Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weihnachtsmarkt und Recht
Hallo zusammen,
in der Vorweihnachtszeit hab ich auf dem Weihnachtsmarkt in Metz ein bissel rum fotografiert um so etwas wie Streetfotografie auszuprobieren.
Hier also die Ergebnisse...
6/weihnachtsmarkt.jpg
Nun stellt sich mir seit geraumer Zeit das leidige Thema Recht in den Weg...ich würde die Bilder halt gerne mal zeigen, traue mich aber irgendwie nicht, da ja durchaus einige Gesichter darauf enthalten sind.
Is ja eigentlich ne öffentliche Veranstaltung, wo man damit rechnen muss, das Leute Bilder machen...mir geht's ja nur um den Moment, also um den künstlerischen Aspekt.
Kann mir vielleicht einer dazu nen Rat geben!?
Gruß Armin
mrieglhofer
09.01.2014, 01:01
Die Veranstaltung darfst eh fotografieren, aber wenn ein Kind in der Nase bohrt, ist es nicht Teil der Veranstaltung. Also wenn du klassische Street mit Personen hast, kommt die Ausnahme der Kunst zu tragen, wenn du sie ausschließlich im künstlerischen Umfeld präsentiert. Restrisiko bleibt, ist aber nicht gross. Postkarten drucken ohne Model Release oder Werbung wirst ja damit nicht machen ;-)
DerKruemel
09.01.2014, 06:10
Wie siehst Du es denn aus der Sicht des Betroffenen? Sprich was würdest Du sagen bzw, wie fühlen wenn Du im Netz ein Bild entdeckst wo Du unwissentlich zu sehen bist.
Die Frage stell ich mir immer und daraus ergibt sich meist eine brauchbare Antwort.
Hallo
Danke schon mal für die "frühen" Antworten... :shock:
@mrieglhofer: Klar....Ich will jetzt bestimmt nicht mit meinen Anfängerphotos den Kommerziellen Markt aufmischen. Von Kindern würd ich mal allgemein die Linse fernhalten....das hat ja immer gleich ein "Geschmäckle".
@DerKruemel: Kann ich klar nachvollziehen....Ich würde jetzt bestimmt nicht unvorteilhafte Situationen von Menschen "ausnutzen", oder von Personen die offensichtlich in einer misslichen Lage sind.
Gruß Armin
... wo Du unwissentlich zu sehen bist.
Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. :P
"Ungewollt" wäre hier als Vokabel m.E. besser angebracht.
Grüße
Steffen
mrieglhofer
09.01.2014, 17:21
Es ist egal, ob sich das Opfer nicht oder schon zu sehen wünscht, darauf kannst soundso nicht bauen. Morgen will er Geld dafür, übermorgen klagt er. Wenn es rechtlich zulässig ist, und das gibt es schon einige Entscheidungen, ist es eh risikoarm. Sonst halt riskanter. Kommerziell erwähnte ich nur, weilst da soundso dran bist,wenn überhaupt jemand das Bild vertreibt.
Da sich mir die gleichen Fragen stellen, hatte ich bereits ein wenig recherchiert und bin zu folgenden Fausformeln angekommen. Wenn es eine öffentliche Veranstaltung und Versammlung ist (Beispiel Karnevalsumzug), dann dürfen Menschen abgebildet sein. Aber diese müssen mit der Veranstaltung auf jeden Fall im Zusammenhang erkennbar sein. Bei Straßenfotos dürfen Menschen nur abgebildet sein, wenn diese nicht das Hauptobjekt darstellt, sondern nur beispielsweise zufällig auf dem Bild zu sehen sind. Am besten ist es, wenn das Gesicht sowieso nicht zu sehen ist.
Leider ist das in Deutschland nicht so frei und Straßenfotografie mit Menschen ist dadurch erschwert. Aber damit muss man sich arrangieren. Ich gehe den oben beschriebenen Weg.
...
Von Kindern würd ich mal allgemein die Linse fernhalten....das hat ja immer gleich ein "Geschmäckle".
...
Sind wir wirklich schon soweit gekommen?
Ja leider sind wir das. Ich halte die Kamer auch nicht in Richtung Kinder. Wir gehen ja jetzt im Falle von fremden Kindern auf der Straße aus. Auch sonst braucht man beim Fotografieren von Kindern die Erlaubnis der Eltern. Da ist die Veröffentlichung noch gar nicht in begriffen.
Sind wir wirklich schon soweit gekommen?
Ich würde eher sagen: zum Glück sind wir soweit gekommen. Mit "Geschmäckle" bei Kindern vermute ich mal, dass es um sexuelle Neigungen einiger Perverser geht. Das ist aber nur der eine Punkt. Der Andere ist, dass mittels Konzernen (z.B. G**gle) oder des Staates mittlerweile eine flächendeckende, privatsphärevernichtende Überwachungsstruktur aufgebaut wird, die ich nicht unterstützen möchte! Wenn ich also als Beispiel mit Kind auf irgendeinem Volksfest stehe, möchte ich nicht von mir fremden Personen geknipst und ins Netz gestellt werden, damit die automatisierten Crawler mittels biometrischem Datenabgleich wissen: Person x stand zur Zeit y an Ort z. Speichern.:flop: Ausserdem ist gerade bei Kindern so eine Timeline herstellbar. Möchtest du wirklich, dass jede Person in 20 Jahren bei einem heute geborenen Kind lückenlos jeden öffentlichen "Auftritt" rekonstruieren kann, weil entweder die Knipser die Bilder auf Fl*ckr oder der Staat Bilder von Überwachungskameras gespeichert und nicht gut genug gegen unbefugten Zugriff abgesichert haben? Ich nicht.
Gruß,
raul
mrieglhofer
14.01.2014, 12:51
Dann hast allerdings eine Sysiphos Aufgabe übernommen. Spätestens mit Google Glass merkst nicht mal, dass eine Kamera da ist. Das ist schon entglitten.
