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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Objektivgüte und AF-Qualität


dey
22.05.2014, 09:16
Hi,

mir erscheint es jetzt erst mal selbstverständlich, aber bei allen AF-Diskussionen wird nie darauf hingewiesen. Es geht immer nur um schnelle treffsichere Objektive allgemein.

Da bei A-Mount ja immer mit Offenblende fokussiert wird dürfte doch die Schärfe eines Objektivs bei Offenblende für die AF-Qualität von essentieller Bedeutung sein.

Das würde auch erklären, warum mein 16105 das treffsicherste Objektiv ist.

bydey

Gepard
22.05.2014, 23:02
Ja sicher spielt das eine Rolle. Besonders wenn du nicht den zentralen Sensor nimmst, sondern einen am Rand.

erik
23.05.2014, 20:36
Das würde auch erklären, warum mein 16105 das treffsicherste Objektiv ist.

bydey

Weil das 16105 so ein unglaublich scharfes Objektiv ist? :roll:

e.

-Pu
23.05.2014, 20:56
ich hab das thema schon mal angeschnitten.
Da gings drum dass die A7 Kameras scheinbar mit "arbeitsblende" fokusieren.
Mein gedankengang war ebenso dass es ggf. mit der höheren schärfe zu tun hat.
natürlich nur möglich wenn genügend licht vorhanden ist.

wus
23.05.2014, 21:10
Da bei A-Mount ja immer mit Offenblende fokussiert wird dürfte doch die Schärfe eines Objektivs bei Offenblende für die AF-Qualität von essentieller Bedeutung sein.Wie schon des öfteren erklärt wurde - zuletzt auch wieder im Zusammenhang mit der A77 II und ihren weit verstreuten AF-Punkten - braucht der AF eine Mindestlichtstärke um arbeiten zu können. Es geht darum dass 2 (oder mehrere Paare) von Lichtstrahlen durch verschiedene Stellen im Objektiv über die diversen Spiegel und AF Hilfslinsen auf die AF-Sensoren fallen. Mit sich schließender Blende müsste der Abstand dieser zum Fokussieren verwendeter Lichtstrahlen entsprechend kleiner werden, und damit reduziert sich aus rein geometrischen Gründen die Präzision mit der der AF arbeiten kann. Die "Grundschärfe" des verwendeten Objektivs spielt da eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Das würde auch erklären, warum mein 16105 das treffsicherste Objektiv ist.Mir erklärt "es" das nicht, könntest Du bitte verdeutlich was Du damit meinst?

natürlich nur möglich wenn genügend licht vorhanden ist.Bei der A7 arbeitet der AF ja mit Sensorpixeln, ich denke daher kann man davon ausgehen dass immer genügend Licht vorhanden ist - jedenfalls solange genügend Licht zum Fotografieren vorhanden ist.

dey
23.05.2014, 21:35
Hi wus.
Nach deiner These müßten meine beiden lichstarken Objektive, 28/2 und 50/1.7 meine besten Objektive bezüglich AF-Qualität sein. Sind aber nicht. Auch nicht wenn F4 gewählt.
Sie beide sind nicht besonders offenblendenscharf.
Das 16105 hat eine hervorragende Schärfe bei Offenblende und hat bei ordentlichem die beste Trefferquote. Mit Abstand.
Kann aber auch daran liegen, weil es von Sony ist und am besten mit der A65 harmoniert.

Aber deswegen frage ich ja nach. Mir erscheint es logisch und es passt zu meinen Ergebnissen.
Oder ich liege eben falsch. :?

bydey

wus
23.05.2014, 22:32
Also m.E. haben Offenblendschärfe und AF-Qualität gar nichts miteinander zu tun.

Lichtstarke Festbrennweiten, jedenfalls ältere Designs wie die beiden die Du aufführst, sind bei offener Blende häufig ziemlich weich. Ich habe auch so ein Minolta 50/1.4 und mag es kaum noch verwenden. APS-C-Kameras mit 24 MP stellen schon hohe Ansprüche an die Abbildungsqualität. Man sollte nicht vergessen dass diese Objektive für Vollformat entwickelt wurden und für Filme deren Auflösung irgendwas in der Größenordnung von 5 bis 10 MP entsprach - auf Vollformat wohlgemerkt. Und für einen Markt wo 400 DM - so viel kostete vielleicht etwa so viel waren wie heute 800 Euro.

Wenn Du die AF-Qualität - seine Treffsicherheit - ermitteln willst und Dich nicht von der Unschärfe der Objektive bei offener Blende in die Irre führen lassen willst dann solltest Du das bei einer Blende machen wo das Objektiv seine besten Ergebnisse hinsichtlich Schärfe erreicht, was an APS-C-Kameras meist in der Gegend von 5,6 bis 8 liegt. Der AF arbeitet ja generell bei offener Blende, somit wird sichergestellt dass er die besten Arbeitsbedingungen vorfindet. Erst beim Auslösen blendet die Kamera das Objektiv ab, damit erreicht das Objektiv dann die beste Schärfe. Ich habe mein Minolta 50/1.4 mal gezielt mit dem 16-80Z verglichen (auf Stativ, ohne SSS, manuell mit Hilfe der elektronischen Sucherlupe in der maximalen Vergrößerung scharfgestellt), es erreicht erst bei Blende 8 die gleiche Schärfe wie mein 16-80Z. Bei größeren Blenden ist das Zeiss schärfer, und das obwohl es ein 5-fach-Zoom ist.

Dagegen ist mir noch nie aufgefallen dass der AF mit dem 50er Minolta schlecht funktioniert hätte, ganz im Gegensatz zu meinen neueren, superscharfen aber nicht so lichtstarken Objektiven, namentlich dem 70-400G!

Nachdem diese älteren lichtstarken Objektive mit den heutigen hochauflösenden Kameras einfach keine akzeptablen Ergebnisse bringen sind in der jüngsten Vergangenheit ein paar neue, wirklich deutlich bessere Designs von verschiedenen Herstellern rausgekommen, aber die sind halt auch um ein vielfaches teuerer, und auch deutlich größer.

Das 16-105 ist auch neueren Datums, und auf APS-C gerechnet. Billig ist es auch nicht, wenn auch nicht ganz so teuer wie das Zeiss.

mick232
24.05.2014, 01:40
Also m.E. haben Offenblendschärfe und AF-Qualität gar nichts miteinander zu tun.

Mangelnde Offenblendschärfe bedeutet, daß optische Aberrationen aller Art vorhanden sind. Diese wiederum führen dazu, daß Lichtstrahlen nicht dort landen, wo sie landen sollen und dies betrifft Randstrahlen stärker als die im Zentrum. Daher wird das Objektiv ja durch Abblenden schärfer, weil die Randstrahlen verdeckt werden.

Der PDAF verwendet prinzipbedingt Lichtstrahlen abseits des Zentrums. Die Güte des Objektivs abseits des Zentrums spielt also eine wesentliche Rolle. Wenn Kontrastkanten, die der PDAF benötigt, verschwimmen, dann kann er nicht so genau arbeiten wie bei sauberen Kanten.

Die Aussagen, daß das 50/1.4 hinsichtlich AF sehr zuverlässig ist und die, daß es von einem Zoom hinsichtlich Schärfe bis zu F/8 übertroffen wird, halte ich im übrigen für sehr interessant. Bekanntlich ist das 50/1.4 zwar problematisch hinsichtlich AF (Fokus-Shift), zählt aber schon ab F/2.8 bis F/4 zu den auflösungsstärksten Objektiven wie diverese Tests beweisen.

erik
27.05.2014, 20:26
Das 16105 hat eine hervorragende Schärfe bei Offenblende und hat bei ordentlichem die beste Trefferquote. Mit Abstand.

Das 16015 ist mir damals an der A700 nicht so positiv aufgefallen. Deshalb war mein Kommentar weiter oben auch etwas sarkastisch gemeint gewesen. Das 16105 ist IMHO ein sehr praktisches Objektiv, weil es einen sehr interessanten (und großen) Brennweitenbereich abdeckt, aber besonders scharf finde ich es mittlerweile nicht mehr. Nachdem ich jetzt schon lange das Tamron 2,8/28-70 (ein wirklich erstaunlich gutes Zoom) an der A850 einsetze, schauert es mich öfters ein wenig, wenn ich mir nochmal ältere (Offenblende-)Bilder des 16105 ansehe.

Können deine Beobachtungen vielleicht auch daher rühren, dass die A65 keinen Micro-AF-Adjust bietet und das 16105 einfach (zufällig) besser mit der Kamera harmoniert? Oder im Gegensatz zum 50er keinen Fokusshift aufweist?

dey
27.05.2014, 21:23
Können deine Beobachtungen vielleicht auch daher rühren, dass die A65 keinen Micro-AF-Adjust bietet und das 16105 einfach (zufällig) besser mit der Kamera harmoniert? Oder im Gegensatz zum 50er keinen Fokusshift aufweist?

Defintiv!
Ich habe auch nicht etwas behauptet, sondern gefragt und zu meiner Frage meine eigenen Überlegungen hinzugegeben.
Bis jetzt befriedigen mich weder die Antworten noch die nicht vorhandene Diskussion.

bydey

Tikal
28.05.2014, 11:23
Hallo dey. Ich habe zwar kein f/1.4 er, aber immerhin 2 x f/1.8 er. Ich war auch gerne mal mit so einer Festbrennweite alleine unterwegs oder auch mal mit verschiedensten Zooms. Bisher kann ich deine Beobachtung an meiner A65 nicht bestätigen, obwohl ich bereits dieselben Grundgedanken hatte und darauf geachtet habe. Ich habe aber kein Minolta lichtstarkes Objektiv. Das einzige Minolta welches ich habe, ist das 35-70mm f/4.0.