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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α77 Makoobjektiv – Welche Brennweite und weitere Fragen


WildeFantasien
17.10.2014, 22:40
Hallo zusammen,

ich habe die Tage versucht „Kleingetier“ zu fotografieren. Die Tiere, die ich gesucht habe (Feuersalamander) konnte ich leider nicht finden, aber bei der Suche ergaben sich zufällig andere Motive. Diese Tiere waren aber so klein, dass ich mit dem Tamron 18-270 (mit Stativ aber ohne zusätzliche Lichtquellen) keine wirklich befriedigenden Ergebnisse erzielen konnte. Also denke ich mir, dass es Zeit für ein richtiges (1:1) Makroobjektiv ist. Ein wenig habe ich mich bereits in die Materie eingelesen und mich auch schon, wegen des eingebauten OS, für Sigma entscheiden können. Ich hoffe zwar auf eine baldige a99II (mit GPS bitte), aber man weiß ja nie, ob man nicht doch noch auf das E-Mount-Vollformat umsteigt. :roll:
Momentan würde ich das Objektiv erstmal an einer a77 betreiben.

Bevor ich mir nun etwas kaufe habe ich noch ein paar Fragen an euch:


Mit welcher Brennweite ist man gut bedient, wenn man „Kleingetier“ (z.B. Fliegen, Wespen, Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Ameisen etc.) fotografieren möchte? Reichen 105 mm oder doch lieber gleich 150 mm?
Macht es Sinn das 105er mit einem 1,4er Telekonverter von Kenko zu betreiben? Leidet die Bildqualität sehr stark? (Ich will das Hauptmotiv richtig scharf und wenn es das Motiv zulässt auch per Stacking noch mehr rausholen. Ränder, die eh „matschig“ werden sollen, sind mir jetzt nicht so wichtig.) Der Autofokus ist beim Fotografieren von unbewegten Motiven, vom Stativ aus, zwar relativ unwichtig, aber funktioniert der HSM-AF in dieser Kombination?
Mehr Brennweite heißt doch, ich muss nicht so nah ran, um die 1:1 Abbildung zu erreichen, oder? Hat die größere Brennweite auch, ein höheres Objektivgewicht juckt mich nicht, echte Nachteile?
Wenn ich es richtig verstanden habe, kann ich mit Makro-Zwischenringen die Mindestdistanz zum Motiv verkürzen und erreiche dadurch eine noch stärkere Vergrößerung. Was ist denn mit der Naheinstellungsgrenze genau gemeint? Die Minimaldistanz zwischen Linse und Motiv, oder zwischen Sensor und Motiv?


PS:
Diese Frage ist jetzt nicht ganz so wichtig, aber dennoch von Interesse. Ist Sigma EX nicht mehr mattschwarz? Die Oberfläche meines Bigmas ist z.B. richtig rauh während das Sigma 105mm, das ich gerade im Blödmarkt gesehen hatte, eher seidenmattschwarz ist.

Danke für eure Erfahrungen, Ideen und Meinungen.

Gruß
Stephan

Mundi
17.10.2014, 23:32
Für das von dir angeführte Kleingetier reichen 105mm, aber für die a99 tendiere ich zum 150, auch wegen der Stativschelle. Bei Großschmetterlingen nimmt man auch ein gutes Tele. Der 1,4 Kenko funktioniert gut mit den Makroobjektiven, aber der HSM der Makroobjektive ist auch ohne Konverter langsam und wird mit steigendem Abbildungsmaßstab fast unbrauchbar. Da auch Stacking ins Spiel kommen soll, ist ein sehr gutes Stativ mit gleichwertigem Kugelkopf/Neiger, Einstellschlitten und Kabelauslöser Pflicht.
Der Mindestabstand zählt immer von Sensorebene (auf dem Body gekennzeichnet) bis Objekt

langer52
18.10.2014, 00:10
...Ist Sigma EX nicht mehr mattschwarz? Die Oberfläche meines Bigmas ist z.B. richtig rauh während das Sigma 105mm, das ich gerade im Blödmarkt gesehen hatte, eher seidenmattschwarz ist...

Ja letzteres kommt hin.
Zumindes meine 2 neueren Sigma "mit EX" (10-20/3,5 HSM und das 105er 2.8 HSM) sind schwarz und in eher feinerem seidenmatt, nicht rauh.

Fossil10
19.10.2014, 00:39
Hallo Stephan,

das neue 105mm Makro von Sigma wäre eine gute Wahl. Bei Nutzung des Objektivstabis hättest Du damit ein stabilisiertes Sucherbild. Eine sehr feine Sache bei der Freihand-Makrofotografie. Aus diesem Grund habe ich mir das Sigma 105er und nicht das Tamron 90 gekauft.

Gruß Fossil

BadMan
19.10.2014, 09:17
Mehr Brennweite heißt doch, ich muss nicht so nah ran, um die 1:1 Abbildung zu erreichen, oder?
Das ist richtig.

Hat die größere Brennweite auch, ein höheres Objektivgewicht juckt mich nicht, echte Nachteile?
Ich habe ein Tamron 90/2.8 und Tamron 180/3.5.
Einen Vorteil des 180er und damit gleichzeitig Nachteil des 90er, hast Du ja schon selber erkannt; der Aufnahmeabstand. Dabei spreche ich nicht nur von der Fluchtdistanz, die man mit dem 90er möglicherweise unterschreitet. Ich fotografiere früh morgens, wenn die Tiere noch schlafen, da spielt dies keine so große Rolle.
Aber je geringer die Brennweite, desto eher muss man mit Objektiv, Kamera oder Stativ in das Gebüsch, in welchem sich das Motiv befindet.
Es ist mir allerdings auch schon passiert, dass ich zu weit weg musste und dann auf das 90er gewechselt habe.

Natürlich ist auch der Hintergrund anders. Bei gleichem Abbildungsmaßstab hast Du bei der längeren Brennweite natürlich weniger Hintergrund drauf. Dadurch ist dieser ruhiger, kann aber auch langweilig wirken.

Ein klarer Nachteil des 180er ist sicher, dass ein Stativ praktisch zwingend ist. Mal schnell ein Motiv aufnehmen geht damit nicht. Ich nehme es also wirklich nur für gezielte Makrotouren.

Da man doch etwas weiter vom Motiv entfernt ist, hatte ich anfangs auch Probleme, dieses überhaupt im Sucher zu finden. Das fällt mir bei kürzerer Brennweite definitiv leichter.

Und zu guter Letzt nimmt es in der Fototasche natürlich deutlich mehr Platz ein, was man sicher auch bedenken sollte, wenn man noch weiteres Equipment mitnehmen möchte.

Ob man dies auch so 1:1 auf das Sigma 150 übertragen kann, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit dann irgendwo in der Mitte.

Erster
19.10.2014, 11:16
Ein wenig habe ich mich bereits in die Materie eingelesen und mich auch schon, wegen des eingebauten OS, für Sigma entscheiden können. Ich hoffe zwar auf eine baldige a99II (mit GPS bitte), aber man weiß ja nie, ob man nicht doch noch auf das E-Mount-Vollformat umsteigt. :roll:
Falls die beiden obigen Sätze im Zusammenhang stehend zu verstehen sind: Ich glaube, hier gelesen zu haben, dass der Objektiv-OS von A-Mount-Objektiven am E-Mount-Adapter nicht funktioniert. Vielleicht kann das noch jemand, der es probiert hat, widerlegen oder bestätigen.

hlenz
19.10.2014, 11:46
Ich glaube, hier gelesen zu haben, dass der Objektiv-OS von A-Mount-Objektiven am E-Mount-Adapter nicht funktioniert. Vielleicht kann das noch jemand, der es probiert hat, widerlegen oder bestätigen.


Doch, der funktioniert.

WildeFantasien
19.10.2014, 22:27
Ich stelle mir gerade vor, man latscht mit all der Ausrüstung durch die Walachei und verpasst viele schöne (flüchtige) Motive, weil man die lange Brennweite gar nicht aus der Hand nutzen kann und ein Stativaufbau zu lange dauert. Da ich mir sicherlich nicht das 105er und das 150er kaufen werde, scheint mir das 105er für den Einstieg die vernünftigere Wahl. Mit einem 1,4x Telekonverter kann ich dann bei Bedarf das 105er verlängern und bin dann in Sachen Brennweite fast auf dem Niveau des 150ers. Das ist zwar für die Bildqualität nicht ideal, aber sicher verschmerzbar, weil außerdem deutlich günstiger.

In Sachen Nutzbarkeit mit Adapter am E-Mount habe ich irgendwo gelesen, dass Telekonverter nicht unterstützt werden. Ich gehe mal davon aus, dass sich das auf den Autofokus bezieht. Manueller Fokus müsste doch nach wie vor möglich sein, oder?

Wie oft geht man eigentlich auf die 1:1-Distanz oder sogar darüber hinaus, wenn man „Kleinvieh“ in der Natur fotografiert? Ich kann mir z.B. gut vorstellen, dass man in einigen Fällen gar nicht so nah ran muss, weil sonst zu wenig Hintergrund für die Bildgestaltung übrig bleibt.

Zwergfrucht
19.10.2014, 22:46
ohne Stativ nur einmal. :mrgreen:

Gruß
Wolfram

Tikal
19.10.2014, 23:27
Ich fotografiere am liebsten aus der Hand; auch Makros. Gerade Insekten die flüchtig sind harren nicht ewig auf einem Punkt. Ich habe nicht ohne Grund die alte Tamron 90mm Version ohne USD verkauft und mir die neue Version mit USD geholt. Unter anderem wegen dem besseren AutoFokus. Ob ich dann immer die 1:1 Grenze erreiche, bezweifle ich zwar, aber das ist für mich nicht so wichtig. Mit etwas Übung klappt das Freihand auch.

Ich zeige mal ein paar Makros, die ich Freihand mit der alten Tamron 90mm f/2.8 ohne USD an meiner Sony Alpha 65 gemacht habe. Allerdings bearbeite ich auch gerne am PC. Teils musste ich aber viele Aufnahmen machen, bis eines davon auch im Fokus war. Bei manchen hatte ich mehr Zeit und bei manch anderen musste es schnell gehen. Ab und an nutze ich sogar den manuellen Fokus in so einer Lage. Burst Modus oder Fokus Peaking sind zusammen mit Klapp-Display gute Hilfen bei Makros aus der Hand.

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BadMan
20.10.2014, 19:41
scheint mir das 105er für den Einstieg die vernünftigere Wahl.
Eine Brennweite um die 100 mm ist universeller einsetzbar und daher für den Einstieg sicher die richtige Entscheidung. So habe ich auch angefangen.
Steigt man dann irgendwann tiefer in die Materie ein, investiert man dann auch gerne ein 2. Mal, wenn man denkt, dass dies sinnvoll ist.

Wie oft geht man eigentlich auf die 1:1-Distanz oder sogar darüber hinaus, wenn man „Kleinvieh“ in der Natur fotografiert?
Das hängt natürlich auch stark vom Motiv ab. Möchte man Libellen oder Schmetterlinge als Ganzkörperportrait ablichten, ist man natürlich weit von 1:1 entfernt. Will man aber Details ablichten, kann man natürlich auch bei diesen Tieren sehr nah rangehen.
Und manche Fliegen sind so winzig, dass man selbst bei 1:1 noch ordentlich croppen muss, z.B. die wunderschönen Hornfliegen. Und Fruchtfliegen und Konsorten sind noch winziger. Aber selbst bei einem schnöden Siebenpunkt-Marienkäfer merkt man, dass 1:1 manchmal gar nicht so viel ist. Die werden nämlich auch nur bis 8 mm lang.

WildeFantasien
26.10.2014, 14:34
Habe mir jetzt das 105er von Sigma geholt. Es erfüllt meine Erwartungen soweit. Allerdings habe ich schon gemerkt, dass ich noch weiteres Zubehör gebrauchen könnte. Ein Makroschlitten muss auf jeden Fall noch her. Werde es erstmal mit einem billigen Teil versuchen. Dann schwanke ich jetzt noch zwischen einer LED-Videoleuchte oder einem LED-Ringlicht, um mehr Licht zu bekommen. Falls jemand in dieser Hinsicht etwas zu empfehlen hat bzw. von etwas vollkommen abraten kann, dann bitte!

Hier mal meine ersten Bilder in freier Natur. Die Bilder wurden ohne Stativ gemacht. Das fehlende Licht ist ein echtes Problem.

6/20141025-DSC01718-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=212147)

6/20141025-DSC01881-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=212148)

Fossil10
27.10.2014, 00:29
Ein Makroschlitten muss auf jeden Fall noch her. Werde es erstmal mit einem billigen Teil versuchen.

Die billigen Makroschlitten kann man sich sparen. Bei einem 105er Makro "wackeln" die wie ein Kuhschwanz....

Gruß Fossil