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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : A200 Belichtungsschwankungen


wils
09.01.2005, 17:56
Hallo,

seit einer Woche besitze ich eine A200 und habe Probleme mit Belichtungsschwankungen. Die Bilder sind oft unterbelichtet, die Tiefenbereiche werden dadurch stark überbetont.
Als Beispiel habe ich nachfolgend 2 Fotos verlinkt, die das Problem zeigen.

Dunkel (http://www.komupo.de/pix/bsp_dunkel.jpg)
Fast normal (http://www.komupo.de/pix/bsp_heller.jpg)

Die Fotos sind verkleinert, haben aber noch die Exif-Infos. Beim ersten Foto ist die Problematik deutlich zu sehen. Es war zwar ein bewölkter Tag ohne Sonne, aber mit der Realität hat dies nichts zu tun. Das zweite Foto hab ich kurz nach dem ersten gemacht, allerdings ist der Zoom etwas anders. Hier stimmen die Helligkeitswerte etwas besser, wenn ich meinem TFT Bildschirm trauen kann.
Die Belichtung ist auf Mehrfeldmessung eingestellt, Weißabgleich auf Automatik und ansonsten ist die Programmautomatik vorgewählt. Die Schärfe bestimme ich mit FFP, die Spotbelichtung ist auf die Bildmitte eingestellt.
Gibt es irgendwelche Einstellungen mit denen ich stimmigere Ergebnisse bez. Helligkeit hinbekommen kann ohne dass ich jedesmal die 5 Parameter verstellen muss?

wils

sixtyeight
09.01.2005, 18:17
Hi Wils,

also mit welcher Methode ist nun die Belichtung gemessen worden, mit Spot im Zentrum oder mit Mehrfeldmessung?
Laut EXIF mit Mehrfeld! Da sollten solche starken Unterschiede eigentlich nicht sein. Mit Spot wäre aber in dem Fall ganz schnell mal die Belichtung weit weg weil der See das (unterschiedliche) Sonnenlicht wie ein Spiegel reflektiert und die Randbereiche absaufen.

MfG Klaus

wils
09.01.2005, 18:49
Hi Klaus
die Belichtung ist mit Mehrfeldmessung gemacht worden. Ich hab ausversehen die Spotfeldmessungseinstellung erwähnt, die aber bei Mehrfeldmessung garnicht zum Tragen kommt. Sorry.

wils

mrieglhofer
09.01.2005, 18:57
Das erste Bild ist definitiv unterbelichtet, das zweite ist in Ordnung (im Histogramm ist oben und unten gleich viel Raum).

Denkbar wäre, daß du den Auslöser angetippt hast und dabei die Kamera etwas zu weit nach oben gehalten hast, damit die Belichtung speicherst und dann den Ausschnitt korrigiert hast. Da kann so etwas passieren.

Im konkreten Fall brauchst du nur mehr Vordergrund anvisieren und die Helligkeit paßt. Zur Kontrolle gibt es (zumindest bei A1/A2) ja das Histogramm und dann siehst du ja sofort, wo du liegst.

Markus

PS: Korrigieren geht mit Gamma Korrektur einfach und ausreichend.

wils
09.01.2005, 19:49
Hallo Markus,
hhmm, das ist natürlich möglich, dass ich ausversehen den Auslöser bei einem anderen Bildausschnitt halb gedrückt habe. Was meinst du damit, dass das Histogramm in Ordnung ist, wenn oben und unten gleich viel Raum ist?
Also im Photoshop Histogramm habe ich in den Tiefen einen hohen Ausschlag, in den Mitteltönen eine Senke und in den Lichtern eine mittleren Wert. Ich kann da keine Gleichmäßigkeit in der Raumverteilung entdecken.
Du hast recht, mit EBV bekommt man das Bild in Griff. Ich will auch nur ausschließen, das die Kamera einen Defekt hat.

Gruß
wils

mrieglhofer
09.01.2005, 22:04
Hallo Wils

Ich meine die Breite nicht die Höhe.

Beim ersten Bild endigt das Histogramm bei etwa 215, könnte aber bis 255 gehen = die hellste Stelle ist grau. Am unteren Ende stimmt es.

Beim 2. Bild geht die Kurve von 10 bis ca 250.

Die Kamera versucht/sollte versuchen, alle möglichen Tonwerte auf die 255 Helligkeitswerte aufzuteilen. Wenn sie jetzt diesen Bereich nicht voll und unsymetrisch nutzt, ist das nicht ideal. Du verlierst mögliche Tonwerte. Kurze Histogramme treten aber auch dann auf, wenn das Motiv einen geringeren Tonwertumfang hat, als die Kamera verarbeiten kann. Sie dehnt das dann nicht. Und wo sie den dann hinlegst, ist abhängig vom Algorithmus und auch egal. Schaut halt unbearbeitet schlecht aus.

Allerdings habe ich jetzt die A1 mal probiert und auch da kommt es vor, daß das Histogramm unsymetrisch wird und sie oben Tonwerte frei läßt. Könnte sein, daß die bei den hellen Tonwerten eine Reserve läßt, da diese sehr leicht abgeschnitten werden können. Also aus meiner Sicht sind deine Bilder grünen Bereich.

Ausprobieren:
Eine gleichmäßige Fläche sollte in der Mitte des Histogrammes einen Balken zeigen. Wenn der Balken nicht in der Mitte ist, ist die Belichtungseinstellung falsch. Mit der Belichtungskorrektur kannst du dann den Balken hin und herschieben. Solange oben und unten noch Platz ist, gehen keine Tonwerte verloren. Wenn der Kontrastumfang höher wird, wird das Historgramm breiter. Die Höhe der Höcker zeigt natürlich die statistische Verteilung, sagt aber nur, ob viel dunkle/helle Töne vorhanden sind.

Dann kannst du div. Motive dir anschauen. Dann siehst du, wie sich die Verteilung verhält und du kannst dann in entsprechend korrigieren. War früher analog auch nicht anders, nur daß man es nicht so schnell gesehen hat.

markus

sixtyeight
09.01.2005, 22:34
Hallo Markus,

dem ist nichts hinzuzufügen. Schön kurz und verständlich geschrieben.
Ich hab das Live Histogramm immer Standardmäßig im Sucher mich stört es bei der Wahl des Ausschnittes nicht aber signalisiert mir gleich anschaulich den Kontrastumfang. Damit lässt sich rasch eingreifen wenn die Automatik nicht weiter weis.

MfG Klaus

Jornada
09.01.2005, 23:11
Hallo wils.
Ich kenne dieses Problem, wenn ich bei mir zu Hause an der Donau entlang auf Motivsuche gehe. Füllt die Donau einen großen Bereich des Vordergrundes aus, sind die Bilder oft unterbelichtet. Dies liegt daran, dass die Reflektionen der Wasseroberfläche die Messelektronik beeinflussen. Sie gaukeln der Kamera mehr Licht vor, als tatsächlich vorhanden ist. In diesem Fall empfehle ich eine Belichtungsreihe mit 0,5eV Belichtungsdifferenz. Oder eine Spotmessung auf ein Objekt am Ufer.

wils
09.01.2005, 23:41
Hallo zusammen,
vielen Dank für die vielen Infos und Erklärungen. Super. Das mit dem Histogramm ist allerdings eine Wissenschaft für sich. Dazu muss ich erst noch ein paar Tests machen.
Aller Anfang ist schwer. Aber das ist noch nicht alles so wie ich es einschätze, wenn ich den "Schärfe" Thread aus Dresden lese...

Gute Nacht
wils

Crimson
09.01.2005, 23:52
Moin,

nur mal am Rande: je nach Motiv und Licht brauche ich die Belichtungskorrektur in etwa zwischen -1.3 und +1.0. Automatiken können viel, aber nicht zaubern.
Ansonsten kann ich (mittlerweile) nur empfehlen, öfter mal manuell zu belichten (wenn man die Zeit hat), das geht gerade mit Belichtungsvorschau und Histogramm ganz ordentlich. Dazu noch eine Belichtungsreihe, dann geht nix mehr schief ;)

wils
10.01.2005, 08:47
Moin moin,
noch ein Gedanke zu diesem Thread. Vermutlich bin ich von meiner "alten" digitalen Olympus C300 verwöhnt. Die hat zwar wenig Einstellmöglichkeiten, aber die Belichtung und die Wiedergabe der Farben sind in 95% der Fälle "automatisch" top.
Aber ich wollte ja wieder in die Kreativfotografie, also mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben. Dabei bin ich allerdings davon ausgegangen, dass die Automatik der A200 (wenn es mal schnell gehen soll) mindestens genauso gute Bilder liefert wie die Automatik der Olympus. Aber das ist aus momentaner Sicht nicht der Fall und deswegen habe ich mich gefragt, ob die Kamera möglicherweise einen Defekt hat. Aber bei den vielen Faktoren, die zu einem Bild führen, ist es natürlich sehr schwierig die Frage zu klären, ob eine Kamera defekt ist oder nicht. Vielleicht schaffe ich es ja ein nachvollziehbares Testprozedere zu schaffen, anhand dem man die Qualität der Kamera neutral beurteilen kann. Bis dahin werde ich sicher noch einige Fragen haben.

Auf ein neues ;-)

wils