Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine erste Langzeitbelichtung
WildeFantasien
03.08.2014, 23:43
Hallo zusammen,
im Sommer spaziere ich abends öfter mal durch Frankfurt. Eine gute Freundin, die mich dabei immer begleitet, hatte mich letztens auf das Motiv aufmerksam gemacht und Gestern hatte ich die Kamera mit dabei. Die a77 wurde auf einem Einbeinstativ mit Kabelbindern am Brückenzaun befestigt.
Einstellungen:
SteadyShot aus
Langzeit-RM ein (Nützt das bei Raw überhaupt etwas?)
Selbstauslöser mit 2 Sekunden Verzögerung, da ich keinen Kabelauslöser habe
AF-Fokussierung ganz einfach auf die Bildmitte
ISO auf 100 eingestellt, um Rauschen zu minimieren
Im A-Modus habe ich einfach mal verschiedene Blenden (von 2,8 bis 6,3) durchprobiert. In der Nachbetrachtung waren die Unterschiede der Bildqualität sehr sehr gering, was nur für das SAL 1650 spricht.
Die Raw-Datei wurde anschließend noch in Lightroom bearbeitet und etwas beschnitten.
Das ist das Ergebnis:
824/20140802-DSC02459-2.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=205223)
Mit dem Bild bin ich eigentlich zufrieden, aber irgendwas fehlt. :roll:
Kann man das noch viel besser machen, und wo müsste man ansetzen?
Meine Ideen:
Im späten Herbst oder Winter fotografieren, wenn es bereits sehr früh dunkel wird, damit mehr Fenster von den Bürogebäuden beleuchtet sind. (Sieht bestimmt cool aus.)
Einen Tag abwarten, an dem es klar und kalt, sowie die Luftfeuchtigkeit niedrig ist.
Den UV-Filter abschrauben. (Ob das was ausmacht?)
Mit einem hochstehenden Vollmond im Rücken fotografieren.
Was würdet ihr mir raten?
Gruß
Stephan
*Fingerchen heb*
Das mag zwar deine erste Langzeitbelichtung sein, aber ein Anfänger bist du wohl in der Fotografie nicht mehr. :D
Du hast gut belichtet und ausgewogen fotografiert. Zum Bildrand hin wird es mir arg dunkel.
Meine Tipps:
- geh in der blauen Stunde, dann ist es schon fast dunkel, aber der Himmel hat meist noch interessante Zeichnungen. Das macht das Bild sofort interessanter.
- wenn momentan kein Geld für ein Dreibein da ist, ist Einbein+Kabelbinder natürlich pfiffig, aber du solltest dir unbedingt Funk- oder Kabelfernauslöser besorgen. Denn:
- ein DRI (Belichtungsreihe, die man hinterher zusammen setzt) kann dir schon mal eine etwas verdichtete Belichtungskurve bringen, was sehr helle Stellen vor dem Ausfressen bewahrt und sehr dunkle Stellen vor dem Absaufen.
Ansonsten ist das Bild für einen Erstversuch gut! Ich seh dich allerdings nicht wirklich hier im Anfängerbereich. :D
wäre das nicht in der Fotowerkstatt besser aufgehoben?
DonFredo
04.08.2014, 17:21
wäre das nicht in der Fotowerkstatt besser aufgehoben?
Genau...
*schubbs*
WildeFantasien
04.08.2014, 20:24
Erstmal vielen Dank für das Feedback. Ich habe erst seit März eine Kamera mit Wechselobjektiv und benutze fast ausschließlich die Programmautomatik. An die anderen Automatiken taste ich mich erst so langsam ran. Von daher halte ich mich noch für einen Anfänger. :cool:
Der Himmel auf dem Bild wirkt leider sehr dunstig. An die Existenz der blauen Stunde hatte ich gar nicht gedacht. Würde aber bestimmt super aussehen, wenn noch ein paar Wolken dem Himmel etwas mehr Dramatik spendiert hätten.
Die vorherige „Ortsbegehung“, also der letzte Spaziergang vorbei an dieser Stelle, war sehr hilfreich. Mein Dreibeinstativ hatte ich gleich zuhause gelassen, weil ich nicht wußte, ob es über den relativ hohen Zaun gereicht hätte. Einen Fernauslöser werde ich mir auf jeden Fall noch holen.
