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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grauverlaufsfilter: Schraubfilter oder Stecksystem, was ist für die Reise tauglicher?


dergrossekleine
21.01.2014, 10:28
Hallo,

ich möchte einen Grauverlaufsfilter kaufen, die Ergebnisse finde ich schon recht gut. Grundsätzlich sind die Stecksysteme wie zb von Cokin wohl besser, da deutlich mehr Auswahl bei den Filtern, man kann die Filter auch nach oben/unten verschieben und so die Verlaufs-Grenze dem Bild anpassen.

Bei den runden Filtern zum Aufschrauben hat man den Nachteil, das die Verlaufsgrenze fix ist und man das Bild dem Filter anpassen muß. Dafür sind Schraubfilter natürlich deutlich schneller im Handling, aufschrauben, fertig. Bei dem Stecksystem muß ich den Filterhalter aufsetzen, den passenden Filter aus der Box kramen, einstecken usw. "Ein Foto" dauert da natürlich deutlich länger was den Zeitbedarf betrifft.

Nun brauch ich die Filter eher für Reisefotografie, pro Location müßte ich also mehr Zeit investieren. Die Frage ist halt wie praxistauglich das ist bzw ist die Gefahr nicht recht groß das die Filter irgendwann in der Ecke liegen weil der Aufwand pro Aufnahme deutlich höher ist? Hat da jemand Vergleiche der beides schon mal verwendet hat? Sind Schraubfilter trotz der Nachteile nicht doch die bessere Alternative?

Ich hab noch ein Problem: Was ich bisher rausgelesen habe ist, dass ein Verlaufsfilter +2 oder +3 Blenden haben sollte, damit der Efekt überhaupt sichtbar ist, bzw bei +1 kann ich das auch in Lightroom machen? Schraubfilter gibt es blöderweise im unteren Preisbereich (30-40 Euro) nur mit +1. +2 hab ich nur von BW gefunden die um die 100 Euro deutlich zu teuer sind um die Sache mit den Filtern erstmal auszuprobieren. Oft werden auch gar keine Blendstufen bei den Filtern angegeben, was die Suche natürlich schwieriger gestaltet.

Gruß
Carsten

Tom D
21.01.2014, 10:41
"Ein Foto" dauert da natürlich deutlich länger was den Zeitbedarf betrifft.



Stimmt m. E. so nicht ganz.
Das Aufstecken des Filterhalters geht schneller als das Aufschrauben eines Filters, wenn der Adapter des Filterhalters erst mal am Objektiv befestigt ist. Zudem kannst du gleich mehrere Objektive mit unterschiedlichen Durchmessern so vorbereiten, so dass du den Halter immer nur umstecken musst. Halter drauf - mit Filter fotografieren, Halter ab - ohne Filter fotografieren vs. Filter drauf schrauben - mit Filter fotografieren, Filter abschrauben - ohne Filter filter fotografieren. Das finde ich einfacher und schneller.
Schraubfilter brauchst du halt in unterschiedlicher Größe, wenn du mehrere Objektive nutzen willst.
Bei den Aufsteckfilterhaltern brauchst du nur die Adapter in unterschiedlicher GRöße, das ist aber deutlich günstiger als mehrere Filter.
Und du kannst die Filterscheiben munter wechseln, auch hier brauchst du nicht zig verschiedene Schraubfilter.

Ich habe dieses (http://www.amazon.de/gp/product/B004UMXPQK/ref=oh_details_o07_s00_i00?ie=UTF8&psc=1)System und dazu noch ein Adapterset für verschiedene Objektivdurchmesser. Ich bin mit der Handhabung sehr zufrieden. Kann aber natürlich nur für mich sprechen :)

dergrossekleine
21.01.2014, 11:04
Hallo,

ich muß noch dazu sagen, ich hab eine RX10, also nur ein Objektiv. Was ich halt problematisch für mich sehe ist folgendes: Ich fahre im Auto durch die Gegend, schöne Landschaft, anhalten, Kamera raus, Filter aus der Box einstecken, Foto, Filter in die Box, verstauen usw. Soweit ich das mitbekommen habe sind zumindest die preiswerten Filterscheiben wie Cokin &Co recht kratzempfindlich? Also die Kamera komplett mit Filter auf den Beifahrersitz legen ist da wohl eher nicht so ratsam?

cdan
21.01.2014, 11:04
Die Frage ist halt wie praxistauglich das ist bzw ist die Gefahr nicht recht groß das die Filter irgendwann in der Ecke liegen weil der Aufwand pro Aufnahme deutlich höher ist? Hat da jemand Vergleiche der beides schon mal verwendet hat? Sind Schraubfilter trotz der Nachteile nicht doch die bessere Alternative?

