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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α57 Wie Naheinstellgrenze zu bestimmten ABM errechnen?


DON VIDEO
03.02.2014, 14:22
Hallo Leute.

Ich habe vor, mir ein schönes Makro Objektiv zu holen.
So wie´s aussieht, wird es wohl das Tamron 90 2.8 SP (nicht VC).

Laut Beschreibung ist die Naheinstellgrenze beim ABM 1:1 = 29cm.
Wenn ich aber etwas im ABM von 1:2 knipsen will, werden dann die 29cm
einfach verdoppelt sodas die Naheinstellgrenze bei 58cm liegt, oder
beeinflusst der weitere Arbeitabstand die Naheinstellgrenze für den ABM 1:2 ?

Hat da einer von euch vielleicht ne Ahnung wie ich das so Pi mal :top: ausrechnen kann?


LG DON

der_knipser
03.02.2014, 17:11
Nein, so einfach ist das nicht. Das 90er Tamron fokussiert nicht, indem sämtliche Linsen gleichmäßig ausgezogen werden. Zumindest die Hinterlinse bleibt in ihrer Position. Daher beträgt der messbare Auszug zwischen Unendlich und 1:1 auch keine 90 mm, sondern nur 51 mm. Zumindest ist das beim Tamron SP Di AF 90/2,8 Macro 1:1 so.

Leider gibt es an diesem Objektiv auch keine Skala mit Werten wie 1:1 oder 1:2 usw.
Durch die (zumindest teilweise) Innenfokussierung lassen sich die Abstände zum Motiv nicht mit einfachen Linsengleichungen rechnerisch ermitteln.

Beachte bitte auch, dass der Abstand hier vom Motiv bis zur Sensorebene gerechnet wird. Zwischen Objektiv und Motiv bleiben bei 1:1 nur 10 cm. Bei 1:2 sind es ca. 8 cm mehr.

DON VIDEO
03.02.2014, 17:45
Erst mal danke für Deine Erklärung Gottlieb.

Mir geht es hauptsächlich darum: wenn ich mal eine Libelle oder Schmetterling
knipsen will, muss ich weit genug weg sein wegen der Fluchtdistanz.
Wenn sich die Naheinstellgrenze beim ABM halbieren (1:1->1:2) nicht
verdoppelt (also nicht 58cm) wird, bin ich sonst zu nah an den Insekten dran.
Wenn ich also den Insekten für 1:2 ca 35cm Naheinstellgrenze auf die Pelle
rücken muss, sind die ratz fatz weg.

usch
03.02.2014, 18:00
beeinflusst der weitere Arbeitabstand die Naheinstellgrenze für den ABM 1:2 ?
Ich versteh nicht ganz, worauf du hinaus willst. Die Naheinstellgrenze ist, wie der Name schon sagt, die Grenze, bis zu der sich das Objektiv höchstens fokussieren läßt. Kürzester Abstand = größter Abbildungsmaßstab = 1:1. Das ist eine Größe, die sich aus der Objektivkonstruktion ergibt.

Für 1:2 mußt du natürlich weiter weg gehen, dann bist du halt nicht mehr an der Nahgrenze. Insofern weiß ich jetzt nicht, was du mit "der Arbeitsabstand beeinflußt die Grenze" meinst.

Theoretisch könnte man für jede Aufnahmeentfernung den zugehörigen Maßstab ausrechnen, allerdings bräuchte man dazu zwei Größen, die man nicht kennt: Die Brennweite, die sich (wie Gottlieb schon schrieb) beim Fokussieren ändert, und den Hauptebenenabstand, den ich bisher bei noch keinem Objektiv überhaupt angegeben gefunden habe. Für "Pi mal Daumen" rechnet man deshalb einfach mit der aufgedruckten Brennweite und Hauptebenenabstand = 0, aber gerade im Makro-Bereich wird das sehr ungenau. Nach der Formel hätte man bei 1:1 und 90mm Brennweite einen Aufnahmeabstand von 36cm, real sind es aber nur die von dir genannten 29cm.

Leider gibt es an diesem Objektiv auch keine Skala mit Werten wie 1:1 oder 1:2 usw.
Dann hast du ein anderes Objektiv als ich. Bei meinem ist neben der Entfernungsskala auch noch eine Maßstabsskala von 1:1 bis 1:10 aufgedruckt. Maßstab 1:2 liegt danach ungefähr bei 36cm.

usch
03.02.2014, 18:04
Mir geht es hauptsächlich darum: wenn ich mal eine Libelle oder Schmetterling knipsen will, muss ich weit genug weg sein wegen der Fluchtdistanz.
Nein. Du mußt dich vor allem langsam genug bewegen, die Entfernung ist mehr oder weniger egal. Ich hab schon Schmetterlinge verscheucht, von denen ich noch über zwei Meter weg war. :(

Am besten bist du mit der Kamera zuerst da und wartest dann nur noch darauf, daß sich ein Viech passend vor die Linse setzt.

steve.hatton
03.02.2014, 18:08
Zumal Libellen die Eigenart haben sich an einer Stelle immer wieder aufzuhalten, wegzufliegen und zurückzukommen - das könnte man nutzen.

DON VIDEO
03.02.2014, 18:18
@ usch
Was ich mit Naheinstellgrenze bei 1:2 meine, heißt "Einstellentfernung" wie ich gerade
mitbekommen habe.
Danke Dir.

Kannst du mir bitte die Skala von 1:1 - 1:10 und die dazugehörigen Entfernungen
mal hier reinschreiben.

Ich möchte anhand der Entfernungen je Maßstab entscheiden ob mir das 90er für Insektenfotos genug Abstand gewehrt.
Z.B um eine Libelle Formatfüllend zu knipsen würde ich so in etwa 1:3 bis 1:4
anstreben. Wenn ich da bei 70 bis 80 cm Einstellentfernung liege, haut das schon hin.

LG DON

usch
03.02.2014, 18:52
Klar, kein Problem. Die Zahlenwerte sind teilweise interpoliert, weil die Maßstab- und Entfernungsmarken nicht immer exakt übereinander liegen:

Maßstab|Entfernung
1:1|0,29m
1:1,5|0,32m
1:2|0,36m
1:3|0,43m
1:4|0,51m
1:5|0,60m
1:7|0,79m
1:10|1,1m


Tamron SP AF Di 90mm/2,8 Macro (272E)

looser
03.02.2014, 19:49
Ich denke da wäre das Tamron 70-200mm DI Makro mit 95cm und 1:3 sicher die bessere Wahl ;)

der_knipser
03.02.2014, 19:58
Schmetterlinge und Libellen im Maßstab 1:2 dürften vor der A57 nur maximal 46 mm lang sein, um das Format voll auszufüllen. Die meisten dieser Tierchen, die ich bis jetzt gesehen habe, passen nicht ganz in diesen Rahmen, und wollen auf dem Bild auch noch ein wenig Platz haben. Daher halte ich Maßstäbe zwischen 1:3 und 1:5 für eine realistische Annahme.

weris
03.02.2014, 20:06
Erst mal danke für Deine Erklärung Gottlieb.

Mir geht es hauptsächlich darum: wenn ich mal eine Libelle oder Schmetterling
knipsen will, muss ich weit genug weg sein wegen der Fluchtdistanz.
Wenn sich die Naheinstellgrenze beim ABM halbieren (1:1->1:2) nicht
verdoppelt (also nicht 58cm) wird, bin ich sonst zu nah an den Insekten dran.
Wenn ich also den Insekten für 1:2 ca 35cm Naheinstellgrenze auf die Pelle
rücken muss, sind die ratz fatz weg.

Da wird dir nichts anderes helfen als Geduld, Übung und eventuell am frühen Morgen auf die Pirsch zu gehen! Aber diese Rechnerei bringt eh nicht viel, willst du mit dem Maßband nachmessen? Die Viecherl halten sich sowieso nicht dran und bleiben vielleicht vor Lachen sitzen:mrgreen: Wie nahe du rankommst siehst du ja in der jeweiligen Situation. Du kannst es natürlich auch mit einem 180mm Makro versuchen (groß, schwer und relativ teuer). Aber auch da musst du für 1:1 knapp 30cm ab Frontlinse ran, der Abbildungsmaßstab bei höherer Entfernung ist dafür natürlich größer als beim 90mm. Ich fotografiere Schmetterlinge oder Libellen für "Ganzkörperaufnahmen" aber fast nur mehr mit dem 70-300 (Naheistellgrenze ca. 90cm ab Frontlinse), das Makro kommt hauptsächlich für "Portraitaufnahmen" zum Einsatz.

