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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlechteste Blende


darkroom
23.07.2014, 08:06
Ich war einfach nur neugierig wie sich die schlechteste Blende bei dem Objektiv macht. Leider nicht 100% windstill.

859/f22.jpg

konzertpix.de
23.07.2014, 12:13
Tja, und nun?

Welche der schlechteren Ergebnisse, verglichen zu einer nicht vorhandenen Abbildung bei besserer Blende schiebst du nun der "schlechtesten gewählten Blende" und nicht der nicht ganz windstillen Witterung zu?

Man kann wirklich vieles testen. Je mehr man aber testet, umso weniger wird man zum Fotografieren kommen und umso unsicherer wird man bei der Einschätzung seiner eigenen Ergebnisse...

dey
23.07.2014, 12:19
Ich denke mal, er ist schlicht zufrieden und wollte damit sagen, dass die schlechteste Blende, sinnvoll eingesetzt, gute Bildergebnisse erzeugt.

Diese Erkenntnis kommt mir bei der Blüte. Von F22 habe ich bis jetzt die Finger gelassen. Vielleicht sollte ich das mal ändern!?

bydey

ericflash
23.07.2014, 12:33
Bei dem Objektiv ist aber auch Blende 22 noch besser als sämtliche Blenden meiner Objektive :D

cdan
23.07.2014, 12:58
Die Frage der negativen Einflüsse durch die gewählte Blende auf die Bildqualität ist doch immer auch abhängig von der Ausgabegröße, dem Ausgabematerial und dem Betrachtungsabstand. Beim gezeigten Bild sieht man nichts, weil es für eine Beurteilung schlicht zu klein ist.

Im Studio arbeite ich häufig mit Blende 22 und sogar 32. Da schlägt die Beugung schon zu, doch es tut nicht weh.

wus
23.07.2014, 13:10
Von F22 habe ich bis jetzt die Finger gelassen. Vielleicht sollte ich das mal ändern!?Mach einfach mal eine Blendenserie vom gleichen (statischen!) Motiv, bei niedriger ISO, um Dir selbst einen Eindruck zu verschaffen. Ich habe schon oft Makros mit Blende 16 und gelegentlich auch 22 und noch kleiner gemacht und war bisher mit den Ergebnissen auch zufrieden, und hatte aufgrund dessen die gelegentlichen Warnungen anderer SUF'ler vor der einsetzenden Beugung bei kleineren Blenden abgetan.

Dabei kommt es natürlich sehr auf die eigenen Ansprüche und die Ausgabegröße an in der man das Bild betrachtet. Ich habe kürzlich mal einige Blendenserien mit dem Minolta AF Makro 100/2.8 an der A77 im Nahbereich gemacht und vor jedem Foto manuell mit Hilfe der Sucherlupe in der stärksten Vergrößerungsstufe auf den gleichen Punkt des Motivs scharfgestellt. Bei 100% betrachtet ist die Schärfe bei Blende 4 bis 5,6 am besten, bei 8 nimmt sie schon ein wenig ab, bei 11 noch mehr und darüber wirds dann schon recht deutlich. Wie gesagt, das war Pixelpeeping bei 100%.

Wenn ich mir das ganze Bild angeschaut habe auf (fast) Größe meines Monitors (gut 2000 Px Breite) dann fiel die abnehmende Schärfe immerhin auch schon zw. Blende 8 und 11 minimal auf, zu Blende 16 hin dann schon recht deutlich.

Ohne direkten Vergleich anhand des gleichen Motivs wäre mir das aber wahrscheinlich nicht aufgefallen.

Bei nicht mal 1000 Px Breite wie hier gezeigt, ohne direkten Vergleich, ohne Kenntnis der Sensorgröße, die natürlich auch eine Rolle spielt, und ohne Kenntnis der Ausschnittgröße die hier gezeigt wird, kann man eigentlich gar nichts draus schließen.

Anaxaboras
23.07.2014, 13:11
Die Frage der negativen Einflüsse durch die gewählte Blende auf die Bildqualität ist doch immer auch abhängig von der Ausgabegröße, dem Ausgabematerial und dem Betrachtungsabstand.

