Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Profi oder doch nur Amateur - Etwas zum Nachdenken
Ein Blogbeitrag auf neunzehn72 (http://neunzehn72.de/profi-oder-doch-nur-amateur/)
Interessante Betrachtungsweise, die ich durchaus nachvollziehen kann.
Robert Auer
30.06.2014, 17:47
Ein Blogbeitrag auf neunzehn72 (http://neunzehn72.de/profi-oder-doch-nur-amateur/)
Interessante Betrachtungsweise, die ich durchaus nachvollziehen kann.
Interessante Sichtweise! Ich bin gerne Amateur, nachdem ich diesen Blog gelesen habe erst recht. :top: Übrigens, da sich meine Ergebnisse nicht verkaufen lassen, sind sie auch irgendwie unbezahlbar geworden. :crazy:
Eine Sichtweise in der ich mich absolut wiederfinde.
Ich empfinde es auch als Glück Fotografie als bloßes Hobby betreiben zu dürfen.
Effizienz und reproduzierbare Ergebnisse wären mir ein Gräuel.
VG,
Peter
Das Thema ist al, durchgekaut und uninteressant, denke ich,
ein Blick ins Archiv hier bringt viele Beiträge.
Spannend ist es hier im Forum, immer mal wieder die Seite des Profis GPO zu hören, sein Profitum äußert sich nicht in Besserwissertum (er lässt an seinem Wissen teilhaben, wenn auch manchmal etwas barsch im Ton, aber das ist etwas anderes als Besserwissen), sondern in seinem nüchternen Blicks aufs Handwerkszeug.
Jan
screwdriver
30.06.2014, 18:11
Das Thema ist al, durchgekaut und uninteressant, denke ich..
Nicht wirklich.
Immer wieder werden wir von ratsuchenden Foreneulingen gerne pauschal als "Profis" betitelt/ angesehen.
Dabei geniesse ich das Privileg eben KEIN Profi zu sein und den Anspruch an meinen "Output" selber beliebig hoch festsetzen zu dürfen. Dass ich dabei jede Menge Ausschuss produziere(n darf) gehört mit dazu.
chefboss
30.06.2014, 18:28
Die Unterscheidung zwischen Amateur und Profi finde ich korrekt.
Bedenklich finde ich jedoch, dass der Beruf nicht auch Hobby sein kann.
Warum soll man sich für den Beruf nicht etwas leisten, was sich nicht amortisiert, jedoch zur Freude an der Arbeit beiträgt?
Gruss, frank
Bedenklich finde ich jedoch, dass der Beruf nicht auch Hobby sein kann.
Warum soll man sich für den Beruf nicht etwas leisten, was sich nicht amortisiert, jedoch zur Freude an der Arbeit beiträgt?Ich würde es nicht so absolut sehen, der von Tom D verlinkte Patrick macht es ja letztlich so, wie man in seinem vorletzten Absatz lesen kann. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen dass er sein Werkzeug streng zwischen Beruf und Hobby aufteilt.
konzertpix.de
30.06.2014, 18:49
Also ich sehe das ganz ähnlich und bin trotz aller gelegentlichen Wünsche, das irgendwann einmal professionell zu machen, froh, dass ich die Fotografie nicht zum Leben brauche. In dem Moment würde der schnöde Mammon mich dazu zwingen, auch Aufträge anzunehmen, die ich eigentlich nicht machen wollte, die aber Geld ins leere Kässchen bringen. Und andere Aufträge nicht zu machen, weil sie einfach kein oder zu wenig Geld einbringen, obwohl sie richtig Spaß machen würden.
Ein Paradebeispiel, das mich nachts schweißgebadet aufwachen lässt: ich suche nach einem Auftrag, hab schon einige Zeit nichts wirklich Lukratives gehabt, sondern mich gerade so durchgebissen und bekomme dann das Angebot, eine komplette Tour für fürstliche Entlohnung zu fotografieren, während parallel zu diesem Termin eine andere Tour meiner Lieblingsband gerade läuft. Das, was sich bezahlt machen würde, wäre eine Tour der Wildecker Herzbuben...
Würde mir das heute passieren, könnte ich mit gutem Gewissen absagen, denn das, was ich zum Leben brauche, bekomme ich durch meinen Job in die Kasse. Als Profi dagegen wäre ich davon abhängig, müsste professionell auftreten und das Ding auch durchziehen, während ich mir heute die Hände auf die Ohren legen und schreiend wegrennen würde ;)
... Das, was sich bezahlt machen würde, wäre eine Tour der Wildecker Herzbuben...
...
Ganz professionell sehen. Richtig gute Ohrstöpsel kaufen und Bilder machen.
Rainer
Die Tour der Lieblingsband wäre aber trotzdem weg.
konzertpix.de
30.06.2014, 19:14
Eben. Jörg hat es erfasst ;)
Wenn Du so gut bist, dass Du Dir Deine Aufträge aussuchen kannst, dann tue es.
Ansonsten solltest Du glücklich sein, dass die Wildecker Herzbubem Dich haben wollen und alles dafür tun, dass Du den Auftrag professionell abwickelst. Es sollte selbstverständlich sein zwischen dem eigenen Geschmack/Vergnügen und den Erfordernissen des Berufs trennen zu können.
Rainer
VIENNA-IMAGES
30.06.2014, 19:39
Eigenartige Ansicht von den Begriffen Profi und Amateur :shock:
Ich erwarte von einem Profi (Fotografen) eine Ausbildung oder formale Qualifikation Prüfung oder Zulassung, von einem Amateur (Liebhaber) erwarte ich keine Ausbildung oder Zulassung. Da gibt es ja noch das Wort Semi-Professionell :shock:
Dies alles sagt aber nix über die Qualität der Ergebnisse aus.
Lustig ist ja wie Sony seine Kameras auf der Homepage einteilt.
Kameras für Gelegentliche Aufnahmen
Kameras für Erfahrene Hobbyfotografen
Kameras mit Expertenfunktionen :crazy:bin ich dann Profi wenn ich diese Kaufe:lol:
Canon ist ähnlich
EOS für Einsteiger
EOS für Foto-Begeisterte
EOS für Profis
meine Meinung :roll:
screwdriver
30.06.2014, 19:59
Eigenartige Ansicht von den Begriffen Profi und Amateur :shock:
Ich erwarte von einem Profi (Fotografen) eine Ausbildung oder formale Qualifikation Prüfung oder Zulassung,
Es gibt ja den Beruf des Fotografen, und da auch den Meister.
Trotzdem ist "Fotograf" als Tätigkeit und Gewerbe nicht geschützt.
JEDER darf ein Gewerbe als Fotograf anmelden und ausüben.
von einem Amateur (Liebhaber) erwarte ich keine Ausbildung oder Zulassung. Da gibt es ja noch das Wort Semi-Professionell :shock:
Einer weiteren Zulassung als Fotograf bedarf es nicht.
Es gibt eine Menge hervorragende Autodidakten, die manchem Fotografen mit Meisterbrief was vormachen.
Dies alles sagt aber nix über die Qualität der Ergebnisse aus.
Eben.
Professionelle Fotografen sind qua Definition solche, die im Wesentlichen(!) ihren Lebensunterhalt mit der Fotografie verdienen - und somit oft ganz anderen Sachzwängen unterliegen.
konzertpix.de
30.06.2014, 20:05
Ansonsten solltest Du glücklich sein, dass die Wildecker Herzbubem Dich haben wollen und alles dafür tun, dass Du den Auftrag professionell abwickelst. Es sollte selbstverständlich sein zwischen dem eigenen Geschmack/Vergnügen und den Erfordernissen des Berufs trennen zu können.
Ich sprach von einem Traum und im Konjunktiv. Weder kann ich mir meine Aufträge, die lukrativ wären, aussuchen (das sind genau Null), noch wollen mich die Wildecker Herzbuben ;)
Schon klar, Rainer. Eigentlich wollte ich Dir ja auch gar nicht widersprechen. Aber die "Wildecker-Herzbuben-Vorlage" konnte ich einfach nicht ungenutzt lassen. Ich würde Dir diese Tour von "Herzen" gönnen ... :P ... und Du kämest bestimmt als begeisterter Fan zurück ...
Rainer
About Schmidt
30.06.2014, 20:41
Ich finde einfach die Unterteilung falsch.
Meines Erachtens müsste es Berufs- und Amateurfotograf lauten. In beiden Fällen gibt es Profis und Nieten.
Ein Berufsfotograf ist jemand, der sein Geld mit der Fotografie verdient. Das macht aus ihm jedoch nicht automatisch ein Profi.
Umgekehrt kann ein Amateurfotograf sehr professionelle Ergebnisse liefern.
Und weiter, ich möchte in der heutigen Zeit mein Geld nicht mit Fotografie verdienen. In den letzten Jahren habe ich bei einigen Bekannten runde Geburtstage, Kommunionen und auch die ein oder andere Hochzeit fotografiert. Mit den Ergebnissen waren alle Beteiligten rundum zufrieden, sogar ich, und das soll was heißen. ;)
Spaß gemacht hat es mir allerdings nicht wirklich, weil ich einfach nicht der Fotograf für so was bin. Sobald man fotografieren muss, was mir nicht gefällt, dann, wann man es von mir verlangt, so wie es mir widerstrebt, verliert man schnell das Interesse.
Da bleibe ich lieber der Nur-amateur, fotografiere was mir gefällt, wann es mir gefällt, wie es mir gefällt und wenn ich damit anderen auch noch eine Freude machen kann und man ein positives Feedback bekommt, ist das mehr wert als aller Lohn der Welt. Denn nur so bleibt einem die Freude am Hobby erhalten.
Beruf als Berufung zu sehen, das habe ich noch selten bei einem Berufsfotografen erlebt.
Gruß Wolfgang
Ein Berufsfotograf ist jemand, der sein Geld mit der Fotografie verdient. Das macht aus ihm jedoch nicht automatisch ein Profi.
Doch, genau das macht es. Das ist nämlich die Definition von Profi (http://de.wikipedia.org/wiki/Profi).
Was aber nicht unbedingt heißt, dass ein Profi seine Tätigkeit auch professionell ausübt. ;)
About Schmidt
30.06.2014, 21:04
Doch, genau das macht es. Das ist nämlich die Definition von Profi (http://de.wikipedia.org/wiki/Profi).
Was aber nicht unbedingt heißt, dass ein Profi seine Tätigkeit auch professionell ausübt. ;)
Oder so :top:
konzertpix.de
30.06.2014, 21:28
Schon klar, Rainer. Eigentlich wollte ich Dir ja auch gar nicht widersprechen. Aber die "Wildecker-Herzbuben-Vorlage" konnte ich einfach nicht ungenutzt lassen. Ich würde Dir diese Tour von "Herzen" gönnen ... :P ... und Du kämest bestimmt als begeisterter Fan zurück ...
Rainer
:top::crazy::)
Beim Profi muss ich festhalten, dass dieser Disziplin und Geduld mitbringen muss, damit er seinen Ruf behält. Auch die Tagesverfassung spielt natürlich mit.
Ich schaue den Berufsfotografen gerne über die Schulter. Beneiden tue ich sie nicht.
Ich bin davon überzeugt, dass viele Hobbyfotografen sogar ambitionierter an einen Fotoauftrag herangehen, als "abgebrühte" Berufsfotografen. Auch die Ergebnisse mögen besser sein.
Wenn man aber vom Hobbyfotograf zum zeitweisen Profi befördert wird, dann merkt man schnell, was da für eine Arbeit dahinter steht, vor allem, wenn sich der Auftrag über Tage erstreckt (zB.: Sport).
Neonsquare
01.07.2014, 03:47
Das Thema Profi vs. Amateur ist einfach ein uraltes Steckenpferd in Fotoforen. Dabei hat es zu 99,99% überhaupt nichts mit Profis im Sinne von Berufsfotografen oder Amateuren im Sinne von Hobbyisten zu tun.
Eigentlich geht es im Großteil dieser Diskussionen um Anspruch und Anforderungen. Oft geht es darum ob eine Ausrüstung, Zubehörteil oder Software "professionellen Anforderungen/Ansprüchen" genügt. Gemeint ist damit eigentlich:
1) Robust, dauerhaft
Also z.B. Für eine große Zahl an Bildern ausgelegt und geeignet für z.B. Tägliche Verwendung. Den Widrigkeiten des Alltags trotzend.
2) Ausreichende Qualität
Also die Möglichkeit damit Werke zu produzieren, die von kommerziellen, hochwertigen Werken nicht zu unterscheiden sind.
3) Image
Auch das Image des Nutzers kann eine Rolle spielen. Trägt das Werkzeug dazu bei von Laien eher ernst genommen zu werden?
4) Adaptiv, Konfigurierbar
Die Werkzeuge sollten sich auf konkrete Anforderungen optimieren und einstellen lassen können.
Das sind letztlich Anforderungen, wie sie für viele beruflichen Fotografen notwendig sind. Das heißt jedoch noch lange nicht, dass berufliche Nutzung die einzige Legitimitation dafür ist: auch Amateure können im Rahmen ihrer Freizeittätigkeit genau die gleichen Anforderungen haben.
Neben dem Zubehör ist die Befähigung ein weiterer Aspekt, der gerne damit verbunden wird. Auch hier ist Kausalität und Wirkung anders als üblicherweise verwendet: es gibt viele hochbegabte Amateure und es gibt grottenschlechte "Profis".
Üblicherweise versteht man unter einem "Profi" einen Berufsfotografen. Oft kommt dabei aber "Duck-Typing" (Informatikbegriff) zum Einsatz: wenn er aussieht und quakt wie ein Profi, dann ist er ein Profi. Das trifft natürlich auf den gut ausgerüsteten Hobbyfotografen bei laienhafter Sicht genauso zu.
