Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DOF-Rechner Android
Ich würde gerne zukünftig etwas gezielter an die Blendenwahl für Motive im Nah- und Makrobereich herangehen um einerseits sicherzustellen dass das Hauptmotiv komplett scharf ist, andererseits der Hintergrund schön unscharf wird.
Jetzt wollte ich mir einen DOF-Rechner auf mein Android-Handy laden und stehe etwas ratlos vor der fast unendlichen Auswahl an solchen Apps die man kriegt wenn man im Play Store DOF calculator eingibt.
Welche(n) verwendet ihr, und warum?
Ich denke ich hätte gerne einen bei dem man alle Parameter ändern kann: Brennweite, Blende, Sensorformat, Zerstreukreis, oder auch von Entfernung zum Motiv und Hintergrund ausgehend ... aber da ich mich mit dem Thema noch nicht erschöpfend befasst habe weiß ich nicht sicher was man wirklich braucht.
Worauf kommt es an?
der_knipser
01.08.2014, 17:20
Ich halte alle diese Rechner für Spielzeug. Man kann damit theoretisch etwas berechnen, was sich in der Praxis dann doch anders darstellt. Zum Schmökern schaue ich da gerne mal rein, aber zum Fotografieren habe ich das noch nie benutzt.
Willst Du das Motiv stärker freistellen, dann...
... benutze eine längere Brennweite
... mach die Blende weiter auf
... verkürze den Abstand zwischen Kamera und Motiv
... verlängere den Abstand zwischen Motiv und Hintergrund
... schaffe einen Farb- und Helligkeitsunterschied zwischen Motiv und Hintergrund
DOF-Rechner sagen zwar genau, welcher Bereich unter definierten Bedingungen als scharf angesehen werden kann, aber sie sagen nichts über den Grad der Unschärfe, der im Bokeh entsteht. Das Bokeh ist ohnehin stark objektivabhängig, und in gewissem Maß auch von der Struktur des Hintergrunds.
Nimm Dir lieber einen ganzen Nachmittag Zeit, und probiere Deine Objektive in vielen verschiedenen der oben genannten Kombinationen aus. Offenblende ist auch nicht immer die beste Wahl. Das angenehmere Bokeh bekommt man manchmal, wenn man die Blende um 1-2 Stufen schließt.
André 69
01.08.2014, 18:07
Hi,
auch wenn ich Gottlieb hier komplett Recht gebe, so spiele ich doch hin und wieder mit dem DOF von erik-krause rum, da man etwas schneller zum gewünschten Ergebnis kommt.
Was mir aber am meisten geholfen hat waren meine früheren Zoo-Besuche mit den unterschiedlichsten Brennweiten 16-80, 70er, 70-300mm um die Bildwirkung anschließend im Zusammenhang mit den verwendeten Werten zu betrachten (habe Irfanview so konfiguriert, daß er mir die Eckdaten im Vollbildmodus anzeigt).
Die theoretischen Werte (erik-krause) untermauern dann die Erfahrungen ;), ala bei 16mm reichen f8.0, mehr bringt nur mehr Beugung, 70mm Kopf-Portrait f3.5-4.0 dann reicht es von der Nasenspitze bis zu den Ohren, etc.
Gruß André
screwdriver
01.08.2014, 18:14
Ich halte alle diese Rechner für Spielzeug....aber zum Fotografieren habe ich das noch nie benutzt.
Dem kann ich nur zustimmen.
Zumal man dazu auch erstmal die (genauen) Entfernungen vor Ort messen müsste und den "tolerierbaren" Unschärfekreis für das fertige Bild definieren muss.
Für Schärfefahrten für Filmproduktion ist das tatsächlich gängige Praxis.
Manchmal muss man aber auch einfach mit den Gegebenheiten des vorhandenen Lichts klarkommen und hat für "kreative Spielereien" dann kaum Spielraum oder auch keine Zeit. So ein Rechner ist tatsächnlich gut um nachträglich zu analysieren und um eine genauere Vorstellung vom Zusammenspiel der Parameter Brennweite, Blende und Entfernung zu bekommen indem man damit "rumspielt".
Der Rest ist Übung und daraus resultierende Erfahrung.
Das Unschärfeverhalten und das Bokeh lässt sich sowieso nicht allgemeingültig berechnen.