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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brennweite und Zeit


kosta88
15.02.2014, 10:18
Lese mich durch das Buch der Fotografie durch, und mir poppt eine Frage:

Es steht drinnen dass man (Damen mal Pi) bei der gewissen Brennweite die gleiche Zeit verwenden für die Verwacklungsfreie bilder.
Also am Objektiv 50mm heisst 1/50 Zeit.
Gut, gilt das bei APC-S Kameras, die 1.5 Faktor haben, oder sollte man eher mit 1/75 mindestens fahren?

aidualk
15.02.2014, 10:20
Das ist dann aber schon ein etwas älteres Buch, noch aus analogen Zeiten? ;)

Der Pixelpitch heutiger Digitalkameras hat da wesentlich höhere Ansprüche als früher (falls ohne Stabi fotografiert wird).

BadMan
15.02.2014, 10:26
Da dies keine kameraspezifische, sondern eine allgemeine technische Frage ist, gibt es einen Schubs in "Vor der Aufnahme".

kosta88
15.02.2014, 10:29
Das Buch ist der Friedman und für die A77. Seite 209. Wobei natürlich erwähnt wird dass mit dem Stabi, 3-4 Zeitstufen weniger möglich sind.

aidualk
15.02.2014, 10:44
Wie gesagt, der Pixelpitch und die heutigen Möglichkeiten des pixelpeepens erfordern normalerweise schon deutlich kürzere Zeiten als die Uralt Regel aussagt.
Wenn ich ohne Stabi unterwegs bin, sehe ich zu, dass ich diesen Wert mindestens verdoppele. Also mit einem 50mm Objektiv nicht 1/60 sondern dann wenigstens auf 1/125 Sek.. Alles andere ist mir zu unsicher, bzw. weiss ich aus Erfahrung dass ich dann oft nicht zufrieden mit dem Ergebnis bin.

Edit: Und ja, mit einer APS Kamera nochmal 1,5 dazu. ;)

kosta88
15.02.2014, 11:07
Okay, danke. Hört sich schon mal sinnvoll an, da ich schon scharfe Bilder haben will.

Nun, die Frage von oben: gerechnet von der echten Brennweite des Objektivs, oder zuerst mit 1.5 gerechnet und dann verdoppelt? zB. 50mm wurde beim APS-C nicht 1/100 sonder 1/150 bedeuten.

aidualk
15.02.2014, 11:09
Nun, die Frage von oben: gerechnet von der echten Brennweite des Objektivs, oder zuerst mit 1.5 gerechnet und dann verdoppelt? zB. 50mm wurde beim APS-C nicht 1/100 sonder 1/150 bedeuten.

:shock:

kiesrudi
15.02.2014, 11:31
Also an APS-C mit Stabi (SteadyShot) kannst du bei 50mm mit 1/80 beruhigt fotografieren. auch 1/50 ist mit Stabi in dem fall noch möglich ohne zu Verwackeln. Selbst 1/25 sollte mit etwas ruhe bei 50mm an APS-C möglich sein. Ich selbst habe auch schon scharfe bilder mit 1/13 an 50mm ohne Stativ gemacht. Man braucht dazu halt nur ruhe, die richtige atmung und wie beim Gewehr, den Abzug nicht durchreißen sondern vom Knipsen "überraschen" lassen.

Ohne Stabi solltest du mit 50mm und 1/100 gute ergebnisse erzielen können.

Okay, danke. Hört sich schon mal sinnvoll an, da ich schon scharfe Bilder haben will.

