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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Windenergie


BeHo
23.07.2014, 11:13
Über die Proteste in Deutschland gegen Windräder können die Spanier (http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/windenergie-in-spanien-erstmals-wichtigste-energiequelle-energiewende-a-943795.html) wohl nur lachen:

812/20140720_201901_SLT-A77V_DSC01480b_Rueckflug_Spanien_Windraeder.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=204436)

Das Bild machte ich auf dem Rückflug von Teneriffa nach Frankfurt. Der dicke Polycarbonatfilter vor der Frontlinse trug leider nicht gerade dazu bei, die Bildqualität zu steigern.

dey
23.07.2014, 12:05
Sieht ein bisschen, aus wie das Spielbrett von Risiko.

bydey

Gepard
23.07.2014, 18:28
Och, hier an der Haar ist die Windraddichte mindestens genauso hoch.

wus
23.07.2014, 18:47
Angesichts der Massenarbeitslosigkeit - vor allem der Jugend - und der Staatüberschuldung haben viele Spanier wohl wenig zu lachen. Da ist es gut wenn solche Highlights die Gemüter wenigstens kurzzeitig mal aufhellen.

Hierzulande dagegen stehen die meisten in Brot und Arbeit, doch finden sich anscheinend genug die den zunächst sicher teuren, aber absolut sinnvollen und langfristig alternativlosen Ausbau der erneuerbaren Energiequellen mit kurzsichtigen und egoistischen Argumenten torpedieren.

Lüder
23.07.2014, 18:50
Also hier im Norden gibt es reichlich von Allem: Wind, Energie und Räder ...
814/Windmhlen.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=170267)
814/DSC00297.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=170273)

Da hängen dann die dicken Wolken auch schon mal recht niedrig.....
838/2013_08_Dicke_Wolken_-1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=178243)

P.S. Bin einfach mal so frei und stelle Beweisfotos ein. Hoffe, dass ist okay.

hajoko
23.07.2014, 23:31
@BeHo: interessante Aufnahme ... trotz Filter.

Ich finde die Verbindung von Technik und Natur doch recht harmonisch.
Im hohen Norden z.B. am Limfjord stehen stehen schon seit Jahrzehnten hunderte Windräder harmonisch in der Landschaft (habe leider kein Foto zur Hand).

Ich persönlich schaue lieber auf hunderte Windräder als auf ein Atomkraftwerk.

About Schmidt
24.07.2014, 06:17
@BeHo: interessante Aufnahme ... trotz Filter.

Ich finde die Verbindung von Technik und Natur doch recht harmonisch.
Im hohen Norden z.B. am Limfjord stehen stehen schon seit Jahrzehnten hunderte Windräder harmonisch in der Landschaft (habe leider kein Foto zur Hand).

Ich persönlich schaue lieber auf hunderte Windräder als auf ein Atomkraftwerk.

Dem kann ich mich nur anschließen und gebe noch folgendes zu bedenken. RangaYogeshwar hat folgendes ausgeführt. Wenn ein Atomkraftwerk stillgelegt wird, dauert es 10.000 GENERATIONEN!, bis das restliche Strahlenmaterial für die Menschheit unschädlich ist. Ein Zeitraum, den auf der Welt niemand überblicken kann.

Ich ergänze, aber die Menschheit bildet sich ein, das Atom zu beherrschen, ein Sch..ß tut man.

Zum Bild,
ich habe das mal ähnlich beim Anflug auf Teneriffa gesehen, dort deckt man den Strombedarf mittlerweile fast komplett mit Wind und Solarenergie.
Gruß Wolfgang

Itscha
24.07.2014, 08:43
... doch finden sich anscheinend genug die ... langfristig alternativlosen Ausbau der erneuerbaren Energiequellen mit kurzsichtigen und egoistischen Argumenten torpedieren.

Ich sehe, Du wohnst nicht direkt neben mehreren Riesen-Windrädern, die dein Leben um unglaublichen Dauerlärm bereichern? ;)

Vorsicht mit der Einschätzung der Argumente als "egoistisch". Lärm macht krank.
Sämtliche Sprüche Richtung Kernenergie sind geschenkt. Das sehe ich genauso.
Daher ist der Ausbau selbstverständlich unabdingbar. So wie es zur Zeit (zumindest in Rheinland-Pfalz) läuft, muss man aber kein Egoist sein, um gute Argumente dagegen zu finden.

lubografie
24.07.2014, 10:08
Ich finde die Verbindung von Technik und Natur doch recht harmonisch.


