Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verwirrung um Brennweiten APS-C vs. VF
So alle zusammen aus aktueller Verwirrung wollte ich mal für Klarheit in meinem Hirn schaffen.
Vorab: ich weiß, dass ein 50mm Objektiv an APS-C auch an VF eine Brennweite von 50mm hat. Aber um den gleichen Bildausschnitt zu erreichen müsste ich bei VF auf 75mm gehen - richtig? Der Bildausschnitt wäre dann quasi der Blickwinkel?
Wenn ich also gewohnt bin mit einem 16-50mm APS-C Objektiv zu fotografieren und auf VF umsteige und identische Bildausschnitte fotografieren wollte müsste ich mir also etwa ein 24-75mm VF Objektiv kaufen. Richtig?
So und nun zum Knackpunkt: wenn ich ein APS-C Objektiv kaufe, dann ist die Brennweite wie angegeben? VF-equivalent oder APS-C? Ich denke mal APS-C. Und wie ist es bei einem für VF-tauglichen Objektiv, z.B. das Tamron 70-300 USD? Sind die 70mm an VF dann nicht durch Crop knapp 50mm an APS-C? Umgekehrt wäre es ja so...
Irgendwo hab ich glaub ich einen Denkfehler. :roll:
Hi,
der Vollformat-body schaltet automatisch auf APS-C um, wenn man ein APS-C Objektiv da dran benutzt.
70-300mm bleiben am VF 70-300mm. Am APS-C Body verhält es sich wie ein 105-450mm Objektiv.
Viele Grüße,
Giuseppe
der_knipser
06.10.2014, 12:20
So und nun zum Knackpunkt: wenn ich ein APS-C Objektiv kaufe, dann ist die Brennweite wie angegeben?Die Brenweite ist bei APS-C und VF immer korrekt angegeben, also genau der Abstand der "theoretischen Linsenmitte" zum Sensor. Den Äquivalenzfaktor bei der Brennweitenangabe gibt es eigentlich nur bei Kompaktkameras.
Das bedeutet: Ein 50er für VF und ein 50er für APS-C haben dieselbe Brennweite, egal, an welcher Kamera sie genutzt werden.
Die Unterschiede:
- An einer APS-C-Kamera ist der Bildausschnitt kleiner, weil der Sensor das Bild beschneidet.
- An der VF-Kamera wird ein APS-C-Objektiv eine Vignette (dunklen Rand) erzeugen, weil der Bildkreis kleiner ist. Der Abbildungsmaßstab ist jedoch der selbe.
Um die Vignettierung zu vermeiden, schaltet die Kamera je nach Einstellung in den APS-C-Modus, und nutzt dann nur einen kleineren Bereich des Sensor. Es findet also nur ein Beschnitt statt, sonst nichts.
"Das neue SP 17-50mm F/2.8 XR Di II VC deckt den sehr beliebten Brennweitenbereich von 17-50mm ab (entspricht einem Bildwinkel von 26-78mm bei einer Vollformat Kamera)" Quelle (http://www.tamron.eu/de/objektive/sp-af-17-50mm-f28-xr-di-ii-vc-ld-aspherical-if/)
Dass ein APS-C Objektiv vignettiert bzw. die Kamera auf APS-C umschalten kann, ist mir bekannt.
Interessant ist aber der andere Weg: d.h. wenn ich mir für meine APS-C das Tamron 70-300 USD hole (VF tauglich) dann ist es eigentlich wie ein 105-450mm?
War auch meine Vermutung, wollte es nur bestätigt haben.
Dh. wenn ich den Brennweitenbereich ab etwa 50-60mm bis 200-300mm abdecken will an APS-C wäre das Sony SAL-55300 (rein vom Blickwinkel und nicht von der BQ!) die bessere Wahl, korrekt?
Wie "schlimm" ist denn an APS-C eine "Lücke" von 51-104mm?
der_knipser
06.10.2014, 13:23
... wenn ich mir für meine APS-C das Tamron 70-300 USD hole (VF tauglich) dann ist es eigentlich wie ein 105-450mm?Ja, wenn Du so rechnen willst, dann stimmt das.
Dennoch, diese Ausdrucksweise finde ich immer etwas irreführend. Das 70-300 für VF bleibt immer ein 70-300, auch an APS-C. Lediglich das Bild wird außenrum auf ein kleineres Format beschnitten.
Ein Motiv, das auf dem VF-Sensor mit beispielsweise 10 mm Größe abgebildet wird, ist auf dem APS-C-Sensor ebenfalls 10 mm groß.
Was man daraus macht, kann verschiedene Hintergründe haben. Das Motiv wirkt im Vergleich zum Gesamtbild verschieden groß, obwohl es absolut gesehen gleich groß abgebildet wird. Die Bildgestaltung einer Blume kann man damit sicher beeinflussen, so wie jedes Motiv, zu dem man seinen Abstand beliebig verändern kann. Aber der Vogel, an den man einfach nicht näher rankommt, oder den Mond bekommt man auch mit Äquivalenzfaktor nicht größer aufs Bild. Man schneidet später nur weniger unbedeutenden Rand weg, um das selbe Ergebnis zu bekommen.
Kommt immer auf die Motivsituation an.
Ich habe das SEL 55-210 (APS-C Wirkung: 82-315) an der Nex recht gerne.
An der A7 hängt oft das Minolta APO 100-400 (APS-C: 150-600).
Danke für eure Antworten. Muss mal meine Urlaubsbilder mit dem Reisezoom nach Brennweite durchschauen wie oft ich da >50 - < 100mm verwendet habe. Dann weiß ich vielleicht, ob mir die Lücke im nächsten Urlaub potentiell wehtut oder nicht.
Mein Tamron 70-200 2.8er ist mir zu klobig/schwer für den Urlaub (und ist ja quasi auch ein 105-300)...
Hallo Unipac
http://de.m.wikipedia.org/wiki/Formatfaktor
Lies Mal den Artikel und schau dir die Erklärung bei den Beispieldn an.
Kurzer Input: wenn du einen Spiegel von einem Quadratmeterfläche nimmst, und einen Meter davor stehst, sihst du mehr von dir, als wenn du einfn Spiegel von einem halben Quadratmeter nimmst. Bezeichne nun den Abstand vom Spiegel zu dir als "Brennweite" und den Spiegel als "Sensor". Somit ist klar, wieso die Brennweite immer dieselbe ist, jedoch du nur halb drauf bist. Hilft dir diese Erklärung??
Gruss
Hallo Unipac,
es hört sich für mich so an, als würdest Du Dich bei den Brennweitenangaben an analogen Kleinbild-SLRs (heute "Vollformat" genannt) orientierst.
Geht mir genauso. ;)
Das Tamron 70-300 bleibt immer ein 70-300mm und das Sony SAL 55-300 bleibt immer ein 55-300mm.
Aber, vereinfacht gesagt, das Tamron 70-300 USD wird an deiner APS-C Kamera am _kurzen_ Ende mehr Tele-Wirkung haben, als das Sony SAL 55-300.
Eigentlich müsste man vom Bildwinkel sprechen, um die Brennweitenangaben zwischen APS-C und Vollformat miteinander vergleichen zu können. Man könnte auch "fachlich unschön" sagen...
...das Tamron an einer APS-C Kamera "sieht aus", wie ein 105-450mm an Vollformat.
...das Sony an einer APS-C Kamera "sieht aus", wie ein 82,5-450mm an Vollformat.
Mir persönlich wären diese Anfangsbrennweite an APS-C etwas zu lang. Ich nutze lieber das 70-200mm (früher das 70-300 USD) an Vollformat für Portraits.
Ein nicht zu verachtendes Merkmal ist die Baugröße. Da das Tamron für das Vollformat gedacht ist, fällt es deutlich größer und schwerer aus, als Objektive, die "nur" das kleinere APS-C Format ausleuchten müssen. Wenn ich ein Sony 55-200 neben das Tamron 70-300 USD stelle, so sieht das Sony daneben winzig klein aus. Es ist halb so groß und halb so schwer. Mich stört das nicht (ich schleppe auch das 70-200/2.8 USD durch die Gegend), aber viele wollen möglichst kleines und leichtes Reisegepäck.
Abgesehen von der Baugröße, spricht nichts dagegen, Vollformat-Objektive an APS-C einzusetzen. Im Gegenteil, man nutzt hier den mittleren Abbildungsbereich der Objektive, wo die Leistung höher ist, als am Rand.
Viele Grüße, Aleks
der_knipser
06.10.2014, 14:09
Der Vergleich mit dem Spiegel ist zwar auf den ersten Blick anschaulich, aber er hinkt.
Von einem Spiegel, der Dich nur in halber Höhe zeigt, kannst Du Dich in 2 Meter, 5 Meter oder 50 Meter Entfernung hinstellen, Du wirst Dich IMMER nur in halber Höhe sehen. Das ist bei Objektiven anders. Je weiter weg, um so mehr bekommst Du drauf.
Um die Verwirrung beim TO perfekt zu machen:
Wie jetzt schon öfter hier geschrieben, bleibt das technische Format der Brennweite, also der Entfernung der Linse zum Sensor, immer gleich, egal wie groß der Sensor ist. Was sich ändert, ist der Blickwinkel, der Ausschnitt, der vom Sensor erfasst wird. Dementsprechend sind die Angaben auf Kompaktkameras meist schlicht falsch und lediglich eine Vergleichsangabe bezogen auf das alte, vielen noch geläufige KB-Filmformat.
Ein Tamron 70-300 USD hat also immer 70-300 Brennweite, der Blickwinkel auf dem APS-C-Sensor ist aber vergleichbar mit 105-450 bei KB. Gerechnet wird bei den Sony APS-C-Sensoren immer mit dem Faktor 1,5.
Das Sony SAL 55-300, ein Objektiv nur für APS-C, hat also bei dem kleineren Sensor einen Blickwinkel vergleichbar mit 82,5 - 450. Bei Systemkameras werden immer die echten Brennweiten angegeben, nicht, wie bei den meisten Kompaktknipsen die KB-Vergleichswerte des Blickwinkels.
Dass die Brennweite immer gleich bleibt habe ich ja am Anfang schon geschrieben, ebenso wie der Blickwinkel ja das ist, was unterschiedlich ist.
Ich will natürlich bei gleichem Abstand das gleiche Bild aufnehmen - sonst würde ich einfach nur mein 60mm Macro nehmen und beliebig nahe ran gehen ;)
Darum der "Vergleich". Und wenn ich 60mm noch als APS-C habe und dann aber erst etwas das an APS-C wie 105 wirkt, dann bringt mir es ja nix, wenn die Brennweite schon bei 70 losgeht, der Bildeindruck/Winkel aber an APS-C wie 105 ist - dann ist da eine Lücke.
Oder verstehe ich das doch falsch?
der_knipser
06.10.2014, 15:00
Ja, das verstehst Du falsch.
Mit den beiden Objektiven hast Du eine Lücke von 10 mm.
Du kannst nicht bei einem Objektiv einen Faktor rechnen, und beim nächsten nicht.
Deswegen lass den Sch..ß-Faktor endlich mal raus!
Ja, das verstehst Du falsch.
.....
Ok dann anders: ich habe ein APS-C Zoom 17-70mm. Dazu das VF 70-200mm Tamron.
Ich stehe 5m von einem Schaf entfernt und mache mit dem 17-70mm bei 70mm Brennweite ein Bild und der Bildwinkel (also das was auf dem Bild alles zu sehen ist, ohne was zu beschneiden) ist perfekt. Die BQ vom Tamron ist aber deutlich besser, deshalb schnalle ich das Tamron drauf und mache auch bei 70mm ein Bild.
Und? Ist das jetzt wirklich identisch vom Blickwinkel, sehe ich exakt gleich viel auf dem Bild? Laut dem was ich hier gelesen habe nicht. Laut dem was du sagst sollte es aber identisch sein sonst hätte ich ja nicht nur eine Lücke von 10mm bei dem anderen Beispiel.
Ich rede nicht von Lücke bei Brennweiten sondern von der "Lücke im Bildwinkel". Klar habe ich beidesmal 70mm Brennweite - muss aber beim Tamron in anderer Entfernung stehen für den gleichen Blickwinkel....
Falls ich es wirklich nicht verstehe: sorry, ich bemühe mich wirklich, es zu kapieren. Also bitte nicht schimpfen.
So und wenn ich jetzt mit dem Tamron (VF) and VF bei 100mm Brennweite und 5m Abstand ein Bild mache - welche Brennweite müsste ich bei identischen 5m Abstand dann mit dem identischen Objektiv an meiner APS-C einstellen, um das identische Bild bzgl. Winkel zu kriegen?
Edit by DonFredo: Sinnfreies vollständiges Zitat des unmittelbaren Vorbeitrages entfernt.
Um die Verwirrung beim TO perfekt zu machen:
Naja, komplett verwirren würden wir den TO erst, wenn wir den Hinweis einwerfen, dass (insbesondere innenfokussierte) Telezoomobjektive im Nahbereich in Wirklichkeit eine kürzere Brennweite haben, als im Fernbereich. *böse grins*
Aber eigentlich ist schon alles gesagt, was gesagt werden musste. Insbesondere das Beispiel (http://de.wikipedia.org/wiki/Formatfaktor#Beispiel) in dem Wikipedia-Artikel, den Milo schon gepostet hat, sollte (nach einer gründlichen Auseinandersetzung mit dem Artikel) die Frage des TO beantworten.
Stefan79gn
06.10.2014, 15:31
@ te: Bin ja auch laie und muss dir sagen hatte zu erst auch Probleme.
Aber so wie ich es verstehe ist es schlicht egal ob du ein schaf mit dem 17-70 bei 70mm brennweite fotografierst oder mit dem Tamron 70-300 bei 70mm. 70mm bleiben 70mm und da beide an der selben Kamera hängen , sprich aps-c ändert sich nix. Sprich schaf bleibt schaf mit genauso viel Wiese drumrum.
cat_on_leaf
06.10.2014, 15:41
Ob 70mm Brennweite APS-C oder 70mm Vollformat spielt bei APS-C Kameras keine Rolle. Sprich, wenn du 70mm auf deinem 24-70 APS-C hast, und schallst dann das 70-200 für VF dran, solltest du (abgesehen von den Toleranzen die jeder Objektivbauer hat), keinen Unterschied im Bildwinkel erkennen!
Der Chip in der Kamera ist ausschlaggebend, fertig. Ein Objektiv für Vollformat "leuchtet" den kompletten VF Chip aus. Und somit logischerweise auch den APS-C Chip. Und da der nur einen Teil ausmacht (nämlich in unserem Fall ca. 0,66 der Diagonalen), wird auch nur ein Teil des Bildes aufgenommen (Ein Ausschnitt). Ein Objektiv für APS-C bildet halt direkt nur den Bereich (also diesen Ausschnitt) für APS-C ab (ja, ich weiß... es gibt Ausnahmen....).
So und wenn ich jetzt mit dem Tamron (VF) and VF bei 100mm Brennweite und 5m Abstand ein Bild mache - welche Brennweite müsste ich bei identischen 5m Abstand dann mit dem identischen Objektiv an meiner APS-C einstellen, um das identische Bild bzgl. Winkel zu kriegen?
Du denkst viel zu kompliziert.
Die Wechselobjektive, die Du für deine Kamera kaufen kannst, sind alle mit Ihrer tatsächlichen physikalischen Brennweite beschriftet.
Manche Objektive können an Kameras mit Vollformatsensoren verwendet werden, weil sie einen ausreichend großen Bildkreis ausleuchten.
Diese Objektive kannst Du auch an Kameras mit APS-C-Sensoren verwenden. Die Bildwirkung ist jedoch an APS-C-Kameras eine andere. An der APS-C-Kamera gibt ein 50mm-Objektiv ein Bild ab, wie ein 75mm-Objektiv an einer Vollformat-Kamera.
Andere Objektive sind für Kameras mit APS-C-Sensoren konstruiert und leuchten nur einen kleineren Bildkreis aus.
Diese Objektive können zwar auch an Kameras mit Vollformatsensoren angebracht und verwendet werden, liefern aber ein Bild mit einer Vignette (schwarzer Rand und schwarze Ecken), da das vom Objektiv gelieferte Licht nicht ausreicht, die ganze Fläche des Vollformatsensors auszuleuchten. Die APS-C-Objektive haben an der Vollformatkamera die gleiche Bildwirkung wie an einer APS-C-Kamera. Bis auf die Vignette.
Welche Bildwirkung dein Objektiv liefert, egal ob für APS-C oder für Vollformat gerechnet, hängt einzig und allein von der verwendeten Kamera ab.
Hast Du an einer APS-C-Kamera ein 17-70 und ein 70-200 geben diese Bilder her, wie wenn Du an einer Kamera mit Vollformatsensor ein 25,5-105 und ein 105-300 verwenden würdest.
Verwendest Du die gleichen Objektive an einer Vollformatkamera wirken sie halt wie 17-70 und 70-200.
Da gibt es keine Brennweitenlücken, nur weil das 17-70 für APS-C gerechnet und gebaut ist. Nur schwarze Ränder (Vignette) bei Verwendung an Vollformatkameras.
Ich hoffe, das war nicht auch zu kompliziert.
Edit: Da war die Katze wieder schneller ... aber ich hab mehr gelabert ;)
EDIT: @Itscha, danke das nachfolgende habe ich parallel geschrieben als du gepostet hast... lasse es jetzt mal unverändert so stehen und lese deine Erklärung in der Hoffnung, die passt zu dem was ich nun denke ;)
....
Ah! Also doch identischer Bildausschnitt bei gleicher Brennweite, egal ob mir oder ohne VF-tauglichem Objektiv.
Nur mit dem Unterschied, dass ich an meiner APS-C mit dem Tamron bei 70mm ein anderes Bild kriege, als mit dem Tamron bei 70mm an einer VF! Weil "mehr" Bild auf den größeren Sensor kommt!
Und ein nicht VF-taugliches Objektiv würde einfach nicht mehr Bild durchlassen und grob gesagt nur die APS-C Fläche des VF-Sensors belichten. Somit wäre der Bildausschnitt der tatsächlich sichtbar wäre identisch, aber halt mit schwarzem kreiförmigem Rand drumrum. Nur wenn bei 70mm auch mehr Sensor genutzt wird, habe ich einen anderen Blickwinkel.
Also sind die 70mm an meiner APS-C auch wirklich nur 70mm.
Hab ich es jetzt kapiert? :roll:
PS: das VF Tamron würde dann aber noch Licht um den Sensor drumrumleuchten weil es ja für VF gedacht ist - schaltet da irgendwas dazwischen oder ist das dann tatsächlich so dass es da drin heller wird :D
Dementsprechend sind die Angaben auf Kompaktkameras meist schlicht falsch Ich glaube Du solltest mal bei ein paar Kompaktkameras nachsehen: da steht fast immer die korrekte, wahre Brennweite. Ein paar Beispiele:
6/_57.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=201866)
Sony RX100, laut Objektiv 10,1 - 37,1mm, dank CX (1" / 13.2 x 8.8mm) Sensor äquivalent zu 28-100mm an VF
Canon PowerShot SX60HS (http://www.dpreview.com/products/canon/compacts/canon_sx60hs): Laut Objektiv 3.4-247mm, dank 1/2.3" Sensor (6.17 x 4.55 mm), äquivalent zu 21-1365mm an VF
Canon G1 X M2 ([URL="http://www.dpreview.com/reviews/canon-powershot-g1-x-mark-ii): 12,5 - 62.5mm, was dank ihres fast APS-C großen (18,7 x 14mm) Sensors an KB 24 - 120mm entspricht.
Nikon Coolpix P340 (http://www.ephotozine.com/articles/nikon-coolpix-p340-review-24266/images/highres-Nikon-Coolpix-P340-3_1394197648.jpg)
Panasonic LX100 (http://www.dpreview.com/products/panasonic/compacts/panasonic_dmclx100)
Fuji (http://www.dpreview.com/products/fujifilm/compacts/fujifilm_xq1)
Samsung (http://www.dpreview.com/products/samsung/compacts/samsung_wb350f)
...
Es sind die Journalisten und Reviewer die immer alles umgerechnet angeben, und - wie man auch in diesem Thread wieder sieht - dadurch manchmal Verwirrung stiften!
@Unipac: mir wäre schon eine Lücke zwischen 50 und 70mm zu groß. Auch aus diesem Grund reicht mein Standardzoom bis 80mm, und mein Tele fängt bei 70mm an.
Hmmm also wenn ich wirklich mal was zwischen 50 und 70 brauche, habe ich ja noch mein 60mm Tamron - aber das nehme ich nur gezielt in die Hand, in den Urlaub geht das z.B. nicht mit.
Mein Suppenzoom 18-250 ist okay, aber die BQ von meinem 16-50 und 70-200 ist in den entsprechenden Bereichen schon besser. Aber wenn ich dann eine Lücke habe die wehtut wäre das auch wieder nix... naja anderes Thema, dazu mache ich dann ein neues Thema auf (Stichwort: Urlaub und was mitnehmen...).
Danke für die Aufklärung, ich fühle mich nun wirklich erleuchtet.
Es wurde aber noch was anders angesprochen:
"dass (insbesondere innenfokussierte) Telezoomobjektive im Nahbereich in Wirklichkeit eine kürzere Brennweite haben, als im Fernbereich. "
Ist der Grund hierfür die nichtlineare Tangesfunktion von der ich in dem Wikipedia Artikel lese?
Wie stark fällt dies ins Gewicht, muss ich mir das antun :crazy:
der_knipser
06.10.2014, 16:39
Ich hab Dir eine Grafik gezeichnet.
Nimm als Grundlage:
- ein Motiv, zu dem Du immer den selben Abstand hast
- eine VF-Kamera
- eine APS-C-Kamera
- ein 50er VF-Objektiv
- ein 50er APS-C-Objektiv
In der Grafik findest Du alle Kombinationen, die möglich sind.
6/vf_aps-c.png
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210535)
Das Motiv kommt immer gleich groß auf den Sensor, weil Brennweite und Abstand sich nicht ändern. Alles andere ergibt sich aus der Skizze.
der_knipser
06.10.2014, 16:46
Also sind die 70mm an meiner APS-C auch wirklich nur 70mm.
Hab ich es jetzt kapiert? :roll:Ja, hast Du richtig.
PS: das VF Tamron würde dann aber noch Licht um den Sensor drumrumleuchten weil es ja für VF gedacht ist - schaltet da irgendwas dazwischen oder ist das dann tatsächlich so dass es da drin heller wird :DDas Licht, das durch den größeren Bildkreis in die Kamera kommt, sollte im besten Fall durch schwarze nicht reflektierende Innenflächen der Kamera geschluckt werden.
Wenn die Kamera innen spiegelnde oder helle Flächen hätte, dann gäbe es unkontrollierbare Lichtschleier im Bild. Das Problem ist nicht nur theoretisch, sondern beim Gebrauch bestimmter (billiger) Adapter an Systemkameras schon vorgekommen und durch Bilder belegt.
Ich hab Dir eine Grafik gezeichnet.
Super!:top: war da nich neulich die Idee solch hilfreichen Beiträge zu sammeln? Ich kann es nur nicht mehr finden ...
der_knipser
06.10.2014, 16:52
@ te: Bin ja auch leihe...
... wirklich nur geliehen?
Oder einfach Laie?
:lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol:
Da du ja nicht den Kauf einer VF Kamera planst, braucht du dir eigentlich auch keine Gedanken über die Wirkweise der unterschiedlichen Sensorgrößen machen.
Erst wenn du das selbe Objektiv an einer APS-C und VF Kamera nutzen würdest, wäre ein Unterschied sichtbar.
Egal ob das Objektiv für VF oder APS-C gerechnet ist, es hat an APS-C immer die selbe Bildwirkung.
Einzig gibt es bei manchen VF Objektiven den Vorteil, das diese an APS-C eine bessere Abbildungsleistung bieten, da nicht der komplette Bildkreis des Objektives genutzt wird, sondern nur der innere und meist qualitativ bessere Teil.
Stefan79gn
06.10.2014, 16:53
... wirklich nur geliehen?
Oder einfach Laie?
:lol::lol::lol::lol::lol::lol::lol:
stimmt, meine natürlich laie. :crazy:
der_knipser
06.10.2014, 16:56
... Beiträge ... sammeln?...Ich hab's mal in meine Lesezeichenliste aufgenommen und verlinke bei Gelegenheit auf den Beitrag.
der_knipser
06.10.2014, 16:57
stimmt, meine natürlich laie. :crazy:Nein: Laie. :evil::crazy::shock::lol:
Stefan79gn
06.10.2014, 17:01
Ja Laie, mensch nicht meine Stunde gerade. Bin doch gerade am Sensor reinigen.
Dann laß dich bloß nicht zu sehr ablenken, wärst nicht der Erste der mit dem Blasebalg aneckt :shock: Gutes Gelingen :top:
Danke für die Aufklärung, ich fühle mich nun wirklich erleuchtet.
Freut mich, dass wir helfen konnten. :)
Es wurde aber noch was anders angesprochen:
"dass (insbesondere innenfokussierte) Telezoomobjektive im Nahbereich in Wirklichkeit eine kürzere Brennweite haben, als im Fernbereich. "
Ist der Grund hierfür die nichtlineare Tangesfunktion von der ich in dem Wikipedia Artikel lese?
Wie stark fällt dies ins Gewicht, muss ich mir das antun :crazy:
Der Wikipedia-Artikel nennt die nichtlineare Tangensfunktion im Zusammenhang mit Aufnahmeformat, Brennweite und Bildwinkel. Die von mir erwähnte "Brennweitenverkürzung im Nahbereich" ist nochmal etwas anderes. Hier kommt eine weitere Variable ins Spiel: Aufnahmeentfernung.
Damit es anschaulich wird, versuche ich es mit einem Beispiel. Damit es einfacher wird, nehme ich eine Festbrennweite statt des Zoomobjektivs her. Der Effekt ist, soweit ich mich nicht irre, bei Telezoom- und längeren Makroobjektiven stärker ausgeprägt.
Also, wenn man viel mit Objektiven, Aufnahmeentfernungen und Zahlen hantiert, kann es sein, dass einem folgendes Auffällt:
Ich nehme mit einem 200mm Teleobjektiv aus 20 Meter Entfernung etwas auf. Meinetwegen ein DINA4 Blatt oder Kurts Katze.
--> Hinweis: das Objektiv arbeitet im Fernbereich.
Nun gehe ich mit der Kamera auf 2 Meter heran, verkürze also die Aufnahmeentfernung um Faktor 10 und erwarte, dass das fotografierte Objekt auf dem Sensor 10 mal größer abgebildet wird.
--> Hinweis: das Objektiv arbeitet im Nahbereich.
In der Tat wird das fotografierte Objekt auf der zweiten Aufnahme nicht 10 mal größer abgebildet, sondern -sagenwireinfachmal- nur 8 mal größer. Also so, als wäre es mit einem 160mm Objektiv aufgenommen worden, obwohl ich ein 200mm an der Kamera dran hatte.
Wie kann das sein?
Das liegt daran, dass das Objektiv im Nahbereich in Wirklichkeit eine kürzere Brennweite liefert, als im Fernbereich.
Ich bin kein Optiker um die genaue physikalische Ursache benennen zu können, der Effekt ist bei mir gedanklich abgelegt unter "ist halt so". In der Regel reicht es zu wissen, dass die die Brennweiten-Angaben, die Du auf den Objektiven aufgedruckt findest, sich immer auf die Unendlich-Einstellung beziehen.
Das ist nicht weiter schlimm, betrachte es einfach als eine kleine Marotte von längeren Objektiven. Wirklich relevant könnte dieser Effekt bei Alltagsfotografie höchstens bei Makroaufnahmen werden.
Falls dich das Thema interessiert, liefert Google mit "Brennweitenverkürzung im Nahbereich" brauchbare Themen.
VG
Aleks
In der Optik gibt es noch viele andere lustige Phänomene, aber die alle hier zu nennen hilft niemandem.
Des Knipsers Skizze klärt alles, fertig.
Der Bereich 50 bis 70 mm an VF, aber auch an APS-C ist m.E. nicht so entscheidend, der Unterschied bzgl. der Perspektive ist nicht gigantisch, wenn es um den Bildausschnitt geht, bewegt man sich halt ein wenig oder man nimmt das Bild bei 50mm auf und macht eine Ausschnittsvergrößerung.
Nur wenn man das 70-xxxmm Tele drauf hat und mit dem Rücken an einer Wand steht, hat man ein Problem. Dann muss man halt einen gestalterisch ansprechenden Anschnitt des Motivs wählen.
Jan
P.S.: Ihr habt Probleme, fotografiert einfach und kümmert Euch um Streulicht doch erst, wenn Ihr Störungen im Bild habt; seit Jahrzehnten kann man alle möglichen Objektive (Kleinbild, Mittelformat, Großformat, Klopapierrolle mit alter Lupen etc.) an alle möglichen Kameras montieren, man hat halt mal Verschattungen im Randbereich und in den Ecken oder auch Ärger mit Streulicht, wenn Objektiv und Kamera innen nicht schön mattschwarz sind.
P.P.S.: Brennweite als Abstand Linse zum Sensor zu beschreiben ist natürlich etwas vereinfacht, das gilt ein der Unendlich-Einstellung und ausgehend von den Hauptebenen des Objektivs. dazu kann man, wenn man Lust hat, in ein altes Mittelstufen-Physik-Buch schauen oder man fotografiert einfach.
der_knipser
06.10.2014, 17:26
... Beispiel. Damit es einfacher wird, nehme ich eine Festbrennweite...
...
...
Das liegt daran, dass das Objektiv im Nahbereich in Wirklichkeit eine kürzere Brennweite liefert, als im Fernbereich. So ein Schmarren. :flop:
Bitte geh mal mit einer 200er Festbrennweite und einem Bandmaß vor die Türe und versuche mal zu belegen, was Du hier schreibst.
Wenn Du wieder reinkommst und Deine Ergebnisse ausgewertet hast, dann erklärst Du von ganz allein, dass Dein Post nicht stimmt.
Bring den Fragesteller nicht mit Themen durcheinander, die mit diesem Thread nichts zu tun haben. Dieses Thema zu verstehen ist schon kompliziert genug.
*thomasD*
06.10.2014, 17:35
So ein Schmarren. :flop:
Bitte geh mal mit einer 200er Festbrennweite und einem Bandmaß vor die Türe und versuche mal zu belegen, was Du hier schreibst.
Wenn Du wieder reinkommst und Deine Ergebnisse ausgewertet hast, dann erklärst Du von ganz allein, dass Dein Post nicht stimmt.
Bring den Fragesteller nicht mit Themen durcheinander, die mit diesem Thread nichts zu tun haben. Dieses Thema zu verstehen ist schon kompliziert genug.
So ein Schmarrn ist das gar nicht. :flop:
Ein Objektiv muss im Nahbereich stärker brechen, um das Objekt bei (kürzerem Objektabstand und) gleichem Bildabstand scharf zu stellen. Stärkere Brechung bedeutet kürzere Brennweite, da, wie oben gesagt, die Brennweite auf einen Objektabstand von Unendlich bezogen wird.
Der Anhang sollte das verdeutlichen hoffe ich. Die stärkere Brechung habe ich durch eine dickere Linse dargestellt.
6/Brennweitennderung_im_Nahbereich.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210544)
p.s.: Bei nicht innenfokussierenden Objektivern wird die Linse stattdessen nach vorne geschoben, die Brennweite bleibt erhalten.
der_knipser
06.10.2014, 17:44
Okay, ich sehe schon, dass ich selbst mit dem 200er und dem Bandmaß rausgehen muss.
Mein 200er ist nicht innenfokussierend, sondern rein auszugsfokussierend, das heißt, innerhalb des Objektivs verschieben sich keine Linsen gegeneinander, die eine Brennweitenänderung mit sich bringen könnten. Beim Fokussieren auf nahe Motive werden die Linsen sogar von Sensor weg bewegt, haben also einen etwas größeren Abstand, und damit theoretisch sogar eine längere Brennweite. Also genau das Gegenteil von dem, was hier behauptet wird. Aber das spielt bei den genannten Motiventfernungen keine Rolle, das wird erst im sehr nahen Nahbereich interessant.
Wenn ich demnächst etwas Zeit habe, zeige ich den Beleg.
Das Problem der Brennweitenverkürzung wurde weiter oben ausdrücklich für eine Festbrennweite beschrieben, und genau das habe ich einen Schmarren genannt.
Dass dies so bei innenfokussierenden Zoomobjektiven vorkommt, das weiß ich sehr wohl. Geht aber stark am Threadthema vorbei und gehört gar nicht hier hin.
Eine Richtigstellung falscher Behauptungen dagegen schon.
*thomasD*
06.10.2014, 17:48
Ergänzendes Bild mit Außenfokussierung:
6/Brennweitennderung_im_Nahbereich_2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210545)
*thomasD*
06.10.2014, 17:51
Okay, ich sehe schon, dass ich selbst mit dem 200er und dem Bandmaß rausgehen muss.
.....
Irrtum: Das Phänomen ist für innenfokussierte Makros (Festbrennweiten!) durchaus relevant.
Deshalb ist es ja so entscheidend, dass die Brennweite für Unendlich gilt. Ansonsten wäre es ja egal.
Edit by DonFredo: Sinnfreies vollständiges Zitat entfernt.
der_knipser
06.10.2014, 17:55
... für innenfokussierte Makros (Festbrennweiten!) durchaus relevant...Für den hervorgehobenen Fall ist das richtig. Aber keineswegs als allgemeingültige Aussage für alle Objektive, so wie das oben im Text rauszulesen war.
Wenn wir schon OT sind, ich glaube nicht, dass bei Innenfokussierung die Lage der Hauptebene beibehalten wird und die Brennweite angepasst wird, so sieht es in Deiner Skizze aus.
Im Nahbereich interessieren m.E. Brennweite und Bildwinkel eher weniger als der Arbeitsabstand (Frontlinse-Motiv)
Sollen wir noch den Einfluss des Cropens auf die Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) diskutieren, die Photonen zählen, die der Sensor sieht (oder ein Pixel), überlegen ob ISO 100 bei VF und APS-C das gleiche sind etc.?
Jan
Für den hervorgehobenen Fall ist das richtig. Aber keineswegs als allgemeingültige Aussage für alle Objektive, so wie das oben im Text rauszulesen war.
Wo steht was von einer allgemeingütigen Aussage? Genaugenommen habe ich geschrieben:
Damit es anschaulich wird, versuche ich es mit einem Beispiel. Damit es einfacher wird, nehme ich eine Festbrennweite statt des Zoomobjektivs her. Der Effekt ist, soweit ich mich nicht irre, bei Telezoom- und längeren Makroobjektiven stärker ausgeprägt.
Also ein Beispiel. Da der TO interessiert ist, worum es sich hier handelt, habe ich versucht ihm das Thema anhand eines vereinfachten Beispiels nahe zu bringen.
Meine Ausführungen als Schmarrn abzutun finde ich an der Stelle nicht angemessen.
Die ergänzenden Hinweise und Skizze von ThomasD dagegen hilfreich.
Gruß, Aleks
*thomasD*
06.10.2014, 18:10
Für den hervorgehobenen Fall ist das richtig. Aber keineswegs als allgemeingültige Aussage für alle Objektive, so wie das oben im Text rauszulesen war.
Okay, dann sind wir uns einig - ich dachte wir reden von innenfokusierten Linsen, das ging aus dem Zitat oben so hervor.
*thomasD*
06.10.2014, 18:13
Ich hab Dir eine Grafik gezeichnet.
...
Ich habe mir erlaubt die schönen Grafiken mit Bilder zu ergänzen:
Links Vollformat-Objektiv, rechts für APS-C gerechnetes Objektiv. Außenrechteck jweils Vollformatsensor, Innenrechteck APS-C-Sensor.
6/Vollformat_und_APS-C.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210546)
*thomasD*
06.10.2014, 18:16
Wenn wir schon OT sind, ich glaube nicht, dass bei Innenfokussierung die Lage der Hauptebene beibehalten wird und die Brennweite angepasst wird, so sieht es in Deiner Skizze aus.
Genau
Im Nahbereich interessieren m.E. Brennweite und Bildwinkel eher weniger als der Arbeitsabstand (Frontlinse-Motiv)
Sehe ich auch so
Sollen wir noch den Einfluss des Cropens auf die Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) diskutieren, die Photonen zählen, die der Sensor sieht (oder ein Pixel), überlegen ob ISO 100 bei VF und APS-C das gleiche sind etc.?
Warum nicht? :crazy:
Die Grafik plus Erklärung ist sehr gut, spätestens damit hätte ich es dann kapiert der_knipser :D
Und interessant, dass es nicht nur ein Theorieproblem ist mit dem Licht - ist das dann eine spezielle Beschichtung, damit das "überschüssige" Licht geschluckt wird? Naja OT...
So und jetzt lese ich die restlichen zwei Seiten die mittlerweile dazugekommen sind. :shock:
Wahnsinnsresonanz, ihr seid echt die besten :top:
der_knipser
06.10.2014, 18:25
Meine Ausführungen als Schmarrn abzutun finde ich an der Stelle nicht angemessen...Sorry, ich war wohl zu schnell mit dem Schmarren, und Du etwas zu ungenau mit Deinem Beispiel. Tut mir leid.
Thomas hat es ja aufgeklärt, indem er geschrieben hat, dass es um innenfokussierte Objektive geht; das konnte ich aus Deinem Beitrag nicht herauslesen.
Randomdude
06.10.2014, 18:30
Sollen wir noch den Einfluss des Cropens auf die Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) diskutieren, die Photonen zählen, die der Sensor sieht (oder ein Pixel), überlegen ob ISO 100 bei VF und APS-C das gleiche sind etc.?
Ja, Jan,
erklär mal bitte wie es bei dem bis jetzt gelernten noch dazu kommt, dass VF mehr Freistellung möglich macht. Oder weniger Blendenöffnung.
Das raff ich nämlich net:shock:
VG Steve
Das mit der Tiefenschärfe ist nicht so schwer.;)
Gehen wir mal von dem Beispielbild aus wo APS-C und Vollformatsensor eingezeichnet sind. Wenn du mit Vollformat und dem gleichen Objektiv und der gleichen Blende den Bildausschnitt Formatfüllend aufnehmen willst, den APS-C aufnimmt, musst du mit Vollformat näher ran gehen. Und das heißt?
Genau, du hast weniger Schärfentiefe. :cool:
Randomdude
06.10.2014, 21:00
Das ist heavy
Könnte man dementsprechend mit VF, wenn man näher rangeht, die Blende weiter öffnen und dafür eine kürzere Belichtungszeit einstellen?
der_knipser
06.10.2014, 21:03
Dann wird die Schärfeebene ja noch kleiner als sie mit der gleichen Blende wird.
Aber ja, machen kann man das. Solange die Blendeneinstellung das hergibt.
Randomdude
06.10.2014, 21:14
Sry versteh ich grad nicht, oder hab ich mit näher ran + Blende öffnen den Vergleichswert APSC zu VF grad verdoppelt?
*thomasD*
06.10.2014, 21:44
Das Maß der Freistellung hängt von Abbildungsgröße auf der Sensorebene und der Blendenöffnung ab. Für die gleiche Darstellung muss ein Objekt auf einem Vollformatsensor größer dargestellt werden, ergo ist die Unschärfe davor und dahinter größer.
Um den gleichen Effekt bei APS-C zu erreichen, muss dieses aufgeblendet werden, der Blendenwert ist daher mit dem Cropfaktor zu teilen.
Summa Summarum: Um die gleichen Abbildungseigenschaften eines Objektives an Vollformat mit Brennweite 90 mm bei Blende f4 zu erreichen, muss man an APS-C (Crop-Faktor 1,5) eine Brennweite von 90/1,5 = 60 mm und eine Blende von 4/1,5 = 2,8 ( entsprechend üblichem Blendenwert gerundet) nehmen.
Anmerkung: Um jetzt noch das gleiche Rauschverhalten auf Pixelebene bei gleicher Pixelmenge zu erhalten sollte man auf APS-C auch noch eine ISO-Stufe niedriger gehen, die Belichtungszeit kann also gleich bleiben :-)
messknecht
08.10.2014, 11:38
Das mit der Tiefenschärfe ist nicht so schwer.;)
Gehen wir mal von dem Beispielbild aus wo APS-C und Vollformatsensor eingezeichnet sind. Wenn du mit Vollformat und dem gleichen Objektiv und der gleichen Blende den Bildausschnitt Formatfüllend aufnehmen willst, den APS-C aufnimmt, musst du mit Vollformat näher ran gehen. Und das heißt?
Genau, du hast weniger Schärfentiefe. :cool:
Danke für die Erklärung. Endlich habe ich das mit der Tiefenschärfe bei APS-C und VF begriffen:D
Schön, dass Du es verstanden hast, aber schade, dass Du genau einen Beitrag zitierst, den ich problematisch finde,
den Abstand zum Motiv zu ändern ist der schlechteste Weg um den Bildausschnitt zu korrigieren, denn die Perspektive und damit die Gestaltung / Wirkung eines Bildes hängt am Aufnahmeabstand.
Also Format-Wechsel => stehen bleiben und Brennweite anpassen!!! Nur dann gibt es das gleiche Bild (bis auf die Tiefenschärfe).
Damit die auch gleich bleibt, muss man beim Wechsel von VF auf APS-C stärker aufblenden (kleinere Blendenzahl, größeres Loch), man braucht also ggf. ein lichtstärkeres Objektiv.
Beim Wechsel APS-C auf VF muss man für vergleichbare Tiefenschärfe abblenden (kleineres Loch, größere Blendenzahl), in die Richtung haben eigentlich alle Objektive genügend Reserven, aber irgendwann kommt es durch Beugung am Rand der Blende zu einem Verlust an Schärfe.
Die Regel, dass man die Blende um den Crop-Faktor korrigieren soll, kenne ich auch. Ist das physikalisch tatsächlich korrekt? Tiefenschärfe/Schärfentiefe ist zunächst nur ein Aspekt, nämlich, ab welcher Entfernung vor oder hinter der Schärfeebene die Abbildung nicht mehr den Ansprüchen des Fotografen bzgl. der Schärfe entspricht (Stichwort: maximal zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser), wie stark aber außerhalb des hinreichend scharfen Bereichs die Schärfe abfällt, mag sich abh. vom Format unterscheiden, hat dazu einer Beispielbilder oder die passenden Formeln / Diagramme? Toni_B / Stuessi könnt Ihr helfen?
LG Jan
Es ging ja nur um die Tiefenschärfe, und die nimmt ab, wenn man näher ran geht.
*thomasD*
08.10.2014, 18:46
Die Regel, dass man die Blende um den Crop-Faktor korrigieren soll, kenne ich auch. Ist das physikalisch tatsächlich korrekt? Tiefenschärfe/Schärfentiefe ist zunächst nur ein Aspekt, nämlich, ab welcher Entfernung vor oder hinter der Schärfeebene die Abbildung nicht mehr den Ansprüchen des Fotografen bzgl. der Schärfe entspricht (Stichwort: maximal zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser), wie stark aber außerhalb des hinreichend scharfen Bereichs die Schärfe abfällt, mag sich abh. vom Format unterscheiden, hat dazu einer Beispielbilder oder die passenden Formeln / Diagramme? Toni_B / Stuessi könnt Ihr helfen?
