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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α58 Sony 43M/60M - Fragen zur Brennweite und Weißabgleich


WladiP
06.09.2014, 20:26
Hallo Forum,

seit heute besitze ich den Sony 43 M Blitz. Dies ist mein erster Systemblitz und so habe ich mich sofort auf die Anleitung gestürzt. Zwei Sachen sind mir aber nicht ganz verständlich und so hoffe ich, hier Hilfe zu erhalten.

1) Brennweite
Die Blitzleistung ist für Brennweiten zwischen 24-105mm optimiert. Gilt dies für Vollformat und/oder APC Kamerals wie meine A58?

Ich Standardzoom nutze ich das SAL 16-105. Auf Vollformat wäre dies dann 24-157mm.

2) Weißabgleich
Laut Handbuch gibt es einen automatischen Weißabgleich durch den Blitz.
Heißt dies, man soll im A-Modus bei der Kamera den Weißabgleich auf AWB lassen?
Ich habe aus Spaß den WB auf Kunstlicht gestellt und das geblitze Foto sah dann doch sehr blau aus.

Ich danke für die Hilfe im Voraus.

AS Photography
06.09.2014, 20:35
2) Weißabgleich
Laut Handbuch gibt es einen automatischen Weißabgleich durch den Blitz.
Heißt dies, man soll im A-Modus bei der Kamera den Weißabgleich auf AWB lassen?
Ich habe aus Spaß den WB auf Kunstlicht gestellt und das geblitze Foto sah dann doch sehr blau aus.

Ich danke für die Hilfe im Voraus.

Tip 1: Raw-Modus und Weissabgleich usw. am PC/Mac...

Tip 2: Blitzgeräte (heutige) haben eine Farbtemperatur zwischen 5400 K und 5600 K, also "Tageslicht", "Kunstlicht" (Glühlampen!) ist viel wärmer, liegt bei 3400 K, somit ist dein Farbstich völlig logisch...

Tip 3: alle mir bekannten SLTs haben beim Weissabgleich die Option "Blitz" - wenn der Blitz die Hauptlichtquelle ist, stell darauf ein... dann schaut auch die Vorschau und das Jpg ordentlich aus. Wenn der Blitz nur der Aufhellung dient, wird es sowieso kritisch wegen der der evtl. stark unterschiedlichen Farbtemperaturen der Umgebung und des Blitzes, dann muss man u.U. auch heute noch mit Filterfolien vor dem Blitz arbeiten...

WladiP
06.09.2014, 20:55
Tip 3: alle mir bekannten SLTs haben beim Weissabgleich die Option "Blitz" - wenn der Blitz die Hauptlichtquelle ist, stell darauf ein... dann schaut auch die Vorschau und das Jpg ordentlich aus. Wenn der Blitz nur der Aufhellung dient, wird es sowieso kritisch wegen der der evtl. stark unterschiedlichen Farbtemperaturen der Umgebung und des Blitzes, dann muss man u.U. auch heute noch mit Filterfolien vor dem Blitz arbeiten...

Hatte den Weißabgleich beim Blitzen stets auf die Einstellung Blitz gestellt.
Mich hat es nur in diesem Zusammenhang gewundert, was in diesem Zusammenhang mit "automatischen Weißabgleich" gemeint war. Also ob es irgendwas besonderes über die Einstellung "Blitz" hinaus gibt.

Man
06.09.2014, 22:07
1) ziemlich sicher Corpfaktor 1 = Vollformat, dein 16-105 wird also vollständig abgedeckt.
2) ja, WB würde ich auf AWB lassen.

Der Blitz selber kann keinen WB machen (dafür müsste er mit unterschiedlichen Kelvinzahlen blitzen können) - den WB macht die Kamera (oder man gibt ihn manuell der Kamera vor). Der Blitz hat immer rd. 5.500 Kelvin (das soll ungefähr Tageslicht entsprechen). Tageslicht hat aber nicht durchgehend dieselbe Kelvinzahl - mogens bei Sonnenaufgang (oder abends beim Sonnenuntergang) kann es rötlich wie Glühlampenlicht wirken (rd. 3.000 Kelvin) und in der prallen Sonne Mittags kann es auch schon mal 8.000 Kelvin erreichen - bewölkter Himmel tagsüber ergibt rd. 5.500, Kelvin.
Unter einen automatischen Weißabgleich durch den Blitz kann ich mir nichts vorstellen.
Theoretisch denkbar wäre, dass die Kamera versucht, einen Zwischenwert zwischen Kelvinwert des Umgebungslichtes und des Blitzlichtes einzustellen. Aufgrund der TTL-Vorblitzmessung weis sie ja, wie stark der Blitz blitzen wird und wie stark dies zur Belichtung des Bildes beiträgt.
Das klingt aber nur in der Theorie gut, da im Nahbereich die Belichtung überwiegend vom Blitz vorgenommen wird (dann stimmt der Zwischenwert nicht) und im Hintergrund kaum noch Blitzlicht ankommt = überwiegend das Umgebungslicht zur Belichtung beiträgt (dann stimmt der Zwischenwert dort auch nicht).
Mischlicht, z. b. indoor Glühlampenbeleuchtung (3.400 Kelvin) mit Blitzbelichtung (5.500 Kelvin) führt häufig zu ungünstigen Ergebnissen: das Gesicht im Vordergrund (angeblitzt) erscheint zu bläulich, der Hintergrund (Umgebungslicht) zu rötlich. Indirektes blitzen schwächt den Effekt etwas ab, da das Licht mehr streut. Dafür hat man dann bei Portraits mit Blitz über die Decke gerne mal unschöne Schatten in den Augenhöhlen (das Licht kommt ja von schräg vorne bis oben) = Zombies im Anfangsstadium.
Man kann den Blitz dazu überreden, mit einer dem Umgebungslicht besser angepassten Kelvinzahl zu blitzen. dazu verwendet man Lee-Folien, die vor den Blitz geklebt werden. Beim 60er liegt für Videoaufnahmen mit Dauerlich für die LEDs ein passendes Plastikstück dafür bei (nur für die Lichtleiste mit den 3 LEDs, nicht für den Blitz).
Das kann man aber auch für Fotos nutzen: frontal aufhellen mit den LEDs (bei Glühlampenlicht mit Plastikvorsatz) und das Hauptlicht über indirekten Blitz (mit oder ohne Lee-Folie).
Vorsichtshalber immer in RAW oder RAW + JPG aufnehmen, damit man ggf. nachträglich (in RAW) den Kelvinwert nach dem eigenen Geschmack ohne Qualitätsverlust anpassen kann.

vlG

Manfred

Anaxaboras
06.09.2014, 23:07
Das ist leider alles nicht so ganz richtig und hilft einem Anfänger kaum weiter.

Tip 1: Raw-Modus und Weissabgleich usw. am PC/Mac...
Zum einen will nicht jeder in RAW fotografieren, zum anderen hat der Weißabgleich auch Einfluss auf die Belichtungsmessung. Daher sollte man den Weißabgleich schon halbwegs genau einstellen, beziehungsweise das der Automatik (AWB) überlassen.


Tip 2: Blitzgeräte (heutige) haben eine Farbtemperatur zwischen 5400 K und 5600 K, also "Tageslicht", "Kunstlicht" (Glühlampen!) ist viel wärmer, liegt bei 3400 K, somit ist dein Farbstich völlig logisch...
Das ist jetzt kein eigentlicher Tipp. Auch hier gilt wieder: AWB sollte zu den korrekten Ergebnissen führen.

Tip 3: alle mir bekannten SLTs haben beim Weissabgleich die Option "Blitz" - wenn der Blitz die Hauptlichtquelle ist, stell darauf ein... dann schaut auch die Vorschau und das Jpg ordentlich aus. Wenn der Blitz nur der Aufhellung dient, wird es sowieso kritisch wegen der der evtl. stark unterschiedlichen Farbtemperaturen der Umgebung und des Blitzes, dann muss man u.U. auch heute noch mit Filterfolien vor dem Blitz arbeiten...
Mach mal zwei Testaufnahmen mit Blitz: Eine mit manueller der Vorgabe der Farbtemperatur (5600 K), die andere mit der Einstellung "Blitz". Die mit "Blitz" ist deutlich wärmer, um nicht zu sagen: gelbstichig. Sony hat diese Vorgabe eingeführt,damit geblitzte Fotos irgendwie nach Glühlampenbeleuchtung aussehen.

Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Wenn man blitzt, ist AWB eine sehr gute Vorgabe. Sie nimmt bei aktiviertem Blitz dessen Farbtemperatur für den Weißabgleich.

*****

Das Blitzgerät berücksichtigt bei der Reflektorverstellung, ob eine APS-C-Kamera darunter hängt oder eine Vollformat-Kamera.

LG
Martin

WladiP
12.09.2014, 17:15
Wenn man blitzt, ist AWB eine sehr gute Vorgabe.


Vielen Dank Martin, so werde ich es machen.




Das Blitzgerät berücksichtigt bei der Reflektorverstellung, ob eine APS-C-Kamera darunter hängt oder eine Vollformat-Kamera.


Das heißt, der Reflektor ist bei APC-C erst bei Objektiven <16mm zu verwenden, sprich nur mit Ultra-Weitwinkeln?

Man
12.09.2014, 17:33
...Das heißt, der Reflektor ist bei APC-C erst bei Objektiven <16mm zu verwenden, sprich nur mit Ultra-Weitwinkeln?

Nein, genau anders herum.

Der Blitz leuchtet bei Verwendung einer APS-C-Kamera den Bildwinkel einer Brennweite von mindestens 16mm (= großer Bildwinkel, Weitwinkelobjektiv) oder höher (= der Bildwinkel wird kleiner) aus.

Ist wie bei einer Taschenlampe: wenn du die im Dunkeln einschaltest und z. b. auf eine Wand leuchten läßt, wird nur ein Teil der Wand von der Taschenlampe beleuchtet. Wenn "dein" Bildwinkel größer als der "Leuchtwinkel" deiner Taschenlampe ist, siehst du auch von der Taschenlampe nicht beleuchtete Mauerteile. Verkleinerst du deinen Blickwinkel, indem du z. B. durch ein Fernglas auf die Mauer (in das Zentrum des Lichtstrahls der Taschenlampe) siehst, bemerkst du nicht beleuchtete Mauerteile nicht mehr.
Fernglas würde übertragen auf die Kamera dann ein Teleobjektiv (= größere Brennweite = kleinerer Bildwinkel) sein.

vlG

Manfred

WladiP
13.09.2014, 11:37
Sorry, jetzt bin ich etwas verwirrt. Heißt das, den Reflektor benutzte ich bei Brennweiten < 24mm verwenden, egal ob VF oder APS-C?

Man
13.09.2014, 12:48
Sorry, jetzt bin ich etwas verwirrt. Heißt das, den Reflektor benutzte ich bei Brennweiten < 24mm verwenden, egal ob VF oder APS-C?

Lt. Eingangsthread ist der Blitz für Brennweiten zwischen 24 - 105 mm optimiert.

Geklärt wurde schon, dass diese Angaben für VF-Kameras angegeben sind.
Bei APS-C-Kameras (Cropfaktor 1,5) würde das 16 - 70 mm entsprechen.

Problem sind beim Blitzen für eine gleichmäßige Ausleuchtung nicht die langen Objektivbrennweiten, sondern die kurzen.
Verwendest du z. B. eine Brennweite von 12 mm, kann der Blitz das Bild nicht mehr komplett ausleuchten = in der Mitte ist das Bild korrekt belichtet, am Rand ist es dunkel (dafür war das Beispiel mit der Taschenlampe und der Wand).
Die untere Grenze 24 mm beim Blitz bedeutet, dass der Blitz den Bildwinkel von kleineren Objektivbrennweiten (also <24 mm) nicht mehr voll ausleuchtet.

Verwendest du eine Brennweite von z. B. 200mm, ist das Bild korrekt belichtet.
Die obere Grenze 105 mm beim Blitz bedeutet, dass der Blitz den Bildwinkel für ein Objektiv mit 105mm genau ausleuchten kann.
Die Kraft des Blitzes wird also auf den Bildwinkel, der sich bei Verwendung einer VF-Kamera und 105 mm Objektiv ergibt, konzentriert.
Verwendet man längere Objektivbrennweiten, kann der Blitz das Licht nicht weiter konzentrieren - der Blitz beleuchtet dann also einen größeren Bereich, als eigentlich benötigt wird.

Weshalb hat der Blitz überhaupt einen Reflektor mit der Möglichkeit, unterschiedliche Bildwinkel auszuleuchten, wenn doch z. B. mit der Einstellung 24 mm auch ein Objektv von z. b. 200 mm korrekt bedient wird?
Der Blitz hat nur eine begrenzte (Leucht-)Kraft. Je mehr man diese konzentrieren kann, um so weiter kann der Blitz leuchten bzw. um so weniger Kraft muss er dafür aufbringen.
Lege ich meine Hand in die Sonne, wird diese warm, aber ich verbrenne mich nicht.
Bündele ich das Licht der Sonne mit einem Brennglas und ich halte meine Hand in den Brennpunkt, bekomme ich eine Brandblase.
Das Licht der Sonne bzw. dessen kraft hat sich nicht verändert, aber es wurde durch das Brennglas auf eine kleinere Fläche gebündelt.

Für Objektive ab 24 mm (bei APS-Kamera 16 mm) ist der Blitz geeignet, seine Kraft kann er bis auf die Fläche konzentrieren, die ein 105 mm Objektiv (bei APS-C-Kamera 70 mm) benötigt, noch längere Brennweiten sind kein Problem.

Oder kurz: der Blitz ist auf einen Bereich von 24 mm (16 mm APS-C) bis 105 mm (70 mm APS-C) Objektivbrennweite optimiert.

Oder ganz kurz: ab 24 mm (entspricht ab 16 mm APS-C) verwendbar.

Möchte man kleinere Brennweiten verwenden, blitzt man indirekt. Z. B. blitzt man gegen die (weisse) Decke oder die (weisse) Wand- das Licht vom Blitz wird dann breit gestreut. Indoor funktioniert das meist ganz gut, bei der Gartenfete unter freiem Himmel dann mangels reflektierender Decken oder Wände aber nicht mehr.

vlG

Manfred

meshua
13.09.2014, 15:39
Hallo Forum,

seit heute besitze ich den Sony 43 M Blitz. Dies ist mein erster Systemblitz und so habe ich mich sofort auf die Anleitung gestürzt.

Das ist gut, um mit der technischen Bedienung vertraut zu werden. Wie man "gut" belichtete Bilder mit einem Blitz erhält, wird sie dir aber nicht verraten. Hier musst du dich in die verschiedenen Lektüren zur "Flash Photography" einlesen. Das wäre sicherlich der erste Schritt - noch vor der Bedienungsanleitung. ;)




1) Brennweite
Die Blitzleistung ist für Brennweiten zwischen 24-105mm optimiert. Gilt dies für Vollformat und/oder APC Kamerals wie meine A58?

Ich Standardzoom nutze ich das SAL 16-105. Auf Vollformat wäre dies dann 24-157mm.


50mm sind 50mm. Wenn du dein APS-C Objektiv auf 50mm einstellst, stellt der Blitz im A-Modus auch seinen kleinen Reflektor auf 50mm ein. Für den Bereich deines APS-C Objektivs <24mm kommt die ausklappbare Streulichtscheibe zum Einsatz. Der Blitz warnt bei Unterschreitung der 24mm zusätzlich. Vergiss den CROP-Faktor - deine Kamera meldet die korrekte Brennweite an deinen Blitz.

Der Reflektor hat primär auch erst einmal nichts mit der Belichtung an sich zu tun, sondern dient lediglich einer effizienten Ausleuchtung und Lichtausbeute.


2) Weißabgleich
Laut Handbuch gibt es einen automatischen Weißabgleich durch den Blitz.
Heißt dies, man soll im A-Modus bei der Kamera den Weißabgleich auf AWB lassen?
Ich habe aus Spaß den WB auf Kunstlicht gestellt und das geblitze Foto sah dann doch sehr blau aus.


Meine Empfehlung: AWB ist ein mehr oder weniger präzises Schätzeisen und wie mit jeder Automatik kann es hier Ausreißer nach oben und unten geben. Für den Alltag habe ich den Weißabgleich fest auf 5500K eingestellt und erhalte hiermit konsistente Ergebnisse in der Farbwiedergabe. Oder wie oft ändert sich bei dir das Umgebungslicht? Siehste! ;)

Darüber hinaus speichere ich Aufnahmen im ARW-Format ab und kann so in der Nachbearbeitung den Weißabgleich verlustfrei, schnell nach meinen Wünschen anpassen. Zwar sind meine Augen noch sehr gut aber dennoch messe ich insbesondere bei Shootings von Personen oder einzelnen Objekten mit einer genormten Farbkarte ein (ColorChecker).

Die Entstehung eines Bildes ist vergleichbar mit der Mathematik: Je weniger Variablen in einer Gleichung vorkommen, desto schneller erhält man ein genaues und belastbares Ergebnis! :top:

Grüße, meshua

WladiP
13.09.2014, 15:45
Vielen dank Manfred.
Da ich kein objektiv < 16mm habe, brauche ich den Reflektor somit nicht. Er ist somit nur für ultra ww objektive.

meshua
13.09.2014, 16:02
Vielen dank Manfred.
Da ich kein objektiv < 16mm habe, brauche ich den Reflektor somit nicht. Er ist somit nur für ultra ww objektive.

Doch, du benötigst die Streulichtscheibe zwischen 16...24mm. Warum sonst blinkt wohl das "Wide" im Display des Blitzes unter 24mm? Lies dir einfach noch mal meinen Beitrag und den Abschnitt "50mm sind 50mm" durch... ;)

Grüße, meshua

Man
13.09.2014, 21:05
Doch, du benötigst die Streulichtscheibe zwischen 16...24mm. Warum sonst blinkt wohl das "Wide" im Display des Blitzes unter 24mm? Lies dir einfach noch mal meinen Beitrag und den Abschnitt "50mm sind 50mm" durch... ;)

Grüße, meshua

Eher nein.

50mm sind 50mm ist korrekt, das unterschriebe ich. Einem 50mm-Objektiv ist es völlig schnuppe, ob es an einer Kamera mit VF-Sensor oder APS-C-Sensor hängt, es ändert seine Eigenschaften (Brennweite) dadurch nicht.

Das Bild bzw. der Ausschnitt unterscheidet sich trotz identischer Brennweite, sogar trotz identischem Objektiv bei einem VF-Sensor und APS-C-Sensor aber sehr deutlich.

Um vom Bildwinkel her identische Bilder zu produzieren, müsste das Objektiv für die Kamera mit dem APS-C-Sensor eine kleinere Brennweite haben. Für eine Umrechnung wird der sogenannte Cropfaktor genutzt. Kameras mit VF-Sensor haben einen Cropfaktor von 1, bei APS-C-Kameras von Sony (und Nikon) beträgt er 1,5 - die APS-C-Sensoren von Canon sind noch ein wenig kleiner, hier beträgt der Cropfaktor 1,6.
Um mit APS-C dasselbe Bild (bei identischer Motiventfernung) wie mit VF und 50 mm Brennweite zu erreichen, müsste die Brennweite 33,33mm (50 / 1,5) betragen. Hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Formatfaktor) wird das noch ein wenig ausführlicher und auch sicherlich genauer erklärt.

Dem Blitz bzw. dessen Reflektor ist es (auch) völlig egal, welche Sensorgröße die angehängte Kamera hat (da ist er sich mit dem Objektiv ja schon mal einig).
Der Blitzreklektor kann das Licht soweit streuen, dass es für 24 mm Brennweite an VF reicht und soweit bündeln, dass sich die Kraft auf die Fläche konzentriert, die ein Objektiv mit 105 mm an VF als Bild aufnehmen würde.
Hat man statt einem VF-Sensor einen APS-C-Sensor in der Kamera, geht es bis 16 mm Brennweite runter (entspricht 24 / 1,5) - auch ohne Streuscheibe und ohne indirekten Blitz.

In der Bedienungsanleitung zum 60er Sonyblitz steht dazu z. B. auf Seite 41:
"Wenn ein Objektiv mit einer Brennweite von weniger als 24 mm (entsprechend 35 mm Format) zusammen mit dem automatischen Zoom verwendet wird, blinkt die Anzeige [WIDE] auf dem LCD-Bildschirm. Zu diesem Zeitpunkt wird die Verwendugn der eingebauten Weitwinkelstreuscheibe (Seite 44) empfohlen, um Verdunkelung an den Bildrändern zu vermeiden."

Dazu sollte man noch erwähnen, dass mit 35 mm Format das analoge Kleinbildformat (24x36mm) bzw. der digitale Vollformatsensor (24x36mm) gemeint ist.

Also mal eine A99 (VF) und A700 (APS-C) sowie ein 12 - 24 mm Objektiv (von Sigma, das passt an die A99 und die A700) und den den 60er Sonyblitz gegriffen.

VF und 60er Blitz = bei 24 mm blinkt [WIDE] nicht, bei allen kleineren Brennweiten blinkt [WIDE].

APS-C und 60er Blitz = bei 24 mm und den kleineren Brennweiten bis zu knap über der 15 mm Anzeige blinkt [WIDE] nicht, bei Brennweite 15 mm und kleiner blinkt [WIDE].

Beim 60er blinkt [WIDE] im LCD oben rechts über der Anzeige [HSS].

Die Reaktion bzw. LCD-Anzeige des Blitzes ist so, wie erwartet und aus der Praxis weiss ich, dass mit meinem Standardobjektiv für APS-C (Tamron 17-50mm) keine Probleme beim direkten Blitzen mit dem 60er Blitz und der A700 aufgetreten sind.

Ansonsten: Blitz (43er), Kamera (a58) und Objektiv (16-105) sind ja anscheinend vorhanden - einfach mal ausprobieren.

vlG

Manfred

meshua
13.09.2014, 22:13
Eher nein.


Jetzt habe ich mich doch selbst ertappt und zur Sicherheit eine Minolta 5 entstaubt: Der Blitz zeigt tatsächlich die physische Objektivbrennweite an und stellt den Reflektor entsprechend ein. Das bedeutet dann bei APS-C zwangsläufig, das der Blitz bezogen auf den APS-C Bildkreis zuviel drumherum ausleuchtet, was eigentlich nicht mehr auf dem Sensor landet.

Man könnte somit bei 35mm APS-C ohne zuviel schlechtes Gewissen den Reflektor am Blitz manuell auf 50mm einstellen und erhält dennoch die passende Ausleuchtung. In der Praxis treibt diesen Aufwand wohl kaum jemand. :P

Wieder etwas gelernt ;)

Grüße, meshua.