Und es geht noch harmonischer: TimberTower baut Holztürme für Windkraftanlagen, die die gleichen Eigenschaften besitzen, wie welche aus Stahl. Dabei aber weit weniger Energie und Kosten bei der Produktion und Transport verursachen.

Einfach mal googlen, wer auf der A2 an Hannover vorbeifährt, kann den 100m hohen Prototypen bewundern ;)

wus
24.07.2014, 10:59
Ich sehe, Du wohnst nicht direkt neben mehreren Riesen-Windrädern, die dein Leben um unglaublichen Dauerlärm bereichern? ;)Stimmt. Wohnst Du so?

Ich bin davon ausgegangen dass Windräder nur in ausreichendem Abstand von Siedlungen gebaut werden, so dass der Lärm nicht störend ist. Zumindest bei heute neu gebauten ist es ja wohl so. Ich dachte mehr an Leute die sich sogar gegen Hochspannungsleitungen in ihrer weiteren Umgebung sperren, wie sie seit einiger Zeit im Gespräch sind um die in Deutschland's Norden erzeugte Windenergie in den Süden zu transportieren. Da habe ich ehrlich gesagt wenig Verständnis dafür. Hochspannungsleitungen gehören für mich einfach zu einer Industrienation, auch wenn's nicht schön ist. Irgendwoher muss der Strom ja kommen.

Vorsicht mit der Einschätzung der Argumente als "egoistisch". Lärm macht krank.Das ist bekannt und stimmt sicherlich ab einer gewissen Lautstärke. Andererseits habe ich 7 Jahre an einer vielbefahrenen Bundesstraße gewohnt - am Ortsrand, wo die Autos mit 100 km/h und mehr vorbeifuhren - was sicherlich nicht schön war, mich aber trotzdem nicht krank gemacht hat.

Lärm ist ein Problem das ich nicht kleinreden will, andererseits ist er ziemlich allgegenwärtig und lässt sich nicht überall komplett vermeiden. Ich denke hier ist ein gewisses Maß an Toleranz vom Einzelnen gefragt - wo die Schmerzgrenze liegt ist sicherlich individuell verschieden.

Wenn sich alle gegen jegliche Veränderungen sperren die der Umbau der Energieversorgung erfordert dann wird das diesen dringend nötigen Umbau stark verzögern und erheblich teuerer machen als er ohnehin schon ist.

jhagman
24.07.2014, 13:58
[QUOTE=wus;1607063]Stimmt. Wohnst Du so?

Das ist bekannt und stimmt sicherlich ab einer gewissen Lautstärke. Andererseits habe ich 7 Jahre an einer vielbefahrenen Bundesstraße gewohnt - am Ortsrand, wo die Autos mit 100 km/h und mehr vorbeifuhren - was sicherlich nicht schön war, mich aber trotzdem nicht krank gemacht hat.

Lärm ist ein Problem das ich nicht kleinreden will, andererseits ist er ziemlich allgegenwärtig und lässt sich nicht überall komplett vermeiden. Ich denke hier ist ein gewisses Maß an Toleranz vom Einzelnen gefragt - wo die Schmerzgrenze liegt ist sicherlich individuell verschieden.

QUOTE]


Ich würde mich bedanken wenn in unmittelbarer nähe so ein Windrad aufgestellt
würde. Und beneide niemanden der es ertragen soll.
Was den Lärm angeht sehe ich das nicht so. Selbst im Schlaf scheint er einen deutlichen Einfluß auf den Menschen zu haben.
HIer nur eine Seite von vielen die genau das bestätigen was man schon lange vermutet hat :

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/laerm-macht-krank-stress-fuer-koerper-und-psyche-a-965947.html

Grüßle
Jürgen

ericflash
24.07.2014, 14:05
In einer Nachbargemeinde bei uns war sowas auch geplant. Ein riesiges Windrad mitten im Wald.
Es wird halt leider oft verschwiegen, dass der Schattenwurf eines solchen Dings nicht unerheblich ist. Licht an, Licht aus, Licht an, Licht aus :crazy:
Das Projekt wurde übrigens verabschiedet.

Itscha
24.07.2014, 14:38
Stimmt. Wohnst Du so?
Ich wohne weit genug weg. Kein Grund, dass Problem der Betroffenen zu verharmlosen.

Ich bin davon ausgegangen dass Windräder nur in ausreichendem Abstand von Siedlungen gebaut werden, so dass der Lärm nicht störend ist. Zumindest bei heute neu gebauten ist es ja wohl so.
Großer Irrtum. Die Plätze, an denen die Dinger nicht stören sind besetzt, und die Menge der Windräder soll noch erheblich gesteigert werden. Damit sich noch ein Plätzchen findet, werden die Mühlen immer näher an die Orte gequetscht.

Das ist bekannt und stimmt sicherlich ab einer gewissen Lautstärke.
Dauerhafter Lärm -also rund um die Uhr- muss nicht gehörschädigend laut sein, um krank zu machen.

Lärm ist ein Problem das ich nicht kleinreden will, andererseits ist er ziemlich allgegenwärtig und lässt sich nicht überall komplett vermeiden. Ich denke hier ist ein gewisses Maß an Toleranz vom Einzelnen gefragt - wo die Schmerzgrenze liegt ist sicherlich individuell verschieden.
Ich finde nicht, dass das nur eine Frage der Toleranz ist oder eine Frage der individuellen Schmerzgrenze. Dagegen finde ich, dass deine Aussage
(...) doch finden sich anscheinend genug die den zunächst sicher teuren, aber absolut sinnvollen und langfristig alternativlosen Ausbau der erneuerbaren Energiequellen mit kurzsichtigen und egoistischen Argumenten torpedieren (...) das Problem unzulässig verkürzt

Wenn sich alle gegen jegliche Veränderungen sperren die der Umbau der Energieversorgung erfordert dann wird das diesen dringend nötigen Umbau stark verzögern und erheblich teuerer machen als er ohnehin schon ist.
Das mag zwar sein, ein geplanter und gesteuerter Umbau wäre dem Wildwuchs, den es jetzt gerade gibt und der neben der absoluten Notwendigkeit auch noch befeuert wird von Profitsucht und Goldgräberstimmung (die lässt schon etwas nach ;)) dennoch deutlich vorzuziehen.

Ich bin übrigens Atomkraftgegner und Befürworter erneuerbarer Energien. Das alles mit Hau-Ruck übers Knie zu brechen ist aber keine Lösung. Die schafft nur Widerstände, wo vorher keine waren.

hajoko
24.07.2014, 15:31
Da sind dann die Offshore Windparks gar keine so schlechte Lösung.
Natürlich müssen auch hier wieder Stromtrassen von Nord nach Süd verlegt werden.

BeHo
24.07.2014, 15:43
Also hier im Norden gibt es reichlich von Allem: Wind, Energie und Räder ...
Das ist mir bei einer Elbfahrt von Hamburg zur Nordsee auch aufgefallen.

P.S. Bin einfach mal so frei und stelle Beweisfotos ein. Hoffe, dass ist okay.
Kein Problem.

Viele Grüße
Bernd

P.S.: Eine interessante und vor allem gesittet geführte Diskussion, die ich gerne verfolge. :top:

Letztendlich gilt es immer, einen guten Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können. Die perfekte Lösung wird es wohl nie geben.

TONI_B
24.07.2014, 15:43
Es wird halt leider oft verschwiegen, dass der Schattenwurf eines solchen Dings nicht unerheblich ist. Licht an, Licht aus, Licht an, Licht ausHast du dieses "Licht an, Licht aus" schon mal gesehen? In Österreich müssen WKA 1200m vom nächsten Siedlungsgebiet entfernt sein! Wenn die oberste Spitze 200m erreicht, muss die Sonne schon sehr tief stehen, dass die Schattenlänge 1:6 erreicht...

Sorry, aber da wird oft so viel an "urban legends" erzählt.

wus
24.07.2014, 16:40
Das alles mit Hau-Ruck übers Knie zu brechen ist aber keine Lösung.Da gebe ich Dir recht, und das will ich auch keineswegs. Aber ...
Letztendlich gilt es immer, einen guten Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können.Und das wird zwangsläufig für den einen oder anderen auch kleine Einbußen bedeuten. Dazu sind nach meinem Eindruck immer weniger bereit, was ich den Leuten als Mangel an Gemeinschaftssinn ankreide.

Sorry, aber da wird oft so viel an "urban legends" erzählt.Das denke ich auch, und meiner Meinung nach gehört auch der von Windkraftanlagen verursachte Lärm dazu. Der wird schon so lange von Windkraftgegnern angeführt dass ich irgendwann - schon vor Jahren - mal ausgestiegen bin als ich wieder mal an so einem Feld mit vielen großen Windkraftgeneratoren vorbeifuhr, um mir selber einen Endruck zu verschaffen. Da hörte ich kaum was, obwohl der Wind ordentlich wehte. Klar, ein einzelner Eindruck kann keine Allgemeingültigkeit haben, aber ich denke hier wird halt gerne etwas übertrieben.

amateur
24.07.2014, 16:47
Ich sehe, Du wohnst nicht direkt neben mehreren Riesen-Windrädern, die dein Leben um unglaublichen Dauerlärm bereichern? ;)

Du denn? Bei den neueren Windrädern höre ich nichts mehr. Und wir sind hier umzingelt von den Dingern. Allein der Schattenwurf kann für direkte Nachbarn eine Zumutung sein.

Für mich sind einige Biobrennstoffanbauflächen eine wesentlich gravierenderer Einschnitt in die Landschaft.

Stephan

hanito
24.07.2014, 16:57
Das denke ich auch, und meiner Meinung nach gehört auch der von Windkraftanlagen verursachte Lärm dazu. Der wird schon so lange von Windkraftgegnern angeführt dass ich irgendwann - schon vor Jahren - mal ausgestiegen bin als ich wieder mal an so einem Feld mit vielen großen Windkraftgeneratoren vorbeifuhr, um mir selber einen Endruck zu verschaffen. Da hörte ich kaum was, obwohl der Wind ordentlich wehte. Klar, ein einzelner Eindruck kann keine Allgemeingültigkeit haben, aber ich denke hier wird halt gerne etwas übertrieben.

Nun, es kommt auch auf das Gehör des Einzelnen an. Ich war vor kurzem dort, die bauen da noch gerade 6 weitere hin. Man hört es schon, das rythmische "wusch", "wusch". Bin gespannt wie es bei den Neuen wird. Nabenhöhe 140m, Gesamthöhe 200m, Betriebsgeräusch [dB(A)]106.
Wie sagte ein Windradbauer "Ich verdiene zwar mein Geld damit, trotzdem versteht er nicht wie man die schöne Landschaft damit verschandelt."
Zudem bin ich gespannt wie oft die sich drehen, von den 3 aktuellen drehen sich heute wieder nur 2. Ich kann keine Notwendigkeit sehen warum man 6 neue baut. Hier wird meiner Meinung nach nicht nach Bedarf gebaut. Das ist für mich eher Spekulantentum, jeder will davon profitieren. Wie oft das nicht geklappt hat kann man am Beispiel Prokon sehen.

http://www.ge-renewable-energy.com/de/wind/produkte/produktuebersicht/25-275-32/

wus
24.07.2014, 17:13
Oha, 106 dB(A) ist allerdings schon heftig. Bei welcher Windstärke und in welchem Abstand gilt das?

TONI_B
24.07.2014, 17:33
... in welchem Abstand gilt das?wahrscheinlich IN der Gondel. :roll:

In 1km Entfernung sicher nicht. Und näher bauen geht nicht - zumindest nicht in Ö.

Itscha
24.07.2014, 17:47
Oha, 106 dB(A) ist allerdings schon heftig. Bei welcher Windstärke und in welchem Abstand gilt das?

Gemessen wird vor dem Propeller soweit ich weiss. Die 106 dB(A) kommen unten nicht an, der in den Ortschaften wahrnehmbare Lärm reicht aber noch, dass man -immer je nach Windrichtung lauter oder leiser- ein Dauergeräusch hat.

Und näher bauen als 1 km geht in RLP sehr wohl (http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Windraeder-duerfen-naeher-bei-Orten-stehen;art806,3464940).

TONI_B
24.07.2014, 19:38
Und näher bauen als 1 km geht in RLP sehr wohl (http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Windraeder-duerfen-naeher-bei-Orten-stehen;art806,3464940).Ö ist den anderen Weg gegangen: früher waren es auch 800m, jetzt sind es 1200m.

hanito
24.07.2014, 19:50
Oha, 106 dB(A) ist allerdings schon heftig. Bei welcher Windstärke und in welchem Abstand gilt das?

Keine Ahnung, hab die Daten von hier http://www.ge-renewable-energy.com/d...cht/25-275-32/

Ich werds erleben, ändern kann man eh nix mehr.

hajoko
24.07.2014, 20:08
[QUOTE=amateur;1607160
Für mich sind einige Biobrennstoffanbauflächen eine wesentlich gravierenderer Einschnitt in die Landschaft.[/QUOTE]

Genau und obendrein wird auch noch Anbaufläche für Lebensmittel verschwendet.

Wenn ich auf dem Energieberg in Hamburg Georgswerder zwischen den grossen Windrädern stehe, höre ich in 10-20m natürlich was. Aber die Autobahn in 500m Entfernung ist wesentlich lauter. Die höre ich sogar bei entsprechender Windrichtung auf meiner Terrasse ... 7 km entfernt. Das ist unangenehmer als ein Windrad.

Itscha
25.07.2014, 08:26
Ö ist den anderen Weg gegangen: früher waren es auch 800m, jetzt sind es 1200m.

Ich hoffe, dass wir da auch hinkommen. Wenn das erste Chaos mal rum ist, kehrt ja vielleicht irgendeine Vernunft in die Planung ein. Zumindest die lokal schon recht gut in den politischen Gremien vertretenen Wählergemeinschaften, deren Hauptziel eine Regulierung des Windkraftwildwuchses ist (nicht die Abschaffung!) werden den politischen Willen schon beeinflussen.

Der Riesenvorteil der Propeller gegenüber Atomkraft ist ja auch, dass man die relativ problemlos "rückbauen kann". Was bleibt sind vielleicht überflüssige Waldwege und ein Betonfundament. Vielleicht nicht mal das.

hanito
25.07.2014, 09:22
Das ist mein Blick jeden morgen aus dem Badezimmer. Die mittleren drei sind die alten Windräder, die sich wieder mal nicht drehen. Zu den mit Pfeilen gekennzeichneten Windrädern kommen noch 3 200m hohe hinzu. Für mich immer ein Ärgernis, wenn ich sehe das sich da nix dreht. Ich hoffe immernoch, daß mir jemand plausibel erklärt warum man noch 6 neue Windräder braucht. Anscheinend sind die 3 alten Windmühlen garnicht ausgelastet.

812/DSC01826_1200.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=204563)

schrekk
25.07.2014, 09:53
Moin,
hier im Norden stehen häufig sehr leistungsfähige und neue Windräder still. Ja, das finde ich auch ärgerlich...
Die Ursachen sind natürlich nicht technisch bedingt sondern im ziemlich komplex geregelten Strommarkt zu suchen (plausibel können den wohl nur die hier sicher anwesenden Wirtschaftsexperten erklären). Deine vermutete Nichtauslastung trifft sicher zu, muss aber auf den Bereich der gesamten Stromerzeugung bezogen werden. Wenn dann die Windmühlen stehen bleiben, zeigt das nur ihren besonderen Vorteil, den es künftig auch stärker zu nutzen gilt: ihre Flexibilität. Das schnelle Abschalten ist momentan jedoch kein Nutzen sondern eher ein Nachteil für die Betreiber der Anlagen.

Gruß
Ekkehard

dey
25.07.2014, 10:41
Ist es nicht toll, wie wir den positiven Gedanken einer Energiegewinnung ohne Atom und Verbrennung mit natürlichen regenrativen Resourcen ins Gegenteil verkehren.

Gut gemeinte Regeln sind nicht das Problem, sondern der magelnde Solidaritätsgedanke.
Die einen wollen finanzielle Leistungen mitnehmen und stellen sinnlos weitere Windräder auf. Andere wollen jegliche visuelle Störungen vermeiden.

Solange wir versuchen jede Regelung für unseren eigenen Egoismus auszunutzen, kann es auch kaum sinnvolle Regelungen geben.

bydey

hanito
25.07.2014, 12:05
War gerade eben an der Baustelle der Windräder. Im deren Umkreis dreht sich gerade mal bei 15 Windrädern nix. :flop: Sollte es bei den 6 Neuen genauso sein dann stehen über 20 Windräder still, die sich doch eigentlich drehen sollten. Naja, ab und zu drehen sie sich schon, mir aber zu wenig. Da dürfte es in Zukunft weitere Insolvenzen geben. Dafür sollte man dem Bürger nicht das Geld aus der Tasche ziehen. Erneuerbare Energie stelle ich mir anders vor.

hanito
25.07.2014, 12:09
Das schnelle Abschalten ist momentan jedoch kein Nutzen sondern eher ein Nachteil für die Betreiber der Anlagen.

Gruß
Ekkehard

Man sollte aber nicht vergessen, daß oft das Geld von Gemeinden da drinsteckt, also dem Steuerbürger. Da gibt es viele Gemeinderäte die nur die "Dollars" sehen ohne darüber nachzudenken ob sich die Geschichte rechnet.

Itscha
25.07.2014, 13:09
Ist es nicht toll, wie wir den positiven Gedanken einer Energiegewinnung ohne Atom und Verbrennung mit natürlichen regenrativen Resourcen ins Gegenteil verkehren.

Der Grundgedanke "regenerative Energien" ist toll. Dass unter dem Aspekt hauptsächlich Windkraft gesehen wird, ist zum einen logisch, weil es momentan wohl die einfachste Energiequelle darstellt, zum anderen Problematisch, weil der Strom nicht überall da produziert wird, wo er gebraucht wird, sondern da wo es richtig bläst. Die erforderlichen Trassen für den Transport des Stroms an die "benachteiligten Standorte" fehlen anscheinend weitgehend noch. Das dürfte auch ein Grund für die häufigen Stillstände der Mühlen sein. Was nutzt die beste Energiequelle, wenn man den Saft nicht zum Verbraucher bringt. Speichermöglichkeiten für den über Bedarf erzeugten Strom sind bisher auch relativ Fehlanzeige. Da ist einfach noch sehr viel Nachholbedarf.
Ausserdem hat Windkraft auch noch den Nachteil, dass es manchmal halt auch nicht genug Wind gibt.

Von daher bringt es nichts, die ungebremste unkritische Aufstellung von Windmühlen zur Stromerzeugung -aus ehrbaren Gründen- einfach nur toll zu finden. Es braucht ein stimmiges Gesamtkonzept, dass eine verlässliche Energieversorgung für alle sicherstellt. Das sehe ich noch weit und breit nicht in Sicht.

Momentan versuchen ne Menge Leute Profit aus der Energiewende zu ziehen. Ich behaupte mal, die Energiewende und die leidtragende Bevölkerung sind den meisten Beteiligten dabei Wurst.

Solange wir versuchen jede Regelung für unseren eigenen Egoismus auszunutzen, kann es auch kaum sinnvolle Regelungen geben.

bydey

Wobei eine von Egoisten ausgenutzte Regelung nicht zwangsweise schlecht sein muss.

hanito
25.07.2014, 13:57
was ich vergessen habe noch zu erwähnen, der Wind blies heute morgen schon kräftig.

Robert Auer
25.07.2014, 14:37
Soweit ich weiß, werden Windräder zur Abwendung von Netz-Überlastungen immer wieder abgestellt. Was mir aber auffällt, ganz schön nahe an der Wohnbebauung.

wanderer2022
25.07.2014, 16:23
Bei mir steht keine 200 meter entfernt ein Blockheizkraftwerk was mit Biogas befeuert wird. Steht der Wind falsch stinkt es erbärmlich, jetzt wird ein Biomasse Ofen in 400 meter Entfernung gebaut, auch der wird riechen. Das ist nicht schön aber nicht zu ändern. Am Wochenende wandere ich regelmäßig auf dem Sintfeld, da gibt es sehr viele Windparks mit großen bis sehr großen Anlagen. Lärm machen die, aber in 600 m Entfernung macht für mich der Wind an jeder Hausecke und in jedem Baum mehr Krach und angenehmer als diese Biokraftwerke finde ich deren Geräusche auf jeden Fall. Eines ist allerdings sicher, ich will keine Atomkraftwerke! Also muss ich mit den Alternativen schon leben denn auf Strom will ich auch nicht verzichten.

Robert Auer
25.07.2014, 17:12
@wanderer2022: Hans, da bin ich voll bei Dir!:top:

hanito
25.07.2014, 18:01
Faszinierende Technik im Einsatz. Mich begeistert wie die Kranarbeiten vonstatten gehen.

812/DSC09486_800.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=204579)

812/DSC01830_1200.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=204580)

812/DSC01837_1200.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=204581)

Itscha
25.07.2014, 19:22
Eines ist allerdings sicher, ich will keine Atomkraftwerke! Also muss ich mit den Alternativen schon leben denn auf Strom will ich auch nicht verzichten.

Selbstverständlich. Einen Tod muss man sterben. Man muss aber nicht hirnlos in einen rostigen Zaunpfahl springen, wenn einem mit etwas Planung was besseres einfällt.
Ganz klar: Ohne Kröten schlucken wird die Energiewende nicht zu haben sein.

BeHo
28.07.2014, 17:50
Nur nochmal kurz zum Bild: Es handelt sich laut flightradar24 wohl um Windparks in Castilla y León.

Gruß
Bernd

P.S.: Mit meiner einstündigen Verspätung hatte ich anscheinend noch Glück. Eine Woche später ist die Maschine statt um 22:10 Uhr um 05:09 Uhr in FRA gelandet. :shock:

wus
30.07.2014, 11:04
Das Problem mit Strom ist vor allem dass man ihn nicht in größerem Umfang speichern kann. Ansätze etwa großmaßstäbliche Speicherseekraftwerke zu bauen gab es, meines Wissens sind sie aber immer gescheitert. Man müsste dazu ganze Täler mit Talsperren versehen, und man könnte sowas auch nur bauen wo unten genug Wasser zur Verfügung steht.

Der Strom muss also im Wesentlichen genau dann erzeugt werden wenn er gebraucht wird. Wenn man sich unsere derzeitigen Stromerzeuger ansieht dann gibt es darunter welche die schnell hoch- und runtergefahren werden können, andere dagegen nicht. Sogenannte Grundlastkraftwerke erzeugen kontinuierlich vereinfacht gesagt so viel Strom wie zu jeder Zeit mindestens benötigt werden. Sie sind darauf ausgelegt mit hoher Effizienz gleichmäßig Strom zu erzeugen, können aber nicht schnell auf Lastwechsel reagieren. Schnell reaktionsfähige Spitzenlastkraftwerke erzeugen dann Strom wenn über die Grundlast hinaus mehr benötigt wird. Windkraftwerke gehören zu letzteren.

Der "ziemlich komplex geregelte" Strommarkt ist u.a. auch ein Resultat dieses Verhaltens. Zu Spitzenerzeugungszeiten, wenn der Wind kräftig bläst und die Sonne hell scheint und dadurch mehr Strom zur Verfügung steht als benötigt wird, kriegen Abnehmer u.U. Geld dafür bezahlt dass sie Strom abnehmen! Ich glaube es ist verständlich wenn die Energieerzeuger in diesem Fall einzelne Generatorenlieber abschalten, wenn das so einfach geht wie mit Windrädern.

Oldy
30.07.2014, 11:15
Solange wir versuchen jede Regelung für unseren eigenen Egoismus auszunutzen, kann es auch kaum sinnvolle Regelungen geben.
Bei meiner Gesundheit bin ich ausgesprochen egoistisch.
Sinnvoll für wen? Jede Regelung in dieser Beziehung ist ein Kompromiss, bei denen es "Verlierer" und "Gewinner" gibt. Das war früher schon so, ist heute immer noch so und wird morgen auch noch so sein.