Das ist eine Frage der Bequemlichkeit und Disziplin. Einfache Graufilter (ND 0.3, 0.6, 0.9) +Polfilter zum Aufschrauben habe ich fast immer dabei. Das Filtersystem kommt nur mit, wenn ich mit Grauverlauf- und Polfiltern arbeiten will. Habe ich nichts dabei, muss auch mal eine Doppelbelichtung herhalten.

Ich hab noch ein Problem: Was ich bisher rausgelesen habe ist, dass ein Verlaufsfilter +2 oder +3 Blenden haben sollte, damit der Efekt überhaupt sichtbar ist, bzw bei +1 kann ich das auch in Lightroom machen? Schraubfilter gibt es blöderweise im unteren Preisbereich (30-40 Euro) nur mit +1. +2 hab ich nur von BW gefunden die um die 100 Euro deutlich zu teuer sind um die Sache mit den Filtern erstmal auszuprobieren. Oft werden auch gar keine Blendstufen bei den Filtern angegeben, was die Suche natürlich schwieriger gestaltet.

Je nach Aufnahmesituation kann auch der ND0.3, bzw. +1 seine Wirkung entfalten. Meist kommt man aber mit ND0.6 und 0.9 aus. Einfache ND Schraubfilder können Farbverschiebungen liefern, die sich jedoch oft in Lightroom wieder korrigieren lassen.

Ist keine Blendenstufe angegeben, dann hilft dir vielleicht diese Aufstellung:

Neutraldichte|Blendenstufen
ND0.3|+1
ND0.45|+1,5
ND0.6|+2
ND0.9|+3


Bei GNDs (Graduated Neutral Density), also Verlauffiltern wirst du über kurz oder lang mit den Schraubfiltern nicht glücklich, da der Horizont in der Regel nicht mittig liegt. Da solltest du längerfristig ein Filtersystem einplanen. Zum Ausprobieren empfiehlt es sich unter Umständen, wenn du dir einen einfachen Verlauffilter (GND0.6) in der Größe 100x125mm zulegst und ihn am Anfang vor das Objektiv hältst. Du wirst schnell merken, ob du damit klar kommst, ob das was du dir davon versprichst auch eintritt und vor allen Dingen, ob du dir dafür das Mitführen eines Filtersystems antun möchtest.

Grundsätzlich mag ich die Möglichkeiten, die mir ein Filtersystem liefert. Der Gewinn an Dynamikumfang und die kreativen Möglichkeiten, die dir so ein System schon während der Aufnahme bieten bringt mir deutlich mehr Freude an meinen Bildern.

Buchtipp: Filter in der Landschaftsfotografie [Kindle Edition] von Rainer Mirau

Ellersiek
21.01.2014, 11:36
Oder Du hältst den Verlaufsfilter ohne Halterung direkt vors Objektiv - schneller geht eigentlich nicht, bei der kleinen Kamera musste Du nicht mal deine Hände verrenken und das Verkratzen hält sich auch in Grenzen (sofern man die Kratzer überhaupt wahrnimmt).

Gruß
Ralf

cdan
21.01.2014, 12:03
Noch eine Anmerkung: bei der RX1 solltest du einen Grauverlauffilter mit hartem Verlauf nehmen, weil die Linse recht klein ist. Da wirkt ein GND mit weichem Verlauf schon wie ein Blender, bei dem der Verlauf über die gesamte Filterfläche geht.

Mit Filtersystem sieht das an der RX1 dann so aus:
6/20140121-DSC08045.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=190971)

dergrossekleine
21.01.2014, 12:10
Hallo,

ich hab ne RX10 ;)

Filter vor das Objektiv halten hört sich zum Testen erstmal gut an, so werd ich es wohl machen ;)

Gruß
Carsten

cdan
21.01.2014, 12:18
Immer diese klitzekleinen Nullen. :oops: