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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildkritik von Profis...


konzertpix.de
29.04.2014, 12:41
Hallo, zusammen,

ich war hart dran, diesen Link hier auf die Bildkritik von Steffen Böttcher ("Stilpirat") und seinem Freund Paul Ripke direkt im Bilderrahmen zu posten, hab mich dann aber doch zum Café durchgerungen. Der Thread wäre ohnehin hierhin verschoben worden, weil ich kein Bild hinzugefügt hätte.

Der Link zum Artikel mit dem Youtube-Video: http://www.stilpirat.de/bildkritik-mit-paul-ripke-und-mir/

Damit ihr nicht jetzt gleich die 45 Minuten anschauen müsst, um meine Begeisterung für den Link zu verstehen: die beiden haben einen Aufruf bei Facebook gemacht, um Leute zu motivieren, ihre Bilder der gnadenlosen Kritik der beiden zu stellen. Also das, was hier eigentlich im Bilderrahmen stattfinden sollte. Das ganze beginnt dann mit einem Bild eines Elefanten im Zoo, das beide schon zigtausendmal gesehen haben und einfach nur aus klar definierten Gründen zur Seite legen.

Man lernt im Rahmen der Kommentare der beiden sehr viel für seine eigene Art, Bilder zu fotografieren. Die beiden kritisieren mal, dass das Motiv ausgelutscht sei, dann wieder, dass das zwar toll anzusehen sei, aber das Bild an sich keine Geschichte erzähle, und dann loben die beiden eine Serie von Bildern, die allesamt ähnlich im dokumentarischen Stil gestellt fotografiert sind, aber in der Summe eben doch ein Gesamtbild mitsamt Story ergeben usw.

Leider habe ich es selber noch nicht geschafft, mir das komplette Video anzuschauen (ich hatte zu viel vom Wochenende noch vor mir), aber werde das dieser Abende unbedingt nachholen.

Würden diese Tipps von Leuten wie mir oder vielen anderen berücksichtigt werden, würden wir schnell viel weniger, dafür um Längen bessere Bilder zu sehen bekommen. Und nein, zu den besseren Bildern gehören imho auch nicht die auf perfekt getrimmten Bilder von Fritzchen, denn auch bei denen würde ich mit den Worten von Steffen und Paul sagen "mir erzählt dieses perfekte Bild hier leider keine Geschichte, den Wagen hab ich schon tausendmal vorher so fotografiert gesehen - vielleicht nicht so perfekt, aber ähnlich wie hier, ohne eine Story zu erzählen"

Schaut euch das Video mal an - es lohnt sich, mal die Augen geöffnet zu bekommen!

iMap
29.04.2014, 17:57
:top: Danke fürs teilen.

meshua
29.04.2014, 19:25
"Ein schlechtes Bild ohne Inhalt/Aussage wird auch in der Post' kein Gutes!" So siebe ich meine Bilder noch in der Kamera durch - ist sehr effektiv!

Ansonsten ein unterhaltsames Video :D

Grüße, meshua

jhagman
29.04.2014, 19:28
[I]"Ein schlechtes Bild ohne Inhalt/Aussage wird auch in der Post' kein Gutes!

Grüße, meshua

Ja. Das dachte ich mir auch. Es nutzt die verrückteste Nacharbeit nix wenns von vorn herein schon nix taugt.


Ich steig jetzt doch um auf Hallenhalma

screwdriver
29.04.2014, 19:58
Schaut euch das Video mal an - es lohnt sich, mal die Augen geöffnet zu bekommen!
Die Session ist ja echt anregend. Aber wer zum Henker hat das Video verbrochen?
Die ständige Spiegelung auf dem Tabelt-PC. :cry: Und dann unterhalten die Beiden sich ständig über Bilder, die der Videogucker gar nicht erst zu sehen bekommt. :flop:

Irmi
29.04.2014, 20:03
Das hab ich auch gedacht. Ich hab dann nur noch zugehört beim aufräumen ;)

Aber muß den jedes Bild etwas aussagen, eine Geschichte erzählen?
Darf es nicht auch einfach nur schön sein?
Die Kinderbilder aus Afrika fand ich jedenfalls schön, viel natürlicher, als die gestellten Porträts aus Ghana.

jhagman
29.04.2014, 20:12
Ich mach ja in erster Linie Bilder für mich.Und da hab ich zu jeder Aufnahme einen Bezug.
Schwierig wird das im Regelfall dann wenn es Fremde anschauen und darin etwas sehen sollen.
Da ich aber im Normallfall nicht für andere Aufnehme stört es mich nicht sonderlich das meine Bilder keine Geschichte erzählen. Wenn ich das aber so anschau muß ich für mich feststellen das ich da wohl noch weit von weg bin mit meinen Aufnahmen etwas zu erzählen.
Aber Irmi kann ich da zustimmen. Schöne Bilder von egal was finde ich genauso nett.
Es kommt ja auch darauf an was für einen Anspruch ich an dem habe was ich da ablichte.

usch
29.04.2014, 20:28
Das ganze beginnt dann mit einem Bild eines Elefanten im Zoo, das beide schon zigtausendmal gesehen haben und einfach nur aus klar definierten Gründen zur Seite legen.
Und was sagt mir das jetzt? Soll ich den Elefanten dann lieber nicht fotografieren, sondern stattdessen eine der zigtausend fertigen Ansichtskarten kaufen?

Robert Auer
29.04.2014, 20:45
Die Session ist ja echt anregend. Aber wer zum Henker hat das Video verbrochen?
Die ständige Spiegelung auf dem Tabelt-PC. :cry: Und dann unterhalten die Beiden sich ständig über Bilder, die der Videogucker gar nicht erst zu sehen bekommt. :flop:

Genau so isses! Und wer sagt den Profis, dass sie damit wie Gringos rüber kommen?:crazy:

screwdriver
29.04.2014, 20:54
Und was sagt mir das jetzt? Soll ich den Elefanten dann lieber nicht fotografieren, sondern stattdessen eine der zigtausend fertigen Ansichtskarten kaufen?

Als Einzelbild ist das ja wirklich nicht sooo spannend.
Das Bild würde es sogar hier im Forum wohl kaum in die Ausstellung schaffen.
Aber als Foto im Kontext mit anderen Bildern des Zoobesuchs hat das aber sicher seine Berechtigung und auch (s)eine Geschichte.

Das Bild eines aufgeregten Elefantenbullen in freier Natur, der auf den Fotografen zustürmt, hat da sicher eine ganz andere Qualität.

Einigen Bildern, die der Eine oder Andere "ganz toll" oder mindestens "okay" fand weil zufällig ein persönlicher Bezug zum Thema oder zum Fotografen vorhanden war, konnte ich nichts abgewinnen.
Andere Bilder, die "abgetan" wurden, weil für Beide ad hok(!) "keine Geschichte erkennbar" war, wurden sicher sehr oberflächlich bewertet. In machen dieser Bilder sah ich hingegen sofort(!) eine Geschichte.

Evtl. waren die mit der Bilderflut auch schon etwas überfordert wegen Reizüberflutung. :lol:

Fazit:
Ein paar nützliche Informationen sind sicher im Video enthalten. Für einen allgemeingültigen Massstab ist es mir aber zu subjektiv geprägt. Aber das darf es in einem Blog auch sein.

screwdriver
29.04.2014, 20:58
Und wer sagt den Profis, dass sie damit wie Gringos rüber kommen?:crazy:

Du!?

Jedenfalls haben die Beiden, vor meinem Beitrag hier, einen fast wortgleichen Kommentar von mir bekommen.

Robert Auer
29.04.2014, 21:14
Soeben erledigt!

konzertpix.de
29.04.2014, 21:19
Sorry, dass ich das heute Mittag gepostet hatte, ohne mich weiter daran beteiligen zu können - die Arbeit rief leider, wie so oft...

Immerhin hat das bereits einen positiven Nebeneffekt für euch. Ihr braucht euch nicht meine eher nichtssagenden Bilder von Besuchern, Tänzerinnen oder Bands vom letzten Wochenende anschauen. Die sind vielleicht technisch besser als bisher gewohnt geworden, aber für sich betrachtet erzählen sie tatsächlich in den wenigsten Fällen eine Geschichte. Erst im Gesamt-Zusammenhang kommt so etwas ähnliches wie eine Story zusammen. Die Gesamtheit wiederum kann ich hier nicht nochmals zeigen, also lass ich es lieber ;)

Ich gehe aktuell doch anders an meine Bilder, die ich außerhalb meiner vier Wände zeige, heran und bin noch selektiver als bisher. Tut mir vielleicht ganz gut :oops:

screwdriver
29.04.2014, 21:35
Sorry, dass ich das heute Mittag gepostet hatte, ohne mich weiter daran beteiligen zu können - die Arbeit rief leider, wie so oft..

Die Diskussion ist doch gerade erst losgegangen ;)

Meine Bilder vom Samstag sind schon auf FB und mit der Band "geteilt". Und - wie schlimm :lol: - auf FB nur mit Wasserzeichen...

Heute muss/ will ich noch den Bericht dazu fertig machen...

usch
29.04.2014, 21:44
"Wie kriege ich ein Bild in die Ausstellung" ist aber ein ganz anders Thema als "Wie mache ich bessere Fotos". Natürlich zieht ein tibetanischer Mönch schon alleine durch den Exotenbonus mehr als ein deutscher Schützenkönig und ein Adler im Horst mehr als eine Ente im Park. Wenn ich aber nun mal z.B. gerade keinen freilebenden Elefantenbullen in Afrika zur Hand habe, aber trotzdem einen Elefanten fotografieren möchte – ist der ultimative Rat dann wirklich "vergiß es"?

konzertpix.de
29.04.2014, 21:50
Gewiss nicht. Aber ein herausragendes Bild, bei dem alles passt, wird es ziemlich sicher nicht werden.

Ich fotografiere neben meinem Faible für Konzerte auch sehr gerne Landschaften, meist in der Heimat, aber immer wieder auch mal weit weg in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien. Die Bilder gefallen mir persönlich recht oft richtig gut, ich hab mir sogar einen Ordner angelegt, in dem neben Konzertbildern auch solche ihren Platz finden, um regelmäßig das Hintergrundbild zu wechseln. Trotzdem sind die wenigsten davon hier oder an anderer Stelle zu sehen, nicht einmal bei mir auf der Homepage. Weil sie zwar nett anzusehen sind und mich an meine Ausflüge erinnern, jemand anderes aber wahrscheinlich am ehesten zur Bemerkung "schönes Bild" animieren dürften.

Schön anzusehen, aber auch schon hundertmal gesehen...

dey
29.04.2014, 22:04
Na, ich denke wir hätten dafür kein Video gebraucht. Sondern nur die jahrealte Message von gpo verinnerlichen müssen: musst du es erklären taugt das Bild nix.

Wobei ich nicht glaube, dass es auf alle Bilder zutrifft. Wer weiss denn, wie lange über Klassiker diskutiert wurde, bis sie Anerkennung fanden.

bydey

Günni
29.04.2014, 22:31
Hallo Zusammen,

Ich denke, man so eine Beurteilung immer unter mehreren Aspekten sehen:
Meine Katze, mein Hund, meine Kinder, fuer den jeweiligen Betrachter voellig belanglos, es wird vllt eine Geschichte erzaehlt, fuer mich aber unheimlich wichtig.
Bilder, die aus der o.g Kategorie stammen koennen, die ich in einem Fotoforum einstelle, um anhand der Kritiken mich zu entwickeln.
Bilder, die ich zu Fotowettbewerben einschicken sollten,etwas besonderes haben, Emotionen wecken, anderst sein um aus der Masse herauszustechen. Schaut man sich aber manchmal einige e Sieger an, bei mir waeren die in der digitalen Versenkung verschwunden.
Fotografie ist Kunst, und jeder hat seine Vorlieben und bevorzugt eine bestimmte Richtung, denn man hat auch in dem Video gesehen, dass die beiden Herren sich nicht immer einig waren, bei ihren Beurteilungen der Bilder.
Ich bin der Meinung man darf u nd muss als Amateur auch mal " Tante Frieda" Bilder schiessen.
In diesem Sinne, froehliches foten von Hund, Katze Maus, Rockbands, Landschaften, Motorraedern, etc.....:D

meshua
29.04.2014, 22:52
(...)
Aber muß den jedes Bild etwas aussagen, eine Geschichte erzählen?


Ähh, ja - zumindest wäre das schön. Das ist wie:


Pauls Status-Updates auf Facebook vs. Märchen vom Schneewittchen
Tante Frieda's Kreuzfahrtvideo vs. "Up in the Air" (Film)
Portrait eine Fliesenfuge vs. "Das Letzte Abendmahl" von Leonardo


Während das Eine für jemanden persönlich einen Wert hat, ist es für die Allgemeinheit eher von purer Belanglosigkeit. Ich teile gern Dinge mit anderen und was bietet sich da mehr an, als etwas zu erschaffen, was auch Andere interessiert und erfreut. Wie soll man sich sonst weiterentwickeln, wenn die Aufmerksamkeit und das Interesse Anderer fehlt und man somit auch keine konstruktive Kritik erhält?

Der Spruch:

"Expression Beats Perfection!"

hat schon seine Daseinsberechtigung ;)

meshua

lampenschirm
29.04.2014, 23:00
ich knipse für mich basta (ist nur ein Hobby bei mir)......wenns für jemand anderst (auch) irgendwie einen Wert hat/gefällt sofern ich es irgendwo pupliziere solls auch recht sein.......

es kommt doch immer auch drauf an wie man zu etwas eingestellt ist das auf dem Bild zu sehen ist......nebst den ganzen Gestaltungsregeln und Lichttechnischen Gesetzen....Schärfe/ unschärfe

konzertpix.de
29.04.2014, 23:03
Hallo Zusammen,

...
Ich bin der Meinung man darf u nd muss als Amateur auch mal " Tante Frieda" Bilder schiessen.
In diesem Sinne, froehliches foten von Hund, Katze Maus, Rockbands, Landschaften, Motorraedern, etc.....:D

Da bin ich bei dir. Vollkommen. Fotografieren.

Aber muss man das auf Biegen und Brechen den anderen unbedingt unter die Nase halten? Anderen, die damit wirklich nichts anfangen können?

Roland Hank
29.04.2014, 23:10
Natürlich kommt es immer darauf an welche Ansprüche man an sich selbst hat. Wenn man als Fotograf erfolgreich sein möchte, ob jetzt wettbewerbstechnisch oder kommerziell, ist das für mich exakt der richtige Weg.

Das hat mich ganz stark daran erinnert wie wir bei uns im Fotoclub Wettbewerbsbilder besprechen. Ich denke, auch gerade deshalb sind wir so erfolgreich.

Ich sage unseren Leuten immer, überlegt euch vor der Aufnahme einen Bildtitel. Wenn euch nach 10 Sekunden nichts aussagekräftiges einfällt lasst es sein, dann hat die Situation auch keine Aussage (erzählt keine Geschichte). Dann versucht ihr diese Aussage so gut wir möglich im Bild umzusetzen.

Gruß Roland

CB450
29.04.2014, 23:12
Aber muss man das auf Biegen und Brechen den anderen unbedingt unter die Nase halten? Anderen, die damit wirklich nichts anfangen können?

Wer will denn für mich bestimmen womit ich etwas anfangen kann und womit nicht.
Wenn man so einer Doktrin folgen will, haben die zahlreichen Landschafts- und Makroforen keine Daseinsberechtigung.
Lt. der Einschätzung der Kollegen aus dem Video Bilder die alle schon mal gemacht wurden und die keine Geschichte erzählen.
Ich bin für die Vielfalt der Fotografie und das Recht auch mal etwas zu zeigen das es schon tausendmal gab.
Der Ansatz von Stilpirat und Ripke (Sorry, ich musste beide googeln) ist doch schon leicht elitär.
Ich habe mich durch das komplette Video "gequält" und finde da schon interessante Ansätze.
Es wäre allerdings auch schön gewesen, wenn sie den hohen Qualitätsanspruch auch bei der Produktion ihres eigenen Videos angesetzt hätten.
VG,
Peter.

screwdriver
29.04.2014, 23:16
Da bin ich bei dir. Vollkommen. Fotografieren.

Aber muss man das auf Biegen und Brechen den anderen unbedingt unter die Nase halten? Anderen, die damit wirklich nichts anfangen können?


Das "Problem" im Videobeitrag ist ja wohl auch, dass "zeigenswerte" und/ oder "beste" Fotos geschickt werden sollten.

Dafür war die Ausbeute m.E. tatsächlich recht mager.
Besonders auch im Hinblick darauf, dass teilweise ganze Alben verlinkt wurden.

meshua
29.04.2014, 23:30
(...)
Es wäre allerdings auch schön gewesen, wenn sie den hohen Qualitätsanspruch auch bei der Produktion ihres eigenen Videos angesetzt hätten.


Es geht hier wohl eher um Inhalte, als die Ästhetik beider Protagonisten :cool: Was mir allerdings häufig fehlte sind konstruktive Vorschlage der Beiden: Da wird gesagt, dass man es hätte besser machen können. Konkrete Vorschläge bleiben jedoch leider aus. Schade.

meshua

WernerM
30.04.2014, 05:54
Ich frage mich gerade wie kann eine Landschaft eine Blume eine Geschichte erzählen? Gerade bei Blumen wähle ich für mich den Weg dicht ran, wenig Hintergrund, rausstellen und intensive Färben. Das weckt dann ggf. beim Betrachter Emotionen, aber eine Geschichte? Gut finde ich die Bereits genannten Ansätze in Richtung "ein Bild muss sich selbst erklären".

screwdriver
30.04.2014, 11:08
[QUOTE=meshua;1577001]Konkrete Vorschläge bleiben jedoch leider aus. Schade./QUOTE]

Die bekommt man dann sicherlich bei teuer zu bezahlenden Workshops., :roll:

CB450
30.04.2014, 11:28
Es geht hier wohl eher um Inhalte, als die Ästhetik beider Protagonisten :cool:

Mir geht es nicht um die Protagonisten sondern um die handwerklichen Mängel des Videos, die Screwdriver schon angesprochen hat.

Die ständige Spiegelung auf dem Tabelt-PC. :cry: Und dann unterhalten die Beiden sich ständig über Bilder, die der Videogucker gar nicht erst zu sehen bekommt. :flop:

mrrondi
30.04.2014, 11:33
Wunderbar die beiden oder ?
Verkaufen sich einwandfrei.
Wohl nicht nur beim Video ;-)

Wann kommt endlich das erste Bild was mich überrascht ? was anders ist ?

Und dann kommt es und es ist wohl ne Fotomontage :-) Hat ihn das überrascht ?
Was zu sehen was wohl nicht "normal" ist.

Das Video zeigt einfach eines - du musst dich gut verkaufen - thats it.

Mehr machen die beiden da gar nicht :-)

Anthem
30.04.2014, 11:39
Der Ansatz „ein Bild muss für sich selbst sprechen“ setzt aber auch voraus, dass ein Werk unabhängig von seinem Kontext und der Umgebung in der es gezeigt wird, von jedem verstanden wird. Und das kann doch nicht funktionieren.

Ich erinnere mich an ein Gemälde im Frankfurter Städel, das war einfach nur blau. Dort ist es Kunst, bei der Lackiererei um die Ecke nur grundiert und wartet auf Fertigstellung. Dann gab es ein Sozialexperiment in New York, bei dem ein Geiger an einem Abend auf seiner Stradivari für über 100 Dollar die Karte einen Konzertsaal füllte. Aber am nächsten Tag in der Central Station mit der gleichen Musik auf dem gleichen Instrument nicht mal 40 Dollar in den Hut bekam.

Jetzt kann man das evtl. auf die Akustik schieben, aber ich glaube vielmehr, dass die menschliche Erwartungshaltung dafür verantwortlich ist, wie ein Werk vom Betrachter aufgenommen wird.

Manchmal ist die Kunst an der Kunst auch nur, es zu verkaufen.

Gruss
Michael

Irmi
30.04.2014, 14:15
Eben.
Ist das Kunst, oder kann das weg?

Traumtraegerin
30.04.2014, 18:29
Ich hab mir das Video gestern angesehen und bin froh, das während der Arbeitszeit getan zu haben, anstatt meine Freizeit dafür herzugeben. ;)
Ich kannte die zwei bis gestern nicht, was vielleicht daran liegt, dass ich mir Namen nicht merken kann. In diesem Fall kann ich gut damit leben.

Mir fehlten ebenfalls die "konstruktiven Ideen" zu den meist nur sehr sehr kurz oder gar nicht gezeigten Bildern. Welche spannende Geschichte, bitte schön, erzählt ein nett geschminktes Mädel? Dass sie früh ins Bett gehen musste, da sie schon vor dem Morgengrauen aufgestanden ist, um erstmal durch die Farbtöpfe gezogen zu werden, damit der Typ mit der Kamera sie fein ins rechte Licht rücken kann? Dürfen demnächst nur noch Bilder gezeigt werden, die noch nie gemacht wurden? Jetzt ahne ich, warum so viele Leute auf der Jagd nach dem Yeti sind. :D:D :crazy:

Wenn ich eine Geschichte will, dann lese ich ein Buch mit Buchstaben. Wenn ich Bilder mit einer Geschichte will, lese ich die Zeitung. Und auch da werden die Bilder mit Untertiteln "erklärt".

André 69
30.04.2014, 18:37
@ Sabine,

Danke, so ähnlich geht es mir auch ...
Ich habe glaube ich auch recht häufig "schönes Bild" gehört, glaube ich, ach egal :crazy:

Gruß André

Roland Hank
30.04.2014, 23:26
Oh weh, oh weh ich habe es echt befürchtet, daß das hier so einen Lauf nimmt, dabei steckt in dieser Vorgehensweise so viel Potential.

Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt, keine detaillierte Anleitung in x Schritten. Von da an ist Kreativität gefragt.

Ich glaube so manchen fehlt ein bisschen die Vorstellung wie ihre Bilder auf unbeteiligte Betrachter wirken.

Natürlich kann jeder fotografieren was er will und was ihm Spaß macht, aber fragt euch mal warum das außer dem persönlichen Bekanntenkreis keinen interessiert. Wenn man fotografiert um Erinnerungen zu bewahren, dann hat das auch seine Berechtigung. Diese Video ist für Leute gedacht die Ambitionen haben ein gewisses Level zu überschreiten.

Man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Was die beiden zeigen möchten, ist, das man sich vor der Aufnahme Gedanken über das machen sollte was man zeigen möchte und nicht einfach drauf los knipsen sollte.

Das einzige wo ich nicht zustimmen kann sind die Aufnahmen im Zoo. Ein Wildlife Bild wird nicht besser nur weil es in freier Natur aufgenommen wurde. Das sieht der Betrachter nur wenn im Vorder- oder Hintergrund Unrat zu finden ist, der nicht zur Szenerie passt. Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Natürlich kann man nicht in jedes Bild eine Geschichte packen. Das können durchaus schöne Bilder sein, erfolgreich sind sie dennoch eher selten.

Gruß Roland

ol-inclusive
01.05.2014, 00:21
... Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Gruß Roland

Offtopic:

Na da bin ich ja beruhigt:)

http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=145968

/OT

Ich finde die Idee auch sehr gut , schliesslich ist es auch nicht leicht sich so viele Bilder 3 Stunden lang anzuschauen und zu beurteilen.
Und ich kann mir auch vorstellen , dass man etwas "abgehärteter" und eher knallhart in der Kritik wird wenn man sich ständig mit Fotos beschäftigt...Nur finde ich es dennoch nicht sehr sympathisch wie die beiden es rüberbringen. Für mich zu abgehoben, auch wenn sie teilweise recht haben.

"C'est le ton qui fait la musique" oder wie das heisst:)

Aber die Idee des Videos finde ich super!

Gruss-Olli

usch
01.05.2014, 01:24
Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt
Ja, so wirkt das auf mich auch. Ich will aber vor allen Dingen gute Bilder machen – ob die dann "erfolgreich" sind oder nicht, finde ich eher sekundär. Wettbewerbsfotografie war noch nie mein Ding, und ich muß auch nicht davon leben.

Neonsquare
01.05.2014, 02:36
Puh... schwieriges Thema.

Bei den Fotografien der Bildkritik im Video geht es ja insbesondere um künstlerische Fotografie. Zu Kunst gehört eine Aussage, ein Künstler drückt mit seinen Werken etwas aus. Da bin ich voll und ganz bei den im Video getätigten Aussagen: Urlaubsbilder, "Dokumentation von Zoo-Besuchen" bloßes kopieren anderer Kunstwerke - das hat mit künstlerischer Fotografie nichts zu tun. Ebenso sind Effekthaschereien die breiten Trends folgen nicht unbedingt sinnvoll (genannt wurde "HDR-Look" und aktuell ja sehr beliebt dieser blasse Low-Kontrast-Look, aber im Prinzip auch Bokeh-Porn). Das alleine macht aus einem Foto kein gutes Kunstwerk.

Ein anderer Aspekt ist Werbe- oder Produktfotografie. Da ist nicht viel mit tiefgründiger Story - da geht es um schnöde und direkte Kommunikation. Man möchte gezielt Ideen in die Köpfe der Betrachter pflanzen.

Dokumentarische Fotografie - ist ein weites Feld, welches insbesondere davon lebt einen unverfälschten Blick auf das Motiv zu bieten. Das kann so trocken sein wie eine Immobilie bis hin zu Emotionen auf Events. Sie unterscheiden sich aber definitiv von Erinnerungsfotos, welche ohne die eigene Erfahrung nicht funktionieren.

Natürlich gibt es Überschneidungen - die von Stilpirat und Ripke so gelobten Dokumentarfotos z.B. aus Ghana verstoßen im Prinzip gegen dokumentarische Prinzipien - das wird auch im Video genannt. Die Serie ist eine Mischform aus Dokumentation und Kunst - das ist in der Pressefotografie aber mittlerweile recht beliebt.

Abseits von den "Werken" ist aber auch schon alleine das "Wirken" interessant. Es kann Spaß machen andere Werke nachzuahmen. Es kann Spaß machen einfach technisch perfektionierte Bilder zu machen - auch wenn sie weder in künstlerischer, noch kommunikativer oder dokumentarischer Hinsicht irgendeinen Blumentopf gewinnen. Es kann auch viel Freude bereiten schnöde Erinnerungsfotos anzufertigen und zu betrachten.

Man muss sich bei aller Bildkritik auch schlicht davon lösen, dass nur "Kreativlinge" Bilder korrekt bewerten könnten. Man muss keine Autos bauen können um bestimmte Autos gut oder schlecht zu beurteilen. Man muss kein Musiker sein um bestimmte musikalische Werke gut oder schlecht zu finden. Man muss auch kein Modedesigner sein um gute Mode zu erkennen. Dem Publikum steht jedes Urteil zu - entsprechend kann ich auch am Ende wieder einen Sinn in Effekthascherei sehen: es kommt eben etwas darauf an, wen und was man erreichen will.

Gruß,
[neon]

About Schmidt
01.05.2014, 08:42
Oh weh, oh weh ich habe es echt befürchtet, daß das hier so einen Lauf nimmt, dabei steckt in dieser Vorgehensweise so viel Potential.

Was die beiden hier anpreisen ist eine Philosophie wie man zu erfolgreichen Bildern kommt, keine detaillierte Anleitung in x Schritten. Von da an ist Kreativität gefragt.

Ich glaube so manchen fehlt ein bisschen die Vorstellung wie ihre Bilder auf unbeteiligte Betrachter wirken.

Natürlich kann jeder fotografieren was er will und was ihm Spaß macht, aber fragt euch mal warum das außer dem persönlichen Bekanntenkreis keinen interessiert. Wenn man fotografiert um Erinnerungen zu bewahren, dann hat das auch seine Berechtigung. Diese Video ist für Leute gedacht die Ambitionen haben ein gewisses Level zu überschreiten.

Man muß nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Was die beiden zeigen möchten, ist, das man sich vor der Aufnahme Gedanken über das machen sollte was man zeigen möchte und nicht einfach drauf los knipsen sollte.

Das einzige wo ich nicht zustimmen kann sind die Aufnahmen im Zoo. Ein Wildlife Bild wird nicht besser nur weil es in freier Natur aufgenommen wurde. Das sieht der Betrachter nur wenn im Vorder- oder Hintergrund Unrat zu finden ist, der nicht zur Szenerie passt. Noch besser ist, man macht den Zoo zum Thema, in dem man beispielsweise die Gitter mit dem Tier in den Vordergrund stellt. Dann erzählt das Bild auch wieder eine Geschichte ...

Natürlich kann man nicht in jedes Bild eine Geschichte packen. Das können durchaus schöne Bilder sein, erfolgreich sind sie dennoch eher selten.

Gruß Roland

Hier kann ich dir nur 100% zustimmen.
Für mich ist, der reine Vorgang der Fotografie auch keine Kunst, sondern ein Handwerk. Die eigentliche Kunst ist es, ein Motiv zu sehen und in Szene zu setzen. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, kann praktisch jeder auf den Auslöser drücken. Die Frage ist ja auch, warum Fotografiert man? Will ich Kunst machen/erzeugen. Will ich damit Geld verdienen oder einfach nur aus Spaß an der Freude? Es soll ja auch Angler geben, die kein Fisch essen. ;) Ich habe mich auch schon ertappt, dass ich durch eine Ausstellung gelaufen bin und an vielen Bildern einfach achtlos vorbei gelaufen bin, weil sie mich nicht interessierten. Bei anderen blieb ich länger stehen, als ich bei den Übrigen zusammen verweilt bin. Ich muss ja auch immer fragen, welchen Anspruch stelle ich an mich selbst. Erst letzte Woche habe ich (wieder mal) eine Kommunion Fotografiert. Mit keinem der Bilder war ich so richtig zufrieden. Ganz anders die Eltern der Kommunionkinder. Sie waren alle fasziniert, was ich so gar nicht nachvollziehen konnte. Sei´s drum. Ich habe ihnen eine Freude gemacht und das ist doch Grund genug, sich zu freuen, auch an unserem Hobby, dass man nicht immer so verbissen sehen sollte. ;)

Gruß Wolfgang

cat_on_leaf
01.05.2014, 10:47
Boah, ich habs mir jetzt auch mal angetan.

Die zwei reden viel und sagen wenig.
Dieser ständige Spruch.... Schon zigmillionenmilliarden Mal geht mir dermaßen auf den Senkel. Das mag bei Ihnen so sein, aber bei vielen die Fotografieren ist das nicht so. Nicht jeder der fotografiert schaut sich ständig Bilder an und kauft sich ständig Bildbände!

Bei manchen gebe ich den Jungs recht.
Bilder die eine Erklärung brauchen sind Mist! Ich gehe soweit zu sagen, das ein erklärender Titel bereits unnötig ist.
Ich versuche seit Jahren in vielen professionellen Bildern Geschichten zu erkennen. Bin ich zu blöd zu. Ein oder zwei Gefühle vielleicht, aber Geschichten? Und bei vielen "professionellen" Bilder geht mir sogar jedes Gefühl ab. Besonders wenn sie einen künstlerischen Touch haben. Ich bin halt ein Banause.

Um Roland zu zitieren Natürlich kommt es immer darauf an welche Ansprüche man an sich selbst hat. Wenn man als Fotograf erfolgreich sein möchte, ob jetzt wettbewerbstechnisch oder kommerziell, ist das für mich exakt der richtige Weg.
Das interessiert aber wirklich die wenigsten.
Und die, die es dann doch so machen straucheln dann eventuell an einzelnen blöden subjektiven Meinungen. Was den Herren Juroren oder Kunden gefällt, ist nämlich nicht vorhersehbar.

meshua
01.05.2014, 11:10
Puh... schwieriges Thema.

(...)
Abseits von den "Werken" ist aber auch schon alleine das "Wirken" interessant. Es kann Spaß machen andere Werke nachzuahmen. Es kann Spaß machen einfach technisch perfektionierte Bilder zu machen - auch wenn sie weder in künstlerischer, noch kommunikativer oder dokumentarischer Hinsicht irgendeinen Blumentopf gewinnen. Es kann auch viel Freude bereiten schnöde Erinnerungsfotos anzufertigen und zu betrachten.


Ein Bild kommuniziert stets mit seinem Betrachter - insbesondere auf emotionaler Ebene. Wie intensiv/erfolgreich diese Kommunikation ist, hängt vom Bild selbst als auch von seiner Zielgruppe (Betrachter) ab. Idealerweise berücksichtigt man diesen Zusammenhang bereits vor der Aufnahme ;). Das ist bei Schriftstellern, Musikern oder Malern nicht anders: Jeder von uns kennt sicherlich genügend Beispiele, welche einen emotional berühren oder eben auch nicht. Dies zu erreichen liegt in der Botschaft und wie diese vom Ersteller vermittelt wird.

Beispiel: Wir alle hier haben mit Gartenblümchen, Modellautos oder anderen Alltagsobjekten angefangen. So ein mittig plaziertes Gänseblümchen weckt bei der Masse eben weniger Emotionen, als das freundliche Lächeln einer Person. Zeigt man die gleichen Bilder einem Botaniker sehen die Reaktionen schon wieder ganz anders aus. Zu erkennen, was ein Bild/Motiv auch für Andere attraktiv erscheinen lässt ist sowohl handwerklicher Teil (Licht, Perspektive, Posing...) als auch genau der Teil des kreativen Prozesses vor/während/nach der Aufnahme.

Dank dieser kreativen Komponente lernt man praktisch nie aus und entwickelt sich stetig weiter - ich finde das etwas ganz Tolles. Und hierbei ist konstruktive Kritik eine elementare, unverzichtbare Komponente...

meshua

Oldy
01.05.2014, 12:33
Was die beiden zeigen möchten, ist, das man sich vor der Aufnahme Gedanken über das machen sollte was man zeigen möchte und nicht einfach drauf los knipsen sollte
Und das ist nun weswegen so aufregend neu? Zu dieser Erkenntnis kommt jeder halbwegs intelligente Anfänger nach den ersten 200 Knipsbildern von ganz alleine.
Die Beiden reden viel, sagen aber wenig. Was sie dann wirklich sagen, sind meist Allgemeinplätzchen, die man eigentlich kennt und über die ein Fortgeschrittener nicht mehr nachdenkt.
Sicherlich sind schon alle Bilder irgendwann mal gemacht worden, aber was soll mich davon abhalten, diese Bilder noch einmal zu machen , aber dabei die Variablen zu verändern, so dass ich wohl das gleiche Motiv haben, aber einen anderen (geistigen) Blickwinkel und hoffentlich eine andere Bildwirkung?

Beim Anschauen den Videos habe ich mich dabei erwischt, wie ich immer wieder genickt habe. Besonders deutlich war das beim Thema "Wasserzeichen".
Aber was sagt das über dieses Video aus?

Allerdings geht mir diese Arroganz, die mit den Bewerten der Fotos mitunter einhergeht, gewaltig gegen den Strich. Gerade bei dem Foto "Einsamkeit" ist das sehr deutlich.

screwdriver
01.05.2014, 12:42
.. jeder halbwegs intelligente Anfänger nach den ersten 200 Knipsbildern von ganz alleine.

Du setzt zu viel Intelligenz voraus.
Die Hemmschwelle, sich zu blamieren, tendiert in der breiten Masse inzwischen sowieso gegen Null, da ist man damit eh auf einem gemeinsamen "Level".

Oldy
01.05.2014, 12:43
Du setzt zu viel Intelligenz voraus.
Die Hemmschwelle, sich zu blamieren, tendiert in der breiten Masse inzwischen sowieso gegen Null, da ist man damit eh auf einem gemeinsamen "Level".

Das ist dann die untere Hälfte.:mrgreen:

amateur
01.05.2014, 12:57
Allerdings geht mir diese Arroganz, die mit den Bewerten der Fotos mitunter einhergeht, gewaltig gegen den Strich. Gerade bei dem Foto "Einsamkeit" ist das sehr deutlich.

Wie sagte doch Kinski so schön: Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.

:)