Nebenbei kannst auch nicht verhindern, dass du auf einer öffentlichen Veranstaltung fotografiert wirst. Nur eine Aufnahme des nasenbohrenden Filius ohne Bezug zur Veranstaltung ist verbietbar. Allerdings gibts hier Grauzonen, wieweit Details erlaubt sind. Aber da gehst das Klagsrisiko ein. Auch gegen eine Veröffentlichung kannst nicht unternehmen, soweit es Presse ist.
Aber auch hier gilt, im künstlerischen Umfeld gibt es durchaus mehr Freiraum und den sollten wir auch nutzen. Sonst braichst irgendwann keine Kamera mehr.
Kopernikus1966
14.01.2014, 12:51
Wenn ich also als Beispiel mit Kind auf irgendeinem Volksfest stehe, möchte ich nicht von mir fremden Personen geknipst und ins Netz gestellt werden, damit die automatisierten Crawler mittels biometrischem Datenabgleich wissen: Person x stand zur Zeit y an Ort z. Speichern.:flop: Ausserdem ist gerade bei Kindern so eine Timeline herstellbar. Möchtest du wirklich, dass jede Person in 20 Jahren bei einem heute geborenen Kind lückenlos jeden öffentlichen "Auftritt" rekonstruieren kann, weil entweder die Knipser die Bilder auf Fl*ckr oder der Staat Bilder von Überwachungskameras gespeichert und nicht gut genug gegen unbefugten Zugriff abgesichert haben? Ich nicht.
Gerade solche Paranoiker bringen die legitimen Datenschützer in Verruf!
Du willst tatsächlich in der ÖFFENTLICHKEIT *unbeobachtet* sein?????:roll:
Was erwartest du???? Das keiner hinsieht, wenn du am Volksfest besoffen bist??? Wenn dein Nachbar dich im Vorbeigehen beim Kotzen erwischt, das nicht brühwarm weiter erzählt???
Mach´s einfach wie die Generationen vor uns: BENIMM DICH IN DER ÖFFENTLICHKEIT SO WIE DU WAHRGENOMMEN WERDEN WILLST!
... Paranoiker...BENIMM DICH IN DER ÖFFENTLICHKEIT SO WIE DU WAHRGENOMMEN WERDEN WILLST!
Lustig, du beschimpfst und brüllst und redest von Benehmen.:shock:
Wenn du Anhänger der "ich habe nix zu verbergen" Fraktion bist, liest du dir am besten nochmal durch, was Datenschutz bedeutet. Mit Benehmen hat das jedenfalls nix zu tun.
@mriegelhofer:
Das Thema Glass beobachte ich im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen auch mit Spannung, mal sehen was dabei rumkommt. Um das Verhindern geht es mir wegen der von dir beschriebenen Nichtumsetzbarkeit auch gar nicht, sondern eher um mein Fotografieverhalten. Ich schiesse halt niemanden ohne Erlaubnis, weil ich es von anderen auch erwarte. Und darum geht es hier ja eigentlich im Thread. Wenn der TO die Abgebildeten einfach fragt, sollte es doch kein Problem geben.
Gruß,
raul
Noch ist nicht sicher, wie sich das mit solchen Kamera Brillen entwickeln wird. Vielleicht kommt ein neues Gesetz, welches derartige Geräte die heimlich Bilder aufnehmen können und jederzeit beteit sind, verboten. Wenn ich daran denke was hier für Aufstände gemacht wurden wegen Google Street, so ist das letzte Wort nicht gesagt.
Aber das hat mit klassischer Fotografie eigentlich nicht viel gemeinsam. Wenn ich auf der Straße fotografiere, so möchte ich das die Leute meine Kamera sehen und gegebenenfalls wissen das sie fotografiert werden oder nicht werden. Sowas macht man nicht heimlich.
Kopernikus1966
14.01.2014, 13:14
Lustig, du beschimpfst und brüllst und redest von Benehmen.:shock:
Wenn du Anhänger der "ich habe nix zu verbergen" Fraktion bist, liest du dir am besten nochmal durch, was Datenschutz bedeutet. Mit Benehmen hat das jedenfalls nix zu tun.
BLOCKSCHRIFT für BETONUNG!
Du willst doch nicht behaupten, dass dein Szenario eine reale Bedrohung darstellt? Wie willst du dem entgegenwirken? Wenn du deine Vorstellung konsequent weiterverfolgst, bleibt dir nur mehr der komplette Rückzug aus jeglicher Öffentlichkeit. *DAS* ist Paranoia!
Und wenn du mir nicht getätigte Aussagen in den Mund legst, dann zeugt das nur von unredlichem Diskussionsverhalten oder Verfolgungswahn...
Ich bin für den Schutz der Privatsphäre mit einer Überzeugung und Vehemenz, die auch durch die Mitarbeit bei Amnesty International weitere Nahrung erhalten hat. NIEMAND hat das Recht sich in meinem privaten Bereich zu tummeln, außer ich gewähre ihm dieses Privileg!
Aber diesen Zustand auch in der Öffentlichkeit zu erwarten ist in meinen Augen einfach weltfremd. Wenn ich wie jeder Mensch "etwas zu verbergen habe" ist es doch *MEINE* Verantwortung es nicht selber ins Rampenlicht zu stellen. Muss ich meine Freiheit als Fotograf und Beobachter einschränken lassen, weil wir vom Blödest-Anzunehmenden-Mitbürger ausgehen, der vor sich selbst geschützt werden muss? Glauben wir, dass die Seele des Kindes geraubt wird, wenn wir, falls es soweit käme, in 20 Jahren feststellen an welcher Kindergartenrutsche es gespielt hat???