Kurz: in den meisten Fällen geht es bei diesen Begriffen um schlichte Aufwertungen oder Abwertungen ohne die wahrgenommenen Anforderungen überhaupt zu erwähnen.
Ich finde, dass die meisten Diskussionen nutzlos werden, sobald mit Profi/Amateur argumentiert wird, statt sich mit realen Ansprüchen zu befassen.
Wenn ich im Wasser bin ohne unter zu gehen, bin ich ein Schwimmer. Ob Mark Spitz oder mit Schwimmflügeln sind dann doch nur noch graduelle Unterschiede. Soll heißen, egal ob mit der Kompakten auf der Familienfeier oder Produktfotografie für Nestlé: Wenn ich fotografiere, bin ich Fotograf.
Der Mensch ist halt ein Herdentier, ohne Gruppenbildung scheint es nicht zu gehen, So grenzt man sich als Amateur / Profi ab. Und das geht bei den Amateuren ja noch weiter (bei den Profis / Berufsfotografen weisst ich es nicht) mit der Kastenbildung: Da sind die Kompaktknips-Parias, die APSC-Biedermänner und die VF-Aristokraten.
Ich kann heute mit "Media-Markt-Massen-Technik" Bilder schießen, da hatte ich früher schlechtere Mittelformatdias zum Scannen für Bildbände.
Am Ende zählt doch das Bild und ob es den Zweck dem es dienen soll, erfüllt: Der Kunde zahlt die Rechnung, Oma freut sich über das Enkelchen, das Bild an der Wohnzimmerwand oder der erste Platz im Wettbewerb. Egal ob mit dem Handy oder der Hasselblad.
Und in der Wahrnehmung unbeteiligter Spaziergänger ist man mit Stativ und Wechselobjektiv ja schon "Profi". Wer drauf Wert legt...
Gruss
Michael
guenter_w
01.07.2014, 07:58
Primitiv-Differenzierung:
Der Profi weiß, was er tut und warum er es genau so und nicht anders tut, der Amateur "darf" alles!
Da bin ich mir bei so manchem Klempner oder Elektriker aber nicht so sicher
duncan.blues
01.07.2014, 23:25
Lustig ist ja wie Sony seine Kameras auf der Homepage einteilt.
Kameras für Gelegentliche Aufnahmen
Kameras für Erfahrene Hobbyfotografen
Kameras mit Expertenfunktionen :crazy:bin ich dann Profi wenn ich diese Kaufe:lol:
Eigentlich finde ich die Einteilung von Sony sinnvoller als die von Canon.
Es hängt nicht vom Funktionsumfang der Kamera ab, ob jemand sie professionell oder als Amateur einsetzt.
Professionelle Fotografen sind qua Definition solche, die im Wesentlichen(!) ihren Lebensunterhalt mit der Fotografie verdienen
Genau.
Ich finde einfach die Unterteilung falsch.
Meines Erachtens müsste es Berufs- und Amateurfotograf lauten. In beiden Fällen gibt es Profis und Nieten.
Ein Berufsfotograf ist jemand, der sein Geld mit der Fotografie verdient. Das macht aus ihm jedoch nicht automatisch ein Profi.
Umgekehrt kann ein Amateurfotograf sehr professionelle Ergebnisse liefern.
Nein, "professionell" hat im Sinne des Wortes nichts mit der Qualität der Arbeit zu tun (auch wenn das natürlich der Idealfall wäre, wenn das zusammefiele), sondern damit, dass jemand etwas als Profession (von lateinisch professio „Bekenntnis/Gewerbe/Beruf“) ausübt.
Was du wohl eigentlich meinst, ist ein Experte: Eine Person, die über überdurchschnittlich umfangreiches Wissen auf einem Fachgebiet verfügt.
Deshalb sind halt bei Sony die Top Geräte keine Profi Geräte (denn man kann sie ja sehr wohl auch nur für's Hobby einsetzen), sondern Geräte mit Expertenfunktionen - Funktionen, die Personen nutzen können/wollen, die über das entsprechende Fachwissen verfügen.
Ich persönlich bin übrigens froh, die Fotografie nicht professionell (d.h. beruflich) einzusetzen. Ich habe bereits ein anderes meiner Hobbies (EDV) zu meinem Beruf gemacht und stelle zunehmend fest, dass mir privat immer öfter die Lust zu Dingen am Computer fehlt, die ich früher gern gemacht habe.
Ich bin jedenfalls in der Fotografie weder Profi (zum Glück) noch Experte (leider), sondern nur ambitionierter Hobbyfotograf. Alle "Expertenfunktionen" meines Equipments werde ich wohl nie vollständig ausschöpfen können, aber wie schon anderenorts geschrieben wurde: Mit teurem Equipment macht es mehr Spaß, schlechte Fotos zu machen. :twisted: