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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Minolta MC oder MD an A99 - Sinnvoll ?


Jamess145
29.09.2014, 03:38
Hey,

ich stoße immer wieder auf MC oder MD Objektive die allein mit der Bezeichnung schon Interesse wecken. z.B ein Minolta MC Rokkor 58 1,2 für 400€ oder auch diverse MD Objektive die man für 50€ hinterher geschmissen bekommt..

- Macht es Sinn diese Objektive mit Adapter zu benutzen oder verschenkt man da zu viel Qualität?

- Was muss man für einen guten Adapter ausgeben? Schlucken die Licht? Und wie gesagt: Wie viel Qualität verschenkt man?

- Ich habe gelesen, dass man mit manchen Objektiven an der Alpha dann nicht auf unendlich fokussieren kann. Ich mache aber fast nur Portraits also wäre das doch eigentlich egal.
- Würde das Bokeh durch das "problem" mit der unendlich-Fokussierung beeinflußt werden?

Ein 1,2 Objektiv finde ich für Sony einfach nicht. Das hat das Interesse geweckt es eventuell mit den alten Minoltas zu versuchen

Stefan_85
29.09.2014, 08:14
MC bzw. MD Objektive sind am A-Mount so eine Sache.
Du kannst wie du schon festgestellt hast, nicht mehr auf Unendlich
fokussieren. Es gibt zwar Adapter, die dieses Manko (Schuld ist das
unterschiedliche Auflagemaß) mit Hilfe einer Ausgleichslinse kompensieren,
jedoch verschenkst du deutlich Qualität.

Für die alten Linsen bietet sich eine Nex an, ich selbst nutze ein Canon
FD 50mm 1:1,4 an einer Nex. Dort ist keine Ausgleichslinse erforderlich,
da E-Mount ein geringes Auflagemaß besitzt.

In meinen Augen perfekt für Vollformat-Adapter-Spielereien ist die Alpha 7.
Ich kann dir allerdings nichts über die Qualität an VV sagen.
An APS-C bin ich sehr zufrieden.

der_knipser
29.09.2014, 08:23
Es gibt schon einige Themen zu der selben Frage, zum Beispiel hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=1625577) oder dort (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=1589119&highlight=minolta#post1589119).

Es gibt zwei verschiedene Adapter, den ohne Linse und den mit Ausgleichslinse.
Ohne Linse wirkt der Adapter wie ein Zwischenring und verkürzt den möglichen Fokusbereich. Bei weitwinkligen Objektiven macht das so viel aus, dass man, egal welche Entfernung an der Skala eingestellt ist, nur im absoluten Nahbereich innerhalb einer Grenze von wenigen Zentimetern hantieren kann, also für Portraits völlig ungeeignet. Bei Normalbrennweiten entspannt sich das Problem, aber ordentlich nutzbar wird ein Objektiv auf diese Weise nicht.
Erst bei einer Brennweite von 200 mm hat man die Möglichkeit, bis maximal 3-4 Meter zu fokussieren. Auch damit ist man für Portraits noch nicht flexibel genug, es sei denn, man will nur bildfüllende Köpfe aufnehmen.

Speziell das 58/1,2 lässt sich umbauen, indem man das Bajonett wechselt. Das ist eine aufwendige Arbeit, die sich eigentlich nicht lohnt, weil man das Objektiv (wie alle MC/MD) mit einem einfachen Adapter an Kameras mit kürzerem Auflagemaß (E-Bajonett) adaptieren kann, ohne auch nur einen Schraubenzieher in die Hand nehmen zu müssen. Am E-Bajonett steht der gesamte Fokusbereich zur Verfügung.

sir-charles
29.09.2014, 14:58
- Macht es Sinn diese Objektive mit Adapter zu benutzen oder verschenkt man da zu viel Qualität?

- Was muss man für einen guten Adapter ausgeben? Schlucken die Licht? Und wie gesagt: Wie viel Qualität verschenkt man?