Nicht zu vergessen: Der Absicht des Fotografen. Wenn man Tiefenunschärfe vermeiden will, muss man eben manchmal Beugungsunschärfe in Kauf nehmen. Wobei sich Beugungsunschärfe im Nachhinein gut korrigieren lässt, Tiefenunschärfe dagegen nicht.

LG
Martin

Jan
23.07.2014, 14:21
Beim Abblenden über die förderliche Blende hinaus wird die Beugungsunschärfe größer als der vom Fotografen vorzugebende max. zulässige Zerstreuungskreis, da verliert der Begriff Tiefenschärfe / Schärfentiere völlig an Bedeutung, das Bild ist schlicht unscharf.

Wenn man einen entsprechend großen Zerstreuungskreis akzeptiert, ist auch die Tiefenschärfe entsprechend groß.
Also überlegen, was man als Schärfe im Bild und dem gewünschten Verendungszweck braucht, damit die förderliche Blende bestimmen, nutzen und zufrieden sein. Ein weiteres Abblenden kann höchstens zu einem gleichmäßig unscharfen Bild führen.

Unabh. von der Blende spricht mich das Bild an und in der WWW-Größe finde ich es auch ausreichend scharf.

Jan

P.S.: Noch ein Hinweis, Nikon schreibt in die Exif nicht die normale (geometrische) Blende, sondern die effektive Blende, die den Lichtverlust im Makrobereich berücksichtigt.

Jan
23.07.2014, 14:42
Wobei sich Beugungsunschärfe im Nachhinein gut korrigieren lässt, Tiefenunschärfe dagegen nicht.

Kannst Du das bitt erläutern? Wie korrigierst Du?

Jan

der_knipser
23.07.2014, 14:48
Das oben gezeigte Bild ist eigentlich kein gutes Musterbeispiel, um sich die Blende 22 schönzureden. Erstmal spielt die Beugungsunschärfe bei der Verkleirung auf Internetgröße keine Rolle mehr, und das Bild hat zur wirklichen Beurteilung viel zu hohe Kontraste druch eine zu aggressive Bearbeitung. Bei solchen Farben muss man eigentlich sehr feinfühlig und histogrammschonend bearbeiten, so dass man nicht so viele Stellen hat, die überlaufen oder absaufen.

Die weit geschlossene Blende hat sicher ihre Berechtigung, wenn man von der fertigen Bildgröße ausgeht, und auf ein Maximum an Bildschärfe verzichtet werden kann. Wer gerne Details zoomt, sieht den Unterschied zu Blende 8 schon deutlich.

Anaxaboras
23.07.2014, 15:30
Beim Abblenden über die förderliche Blende hinaus wird die Beugungsunschärfe größer als der vom Fotografen vorzugebende max. zulässige Zerstreuungskreis, da verliert der Begriff Tiefenschärfe / Schärfentiere völlig an Bedeutung, das Bild ist schlicht unscharf.

Irgend etwas muss an meiner Kamera oder meinem Objektiv kaputt sein. Ich nehme immer wieder mit dem 100er Makro bei f22 Bilder auf, die scharf sind. :mrgreen:

Natürlich schärfe ich die RAWs bei f22 etwas kräftiger nach. Aber nichts anderes macht Sony seit der A7/A7R und RX10 (Einführung des BIONZ X Prozessors) auch. Da hängt der Grad der Nachschärfung von der gewählten Blende ab. Eingeführt hat das Verfahren übrigens Fujifilm.

LG
Martin

Jan
23.07.2014, 16:24
Ich habe ein Foto meiner alten Dimage D7Hi in ca. 1qm Größe an der Wand hängen und auch wenn ich mich direkt davor stelle finde ich es ausreichend scharf. Deine "beugungsunscharfen" Makros sind sicher schärfer.

Vielleicht ist bei Deinen Verwendungszwecken der max. zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser so groß, dass die förderliche Blende 22 oder größer ist. Das steht nicht im Widerspruch dazu, dass man am 40"-Monitor in 4 cm Abstand bei 400%-Darstellung Unschärfe sieht.

Schlichtes Nachschärfen mag den Bildeindruck verbessern, aber es klingt nicht nach einem Algorithmus, der Beugungseffekte gezielt herausrechnet (was m.E. auch nicht mathematisch eindeutig möglich wäre).

Jan

wus
23.07.2014, 16:29
Hallo Martin, ist das wirklich nur Nachschärfen? Sony bewirbt das ja mit "Beugungsreduzierung zur Korrektur von Unschärfe (http://www.sony.de/electronics/wechselobjektivkameras/ilca-77m2-body-kit/specifications)". Da Schärfung ja schon lange zum Standardrepertoir der (JPG-) Bildverbesserer in den Kameras gehört müsste diese neue Korrektur doch anders funktionieren, oder?

Joshi_H
23.07.2014, 16:33
Können wir uns mal gemeinschaftlich darauf einigen, dass es Schärfentiefe heißt und damit der Begriff Schärfenuntiefe verwendet werden darf....

Anaxaboras
23.07.2014, 16:37
Können wir uns mal gemeinschaftlich darauf einigen, dass es Schärfentiefe heißt
Nein, können wir nicht. Denn
und damit der Begriff Schärfenuntiefe verwendet werden darf....
das ist Käse. Eine Untiefe ist etwas gänzlich anderes als Unschärfe. Untiefen bringen Kapitäne in Verzweiflung, Unschärfen (bisweilen) Fotografen.

LG
Martin

BeHo
23.07.2014, 16:48
Tiefenunschärfe ist aber noch größerer Käse. Am besten verwendet man nur das Wort Schärfentiefe, welches man je nach Bedarf mit den Attributen gering und groß versehen kann.

TONI_B
23.07.2014, 16:49
Irgend etwas muss an meiner Kamera oder meinem Objektiv kaputt sein. Ich nehme immer wieder mit dem 100er Makro bei f22 Bilder auf, die scharf sind. :mrgreen:Und die in den Bereichen der Schärfentiefe bei f/8 oder f/5,6 noch(!) schärfer gewesen wären...:cool:;)

Ich frage mich, warum viele Dinge hier oft für absolut genommen werden?

Klar gibt es Beugung, das ist eine simple physikalische Tatsache - und die setzt je nach Pixelgröße ab einer gewissen Blende ein deutlicher sichtbar zu werden als die Bildfehler.

Ob man ein Bild mit noch kleinerer Blende verwenden kann oder nicht, hängt nur mehr von subjektiven Kriterien ab - und da kann f/22 durchaus ok sein.

Das gezeigte Bild des TO wirkt mMn durch die (Über)Schärfung noch ok. Die Frage wäre ja eher, ob man durch optimale Wahl der Blende, weniger Schärfung und ev. Stacking nicht noch ein besseres Ergebnis erzielen könnte.

Joshi_H
23.07.2014, 16:59
Irgend etwas muss an meiner Kamera oder meinem Objektiv kaputt sein. Ich nehme immer wieder mit dem 100er Makro bei f22 Bilder auf, die scharf sind. :mrgreen:


Nein, das ist vollkommen in Ordnung. Mein gerade verkauftes Tamron 90 machte bei f/22 auch scharfe Bilder. Beugungsunschärfe konnte ich da nicht erkennen, wobei ich auch garnicht so genau wüßte woran ich sie erkennen könnte.... :crazy:

cdan
23.07.2014, 17:16
Ich frage mich, warum viele Dinge hier oft für absolut genommen werden?

Weil das Leben dann einfacher ist. ;)

TONI_B
23.07.2014, 17:17
...wobei ich auch garnicht so genau wüßte woran ich sie erkennen könnte.In dem du ein Bild mit f/5,6 machst und jene Bildteile, die beim f/5,6er Bild scharf sind mit den identen Bildteilen von f/22 vergleichst! Dann wirst du einen Unterschied erkennen. :cool:

TONI_B
23.07.2014, 17:18
Weil das Leben dann einfacher ist. ;)Echt? Ich dachte, dann wird das Leben erst kompliziert...:cool:;)