Das Problem liegt *NICHT* in der Öffentlichkeit. Es liegt in der späteren Nachverarbeitung der Daten. In die *MUSS* jeder Einsicht und Einspruchsmöglichkeit haben. Wenn wir Öffentlichkeit abschaffen, schaffen wir die Menschlichkeit ab. Angst ist der schlechteste Ratgeber den es gibt!
BLOCKSCHRIFT für BETONUNG!
Aus Wikipedia für dich zum Lernen:
"In Chats und Internetforen gilt die Verwendung von Blockschrift innerhalb eines Satzes allgemein als An- oder Herumschreien, wenn es zuvor nicht anderweitig gekennzeichnet wurde, und widerspricht demzufolge den Regeln eines gepflegten Umgangstons."
Und wenn du mir nicht getätigte Aussagen in den Mund legst, dann zeugt das nur von unredlichem Diskussionsverhalten oder Verfolgungswahn...
Schrieb ich nicht "Wenn..."? Bedarf das wirklich einer Erklärung?
Das Problem liegt *NICHT* in der Öffentlichkeit. Es liegt in der späteren Nachverarbeitung der Daten. In die *MUSS* jeder Einsicht und Einspruchsmöglichkeit haben. Wenn wir Öffentlichkeit abschaffen, schaffen wir die Menschlichkeit ab. Angst ist der schlechteste Ratgeber den es gibt!
Da sagst du endlich mal was Konstruktives. Da aber andere die Nachverarbeitung intransparent übernehmen, hat man auch keine Einspruchsmöglichkeit mehr. Das kann man zwar versuchen zu ändern, allein der Glaube fehlt mir!
Um Öffentlichkeitsabschaffung geht es überhaupt nicht. Ich denke dir fehlt ein wenig die Phantasie und/oder das technische Wissen um zu verstehen, welche Größe der mögliche Datenmissbrauch eines gläsernen Bürgers hat, daher nochmal mein Hinweis: lies dich in das Thema Datenschutz ein bevor du anderen Paranoia unterstellst oder Schlüsse wie den kompletten Rückzug aus der Öffentlichkeit ziehst.
Kopernikus1966
14.01.2014, 13:51
@raul
Ok, ich habe geschrien... :)
Und ich gebe zu, mir ist der Kragen geplatzt, bei deiner Argumentation!
Du tust so, als wäre Öffentlichkeit ein Konzept, das im Jahr 2014 vom Himmel gefallen ist.
Vorher gab´s das nicht, und daher müssen wir komplett neue (restriktive) Verhaltensregeln akzeptieren. Ich bin von Sicherheitspersonal, Polizei und erbosten Privatpersonen angegriffen worden, ohne mehr getan zu haben als ein Foto (von nicht in irgendeiner Weise sicherheitsrelevanten Motiven) zu machen.
(Achtung Aufschrei!) DAS IST UNAKZEPTABEL.
Du und viele andere versuchen Privatsphäre in den öffentlichen Bereich auszudehnen. Der nächste Schritt wäre Personen zu zwingen bei Verhalten, das jemand anderen in negativem Licht zeigen könnte, wegzuschauen.
Ich bin *sicher* kein Verfechter des gläsernen Menschen und arbeite schon seit Jahrzehnten in der Datenverarbeitung (mit teilweise *sehr* sensiblen Daten). Aber wenn du das Datum eines Aufenthalts an einem öffentlichen Ort als *schützenswert* betrachtest... Ich habe eine gewisse Zeit Tagebuch geführt (vor 30 Jahren), einige "Bewegungen" meiner Freunde kann man anhand dessen nachvollziehen. Verlangst du von mir, dass ich es verbrennen soll?
Die Vernunft diktiert: Wenn ich Verhalten nicht öffentlich machen will, dann darf ich´s nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Das ist eine Tautologie und daher immer wahr!
Wenn ich meine Daten öffentlich mache *greift* das Thema Datenschutz einfach nicht.
@Kopernikus1966:
Das dich die negativen Erfahrungen beim Fotografieren geprägt haben, kann ich nachvollziehen. Hast du denn versucht deren Erlaubnis einzuholen? Ich hab bisher nur einmal jemanden angesprochen, der die Linse genau auf mich gerichtet hatte und er hat das Bild ohne Probleme wieder gelöscht.
Bei der Öffentlichkeit/Privatsphäre Diskussion reden wir aneinander vorbei. Mir geht es beim allzu sorglosen Erstellen von Daten um die automatisierte, nicht kontrollierbare, schon derzeitige Verarbeitungsmaschinerie, die sich daraufhin in Gang setzt und sehr fehleranfällig ist. Mal ein Beispiel, was es heute schon geben könnte:
Du warst auf drei Weihnachtsmärkten (passend zum Thema ;)) und bist dort fotografiert worden, die Bilder wurden auf Fl*ckr gestellt und sind öffentlich zugänglich (und auswertbar). Auf genau denselben Märkten war ein Terrorist, der im Januar 20 Leute hochgebombt hat. Nachfolgend schaut sich ein gewisser Herr EnnÄssEy mal das ganz zufällig erstellte Bewegungsprofil des Terroristen an und stellt fest: du warst auch genau an den Orten die er "ausgekundschaftet" hat. Bei deinem nächsten USA Urlaub stehst du nach gebuchtem Flug und Hotel bei der Einreise plötzlich an der Homelandsecurity am JFK Airport und darfst nach stundenlangem Verhör die Heimreise antreten.
Das ist ein harmloses Beispiel für Datenmissbrauch und fehlerhaftes automatisches Auswerten. Die Gegenmaßnahmen Politikern zu überlassen, die nicht mal ihr iphone bedienen können, ist grob fahrlässig und, wie nannte es Angie? Alternativlos. /Sarkasmus aus.
Rückschluss zum Thema: ich fotografiere daher keine Menschen ohne deren Erlaubnis, da ich ebenso behandelt werden möchte. Alles weitere kann ich nicht mehr kontrollieren und birgt das Potential, missbraucht zu werden. Davon ausgenommen ist natürlich rechtlich korrektes, wie z.B. mrieglhofer beschrieben hat: Volksfest mit vielen Leuten auf dem Bild etc.. Bei den Beispielbildern vom TO würde ich die Abgebildeten lieber fragen.
Kopernikus1966
14.01.2014, 14:48
Das dich die negativen Erfahrungen beim Fotografieren geprägt haben, kann ich nachvollziehen. Hast du denn versucht deren Erlaubnis einzuholen? Ich hab bisher nur einmal jemanden angesprochen, der die Linse genau auf mich gerichtet hatte und er hat das Bild ohne Probleme wieder gelöscht.
Ich habe die genannten Personen *nicht* fotografiert. Ich war nur mit einer Kamera in ihrem Beisein und habe andere Sachen (ein Gebäude, eine Strasse und eine Bahnhofshalle) festgehalten!
Bei der Öffentlichkeit/Privatsphäre Diskussion reden wir aneinander vorbei. Mir geht es beim allzu sorglosen Erstellen von Daten um die automatisierte, nicht kontrollierbare, schon derzeitige Verarbeitungsmaschinerie, die sich daraufhin in Gang setzt und sehr fehleranfällig ist.
Ich sage ja: Es muss geregelt werden, dass jeder über die Daten, die von ihm gesammelt werden, aufgeklärt wird. Als Realist weiss ich, dass es da auch Einschränkungen geben muss, die gegebenenfalls vom Gericht veranlasst werden, *nicht* von der Ermittlungsbehörde!
Du warst auf drei Weihnachtsmärkten (passend zum Thema ;)) und bis dort fotografiert worden, die Bilder wurden auf Fl*ckr gestellt und sind öffentlich zugänglich (und auswertbar). Auf genau denselben Märkten war ein Terrorist, der im Januar 20 Leute hochgebombt hat. Nachfolgend schaut sich ein gewisser Herr EnnÄssEy mal das ganz zufällig erstellte Bewegungsprofil des Terroristen an und stellt fest: du warst auch genau an den Orten die er "ausgekundschaftet" hat. Bei deinem nächsten USA Urlaub stehst du nach gebuchtem Flug und Hotel bei der Einreise plötzlich an der Homelandsecurity am JFK Airport und darfst nach stundenlangem Verhör die Heimreise antreten.
Bei *drei* Weihnachtsmärkten würde ich als Ermittler auch misstrauisch werden.
Was glaubst du würde mir passieren, wenn der Terrorist beschattet wurde, und ich im Bericht der Ermittler dreimal auftauche, im Hintergrund der Bilder die sie selbst angefertigt haben? Andererseits, würde deiner fünfjährigen Tochter die Einreise verwehrt werden, weil sie auf denselben drei Märkten sichtbar war...?
Das ist ein harmloses Beispiel für Datenmissbrauch und fehlerhaftes automatisches Auswerten. Die Gegenmaßnahmen Politikern zu überlassen, die nicht mal ihr iphone bedienen können, ist grob fahrlässig und, wie nannte es Angie? Alternativlos. /Sarkasmus aus.
Das ist ein Beispiel für Daten*ge*brauch. Missbrauch wäre es, wenn ich ohne weitere Nachforschungen bei einem Job für die Amerikanische Botschaft in Buxtehude abgelehnt werde! Und die automatische Auswertung war nicht fehlerhaft. Ich *war* auf den drei Weihnachtsmärkten ja anwesend. Mein Punkt ist, dass ich mit oder ohne Bilder von mir im Internet nicht wirklich unterschiedlich ende... Im Gegenteil, wenn ein menschlicher Ermittler mich wiedererkennt, komme ich wahrscheinlich sogar schwerer aus dem Akt wieder raus! Dass Politiker über Scannerkassen im Supermarkt ins Staunen geraten, ist auch nichts Neues, weshalb *sinnvolle* Richtlinien mit vernünftigem Augenmaß erstellt werden müssen. Gesetze, die nicht durchsetzbar sind, schädigen nur den Rechtsstaat.
Auf keinen Fall kann die Lösung sein, den Bürgern das Gefühl zu geben sie seien berechtigt in *jeder* Situation von Überwachung frei zu sein. In der Lebensrealität der Menschen vor uns, war es *klar*, dass der öffentliche Raum eben *nicht* privat ist, dass wir dort der Beurteilung anderer unterliegen, die auch negativ ausfallen kann! Und damit hatten wir ein Korrektiv für unser soziales Verhalten. Auch ich bin ja nach der (berechtigten) Missbilligung meines berechtigten aber unangebrachten Ausbruchs wieder "vom Baum runter" gekommen. :)
Rückschluss zum Thema: ich fotografiere daher keine Menschen ohne deren Erlaubnis, da ich ebenso behandelt werden möchte. Alles weitere kann ich nicht mehr kontrollieren und birgt das Potential, missbraucht zu werden.
Du bist Studiofotograf, hm? Die grundlegende Illusion, die mich zur Bezeichnung "Paranoia" verleitet hat, ist, dass du glaubst jetzt die Kontrolle zu *haben*! (Warst du je auf einer Demo? Einem Konzert, wo´s Verletzte gegeben hat?)
Wenn du das für korrekten Datengebrauch hälst, kommen wir wirklich nicht auf einen Nenner. Der Grund, warum die Automatisierung eingeführt wurde, war ja gerade der, dass qualifiziertes Personal nicht günstig und ausreichend zur Verfügung stand und die Überwachung massiv ausgeweitet werden sollte. Denn jedem mit gesunden Menschenverstand fällt der Unterschied zwischen Witzbold oder echtem Terroristen relativ leicht. Rechnernetzen und verfehlten Prüfungsinstanzen dagegen nicht so sehr:
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-01/dhs-verweigert-einreise-wegen-twitter
Ich sage ja: Es muss geregelt werden, dass jeder über die Daten, die von ihm gesammelt werden, aufgeklärt wird. Als Realist weiss ich, dass es da auch Einschränkungen geben muss, die gegebenenfalls vom Gericht veranlasst werden, *nicht* von der Ermittlungsbehörde!
Als Realist wüsstest du, dass das so nicht passieren wird. Und in Ländern, die überwachungstechnisch schon weiter sind (wie z.B. GB) so auch nicht passiert.
Ich hab zwar auch ein kleines Hobbystudio, bin aber meistens draussen, wie man an meinen Bildern auch unschwer erkennen kann.;)
Kopernikus1966
14.01.2014, 15:33
Wenn du das für korrekten Datengebrauch hälst, kommen wir wirklich nicht auf einen Nenner. Der Grund, warum die Automatisierung eingeführt wurde, war ja gerade der, dass qualifiziertes Personal nicht günstig und ausreichend zur Verfügung stand und die Überwachung massiv ausgeweitet werden sollte. Denn jedem mit gesunden Menschenverstand fällt der Unterschied zwischen Witzbold oder echtem Terroristen relativ leicht. Rechnernetzen und verfehlten Prüfungsinstanzen dagegen nicht so sehr:
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-01/dhs-verweigert-einreise-wegen-twitter
Gut, aber in den USA werden auch Kinder vom Unterricht ausgeschlossen, weil sie einem Mädel in der Klasse ein Busserl auf die Hand gegeben haben...
Idiotie ist keine Domäne von automatischer Datenerfassung! Die Idiotie ist in den Beamten am Flughafen, die hirnlos maschinelle Bewertungen übernehmen, ohne Entscheidungsspielraum zu haben!
Ich hab am Flughafen einmal gesehen, wie ein Besucher einem abfliegenden Verwandten, der einen Niesanfall gehabt hat, ein Päckchen Papiertaschentücher über die Absperrung zugeworfen hat... In weniger als einer Minute waren Sicherheitsbeamte beim Reisenden und haben ihn abgeführt! Bei x-tausend Reisebewegungen *muss* es Handlungs- und Sicherheitsvorschriften geben. Trotzdem hat der handelnde Beamte Ermessensspielraum, selbst wenn das gar nicht vorgesehen ist. Nicht umsonst ist "Dienst nach Vorschrift" eine Drohung gegenüber dem Arbeitgeber!
Und wenn man zu jenen Leuten gehört, die ihre Flugangst mit Terroristenwitzen abbauen wollen, dann tut´s mir leid, aber ich empfehle eine andere Therapie....
Als Realist wüsstest du, dass das so nicht passieren wird. Und in Ländern, die überwachungstechnisch schon weiter sind (wie z.B. GB) so auch nicht passiert.
Als Realist weiß ich, dass das passieren *muss*. Und nein, es wird auch nicht perfekt funktionieren, es wird Mißbräuche geben und Skandale.
Wieviele Informationen erhalten die Dienste über Photosharingsites? Und wieviele über eigens aufgestellte Überwachungskameras? Was trägt mein Bild vor Nelsons Column zum Sieg des Überwachungsstaates bei?
Ich hab zwar auch ein kleines Hobbystudio, bin aber meistens draussen, wie man an meinen Bildern auch unschwer erkennen kann.;)
Ok, dann Tiere und Sachaufnahmen.Wenn du mit dieser Selbstbeschränkung zufrieden bist...
Allerdings, wer weiß, vielleicht hast du einen giftigen Frosch aufgenommen, und gerätst in Verdacht...
Idiotie ist keine Domäne von automatischer Datenerfassung!
Da pflichte ich dir bei!
Wieviele Informationen erhalten die Dienste über Photosharingsites? Und wieviele über eigens aufgestellte Überwachungskameras? Was trägt mein Bild vor Nelsons Column zum Sieg des Überwachungsstaates bei?
Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/
Ok, dann Tiere und Sachaufnahmen.Wenn du mit dieser Selbstbeschränkung zufrieden bist...
Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.
Kopernikus1966
14.01.2014, 16:21
Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/
Und? Die Information, wo das Denkmal steht brauchen sie ja wohl nicht von mir, oder?
Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.
Du kannst also nur in Situationen fotografieren, wo die Anzahl der Menschen überschaubar ist und sie erreichbar sind. Street oder Architekturfotografie in der Stadt fällt flach. Bilder auf denen fahrende Autos zu sehen sind, ebenfalls (Kennzeichen). Trainspotting geht auch nicht, du könntest ja einen Menschen im Wageninneren erkennbar abspeichern. Sport schon überhaupt nicht... öffentliche Veranstaltungen sind tabu! Alles wo mehr als sagen wir 10 Menschen sind, darfst nicht fotografieren.
Dein Rechner ist doch mit dem Internet verbunden. Bist du dir 100% sicher, dass niemand auf deine Bilder zugreifen kann? Liegen sie auf einem Laufwerk, das nur angesteckt ist, wenn du weder WLAN noch Kabel mit dem Router verbunden hast?
Die Technik wird uns weiterhelfen!
Da sowieso bald alle Kameras mit WiFi ausgestattet sind, fragt die Kamera beim Bild machen, alle im Bild erfassten Personen ab, ob diese mit einer Veröffentlichung einverstanden sind. Dies wird über deren Handy gesteuert, das sie einstellen können "Bilder dürfen veröffentlicht werden oder eben nicht". Ein Bild erhält dann einen Tag und kann nur ins internet gestellt werden, wenn alle Personen zugestimmt haben.