LG Jan
Ich bin zwar weder Toni noch Stüssi, kann vielleicht aber dennoch antworten:
So ganz genau haut das nicht hin. Bokeh und Schärfentiefe lassen sich auch nicht immer synonym verwenden. Außerdem müsste der Crop-Faktor genau dem Verhältnis der Blendenwerte entsprechen (bspw. 4/2,8=1,43), um genau mit den Blendenschritten zu funktionieren. Aber es funktioniert näherungsweise und lässt sich mit einem Schärfentiefenrechner nachvollziehen (Wenn man als Crop-Faktor 1,4 eingibt haut es in etwa hin):
Schärfentiefenrechner (http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm#top)
p.s.: Bin aber selbst noch am grübeln ...
p.p.s.: Die Diskussion hatten wir schon mal irgendwo hier - muss mal suchen gehen ...
p.p.p.s.: Ich hatte mal Vergleichbilder gemacht, da sah es schon etwa so aus dass die Formel passt ...
der_knipser
08.10.2014, 19:26
Man kann Unschärfe und Bokeh auch nicht synonym verwenden, denn es sind unterschiedliche Dinge.
Die Unschärfe ist ein Rechenwert, den man mehr oder weniger genau bestimmen kann.
Das Bokeh ist eine Aussage über die Qualität der unscharfen Bildbereiche, und hat nicht nur mit dem Objektiv zu tun, sondern auch mit dem Hintergrund und seinen Strukturen.
Mit der Genauigkeit der Rechenwerte sollte man ebenfalls auf dem Teppich bleiben, denn Blendenzahlen sind erstens schon großzügig gerundet, und zweitens in der Praxis mechanisch ungenau. Der Faktor für ganze Blendenwerte ist immer 1,4142135... (=Wurzel aus 2).
Wenn man aber mal ein manuelles Objektiv hernimmt, und versucht, eine Blende genau auf einen Wert einzustellen, dann ist das schon mechanisch sehr schwierig, denn die Öffnung der Blende f/8 ist verschieden groß, je nachdem von welcher Seite man kommt. Wenn vorher Blende f/11 eingestellt war, bekommt man eine andere Öffnung als wenn f/5,6 eingestellt war.
Bei Objektiven mit Springblende kann man die Gleichmäßigkeit schlecht prüfen, aber ich glaube nicht so recht, dass sich hier etwas wesentlich geändert hat.
Hinzu kommt, dass sich die Blende bei Zoomobjektiven kontinuierlich mit der Brennweite ändert, aber die Exif-Informationen immer einen Sprung auf normierte Werte machen, also auch hier sind Ungenauigkeiten.
Daher also bitte höchstens mit 1 Nachkommastelle rechnen, und eigentlich auch immer nur zu dem Zweck, den Sinn und die Regelmäßigkeit dahinter zu verstehen.
Zum eigentlichen Fotografieren sind die Zahlen alle wertlos. Es zählt, was auf den Sensor kommt. Und dafür ist Übung und Erfahrung viel wichtiger als alle Mathematik.
Ich stimme dir da voll und ganz zu.
Es sollte ja auch nur um das Verständnis der Zusammenhänge gehen. :D
Eine Berechnung auf mehrere Stellen hinter dem Komma wird Keinen fotografisch weiter bringen. ;)
Rangehen und Crop passen einfach nicht, sorry.
Natürlich sind Unschärfe und Bokeh zweierlei, das Wort stand bei mir aus gutem Grund nicht.
Eure Beiträge und der Verweis auf den Schärfentieferechner haben mit meiner Frage nach dem Schärfeverlauf nichts zu tun, der Rechner gibt an, ab welcher Entfernung vor oder hinter der Schärfeebene die geforderte Schärfe nicht mehr gegeben ist. Mein Frage bezog sich aber darauf, wie groß der Durchmesser des Zerstreuungskreises ist auf den ein Punkt außerhalt der Schärfeebene abgebildet wird und wie dieser Durchmesser sich mit dem Abstand zur Schärfeebene verändert.
Erklärung dazu: Wenn der Durchmesser langsam ansteigt hat man ein von vorn bis hinten fast scharfes Bild, wenn der Durchmesser jenseits des Bereichs der Tiefenschärfe stark wächst, hat man eine gute Freistellung (wie unscharf abgebildete STurkturen aussehen, ist eine andere Sache (Bokeh), ob aus einem Punkt ein homogen helles Scheibchen wird oder ein Donut, ob das Scheibchen kreisrund oder 6-eckig oder sägezahnförmig ist etc. hängt nicht an der "einfachen" Physik, die nur die Brennweite berücksichtigt, sondern an der Konstruktion des Objektivs und der Blende.
Thomas, ein Link zu einer alten Diskussion, Beispielbilder oder die Ergebnisse Deines Nachdenkens würden mich aber sehr interessieren..
Jan
P.S.: Gerade in einem anderen Thread kennengelernt, Unschärferechner (http://www.kinzel.org/02_foto/06_unschaerferechner/) statt Schärfentieferechner, der scheint genau das zu zeigen, was mich interessiert. Die Faustformel bzgl. Blende scheint zu passen.
Ich habe kein Diagramm zur Hand - aber du hast ja bereits was gefunden...
Danke Toni. Ist es tatsächlich so, dass bei Anwendung des Crop-Faktors auf Brennweite und Blendenzahl physikalisch das gleiche Bild herauskommt bzgl. Schärfeverlauf?
Jan
der_knipser
09.10.2014, 16:08
Ich habe den verlinkten Unschärferechner mal angewendet, und zwei Kameras miteinander verglichen. Die Werte stehen alle im Bild.
Die Brennweite habe ich 75 gegen 50 mm gesetzt, so dass ein Cropfaktor von genau 1,5 gegeben ist.
Die Blende f/4 habe ich durch 1,5 geteilt, das ergibt ca. f/2,7
Den Unschärfekreis habe ich 0,036 gegen 0,0235 mm gesetzt, was bei VF und APS-C jeweils der selbe Wert proportional zur Sensorgröße ist.
Die Entfernung habe ich 3,00 gegen 3,01 m gesetzt, damit man die beiden Kurven voneinander unterscheiden kann, denn bei gleicher Entfernung wären sie deckungsgleich.
6/unschrfe_vergleich.png
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=210892)
*thomasD*
09.10.2014, 21:44
:top:
... bei gleicher Entfernung wären sie deckungsgleich.