Wenn du von Belichtungsreihen sprichts, zielst du doch auf HDR ab, oder? Seitdem ich die ersten Lightroom-Tutorials :crazy: auf Youtube gesehen habe, fotografiere ich nur noch in Raw und mache mit der Kamera keine HDR’s mehr. Aus einem Raw-Bild kann ich so viel rausholen, dass ich mich frage, ob HDR überhaupt noch eine Verbesserung bringt? Ich mag es übrigens, wenn solche Architektur- bzw. Landschaftsaufnahmen möglichst realistisch aussehen.
Die unteren Bildecken habe ich mit einem Verlaufsfilter dezent abgedunkelt. Hätte nicht gedacht, dass das jemandem auffällt. :shock: Ich wollte damit von den weniger wichtigen Stellen des Bildes ablenken. Hm? Ist das keine gute Idee?
Sodele, ich habe mir das Bild jetzt mal auf dem großen Bildschirm angesehen.
Der Aufnahmestandort ist ziemlich cool, mit dem ganzen Schienengewirr im Vordergrund und ich bleibe dabei, dass es eine schön ausgewogene Belichtung ist. Die Ecken sind auf dem Monitor viel heller, von daher kannst du den Einwand streichen.
Was mir nicht gefällt und was ich auf dem kleinen Monitor nicht gesehen habe, ist das Haus links. Das ist ein rechteckiger Kasten, der alles Filigrane in der Umgebung dominiert. Er ist auch weder beleuchtet, noch trägt er sonst zum Bild bei. Auch farblich ist er anders. Leider kannst du da überhaupt nichts machen, es sei denn, du bist Sprengmeister und kannst nachts mal kurz.... :mrgreen:
@DRI: nein, ein DRI ist nicht automatisch ein HDR. Die Begriffe werden oft synonym verwendet, es sind aber unterschiedliche Methoden. Beides sind Ergebnisse einer Belichtungsreihe (zB von drei Bildern mit drei Belichtungsstufen Unterschied: -3, 0, +3), allerdings handelt es sich beim DRI um eine Fusion mit geringer Bittiefe (aus jedem Bild werden die optimalen Kurvenwerte verwendet und zusammen gerechnet, der natürliche Eindruck bleibt bestehen) und bei einem HDR um eine externe Verrechnung mit hoher Bittiefe. Ein Monitor kann diese Dynamik gar nicht mehr darstellen, daher wird danach noch ein Tonmapping angewendet, um es wieder darstellbar zu machen. Oft besteht hier die Gefahr, dass es dann nicht mehr natürlich aussieht und es ist eine Gratwanderung, es noch natürlich aussehen zu lassen, was allerdings viele gar nicht wollen. :mrgreen:
HDR aus der Kamera: kannste eh meist in der "Peif rauche", wie der Hesse sagt. :mrgreen:
Ich selbst finde auch, dass man aus dem RAW viel natürlicher sehr viel rausholen kann. HDR ist nicht nötig, selbst bei starken Kontrasten nicht. Aber HDR ist inzwischen eine "Kunstform" für sich...und es gibt wirklich tolle Spezialisten, die Bilder machen, dass selbst ich, die HDR eher kritisch sieht, blass werde. :D
WildeFantasien
05.08.2014, 23:04
Was mir nicht gefällt und was ich auf dem kleinen Monitor nicht gesehen habe, ist das Haus links. Das ist ein rechteckiger Kasten, der alles Filigrane in der Umgebung dominiert. Er ist auch weder beleuchtet, noch trägt er sonst zum Bild bei. Auch farblich ist er anders. Leider kannst du da überhaupt nichts machen, es sei denn, du bist Sprengmeister und kannst nachts mal kurz.... :mrgreen:
Wie da kann ich nichts machen? :crazy: Ich bin grade eben in meine Zeitkapsel gestiegen, in die Vergangenheit gereist, und habe den Hausmeister dieses Gebäudes bestochen damit er ein paar Lampen einschaltet. Anschließend habe ich das Foto nochmal gemacht. Scherz beiseite! :mrgreen:
Du hast mich tatsächlich auf eine Idee gebracht. :top: Ich habe eben in Lightroom ein paar der unbeleuchteten Fenster mit der Bereichsreparatur durch beleuchtete Fenster ersetzt. :shock: Ich bin echt verwundert, was man da noch machen kann. Wenn ich mal etwas Zeit habe, werde damit mal weitermachen.
LOL, ok, das ist auch ne Idee. :shock: :lol:
Das Gebäude braucht einfach etwas mehr Helligkeit, es ist zu klobig für das filigrane und fast schon pastellige Skylinepanorama.