Nun, die Frage von oben: gerechnet von der echten Brennweite des Objektivs, oder zuerst mit 1.5 gerechnet und dann verdoppelt? zB. 50mm wurde beim APS-C nicht 1/100 sonder 1/150 bedeuten.

nidschki
15.02.2014, 13:27
Hier wurde noch mit keinem Wort der Betrachtungsabstand erwähnt. Möchtest du 'scharfe' Bilder an der Wand hängen haben oder scharfe Pixel, wenn du auf'm Monitor reinzoomst? Das macht einen erheblichen Unterschied, prinzipiell begünstigen die heute höheren Auflösungen sogar leichte Verwackler, weil diese weniger stark auffallen - auf die Gesamtgröße bezogen natürlich. Wer knackscharfe 100%-Ansichten haben will, darf gerne die Verschluszeitregel auf die Spitze treiben.

Tikal
19.02.2014, 14:54
Je höher die Auflösung von Sensor und Objektiv, geringer die ISO und das Motiv detaillierter ist, umso besser erkennt man Verwackler. Wenn man bedenkt das heutige hochauflösende Sensoren 24mp an APS-C haben, wird es trotz Stabilisator schwierig ruhig zu halten. An Vollformat Kameras mit nur 12mp ist das sicher was anderes. Deswegen denke ich kann man diese Verallgemeinerte Faustformel so nicht mehr empfehlen.

ingoKober
19.02.2014, 15:13
..... Deswegen denke ich kann man diese Verallgemeinerte Faustformel so nicht mehr empfehlen.


Aber WAS man empfehlen soll hängt extrem von der Aufnahmesituation und der Betrachtungsgröße ab.

Dank SSS kann man auch unter erstaunlichsten Bedingungen noch Bilder machen, die für viele Anwendungen vorzeigbar sind.
Vor allem, wenn man ein wenig in Übung ist.
Ich zeige mal ein Eigenbeispiel: 400mm, an Crop also 600 mm.
Empfehlung wäre also von konservativer Seite 1/400stel, 1/600stel oder noch kürzer.
Von lässigerer, SSS vertrauender Seite vielleicht 1/200stel oder gar 1/125stel

Nun, die reale Belichtungszeit war hier 1/13tel (eine dreizehntel) Sekunde.

Frei Hand, nirgends aufgestützt:

823/Teneriffa2010__68.JPG
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=141687)

Nur Mut also

Viele Grüße

Ingo

Jan
19.02.2014, 15:23
Eigentlich sollte man sich überlegen, unter welchen Bedingungen ein Bild angesehen wird und wie genau (Vergrößerung, Betrachtungsabstand, Plakatwand im Vorbeifahren, Museum), abh. davon macht man sich dann Gedanken (*), wie man sicherstellt, diese Schärfe zu erreichen, das moderne Kameras mit geeigneten Objektiven in der 100%-Ansicht am 30"-Monitor und bei Betrachtungsabstand von 15 cm noch scharf erscheinende Bilder liefern können, bedeutet nicht, dass weniger scharfe Bilder unbrauchbar sind.

Wir wollen nicht den Sensor glücklich machen, sondern den Betrachter unserer Bilder, daher geht es nicht um Pixelpitch, sondern s.o..

Ohne Stabi wähle ich an der D7000 (APS-C mit 16 MP) gern 1/(2xBrennweite) oder sogar kürzer, ich habe eine eher unruhige Hand.

Jan

(*) Das kennt man bzgl. Blende und Tiefenschärfe, aber man kann auch bei bewegten Objektien Überlegen, wie das Bild in der Aufnahmezeit durch Bewegung unscharf wird und man kann sich überlegen, wie - abh. von der Brennweite - das Bild verwackelt, wenn man dies oder jenes mit der Kamera anstellt, dann müsste man noch das Zittern der Hand modellieren. OK, bleiben wir lieber bei PixDaumen.

nidschki
19.02.2014, 17:01
Je höher die Auflösung von Sensor und Objektiv [...] umso besser erkennt man Verwackler.

Wenn man die vergleichsweise höhere Auflösung nutzt und weiter reinzoomt oder größer ausbelichtet/näher rangeht. Nur unter dieser Voraussetzung sieht man Verwackler stärker bei hochauflösenden Sensoren.