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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zu Allahs Ehren


Dat Ei
06.01.2014, 18:31
Moin, moin,

das Bild entstand in einer kleinen Moschee in der Nähe der Qutab Minar in Delhi.


844/IMG_6334.jpg


Dat Ei

slowhand
06.01.2014, 19:53
Respekt vor Deinem Auge, ich wäre vermutlich nicht darauf gekommen diese Situation auf die Karte zu bannen.
Wie heißt es immer so banal - "gut gesehen". Aber hier stimmts, und die Umsetzung (inkl. Rahmen) gefällt mir hier auch. :top:

Günni
06.01.2014, 20:34
Hallo und Guten Abend,

gefällt mir sehr gut, fast Perfekt, es stören mich nur die "halbscharfen" hellen Blätter,
die vom Baum aus ins Bild ragen.
Ich würde sie versuchen zu retuschieren, oder einen anderen Beschnitt, wobei der Schnitt so schon passt.

Ansonsten, wirklich schön.

Hintermann
06.01.2014, 21:03
Ein sehr schönes Bild, der Mann ist ganz vertieft und fühlt sich nicht beobachtet. Die schönen Muster rufen in meinen Augen auch nach Farbe - so als Alternative

Vera aus K.
07.01.2014, 03:27
Sehr, sehr schöne Bildkomposition! :top:

Diese Kombination aus hingebungsvoller Aktivität und unerschütterlicher Ruhe verleiht dem Bild eine ganz besondere Note. Auch der Titel ist sorgsam gewählt - aber selbst ohne diesen würde ich die Stimmung, die das Bild zum Betrachter trägt, als andächtig bezeichnen.

Auch die starken Kontraste sind in der sw-Umsetzung fein balanciert.

Einzig mit dem hellen (Heiligen-)Schein um seinen Kopf hadere ich ein wenig. Die Absetzung durch den etwas helleren Hintergrund gefällt mir durchaus, aber mir ist dies hier zu stark und zu wenig fließend.

Abgesehen von dieser Kleinigkeit mag ich das Bild sehr!

Danke, dass Du uns teilhaben lässt!

Viele Grüße,

Vera

Dat Ei
07.01.2014, 22:44
Moin, moin,

vielen Dank für Eure Anmerkungen.

@Leo: Du kennst doch auch die Vorteile des Individualreisens. Man hat Ruhe und Zeit, man kann sich auf das Ambiente und die Atmosphäre einlassen, man beschäftigt sich nicht nur mit den Highlights, sondern auch mit den Menschen und den Kleinigkeiten am Wegesrand.

@Vera: Auch wenn die helle Struktur bereits in Natura in der Mauer, die die Moschee umgeben hat, vorhanden war, so scheint sie durch die Bearbeitung (Anheben des Lichts im Gesicht) in der Tat etwas zu stark hervorgetreten zu sein. Wobei die Idee mit dem Heiligenschein gar nicht so abwegig ist... :D


Dat Ei

Dat Ei
21.01.2014, 00:17
Moin, moin,

gleicher Ort, gleiche Zeit, gleicher Imam, nur anderer Blickwinkel...


844/IMG_6336.jpg


Dat Ei

Mainecoon
21.01.2014, 23:34
Hallo,

als Anfänger kann ich zumeist nur davon sprechen, was mich an einem Bild anrührt, bewegt, Lust macht, weiter hinzuschauen. Bei deinem ersten Bild bin ich lange geblieben und habe gestaunt und mich gefreut wie die VorrednerInnen.

Bei diesem Bild aber bin ich ratlos: eine beeindruckend eingefangene Tür, aber was macht der Kerl da hinten, torkelnd (?). Oder umgekehrt: Ich bin neugierig auf diesen Mann, statt dessen sehe ich eine Tür. Das Foto eines aufrecht stehenden, halbwegs deutlich zu erkennenden Mannes hinter einer offen Tür hätte ich verstanden.

Daher meine neugierige Frage: Was hat dich zu dieser Einstellung bewegt? Warum hast du das Bild so und nicht z.B. mit mehr Schärfe auf den Mann gemacht? Oder ist das der falsche Ansatz, an dein Foto heranzugehen?

Gruß,

Mainecoon

Dat Ei
22.01.2014, 18:03
Moin Mainecoon,

Daher meine neugierige Frage: Was hat dich zu dieser Einstellung bewegt? Warum hast du das Bild so und nicht z.B. mit mehr Schärfe auf den Mann gemacht? Oder ist das der falsche Ansatz, an dein Foto heranzugehen?

die Mauer und die Tür waren für mich der Übergang von meiner (Gedanken-)Welt in die mir wenig bekannte Welt des Muslimen. Die Tür ist weder geschlossen (ausschließend, abriegelnd), noch vollständig offen (einladend) - sie erlaubt nur einen beschränkten Einblick. Das Bild, das für den außenstehenden Betrachter entsteht, bleibt unvollständig. Die Schärfe der Trennlinie und die Unschärfe des Hintergrunds betonen m.E. den Übergang und die Distanz zwischen den Welten. Man kann erahnen und mutmaßen, aber man hat wenig konkretes oder eindeutiges. Mich macht so etwas neugierig.

In der Farbvariante kann man genau erkennen, dass auch hier der Imam den Boden fegt, ganz so wie auf dem ersten Bild. In der Farbvariante ist allerdings nicht der Knack drin, der in der SW-Variante den Türbereich und damit den Gedanken des Übergang so betont. Leider lässt sich in der SW-Variante aber der Besen und die Tätigkeit des Imam nicht so gut erkennen, was zu Interpretationen wie "torkeln" führt, was eher unglücklich und dem Photographen/Bildbearbeiter anzukreiden ist. Das ist m.E. der eigentlich Schwachpunkt an dem Bild und auch der Grund, warum ich das Bild nur im Kontext mit dem ersten Bild gezeigt habe.


Dat Ei

Yonnix
22.01.2014, 18:12
die Mauer und die Tür waren für mich der Übergang von meiner (Gedanken-)Welt in die mir wenig bekannte Welt des Muslimen. Die Tür ist weder geschlossen (ausschließend, abriegelnd), noch vollständig offen (einladend) - sie erlaubt nur einen beschränkten Einblick. Das Bild, das für den außenstehenden Betrachter entsteht, bleibt unvollständig. Die Schärfe der Trennlinie und die Unschärfe des Hintergrunds betonen m.E. den Übergang und die Distanz zwischen den Welten. Man kann erahnen und mutmaßen, aber man hat wenig konkretes oder eindeutiges. Mich macht so etwas neugierig.
Dat Ei

Sehr schöne Interpretation :top: Mit der Beschreibung gefällt mir das Bild richtig gut. Noch besser hätte es mir vielleicht noch mit einem Hinweis auf den muslimischen Hintergrund in Architektur/Symbolik im Bereich der Tür gefallen (im Hintergrund dezent vorhanden). So erkenne ich den religiösen Bezug erst einmal nicht auf den ersten Blick.

Hut ab, wenn du schon bei der Aufnahme den Kopf so frei hast (weil du die Kamera selbst in dem kurzen Moment auswendig kennst), dass du mit diesem Gedankengang das Foto machen konntest.

Dat Ei
22.01.2014, 18:31
Moin Yonnix,

Noch besser hätte es mir vielleicht noch mit einem Hinweis auf den muslimischen Hintergrund in Architektur/Symbolik im Bereich der Tür gefallen. So erkenne ich den religiösen Bezug erst einmal nicht direkt.

der Kontext ergibt sich durch die Torbögen im Hintergrund, der Kleidung und insbesondere der Kopfbedeckung (siehe Bild 1), die hier durch die Unschärfe schon fast wie ein Turban wirkt.

Hut ab, wenn du schon bei der Aufnahme den Kopf so frei hast (weil du die Kamera selbst in dem kurzen Moment auswendig kennst), dass du mit diesem Gedankengang das Foto machen konntest.

Eine gute Kamera braucht in den meisten Situationen kaum mehr als eine Blenden-/Zeitautomatik, eine Belichtungskorrektur und eine ISO-Einstellung. Sich Zeit zu nehmen, ist sehr wichtig - etwas, was ich im Alltag oft genug nicht schaffe.


Dat Ei

Yonnix
22.01.2014, 18:41
der Kontext ergibt sich durch die Torbögen im Hintergrund, der Kleidung und insbesondere der Kopfbedeckung (siehe Bild 1), die hier durch die Unschärfe schon fast wie ein Turban wirkt.

Ich bin fest davon ausgegangen, dass es ein Turban ist ;) Ich fürchte ich bin einfach noch nicht genug durch die Welt gereist. Bei längerem Betrachten habe ich dann auch die Assoziation Form des Bogens = (erinnert mich an) Taj Mahal = Muslimisch gehabt. Tragen hinduistische Inder keine Turbane als Kopfbedeckung?

Eine gute Kamera braucht in den meisten Situationen kaum mehr als eine Blenden-/Zeitautomatik, eine Belichtungskorrektur und eine ISO-Einstellung. Sich Zeit zu nehmen, ist sehr wichtig - etwas, was ich im Alltag oft genug nicht schaffe.

Ich bin i.d.R. mit Zeitautomatik unterwegs, bei der Fuji X100 konnte man die ISO-Automatik dazu noch an die Belichtungszeit koppeln, das geht bei Sony (zumindest bei der A7) nicht.

Auch wenn ich noch nicht jedes Bild von dir kommentiert habe muss ich sagen, dass ich das in den Situationen wahrscheinlich nicht in dieser Perfektion hinbekommen hätte. Ich fürchte, dass mir meine Freundin wohl gerade in der Hitze nicht genug Zeit dafür einräumt hätte :roll: Wohl ein Vorteil des Reisens allein.

Dat Ei
22.01.2014, 18:49
Moin Yonnix,

Tragen hinduistische Inder keine Turbane als Kopfbedeckung?

doch, doch. Ein Turban allein ist nicht eindeutig.

Ich fürchte, dass mir meine Freundin wohl gerade in der Hitze nicht genug Zeit dafür einräumt hätte :roll: Wohl ein Vorteil des Reisens allein.

Ich reise nicht allein, sondern ebenfalls mit Freundin. Allerdings photographiert sie auch und hat glücklicherweise die gleiche Vorstellung, mit welcher Muße man das schöne Hobby angehen sollte.


Dat Ei

Andronicus
22.01.2014, 19:54
Einzig mit dem hellen (Heiligen-)Schein um seinen Kopf hadere ich ein wenig. Die Absetzung durch den etwas helleren Hintergrund gefällt mir durchaus, aber mir ist dies hier zu stark und zu wenig fließend.



Dem kann und muss ich mich anschließen!
Das fiel mir auch gleich sehr negativ auf.


Allerdings ist das von mir aus gesehen "jammern auf hohem Niveau" - nur damit Du es richtig verstehst.

Eine tolle Aufnahme, die einen berührt, bei der (fast) alles stimmt. :top:

Das zweite Bild von Dir finde ich auch gut, allerdings kommt es nicht an das erste heran.

Mainecoon
23.01.2014, 21:04
Hallo, Dat Ei,

vielen Dank für die ausführliche Darstellung deiner Gedanken! Ich habe dein Foto auch fast genau so interpretiert, war nur eben wegen des Mannes unsicher, da ich mir dachte, ein Fotograf deines Kalibers hat sich was bei der Unschärfe gedacht.

Es ist im Übrigen toll, dass du dir für meine Art zu Fragen bislang immer so viel Zeit genommen hast - Danke!

Gruß,

Mainecoon