Der Eifelturm hat natürlich einen Gigwatt-Sender, der verhindert dass in 5km Umkreis, sobald der Eifelturm im Sucher identifiziert wird, der Auslöser gedrückt werden kann (Zum Freigeben des Auslösers bitte Kreditkartennummer angeben!).
Das ist das schöne an Technik, dass sich alle aus der Technik ergebenden Probleme mit noch mehr Technik lösen lassen. ;)
Kopernikus1966
14.01.2014, 16:26
Das ist das schöne an Technik, dass sich alle aus der Technik ergebenden Probleme mit noch mehr Technik lösen lassen. ;)
:top:
Ich fotografiere was immer ich will. Manchmal auch Kinder. Sofern dies in der Öffentlichkeit passiert und mich einmal wer darauf ansprechen sollte, werde ich die staatlich installierten Foto/Filmkameras als Argumentationshilfe einsetzen. Ich gehe davon aus, daß das Fotografieren von Menschen im öffentlichen Raum nicht verboten wird, solange die Politik an der Strategie festhält, jeden Winkel mittels Kameraüberwachung vor Geistern zu schützen.
Bei öffentlichen Großveranstaltungen mit Besuchen aus Deutschland (Erwachsene) ist mir sowas schon widerfahren und ich konnte mich (mit polizeil. Unterstützung) durchsetzen. Wer es darauf anlegt, mich diesbezüglich zu verklagen, dem wünsche ich eine gute Rechtschutzversicherung und einen langen Atem.
Jeder muß für sich entscheiden, ob Einschüchterung seitens Behörden - oder von wem auch immer - wirksam werden. Trotz EU gibt es bemerkenswerte Differenzen in der AT/DE-Gesetzgebung in dieser Angelegenheit. Es zählt aber in jedem Fall nur das Gesetz des Landes, wo die "Tat" begangen wurde. Wer also Kinder fotografieren will, soll besser nach Österreich kommen. Hier gibt es zwar auch Kinderhasser, die sich zum Beschützer (frech ins Bild stellen) ausrufen, diese sind jedoch noch eine Minderheit. Erwachsene fotografiere ich seither rücksichtslos, wann immer sie ins Bild kommen. Bevorzugt Gäste aus DE, wenn sie sich zu erkennen geben! :cool:
Servus
Gerhard
Da pflichte ich dir bei!
Prism speichert wohl brav mit:
http://t3n.de/news/prism-infografik-481544/
Wieso Beschränkung? Ich fotografiere auch Menschen, nur frage ich die einfach vorher, bzw. sie kommen von alleine zu mir. Die Bilder muss ich doch aber nicht veröffentlichen! Solange kein Bewusstsein für Datenschutz in der Bevölkerung vorhanden ist, können Geheimdienste beruhigt den riesigen Datensauger anwerfen, sie haben ja Milliarden freiwillige Mitarbeiter.
Ist zwar wieder die "ich habe nichts zu verbergen Schiene" aber Leute die so explizit auf ihre Privatsspäre achten, sind doch per se bei den Behörden suspekt; da geht bestimmt ein red flag an, wenn es partout keine Bilder von der Person im Netz gibt....
Du kannst also nur in Situationen fotografieren, wo die Anzahl der Menschen überschaubar ist und sie erreichbar sind. Street oder Architekturfotografie in der Stadt fällt flach. Bilder auf denen fahrende Autos zu sehen sind, ebenfalls (Kennzeichen). Trainspotting geht auch nicht, du könntest ja einen Menschen im Wageninneren erkennbar abspeichern. Sport schon überhaupt nicht... öffentliche Veranstaltungen sind tabu! Alles wo mehr als sagen wir 10 Menschen sind, darfst nicht fotografieren.
Ähm... Nö. Was ist denn daran so schwer zu verstehen, Menschen zu fragen bevor oder nachdem man sie fotografiert hat? Kennzeichen würde ich immer unkenntlich machen und wenn tatsächlich ein Auto an mir vorbeirauscht und ich einen Insassen direkt ablichte und nicht mehr fragen kann, dann muss ich tatsächlich damit leben, dass ich nach meinen Regeln das Bild nicht veröffentliche. Warum Sport oder öffentliche Veranstaltungen jetzt nicht gehen sollten, erschliesst sich mir nicht. Deine Argumentation wird immer kruder. Natürlich kann man auch von Gruppenbildern Gesichtsanalysen anfertigen lassen, nur wenn solche Bilder nicht verboten sind, kann man eben nichts dagegen tun. Aber die Bilder, die der TO hier eingestellt hat, fallen m.E. nicht darunter, da dort fremde ungefragte Personen bildbestimmend sind.
Dein Rechner ist doch mit dem Internet verbunden. Bist du dir 100% sicher, dass niemand auf deine Bilder zugreifen kann?
100% gibts nicht. Aber durch meinen Beruf kann ich dir versichern, dass ein Bankeinbruch leichter ist. Nennt sich "computationally infeasible". Und das reicht mir. Hat aber auch nix mit dem Thema zu tun.
turboengine
14.01.2014, 16:46
Erwachsene fotografiere ich seither rücksichtslos, wann immer sie ins Bild kommen. Bevorzugt Gäste aus DE, wenn sie sich zu erkennen geben! :cool:
Wenn Du im richtigen Leben genauso symphatisich rüberkommst wie in Deinem Forenbeitrag, kann ich die Leute sehr gut verstehen. Selbst wenn sie Piefkes sind.
Ist zwar wieder die "ich habe nichts zu verbergen Schiene" aber Leute die so explizit auf ihre Privatsspäre achten, sind doch per se bei den Behörden suspekt; da geht bestimmt ein red flag an, wenn es partout keine Bilder von der Person im Netz gibt....
Das mag durchaus sein, dass Behörden das so registrieren. Ich möchte mich aber nicht krampfhaft unverdächtig machen, sondern lediglich meine Rechte auf Datenschutz wahren. Ich habe über diese ganze Überwachungsproblematik schon vor Jahren mit Menschen gesprochen, die das wenig interessiert hat. Rate mal, wer seit Snowden am lautesten darüber schreit?
Kopernikus1966
14.01.2014, 17:05
Ähm... Nö. Was ist denn daran so schwer zu verstehen, Menschen zu fragen bevor oder nachdem man sie fotografiert hat? Kennzeichen würde ich immer unkenntlich machen und wenn tatsächlich ein Auto an mir vorbeirauscht und ich einen Insassen direkt ablichte und nicht mehr fragen kann, dann muss ich tatsächlich damit leben, dass ich nach meinen Regeln das Bild nicht veröffentliche. Warum Sport oder öffentliche Veranstaltungen jetzt nicht gehen sollten, erschliesst sich mir nicht. Deine Argumentation wird immer kruder. Natürlich kann man auch von Gruppenbildern Gesichtsanalysen anfertigen lassen, nur wenn solche Bilder nicht verboten sind, kann man eben nichts dagegen tun. Aber die Bilder, die der TO hier eingestellt hat, fallen m.E. nicht darunter, da dort fremde ungefragte Personen bildbestimmend sind.
Was ist daran so schwer zu verstehen, dass das nur bei Einzelportraits oder maximal einem kleinen Gruppenbild machbar ist?
Willst du einem Sportler dasselbe Recht verwehren, wie du es einer Person auf der Strasse zukommen läßt? Können Personen die im rechtlichen Sinn "Beiwerk" sind, nicht identifiziert und erkannt werden?
Du machst ein Bild von einem Straßenmusikanten. Der gibt dir die Erlaubnis. Wenn ein Zuschauer erkennbar ist, kannst du das Bild schon nicht mehr machen.
Daher meine Frage nach deiner Selbstbeschränkung...
Und Re:"computationally infeasible"
Wer ist jetzt naiv (http://www.heise.de/security/meldung/Backdoor-in-Routern-Hersteller-raetseln-und-analysieren-2077308.html)?
@Kopernikus1966:
Also deine hypothetischen Fälle in allen Ehren, mir sind sie in Natura so nie untergekommen. Da hat jeder vielleicht auch andere Fotografievorlieben, aber z.B. Architektur schiesse ich sehr gerne und hatte noch nie ein Problem damit bekommen.
OT:
Und Re:"computationally infeasible"
Wer ist jetzt naiv (http://www.heise.de/security/meldung/Backdoor-in-Routern-Hersteller-raetseln-und-analysieren-2077308.html)?
Ja. Kenn ich. Haben meine Router nicht. Und nun?:roll:
Kopernikus1966
14.01.2014, 17:22
Also deine hypothetischen Fälle in allen Ehren, mir sind sie in Natura so nie untergekommen.
Wieso hypothetisch??? Du fotografierst Architektur nur ohne erkennbare Personen drauf?
Marktszenen in der Stadt, wenn er menschenleer ist?
Es kommt doch um Gotteswillen nicht auf die *Größe* der abgebildeten Person an, nur ob sie erkennbar ist! Nicht ob sie *Hauptmotiv* ist oder nur Beiwerk!
OT:
Ja. Kenn ich. Haben meine Router nicht. Und nun?:roll:
Du erzählst mir, du hast deine Router im Wissen um diese Lücke ausgesucht? Respekt vor dieser Klarsicht...
Es kommt doch um Gotteswillen nicht auf die *Größe* der abgebildeten Person an, nur ob sie erkennbar ist! Nicht ob sie *Hauptmotiv* ist oder nur Beiwerk!
Rechtlich gibts in Deutschland genau bei Hauptmotiv oder Beiwerk Unterschiede!
OT:
Du erzählst mir, du hast deine Router im Wissen um diese Lücke ausgesucht? Respekt vor dieser Klarsicht...
Danke (trotz Ironie)! Das nennt man einen Portscan und macht man bei Installation der Router. Ausserdem werden in iptables sämtliche Ports die man nicht selbst aufmacht geblockt. Und hinter einer DMZ machen die eh nix mehr auf. Das ist Basis Security Wissen. Für Zuhause ist das zwar meistens völlig überdimensioniert, wenn es mich doch aber nix kostet, warum sollte ich das nicht trotzdem machen? Dem Hacker der es da durch schafft winken u.a. unzählige Stacking Bilder von Insektenköpfen in GB Größe. Wenn das mal kein lohnendes Ziel ist!:lol:
Kopernikus1966
14.01.2014, 17:52
Rechtlich gibts in Deutschland genau bei Hauptmotiv oder Beiwerk Unterschiede!
und genau *darum* geht´s doch nicht! Sondern um die Möglichkeit die Bilder zur Datenauswertung und widerrechtlichen Informationsgewinn heranzuziehen!
Danke (trotz Ironie)! Das nennt man einen Portscan und macht man bei Installation der Router. Ausserdem werden in iptables sämtliche Ports die man nicht selbst aufmacht geblockt. Und hinter einer DMZ machen die eh nix mehr auf. Das ist Basis Security Wissen. Für Zuhause ist das zwar meistens völlig überdimensioniert, wenn es mich doch aber nix kostet, warum sollte ich das nicht trotzdem machen? Dem Hacker der es da durch schafft winken u.a. unzählige Stacking Bilder von Insektenköpfen in GB Größe. Wenn das mal kein lohnendes Ziel ist!:lol:
Ebenfalls OT: mir gefallen deine "Insektenköpfe" :)
Aber nach 40 Jahren in der Branche kann ich dir ebenfalls versichern, dass jedes Setup knackbar ist, schon allein wegen der menschlichen Komponente...
mrieglhofer
14.01.2014, 18:07
Oh Gott, irgendwie bin ich erstaunt, welche Emotionen sowas weckt.
Wir sind doch bitte Fotografen, also kann unser Interesse nur sein, dass wir alles fotografieren können, das uns irgendwie anspricht. Selbstzensur im Kopf oder voreilender Gehoram, wir wissen wohin das geführt hat und führt.
Und genau das ist gesetzlich ganz klar geregelt, ich brauche niemanden zu fragen, ob ich ihn fotografieren darf und wenn er blöd kommt, kann ich die Polizei rufen und er wird eine Nötigung ausfassen. Was anders ist gewerbliche Nutzung und Veröffentlichung. Hier sind der Regeln enger und ich kann im künstlerischen Umfeld praktisch alles veröffentlichen, im gewerblichen Umfeld nichts ohne eine Model Release.
Viel dramstischer ist, dass mittlerweile überall fehlgeleitete Gutmenschen, private Securitys usw. gesetzeswidrig Aufnahmen verbieten wollen und damit nicht nur das Hobby erschweren, sondern auch das Aufdecken von Missständen zu verhindern suchen. Schauen wir doch nach England, was da abgeht.
http://photographernotaterrorist.org/about/
Da machst harmlos in der U-Bahn ein Fotos, weil dich die Architektur fasziniert und der Resturlaub ist gelaufen, weil du den bei der Polizei verbringt. Oder Paris, nicht viel anders. Das macht mir mehr Sorgen. Und das sind ja noch demokratische Länder und normale Fotos und nicht verdeckte Reportagen,
und genau *darum* geht´s doch nicht! Sondern um die Möglichkeit die Bilder zur Datenauswertung und widerrechtlichen Informationsgewinn heranzuziehen!
Nur gegen die eine Sorte Bilder kann man eh nix unternehmen. Knipst mich jemand auf dem Kölner Karneval mit 100 anderen Personen, kann ich nichts dagegen tun. Ergo ging es mir nur um die Sorte, bei der man Handhabe hat. Die Fotos des TO gehören m.E. dazu und da gebietet es der Anstand und die Fairness bezüglich des Datenschutzes diese Menschen vor Veröffentlichung zu fragen. Ich vermute, die meisten hätten eh nichts dagegen. Sämtliche Auswertung lässt sich längst nicht mehr eingrenzen, die Büchse der Pandora ist schon geöffnet. Nur unterstützen muss ich das mit meinen Bildern nicht auch noch.
OT:
Ebenfalls OT: mir gefallen deine "Insektenköpfe" :)
Aber nach 40 Jahren in der Branche kann ich dir ebenfalls versichern, dass jedes Setup knackbar ist, schon allein wegen der menschlichen Komponente...
Nochmals merci!:D Ist klar, dass diverse Geheimdienste relativ leicht da durch kommen würden ohne dass man etwas dagegen tun kann. Es gibt leider noch Hardware Backdoors, die es nicht mal in die Presse geschafft haben und genau dafür bekannt sind. Es lohnt sich nur schlichtweg (bei mir) nicht. ;)
...Selbstzensur im Kopf oder voreilender Gehoram, wir wissen wohin das geführt hat und führt.
Hier hat doch gar keiner von Selbstzensur geredet. Es ging immer um die Veröffentlichung von Bildern, wo eine Person bildbestimmend drauf ist. Künstlerisches fotografieren für sich selbst steht doch auf einem anderen Blatt.
mrieglhofer
14.01.2014, 18:54
Künstlerisches Fotografieren ist per se nicht für einen selbst sondern für Dritte. Und das beinhaltet auch die Veröffentlichung im künstlerischen Umfeld.
Knackpunkt ist doch der, dass das künstlerische Umfeld früher die Diaschau daheim oder die Austellung einmal im Jahr im Fotoclub war, mit max. hundert Besuchern. ;)
Heute ist das künstlerische Umfeld das internet mit potentiell Millionen von Zuschauern inkl. aller möglichen Dataminern.
Problemlos wäre imho die Ausstellung in einem Forum in dem die Bilder nur von registrierten Mitgliedern gesehen werden, das entspräche dem Fotoclub, nur halt etwas größer. :)
mrieglhofer
14.01.2014, 22:29
Die bisherigen Urteile inkludierten z.B. den Verkauf der Bilder allerdings über eine Galerie. Hier wurde mit kommerzieller Verwertung argumentiert. Da aber die Verwertung im künstlerische Umfeld, Ausstellungen und Verkauf über die Galerie erfolgte, erkannte das Gericht dies an.
Internet ist natürlich nicht 1:1 umlegbar. Also für Ausstellungen usw. gibt es eher wenig Probleme, eine Veröffentlichung auf einer Website künstlerischer Fotografie wird wohl eher auch durchgehen, aber da bleibt ein Restrisiko, weil ein Meuchelbild auf einem Fotoportal nicht zwingend künstlerisch sein muss. Und das wird dann der Richter im Einzelfall entscheiden.
Das Daten sammeln ist ein anderes Thema. Wenn ein Galerist auf seine Bilder nicht aufpasst, ist das fahrlässig. Wenn jemand Bilder mit allen EXIFs indizierbar ins Netz stellt, auch. Ich kann aber dem Galeristen nicht das ausstellen verbieten, weil es Fahrlässigkeit in der Welt gibt.
Die Ängste sind zu verstehen, nur ohne Freiheit der Fotografie und ohne Veröffentlichung keine Meinungsfreiheit. Und auch keine kritische Berichterstattung. Genauso wie bei den Fotos gilt ja auch dort, dass die Freiheit die Meinung zu sagen, nicht inkludiert, jemanden zu diffamieren.
Ich würde eher sagen: zum Glück sind wir soweit gekommen. ...
Also bei deinen ganzen Ausführungen kann ich nicht erkennen warum ich über die Situation glücklich sein soll. Das macht mich zumindest eher unglücklich. :crazy::crazy: