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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tonwertabrisse


kilosierra
02.08.2014, 21:22
Ich brauch mal Hilfe, von denen, die grundlegende Kenntnisse haben. Im Netz habe ich noch keine befriedigenden Antworten gefunden.

Immer wieder kämpfe ich mit Tonwertabrissen. Gerade habe ich auf einem Ausdruck welche bemerkt, die mir am PC durchgerutscht sind. Das ist ärgerlich, das Motiv ist ok, der Hintergrund nicht. Ich muss endlich lernen, wie ich das vermeiden kann und wo die Ursachen zu suchen sind.

Mein Rechner ist alt und offensichtlich leistungsschwach. In LR sehe ich oft TWA's, die nach dem exportieren nicht mehr da sind. Kann das an der Rechnerleistung oder an der Grafikkarte liegen?

Wenn nach dem Export im jpg immernoch welche da sind, habe ich dann immer zu stark an den Reglern geschoben oder kann das auch andere Ursachen haben?

Ist auch der Ausbelichter eine mögliche Fehlerquelle? Sind Dienstleister, die die Dateien schneller übertragen, da anfälliger? Wenn es schneller geht, als bei anderen, ist da eine von mir nicht bemerkte Komprimierung im Spiel?

Ich hoffe, das ist erst der Anfang einer interessanten Diskussion.

Ich glaube, ich sollte da grundlegend was lernen. Helft Ihr mir?

LG Kerstin

Anaxaboras
02.08.2014, 21:48
Immer wieder kämpfe ich mit Tonwertabrissen. Gerade habe ich auf einem Ausdruck welche bemerkt, die mir am PC durchgerutscht sind.

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dir die Tonwertabrisse am PC deshalb durchgerutscht sind, weil sie in deinem RGB-Farbraum schlicht nicht aufgetreten sind. Sie treten erst im Gerätefarbraum des Druckers auf. Um das zu prüfen, benötigst du das Farbprofil des Druckers. In Lightroom kannst du dann mit der Softproof-Funktion prüfen, ob es zu "TWAs" kommt und ggf. entsprechend gegensteuern.

Noch besser ist es aber, in einem geeigneten Programm wie Photoshop deine Datei aus dem aktuellen Arbeitsfarbraum in den Gerätefarbraum zu konvertieren (Bearbeiten > In Profil umwandeln). Als Priorität wählst du entweder Perzeptiv oder Relativ farbmetrisch.

Auch in Photoshop kannst du ein Softproof einrichten. Falls es da zu TWAs kommt, reicht es meist, die Sättigung in den betreffenden Bereichen zu verringern (z. B. im Himmelsblau).

LG
Martin

PS: Deine alte Grafikkarte sehe ich da nicht als "Schuldigen".

gpo
02.08.2014, 23:57
Moin Kerstin

es liegt NICHT am altem Rechner....
und auch kaum am Ausbelichter...

ich kann mir aber vorstellen, das du wie viele andere auch...
zu schnell und zu heftig an Reglern fummelst und dich dann>>>
von "schönen Effekten einlullen läst"...

der bekannteste Effekt das da> zu frühes Schärfen :crazy:
denn wer will schon stundenlang am Matschebildern arbeiten ;)

dazu unterscheide ich immer>
# um Bearbeitungen...die KEINE Pixel zerstören...
# und/oder Effekte zu bemühen...um sich dann zu wundern :lol:

und die Frage muss sein,
hast du ein kalibriertes System...
gehst du von JPFs aus...oder RAWs

hättest du Beispiele???
Mfg gpo

kilosierra
03.08.2014, 06:48
Danke schonmal für eure Antworten.

@Martin
Da habe ich gleich wieder neue Stichwörter, über die ich was lernen muss. perzeptiv -- relativ farbmetrisch
Gestern Abend habe ich einen ersten Artikel darüber gelesen.

@gpo
Du hast eine Frage beantwortet, die ich stellen wollte, aber vergassen habe aufzuschreiben. Danke.
Welchen Einfluss hat die Bearbeitungsreihenfolge in LR. Da habe ich also auch noch sehr viel zu lernen.

Der Rechner hat ganz sicher auch eine Macke, manchmal zeigt er mir in der Vorschau ganz grässliche TWA's, die später im jpg nicht da sind.


Ich nehme alle Bilder in RAW auf, entwickle sie in LR5 und exportiere erst zum zeigen oder drucken lassen. Dass ich zu mutig an den Reglern bin ist sehr wahrscheinlich, dass macht Spass :mad:

Nein, mein System ist nicht kalibriert. Ich benutze zwei gleiche, alte Monitore (ca 3:4 fujitsu simens), die ich nach Augenmass so eingestellt habe, dass ich von den Druckergebnissen nicht allzu überrascht werde.

Das mit der Reihenfolge muss ich mir noch genauer ansehen.
Am Anfang habe ich nach Tutorial gearbeitet, ohne zu wissen warum, habe ich das Schärfen als letzten Arbeitsgang gemacht. Wenn ich ein Bild vollständig neu entwickel ist es meist immer noch so.
Oft aber übernehme ich die Einstellungen vom vorhergehenden Bild und verändere dann, das was nicht mehr passt. Da ist das Schärfen und die Rauschminderung schon drin, die werden meist auch nicht mehr verändert (ich benutze fest eingestellte ISO) und nur die Belichtung, eventuelle Filter und Pinsel, Weissabgleich, Lichter und Tiefen werden neu angepasst.
Ich übernehme meist mit "vorherige", nicht mit Syncronisieren.

Nachher versuche ich mal ein Beispiel zu zeigen.
So, jetzt muss ich erstmal raus. Vielleicht finde ich ja schlafende Libellen. :)

Lieben Dank nochmal für Eure schnellen Antworten.
Kerstin

fotomartin
03.08.2014, 08:10
Wenn du nur in Lightroom arbeitest, dann ist die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte egal. Lightroom wendet alle gemachten Bearbeitungsschritte beim Export in einer optimierten Reihenfolge an. GPO's dahin gehender Hinweis bezog sich auf Photoshop oder ähnliche klassische Bildverarbeitungsprogramme.

Beachte auch, dass häufig in der Vollbildvorschau (loupe view) Tonwertabrisse sichtbar sind, die im Entwicklungsmodul und im exportierten jpg nicht sichtbar sind! Das liegt daran, dass für den loupe view aus Geschwindigkeitsgründen die letzten Bearbeitungsschritte auf ein früher erstelltes Vorschau JPG angewandt werden - inklusive der damit verbundenen möglichen jpg-Nachteile wie Tonwertabrisse. Das erstellen einer neuen Vorschau für das Bild, oder die Betrachtung im Entwicklungsmodul schaffen da Abhilfe.

Viele Grüße, Martin

Projekt5
03.08.2014, 08:47
Gpo bezog die Bemerkung zum Schärfen bestimmt darauf, daß immer erst zum Schluss geschärft wird und dann für jedes einzelne Ausgabeformart separat und sogar individuell zum Einsatzweck.
Es nützt nichts etwas bei 24MP zu schärfen, wenn es hinterher auf 6MP verkleinert wird, um es im I-Net zu präsentieren.

dey
03.08.2014, 10:32
Leider ist wirklich so, dass die RAW-Konverter in der Bearbeitungsansicht mehr oder weniger schummeln und man sich tatsächlich das Ausgabeformat exportieren muss und dieses kontrollieren muss.
DxO zeigt Schärfe und Entrauschung erst ab75% +. Da kann man dann aber schon nicht Detail-Schärfe gegen Kontrast vergleichen.
50% wäre hier optimaler, finde ich.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass der Drucker bei Tonwertextremen Probleme bekommt, so es kein Spitzenprodukt ist.

bydey

Anaxaboras
03.08.2014, 10:41
Lassen wir mal Schärfe, Kontrast etc. außen vor und reden weiter nur über Tonwertabrisse.

Kerstin,
habe ich dich richtig verstanden: Die Tonwertabrisse treten bei dir erst im Druck auf - am Bildschirm ist noch alles Bestens?

Wir gehen das jetzt mal Schritt für Schritt an, OK?

LG
Martin

guenter_w
03.08.2014, 11:01
Ich kenne Tonwertabrisse bislang nur daher, dass ich im 8-bit-Modus zu heftig an den Reglern geschraubt hatte. Seitdem mache ich den Tonwertabgleich exklusiv bei 16 bit (d.h. in LR auf das RAW, bzw. im "großen" Photoshop). Tauchen beim Speichern als JPEG dann Tonwertabrisse auf, war das Schrauben zuvor wohl zu heftig...

Das spart irgendwann mal Zeit und Nerven, aber auch Geld! Mit der Zeit lernt man dann sensibler mit den Reglern zu hantieren... Investitionen in Hard- und/oder Software braucht man nicht unbedingt als "Sofortmaßnahme"!

kilosierra
03.08.2014, 11:25
Hier mal ein Ausschnitt, schnell mit irfanview aus der zum Drucken exportierten Datei ausgeschnitten. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit der das Bild nochmal durch die jpg Komprimierung gejagt hat, ich habe 100% eingestellt.
Vor dem Kopf der Libelle habe ich auf dem Ausdruck sehr deutliche TWAs, viel deutlicher und grossflächiger als auf dem Ausschnitt auf dem Monitor. Auch auf meinem LR Rechner sehe ich nur sehr schwache Andeutungen von TWAs. Die sind allerdings zu erahnen, da habe ich also nicht sauber genug gearbeitet.

972/DSC07555.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=205160)

Danke für die vielen Erklärungen zur Arbeitsweise von LR. Es hilft mir sehr, zu verstehen, wie das Programm arbeitet.
Nun kann ich auch die TWAs bei der Anzeige, die verschwinden, wenn ich in den Entwicklungsmodus gehe, besser verstehen.

Mit Schärfen meine ich eigentlich das Schärfen bei der RAW Entwicklung, zum Drucken verkleinere ich ja nicht mehr, das Schärfen beim Export stand auf mattes Papier und niedrig.

LG Kerstin

PS
Ich habe gerade nachgesehen, ich hatte die Tiefen auf 95 :oops: angehoben, das ist dann wohl zu viel.
Trotzdem schade, dass ich das erst auf dem Ausdruck sehe.
Und was so ein richtiger Billiganbieter ist, ich habe da noch nie was von einem Profil für LR gesehen. Muss ich mal nachfragen, vielleicht hilft das ja.

guenter_w
03.08.2014, 11:35
Mit Schärfen meine ich eigentlich das Schärfen bei der RAW Entwicklung, zum Drucken verkleinere ich ja nicht mehr, das Schärfen beim Export stand auf mattes Papier und niedrig.

Ist m.E. ein Ansatzpunkt! Wichtig ist, dass man auf das Ausgabemedium und die effektive Ausgabegröße skaliert und erst dann schärft. Dazu kann man sich ja mit den verschiedenen Skalieralgorithmen zusätzlich beschäftigen. Ob Irfanview zum Zeigen für so kritische Detailprobleme ein geeignetes Programm ist, möchte ich mal dahingestellt lassen...

dey
03.08.2014, 11:35
Redest du jetzt von einem eigenen Drucker oder von professionell drucken/ belichten lassen?

bydey

dey
03.08.2014, 11:40
Ich wollte übrigens in Bezug auf Schärfe& Entrauschen bei DxO keine Verwirrung stiften sondern berichten, dass DxO hier explizit darauf hinweist.
Das andere Effekte in ihrer Wirkung vergrößerungabhàngig sind kann undokumentiert trotzdem sein und ist sogar wahrscheinlich.

bydey

gpo
03.08.2014, 11:59
Moin

wenn dein System nicht kalibriert ist....
ginge das hiermit> Fuji Testbilder "Visckeck" für "visuelle kalibration" :top:

!!! Achtung....!!!
diese Testbilder sind die originalen und dürfen nicht...wie auch immer, mit einem Profil versehen werden :cool:
deshalb müsten die Warnhinweise z.B in LR hier bei "nachfragen" gestellt sein :top:

zu diesen Testbildern gibt es eine gute PDF wo alles erklärt wird>>>
https://www.dropbox.com/s/o78tc1mmplcz0uk/VIT_INFO.PDF
bitte zuerst durchlesen :top::top::top:

die Testbilder...
habe ich jahrelang selbst verwendet um speziell Grauwerte zu sehen
denn sind die Grauwerte wirklich "grau"...stimmen auch die Farben !

