 Bit pro Sensorpixel, weil nur so die komplette Spanne an Werten zwischen tiefsten Schatten und hellsten Lichtern _sauber genug_ erfasst werden können. Nutzt man manche dieser Kameras in ihrem 12-Bit-Modus, dann geht das üblicherweise zu lasten z. B. der Information in den Schatten (oder Lichtern).



Hallo Neon,

das ist eine sehr interessante Theorie. Ich würde das gern anhand von Bildern verifizieren. Gibt es Links dazu?

VG
John

Neonsquare
21.10.2014, 12:34
das ist eine sehr interessante Theorie. Ich würde das gern anhand von Bildern verifizieren. Gibt es Links dazu?


Es gab mal bei der A99 (da gibt es beide Modi) ein Beispielbild zwischen 12 Bit und 14 Bit bei welchen die Schatten bei 14 Bit besser durchzeichnet waren. Hab aber jetzt auch keinen Link dazu gespeichert.