macroschnecke
03.02.2014, 20:36
Ich habe mir im letzten Sommer das Tamron 90mm f2.8 SP AF Di Makro 1:1 gekauft und damit den Insekten in meinem Garten aufgelauert.
Meine Erfahrung: Bienen, Wespen, Schwebfliegen, Spinnen usw. interessieren sich nicht sonderlich dafür, ob man daneben steht und fotografiert. Schmetterlinge sind etwas schreckhafter, vor allem, wenn man sich plötzlich und heftig bewegt oder einen plötzlichen Schatten auf sie wirft. Das heißt wahrscheinlich: Achtung, ein fliegender Feind nähert sich. Verhält man sich ruhig, kann man auch nah herangehen und die kürzeste Entfernung des Objektivs ausnutzen. Wespen kann man mit etwas Ei oder Schinken anlocken und dann in aller Ruhe aufnehmen. Von manchen Fotos hab ich mir anschließend auf dem PC eine Ausschnittvergrößerung gemacht. Das war jetzt nix Technisches zu deiner Frage, aber vielleicht hilft's dir auch weiter. Mit dem Objektiv bin ich total zufrieden.
802/Libelle_m.Larve.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=184926)
820/Biene_6.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=185872)
(Musste erst noch mal nachlesen, wie man die Bilder hier einfügt.)

DON VIDEO
03.02.2014, 20:49
Danke euch allen für eure Hilfe mir die Entscheidung leichter zu machen.

Habe zwischendurch auch mit dem Gedanken gespielt, doch nur ein Minolta 50 Macro
zuholen. Aber Macroschnecke hat mir wieder richtig Hunger auf das Tamron gemacht.

@ Macroschnecke
Würde mich freuen mehr Makros von Dir zu sehen. :top:

LG DON

macroschnecke
03.02.2014, 21:40
Don Video, Dankeschön.
Hier noch besagte Wespe, einmal im Originalbild und einmal als Ausschnittvergrößerung. Weitere Fotos findest du über mein Profil.
Letztes Jahr war das Tamron noch neu für mich. Ich denke, dieses Jahr werden meine Aufnahmen präziser. Da muss ich weris zustimmen: Geduld und üben!

820/Wespe_m._Ei_1.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=191853)

820/Wespe_m._Ei.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=191854)

der_knipser
03.02.2014, 22:54
Habe zwischendurch auch mit dem Gedanken gespielt, doch nur ein Minolta 50 Macro zuholen...Interessehalber: Bei 1:1 mit dem Minolta 50/2,8 ist das Motiv 5 cm vor dem Objektiv (bzw. vor dessen fest eingebauter "Streulichtblende").
Der Abstand zum Sensor ist dann 20 cm.
Beim Maßstab 1:2 hat das Motiv 10 cm Luft vor dem Objektiv und 23 cm Abstand zum Sensor.
Bei 1:3 sind es 15,5 cm (27 cm) und bei 1:5 sind es 25 (39) cm.

DON VIDEO
03.02.2014, 23:13
Alles klar.

Hatte nur überlegt wegen dem Preis von ca 150-180€ fürs Minolta und der Größe,
wäre das eine Linse die man einfach immer in der Tasche haben kann.
Aber wie die Einstellentfernung in Deiner Auflistung zeigt könnte man das vermutlich
eh nur für Pflanzen nehmen und für Insekten eher als unpraktisch abstempeln.

Danke für die Info Gottlieb. :top:

LG DON

ol-inclusive
03.02.2014, 23:43
Hallo,
Ich hab einige Insektenbilder mit dem Minolta 50mm 3.5 Makro gemacht und war sehr zufrieden. Auf meiner Fotocommunity Seite sind noch ein paar mehr.
Allerdings für Schmetterlinge musste man wirklich die mehrfach erwähnte Geduld aufbringen.Fliegen , Mücken etc gingen überraschend gut.

Bsp:

820/Sunglasses-a31566652.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=184809)

Gruss-olli