# greybal(Graubalance)
https://www.dropbox.com/s/1jjpgk5xaygfabz/GREY_BAL.tif

# MONITOR (gemixte Ansicht)
https://www.dropbox.com/s/jdtradnqgwkrc57/MONITOR.TIF

# Monitor(von AGFA)
https://www.dropbox.com/s/zqv0v6iyo2kdw74/Monitor2.jpg

# Gamma(aus dem Netz)
https://www.dropbox.com/s/vtitff10d43stnp/gamma.jpg

lade dir diese Daten runter...lese die PDF....eigentlich sollte sich einiges selbst erkären...

und ja>>> es funktioniert :top: :cool: ;)

wie Lightroom das macht ode rintern um-udn berechnet kann ich dir wenig helfen
denn ich verwende keien LR...vermute dort aber drn Fehler
Mfg gpo

guenter_w
03.08.2014, 12:08
Hmm - ist und bleibt "händische" Regulierung und ist weit weg von der Kalibrierung eines anständigen Monitors mit einem ordentlichen Colorimeter (regelmäßig unter kontrollierten Bedingungen nachjustiert selbstverständlich).

Aber man soll nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen, sondern sich einfach mit dem Gedanken vertraut machen, dass der Workflow des Fotografen rundherum brauchbares Werkzeug erfordert, angefangen beim Kameragehäuse und den Objektiven plus direktem fotografischem Zubehör, weiter zu einem relativ aktuellen PC mit ordentlicher Software, für die EBV brauchbarem Monitor und Colorimeter, ordentlichen Arbeitsplatzbedingungen bei der Beleuchtung, bei Eigendruck ordentlichem Drucker und Papier. Das kostet Engagement, Mühe und nicht zuletzt leider richtig Geld...

Irmi
03.08.2014, 13:58
Dazu paßt doch dieser Thread:

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=140590&highlight=Rotkanal

ICh habe auch zwei Bilder im Fotobuch von Saal, welche fehlerhaft sind. Am Bildschirm sehen die Bilder top aus, im Buch nicht. Habe die Bilder nur mit LR entwickelt.

Nach den Hinweisen im obigen Thread hab ich sie in PS angeschaut und speziell den Rotkanal, und siehe da, er war irgendwie "zerstört". Wie das ganze zu Stande gekommen ist, weiß ich bisher nicht. Habe nun die Sorge, daß ich jedes Bild, vor dem Ausbelichten in PS anschauen muß nach einzelnen Kanälen getrennt. :roll:

gpo
03.08.2014, 14:13
Hmm - ist und bleibt "händische" Regulierung und ist weit weg von der Kalibrierung eines anständigen Monitors mit einem ordentlichen Colorimeter (regelmäßig unter kontrollierten Bedingungen nachjustiert selbstverständlich).

..... Mühe und nicht zuletzt leider richtig Geld...

HHHHHHHHHHHHHHmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm...
hast du nicht ihre Vorbedingungen gelesen :P

sie hat nicht nach QuadCores gefragt...oder Kaligedödel für 1200 Piepen :evil:

man kann JEDES Colorproblem> erstmal "händisch beruhigen"...
erstmal die Fehler suchen, sie sicher noch nicht alle aufgedeckt sind :top:

was DU hier empfielst....liegt bei 5.000,- und nur rundgerechnet :roll:
fällt dir nix besseres ein :P
Mfg gpo

guenter_w
03.08.2014, 14:25
Ich habe das Räuspern deutlichst vernommen...:lol::lol::lol:

Das ändert aber - leider - wenig am Wahrheitsgehalt! Es ist nicht nur mit einer ordentlichen Kamera und ordentlichem Objektivpark getan - die Peripherie gehört nun mal dazu, wenn man ordentliche Ergebnisse möchte. Wer weiß das besser als du?

Ernsthaft betriebene Amateurfotografie zählt nicht zu den billigen Hobbies!

Der hinkende Vergleich: ein guter Koch kann mit billigen Messern und Töpfen in einer Küche aus dem Billigladen auch mit den besten Zutaten keine echten Gaumenfreuden erzeugen, die Profis geben ihr Geld nicht freiwillig aus, sondern wissen genau, warum ihr Kochmesser mehr als einen Hunni kostet und kein Werbegeschenk ist.

Nachtrag: Ich habes jetzt nicht nachgerechnet, was ich in den letzten 10 Jahren so hingeblättert habe und weigere mich auch es zu tun!

gpo
03.08.2014, 16:35
Ernsthaft betriebene Amateurfotografie zählt nicht zu den billigen Hobbies!

!

Moin
und du bist hier lange genug dabei....um hin und wieder mal Beiträge von mir gelesen hattest....
wo ich deutlich auf die Preisbremse getreten hatte :crazy:

da ich ja einige Sonyuser persönlich kenne...
durfte ich auch schon mal einen Blick in deren Koffern ristkieren :cry:
da war mehr drin...als meine KB-Ausrüstung :P

nochmal was diese Testbilder angeht....
ich habe die auch schon länger wie 25 Jahre....:top:
und damals war das CMS immer noch kaum richtig implentiert....

und da ich gerne mit diversen Programmen gearbeitet hatte, die kein CMS konnten...
waren diese Testserie eine gute Hilfe...man muss nur die PDF richtig interprtieren :top:
Mfg gpo

Anaxaboras
03.08.2014, 22:35
Ein guter (= mit weiten Gamut) und kalibrierter Monitor wäre für Kerstin zwar hilfreich, ist aber nicht unbedingt nötig, um das Problem mit den Tonwertabrissen zu vermeiden. Nebenbei: entsprechende Colorimeter gibt es nebst Software für unter 100 Euro - also nix 5.000 Piepen.
Das Problem hier scheint mir zu sein, dass die Tonwertabrisse erst im Druck auftreten. Das ist für mich ein klares Anzeichen dafür, dass die Bilddaten nicht im Gerätefarbraum des Druckers geprüft wurden, bzw. dass bei der Konvertierung in den Gerätefarbraum etwas schief gelaufen ist.
Die Möglichkeiten von IrfanView kenne ich nicht. Ich könnte daher einstweilen nur sagen, wie sich das Problem in Lightroom umschiffen ließe.

LG
Martin

kilosierra
04.08.2014, 08:26
Danke gpo
Die meisten der Testbilder habe ich auch schon benutzt, auf beiden Rechnern, deshalb halte ich meine Monitoreinstellung für halbwegs vernünftig.
Dass es bessere technische Mittel gibt, ist mir schon klar, leider habe ich nicht das Geld dafür. Besonders gute Monitore stehen nicht sehr weit oben auf der Liste meiner zukünftigen Ausgaben. Ein Colorimeter kaufen wir uns vielleicht bald im Club, dann kann jeder, der möchte seinen Monitor genauer einstellen. Das gehört zu den Dingen, die man nicht täglich benutzt und die man deshalb gut gemeinsam haben kann, so wie auch das Lineal und den Schrägcutter für die Passepartouts.

@Martin
Irfanview habe ich nur zum Ausschneiden benutzt. Das kann die TWAs im gezeigten Beispiel eventuell verstärkt haben.
Meine Bilder entwickel ich ausschliesslich mit LR. Da ist mir jeder Tip sehr willkommen.

Wo passiert die Umwandlung in den Gerätefarbraum des Druckers? Bei mir oder beim Dienstleister? Ich schicke doch jpg weg.
Vielleicht sollte ich genau das gleiche Bild (in der unveränderten Bearbeitung) mal woanders bestellen.
Ich trau mich ohnehin nicht laut zu sagen, wo ich bestelle; dann kommt wieder jemand und meckert, dass ich zuwenig ausgebe.
Ja ich weiss, man bekommt was man bezahlt. Allerdings ist teurer nicht immer eine Garantie für besser, mir ist das geringere finanzielle Risiko lieber.

Die Erfahrung der diesjährigen Clubausstellung hat gezeigt, dass nicht die perfekten Fotos, nicht die künstlerischen Fotos, sondern die Bilder, die was Bekanntes aus der Umgebung zeigen verkaufbar sind. Vom Eintrag in unser Gästebuch "besonders die Fotos aus Island sind beeindruckend" kann ich mir nicht mal eine Passepartoutpappe kaufen.
Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, Anerkennung macht auch Spass.

LG Kerstin

guenter_w
04.08.2014, 10:21
Wesentliche Dinge wurden gerade genannt, die wir bei allen technischen Aspekten nicht unterschätzen sollten: Letztendlich zählt das Urteil des Betrachters (ggf. auch Käufers).

Motivauswahl und Bildgestaltung rücken zu oft aus dem Blickfeld, bei Freizeitfotografen ist das wichtigste Moment die Freude am Tun!

Die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Fotoclubs oder Freundeskreises Gerätschaften wie ein Colorimeter zu teilen, sollte viel mehr genutzt werden! Bei uns im Fotoclub gibt es für die "Hauptmarken" Canon, Nikon, Sony und Pentax im Fundus eine Reihe hochwertige Objektive, Blitzanlage, Metz-Stabblitz mit allen Anschlüssen, Diascanner, Beamer und so weiter. Geteiltes Leid beim Geldausgeben bringt vielfache Freude beim Haben.

Seltsamerweise wird der Colorimeter selten ausgeliehen...

John W
04.08.2014, 10:54
Ich würde jetzt - ganz pragmatisch - die Datei nehmen, die beim Druck zu den TW-Abrissen geführt hat, und den Monitor so einstellen, dass ich am Monitor die gleichen Abrisse sehe wie auf dem Papier. Diese Einstellung sollte dann zur Endkontrolle dienen.

Anaxaboras
04.08.2014, 17:27
@John_W
Den Monitor jedes Mal so zu kalibrieren, dass die Anzeige nach dem Ausdruck passt, dürfte wohl nicht praktikabel sein. Das ist ja fast so, als würdest du die Zehen abschneiden, weil die Schuhe zu klein sind.

@Kerstin
Inzwischen sehe ich etwas klarer: Du lässt deine Bilder bei einem günstigen Anbieter printen, der offenbar keine ICC-Profile für seine Geräte zur Verfügung stellt. Üblicherweise nehmen diese Anbieter Daten nur im kleinen Farbraum sRGB entgegen. Falls du in einem anderen Farbraum anlieferst (z. B. ProPhoto RGB, den LR standardmäßig verwendet), konvertieren die automatisch nach sRGB. Da hast du natürlich keinen Einfluss darauf, mit welchem Rendering Intend dabei vorgegangen wird.

Du kannst das Problem in diesem Fall etwa minimieren, indem du in Lightroom die Funktion Softproof aktivierst und unter Proof-Einstellungen > Profil sRGB und Priorität > Perzeptiv vorgibst. Jetzt markiert Lightroom Farben, die außerhalb des Gamuts liegen. Um dies zu verhindern, reicht es meist, die Sättigung in den entsprechenden Farbbereichen zu verringern. Es bleibt allerdings das Problem, dass auch im Farbraum sRGB noch Farben enthalten sein können, die das Ausgabegerät nicht wiedergeben kann. (Und umgekehrt könnte das Ausgabegerät Farben kennen, die in sRGB nicht enthalten sind).

Hinzu kommt: Die "Billig-Labore" lassen durch die Bank eine "automatische Bildverbesserung" mitlaufen. Da werden dann Tiefen angehoben, Kontraste verstärkt, die Helligkeit geändert etc. Da kannst du dich vorher noch so abmühen - das Ergebnis wird längst nicht immer dem entsprechen, das du mühsam am Bildschirm "entwickelt" hast.

Ich lasse meine Bilder nur bei Anbietern printen, die
a) auf Wunsch alle "Bildverbesserungen" abschalten
b) zumindest ein Geräteprofil für das Ausgabegerät mitliefern. Noch besser ist es, wenn es auch für die verwendeten Papiersorten entsprechende Profile gibt.

Für den Hausgebrauch erfüllt der Anbieter Saal Digital diese Bedingungen schon ganz gut. Wenn es wirklich darauf ankommt (z. B. großformatige Leinwanddrucke) fahre ich nach München zu CromeArt. Die belichten (oder printen) mir sogar einen Probestreifen aus, mit dem Operator kann ich dann direkt vor Ort noch das Fine-Tuning abstimmen.

LG
Martin

Anaxaboras
06.08.2014, 00:01
Mmh,

schon sonderbar: Da gebe ich mir die Mühe, detailliert Lösungsansätze für das Problem aufzuzeigen, und plötzlich herrscht hier Funkstille. :zuck:

LG
Martin

kilosierra
06.08.2014, 05:49
Martin entschuldige bitte die Funkstille.

Du hast viel gesagt, was mir sicher weiterhilft. Das muss ich umsetzen. Zumindest bei wichtigen Fotos werde ich versuchen, einen Anbieter zu nehmen, der eine ein wenig professionellere Arbeitsweise anbietet.
Im Beispielfoto gibt es wahrscheinlich eine Kombination mehrerer Fehler von mir.
Ich habe zu stark und vor allem im ganzen Bild aufgehellt. Das ist zwar gut für dir Libelle aber versaut den Hintergrund.
Dann habe ich nicht darauf geachtet, die automatische Optimisierung bei der Bestellung abzuschalten.
Ich habe es gestern mal versucht, es gibt auf der Seite des Anbieters keine Abschaltmöglichkeit. :mad:
Es ärgert mich, dass ich das nicht vorher bemerkt habe. :oops:
Früher habe ich da pingelig drauf geachtet.

Inzwischen habe ich auch gelernt, dass die Unterscheidung zwischen perzeptiv und relativ farbmetrisch wichtig ist. Auch darauf werde ich in Zukunft achten.


Ich möchte allen danken, die mir geholfen haben, die verschiedenen Facetten dieses Problems zu verstehen. Mit Euren Ratschlägen bin ich wieder etwas weiter gekommen. :)

LG Kerstin

About Schmidt
06.08.2014, 08:05
PS
Ich habe gerade nachgesehen, ich hatte die Tiefen auf 95 :oops: angehoben, das ist dann wohl zu viel.


Mit Sicherheit.
Meist treten die Probleme dann auf, wenn falsch belichtet wurde. Also Histogramm der Kamera beobachten und wenn möglich korrekt belichten. Dass das nicht immer möglich ist, ist auch klar. Ist das Histogramm allerdings gut, so kann man leichter in der EBV korrigieren und braucht nicht mehr so extrem an den Reglern zu drehen. Ich sehe hier das Problem und in der Bearbeitungskette würde ich von irfanview die Finger lassen. Solche Programme aus LR angesteuert, bereiten oft Probleme.

Gruß Wolfgang

About Schmidt
06.08.2014, 08:10
Die Erfahrung der diesjährigen Clubausstellung hat gezeigt, dass nicht die perfekten Fotos, nicht die künstlerischen Fotos, sondern die Bilder, die was Bekanntes aus der Umgebung zeigen verkaufbar sind. Vom Eintrag in unser Gästebuch "besonders die Fotos aus Island sind beeindruckend" kann ich mir nicht mal eine Passepartoutpappe kaufen.
Ich gebe die Hoffnung aber nicht auf, Anerkennung macht auch Spass.

LG Kerstin

Diese Erfahrung habe ich bei meiner Ausstellung auch gemacht.

Gästebucheinträge wie: fantastische Aufnahmen, klasse Motive, alles sehr toll, sind nett zu lesen und erfreuen mich sehr. Doch verkauft habe ich nur ein Bild und zwar aus dem Ort der Ausstellung und das gleich vier mal. :)

Meine nächste Ausstellung mache ich für den Geldbeutel und nicht für mich :)

Gruß Wolfgang