Meine Erfahrungen damit kannst Du hier nachlesen:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=588369

Du musst Dich dort auch nicht anmelden, denn die von mir einst eingestellten Beispielbilder sind ein Opfer des dortigen Servercrashes geworden und nicht mehr vorhanden. Vielleicht hilft Dir meine verbale Beschreibung trotzdem weiter.


- Ich habe gelesen, dass man mit manchen Objektiven an der Alpha dann nicht auf unendlich fokussieren kann. Ich mache aber fast nur Portraits also wäre das doch eigentlich egal.


Das hatte ich mal an einer anderen DSLR mit anderen Objektiven probiert. Bei dem verwendeten 50mm Objektiv war bei 2-2,5 Metern Schluss mit scharf. Das war es also mit der fehlenden Schärfe in der Unendlichkeitsstellung.


Ein 1,2 Objektiv finde ich für Sony einfach nicht. Das hat das Interesse geweckt es eventuell mit den alten Minoltas zu versuchen

Für weiteres Adaptieren habe ich mir E-Mount gegönnt:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=1625721&postcount=8

Gruß
Frank

usch
29.09.2014, 16:12
Es gibt ein 55mm/1,2 mit M42-Anschluss von Tomioka, das läßt sich auch an A-Mount adaptieren. Auf eBay wird die Linse zur Zeit zwischen 300 und 500€ gehandelt. Zur optischen Qualität in Vergleich zum Rokkor kann ich allerdings nichts sagen.

jolini
29.09.2014, 20:02
Speziell das 58/1,2 lässt sich umbauen, indem man das Bajonett wechselt. Das ist eine aufwendige Arbeit, die sich eigentlich nicht lohnt, weil man das Objektiv (wie alle MC/MD) mit einem einfachen Adapter an Kameras mit kürzerem Auflagemaß (E-Bajonett) adaptieren kann, ohne auch nur einen Schraubenzieher in die Hand nehmen zu müssen.

Das ist Ansichtssache - mit Chip, siehe hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=52979&highlight=rokkor+jolini, )
hast du

- Focus-Confirm Signal
- funktionierender Anti-Shake
- Übertragung der Objektivparameter in die Exifs.

Für mich hat es gelohnt. :D

mfg / jolini

ddd
30.09.2014, 11:52
Es gibt ein 55mm/1,2 mit M42-Anschluss von Tomioka [...]
dem Interessierten sei dieser Link (bitte auch die Quellenverweise lesen!) (http://www.kameradoktor.de/tomioka1,255mm/) ans Herz gelegt ;)

usch
30.09.2014, 12:05
Ich hatte mal versucht, die Seite zu lesen, aber bei hellblauer zentrierter Fettschrift auf dunkelblauem Hintergrund komme ich nie weiter als einen halben Satz :mad:


Edit: Die Seite ist inhaltlich genauso wirr wie das Layout. Auch wenn ich den Text per Copy+Paste nach Notepad übertrage, werde ich nicht schlau daraus, was der Verfasser eigentlich sagen will. Ich bin sicher, den eigentlichen Inhalt könnte man in zwei Sätzen zusammenfassen, wenn man ihn in dem langatmigen Geschwafel nur finden würde. :zuck:

Pedrostein
30.09.2014, 14:49
Minolta-Objektive an der A99? Ja, aber nimm die mit AF.

Da gibt es genug leichte, gute und teils recht preiswerte Objektive, die ohne Adapter passen und bis auf den AF-D voll kompatibel sind.

Fuer MD oder MC Minoltas eignet sich besser eine Kamera mit E-mount.

Objektive mit Blende 1.2 sind eher weich und fuer heutige hochaufloesende Sensoren nicht gedacht, sogar die teuren Canons. Ein MAF 50 1.4, 85 1.4 oder 100 2.0 ist ab f/2 wirklich schaerf und stellt an der A99 mehr als ausreichnd frei. Wenn man ein wenig auf den Abstand zum Motiv und den Hintergrund achtet, sind die Ergebnisse wirklich ansprechend. Ein guter AF samt Gesichtserkennung macht das Leben bei Portraitfotos und den geringen Schaerfentiefen auch angenehmer.

Daher wuerde ich auf MC/MD und sonstiges Uraltglas trotz des attraktiven Preis/Lichtstaerkeverhaeltnis an der A99 verzichten. Der geringe Preis hat einen Grund.

AS Photography
30.09.2014, 20:33
Es gibt ein 55mm/1,2 mit M42-Anschluss von Tomioka, das läßt sich auch an A-Mount adaptieren. Auf eBay wird die Linse zur Zeit zwischen 300 und 500€ gehandelt. Zur optischen Qualität in Vergleich zum Rokkor kann ich allerdings nichts sagen.
Um diese Objektive ranken sich viele Sagen und Gerüchte und wenig, sehr wenig wirklich belegbares.... Siehe z.B. hier: http://olypedia.de/Tomioka

Ich sehe es auch prinzipiell für gewagt an, Optiken aus der 135er-Ära, auch wenn sie damals in der 1. Liga spielten, auch heute einfach so als "1. Liga", "überragend" oder so zu betiteln...

Zum einen sind die heutigen Anforderungen/"Gewohnheiten" höher wie vieles, was in der 135er-Ära absolutes High-End war - grob gerechnet ist ein 36MP-Vollbild-Sensor ein ganzes Stück jenseits der Auflösung, den die besten panchromatischen 25-ISO-Filme für Kleinbild jemals erreichten. Zum anderen gibt es das rein technische "neue" Problem, dass alte Objektive vor allem im Randbereich einen Strahlengang unter flachen Winkel haben - der bei Film wegen dessen sehr dünner Schichtdicke überhaupt nicht stört, beim Sensor mit seinem vorgesetzten Bayer- und IR-Filter (ggf. AA-Filter) massive Qualitätsprobleme erzeugt....

Soll heissen: manche Objektive mit Jahrzehnte alter Rechnung/Konstruktion sind auch heute noch absolut "top", andere, obwohl sie damals "top" waren, sind heute eher unbrauchbar... Die Randbedingungen haben sich halt so weit geändert, dass die ursprünglichen Kriterien nicht mehr gültig sind!

Gibt es auch in anderen Bereichen, z.B. bei professionellen Mikrofonen: fast alles aus den 60ern/70ern ist heute jedem 5€-Mikro unterlegen, aber manche Konstruktionen wie das Sennheiser MD421 werden noch immer (unverändert) gebaut und sind immer noch absolut "top"....

usch
30.09.2014, 21:32
manche Objektive mit Jahrzehnte alter Rechnung/Konstruktion sind auch heute noch absolut "top", andere, obwohl sie damals "top" waren, sind heute eher unbrauchbar... Die Randbedingungen haben sich halt so weit geändert, dass die ursprünglichen Kriterien nicht mehr gültig sind!
Natürlich. Deswegen hab ich die Frage nach der Qualität auch offen gelassen. Es gibt ja noch ein paar andere Objektive, die gnadenlos überteuert gehandelt werden, z.B. das 250er RF-Rokkor oder ganz extrem das "De Oude Delft" Rayxar 50mm/0.75, das ein so kurzes Auflagemaß hat, daß es sich nicht einmal an eine NEX adaptieren läßt (bzw. eine so dicke Hinterlinse, daß sie nicht weit genug durch die Bajonettöffnung paßt) und auf eBay trotzdem zweitweise zu Preisen von mehreren Tausend Euro gehandelt wurde. Inzwischen ist die Blase aber geplatzt und man bekommt es schon wieder für 95€. :crazy:

Gibt es auch in anderen Bereichen, z.B. bei professionellen Mikrofonen: fast alles aus den 60ern/70ern ist heute jedem 5€-Mikro unterlegen, aber manche Konstruktionen wie das Sennheiser MD421 werden noch immer (unverändert) gebaut und sind immer noch absolut "top"....
"Unverändert" wäre mit Tuchelstecker, das glaube ich eher nicht, daß es das noch gibt ;). Aber die Mikrofonkapsel an sich kann natürlich die gleiche sein, so wie man bei einem Objektiv ja auch die gleiche Linsenrechnung mit einem anderen Bajonett bekommen kann.

AS Photography
30.09.2014, 22:12
...
"Unverändert" wäre mit Tuchelstecker, das glaube ich eher nicht, daß es das noch gibt ;). Aber die Mikrofonkapsel an sich kann natürlich die gleiche sein, so wie man bei einem Objektiv ja auch die gleiche Linsenrechnung mit einem anderen Bajonett bekommen kann.

Ok, ja "damals" konnte man es bekommen mit DIN-Stecker mit Verschraubung (symmetrisch und unsymmetrisch) oder dem großen Tuchel, jetzt gibt es das Ding "nur" mit XLR-Anschluß :) :) :) (und es heißt "MD 421-II" ... wer will kann Vergleiche mit gewissen Kameras ziehen... :) )

Was ich aber ausdrücken wollte:

Nicht alles, was vor einem, zwei oder x Jahrzehnten absolut "top" war, ist es noch heute. Manches davon war eigentlich schon zu Konstruktionszeiten nur "High-Tech-Müll" (Zeiss-Ikon Contarex SE... oder Grundig Video 2000-System oder ganz aktuell, ich provoziere ja gerne :), die Nikon Df)

Aber auch umgekehrt: obwohl etwas vor einem, zwei oder x Jahrzehnten konstruiert wurde, kann es auch noch heute - trotz geänderter Randbedingungen - absolut spitze sein.... (z.B. das MD 421 oder sogar sein Vorgänger, das MD 21)

sir-charles
30.09.2014, 23:52
... - grob gerechnet ist ein 36MP-Vollbild-Sensor ein ganzes Stück jenseits der Auflösung, den die besten panchromatischen 25-ISO-Filme für Kleinbild jemals erreichten. Zum anderen gibt es das rein technische "neue" Problem, dass alte Objektive vor allem im Randbereich einen Strahlengang unter flachen Winkel haben - der bei Film wegen dessen sehr dünner Schichtdicke überhaupt nicht stört, beim Sensor mit seinem vorgesetzten Bayer- und IR-Filter (ggf. AA-Filter) massive Qualitätsprobleme erzeugt....

Soll heissen: manche Objektive mit Jahrzehnte alter Rechnung/Konstruktion sind auch heute noch absolut "top", andere, obwohl sie damals "top" waren, sind heute eher unbrauchbar... Die Randbedingungen haben sich halt so weit geändert, dass die ursprünglichen Kriterien nicht mehr gültig sind!

Wenn Du Dein Glück in der Repro-Fotografie findest, schreibe es bitte nicht so verklausalisiert hin.

Es gab einst eine Menge mehr „Spezial-Objektive“ als heute. Insofern ist für mich der Wunsch nachvollziehbar, ältere „Spezial-Objektive“ mal vor einen aktuellen digitalen Sensor zu bekommen. Manch einer wäre heute vermutlich erstaunt, was einst so machbar war.

Ein F1,2 Objektiv war und ist ein solches „Spezial-Objektiv“. Hier ist sicherlich keine Randschärfe entscheidend.

Als Mitglied des SUF sollte Dir das Kürzel STF eventuell etwas sagen.

„Tilt/Shift“ Objektive sind ebenfalls Spezial-Objektive. Weder Minolta noch Sony haben sie hergestellt.
Suche einmal nach „Softfokus“. Hier gab es einst Objektive mit AF. Nicht nur bei Minolta.

Das 250mm Spiegelobjektiv (KB-fähig) wurde auch bereits angesprochen. Welcher Hersteller baut so etwas heute noch ?

1478/FDSC05671.jpg → Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=175722)

1478/FDSC05649.jpg → Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=175684)

Wenn Du eine Anwendung eines „Minolta VFC“ hättest, hättest Du vermutlich eine ähnliche Frage, wie der TO, gestellt.

Manche Dinge kann man heute per Software nachempfinden (z.B. Soft-Fokus).
Selbst das „Shiften“ ist heute elektronisch nachträglich möglich

Aber einige Aufnahmen sind heute, trotz explodierender Megapixel und sonstiger Mega-Dingen , nicht möglich.

Da stellen sich dann schon mal solche Fragen, wie der TO sie gestellt hat.

Am A-Bajonett sollte man, bei handwerklichem Können eher den Bajonett-Tausch vornehmen. Bei der Nutzung des E- Mounts sind handwerkliche Fähigkeiten nicht entscheidend.
Insofern sollte man niemanden, der eine spezielle Idee verfolgt, gleich herab setzen.

Gruß
Frank

Stealth
01.10.2014, 21:30
Hey,

ich stoße immer wieder auf MC oder MD Objektive die allein mit der Bezeichnung schon Interesse wecken. z.B ein Minolta MC Rokkor 58 1,2 für 400€ oder auch diverse MD Objektive die man für 50€ hinterher geschmissen bekommt..

- Macht es Sinn diese Objektive mit Adapter zu benutzen oder verschenkt man da zu viel Qualität?

Ein 1,2 Objektiv finde ich für Sony einfach nicht. Das hat das Interesse geweckt es eventuell mit den alten Minoltas zu versuchen


Ich habe mir ein 58 1.2 auf A Bajonett umgebaut. Du kannst die Fokussierung verstellen und somit korrekt auf Unendlich stellen. Das Bajonett läßt sich gegen ein M42 tauschen.

Ob sich ein derartiger Umbau lohnt?
Ich bereue es jedenfalls nicht mein 58 er (jedoch irreversibel) umgebaut zu haben.
Es macht einfach Spaß hiermit zu arbeiten. Ich mag die Portraits, die hiermit entstehen
und möchte Dir einen kleinen Vorgeschmack geben:

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=133670

Das letzte Quentchen Schärfe und Kontrast holt man sicher nicht mit dem 58er.
Dafür gibt es andere Linsen.

Vergiss die Adaption mittels Ausgleichslinse 0,2X an der Alpha. Die Qualität ist mies und wird Dich nicht zufriedenstellen. An der NEX kannst Du das 58er mit MD Adapter ohne wenn und aber einsetzen.

AS Photography
01.10.2014, 22:31
Wenn Du Dein Glück in der Repro-Fotografie findest, schreibe es bitte nicht so verklausalisiert hin.

Es gab einst eine Menge mehr „Spezial-Objektive“ als heute. Insofern ist für mich der Wunsch nachvollziehbar, ältere „Spezial-Objektive“ mal vor einen aktuellen digitalen Sensor zu bekommen. Manch einer wäre heute vermutlich erstaunt, was einst so machbar war.

Ein F1,2 Objektiv war und ist ein solches „Spezial-Objektiv“. Hier ist sicherlich keine Randschärfe entscheidend.

Als Mitglied des SUF sollte Dir das Kürzel STF eventuell etwas sagen.

„Tilt/Shift“ Objektive sind ebenfalls Spezial-Objektive. Weder Minolta noch Sony haben sie hergestellt.
Suche einmal nach „Softfokus“. Hier gab es einst Objektive mit AF. Nicht nur bei Minolta.

Das 250mm Spiegelobjektiv (KB-fähig) wurde auch bereits angesprochen. Welcher Hersteller baut so etwas heute noch ?

1478/FDSC05671.jpg → Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=175722)

1478/FDSC05649.jpg → Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=175684)

Wenn Du eine Anwendung eines „Minolta VFC“ hättest, hättest Du vermutlich eine ähnliche Frage, wie der TO, gestellt.

Manche Dinge kann man heute per Software nachempfinden (z.B. Soft-Fokus).
Selbst das „Shiften“ ist heute elektronisch nachträglich möglich

Aber einige Aufnahmen sind heute, trotz explodierender Megapixel und sonstiger Mega-Dingen , nicht möglich.

Da stellen sich dann schon mal solche Fragen, wie der TO sie gestellt hat.

Am A-Bajonett sollte man, bei handwerklichem Können eher den Bajonett-Tausch vornehmen. Bei der Nutzung des E- Mounts sind handwerkliche Fähigkeiten nicht entscheidend.
Insofern sollte man niemanden, der eine spezielle Idee verfolgt, gleich herab setzen.

Gruß
Frank

Ich bin alles andere als ein "Repro-Fotograf" (echt nette Umschreibung für Pixel-Peeper :) )

Aber wenn ich z.B. so spezielle Aufgabengebiete hätte, wo ein T&S-Objektiv gebraucht wird oder ..., dann nehme ich auch das passende Basis-Gerät dafür. Und in solchen Fällen ist das dann ziemlich sicher keine A-Mount-SLT und relativ sicher keine A7(x)...

Worauf meine ursprüngliche Aussage abzielte: einige wesentliche Randbedingungen haben sich inzwischen soweit verschoben/geändert, dass frühere High-End-Produkte nicht in jedem Fall auch heute noch ihre Vorzüge ausspielen können. Siehe beispielsweise diese "verzweifelten" Versuche, UW-Objektive aus der Leitz-Familie an den A7-Gehäusen zu verwenden - das macht technisch einfach keinen Sinn! Und auch praktisch: wenn ein Plastik-Kit-Zoom min. dieselbe Qualität (in dieser Kombination!) liefert, ist die "Super-Optik" aus vergangenen Tagen ein Experiment "just for fun" - was natürlich auch seine Berechtigung hat....

Oder mal krass ausgedrückt: was würde man zu einem Auto-Fan sagen, der auf seinen Golf GTI Bj. 2014 absichtlich Diagonal-Reifen von 1965 aufzieht, nur weil die zufälligerweise rein größenmässig passen? (jetzt mal einfach vorausgesetzt, dass so eine größenmässige Übereinstimmung überhaupt existieren würde _und_ es sich um neuwertige Reifen handeln würde).

Stealth
03.10.2014, 21:22
GESCHMACKSSACHE!!!



Worauf meine ursprüngliche Aussage abzielte: einige wesentliche Randbedingungen haben sich inzwischen soweit verschoben/geändert, dass frühere High-End-Produkte nicht in jedem Fall auch heute noch ihre Vorzüge ausspielen können. Siehe beispielsweise diese "verzweifelten" Versuche, UW-Objektive aus der Leitz-Familie an den A7-Gehäusen zu verwenden - das macht technisch einfach keinen Sinn!

Oder mal krass ausgedrückt: was würde man zu einem Auto-Fan sagen, der auf seinen Golf GTI Bj. 2014 absichtlich Diagonal-Reifen von 1965 aufzieht, nur weil die zufälligerweise rein größenmässig passen? (jetzt mal einfach vorausgesetzt, dass so eine größenmässige Übereinstimmung überhaupt existieren würde _und_ es sich um neuwertige Reifen handeln würde).

Nun ja, die neuen Rechnungen a la Zeiss 55 1.8 spielen Ihre Auflösungsstärken bei
grossen Öffnungen aus. Abgeblendet benötigt man mehr als Adleraugen um den Unterschied zwischen Neu und Altglas zu erkennen.

Die "verzweifelten Versuche" bezüglich der alten Leica UW - Objektive
(ich nehme an das Du die Messucher Optiken = M meinst) kommen bezüglich des unterschiedlichen Auflagemasses zustande. Die Hinterlinse ragt zu
weit heraus und die Winkel der Randstrahlen sind zu flach.
Aber gut - wie auch immer.

Es macht einfach Spaß mit alten Schätzchen zu arbeiten.

Ich selbst habe nur noch zwei alte:

das Minolta 58 1.2
und ein CZ Distagon 35 2.8 C/Y.

Ich fotografiere gern hiermit (ich mag die Aufnahmen, welche beim
Minolta zwischen f1.2 -2.0 im Nahbereich entstehen.
Es ist eine ausreichende Schärfe vorhanden, die Bilder sind butterweich,
haben diesen Glow und Minolta Liquid Colors.

Das Filmen bringt ebenfalls Laune.

Stuessi
03.10.2014, 21:49
...grob gerechnet ist ein 36MP-Vollbild-Sensor ein ganzes Stück jenseits der Auflösung, den die besten panchromatischen 25-ISO-Filme für Kleinbild jemals erreichten...

Eine solche Rechnung möchte ich mal sehen!

Oldy
03.10.2014, 23:23
Eine solche Rechnung möchte ich mal sehen!

... und was das mit der optischen Güte eines Objektivs zu tun hat, würde mich auch einmal interessieren.:shock:

AS Photography
04.10.2014, 00:11
Eine solche Rechnung möchte ich mal sehen!

Ok, muss mich "etwas" korrigieren:

Sehr gute S/W-25-ISO-Filme sind ungefähr identisch zur theoretischen Auflösung eines APS-C-24-MP-Sensors:

Ilford PAN F: 150 Linien/mm -> 3,33 µm Linienstärke wenn optimal entwickelt -> Fachlabor oder in eigener Duka mit kontrollierter Umgebung.

APS-C 24 MP: 3,75 µm theoretische Pixelbreite

VF 26 MP: 4,9 µm theoretische Pixelbreite

Also nicht "jenseits", sondern "vergleichbar", nur mit dem Unterschied einmal ISO 25 und einmal ....

Und Diafilme kamen/kommen auf ca. 80 bis 100 Linien/mm bei Kontrast 1:1000, d.h. sie sind ungefähr vergleichbar mit einer D810 oder A7r.

ABER: der prinzipielle Unterschied ist eben, dass ein Film eine fast unendlich dünne lichtempfindliche Schicht hat, so dass schräg einfallende Strahlen problemlos sind, _jeder_ bisherige digitale Sensor aber wegen IR-Filter, Bayer-Filter, AA-Filter und Sensor selbst eine nicht zu vernachlässigende Dicke hat, so dass nicht senkrecht einfallende Strahlen problematisch sind. Bei Retrofokus-Rechnungen (Tele-Optiken, Weitwinkel für SLR) ist der Effekt relativ belanglos, bei (Ultra-)Weitwinkel für Mess-Sucher-Kameras (Leica M) wird der Effekt sehr problematisch, das Auflagemass ist dabei nur indirekt involviert.

Ein Techniker/Ingenieur würde so eine Kombination nie freiwillig "freigeben" - genauso wenig wie einen Golf GTi mit "zufällig" passenden Diagonalreifen....

AS Photography
04.10.2014, 00:15
... und was das mit der optischen Güte eines Objektivs zu tun hat, würde mich auch einmal interessieren.:shock:

Wie definierst du denn die "optische Güte"? Auflösungsvermögen, Verzeichnungsfreiheit und und und..., oder?

Dass man auch mit einer "Glasscherbe" und einer "Box" künstlerisch überragende Aufnahmen machen kann, ist eine ganz andere Sache und millionenfach bewiesen (genau wie das Gegenteil)....

Oldy
04.10.2014, 00:21
Wie definierst du denn die "optische Güte"?
Mit meinen Augen. Das ist für mich alles, was zählt. Keine Zahlen, Rechnungen, Vergleiche.
Nur das Ergebnis zählt.
Dass man auch mit einer "Glasscherbe" und einer "Box" künstlerisch überragende Aufnahmen machen kann, ist eine ganz andere Sache und millionenfach bewiesen (genau wie das Gegenteil)....
Dann sind wir uns ja einig. Es gibt eine Menge Altglas, was nur noch solches ist und viele alte Objektive, mit denen man auch an modernen Kameras hervorragende Fotos machen kann. Oft mit einen Charme, der vielen modernen Objektiven vollkommen abgeht.

Warum willst du eigentlich diese Objektive mit aller Gewalt schlechtreden?