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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Achromat + 400mm = Weichzeichner?


wus
15.12.2013, 22:08
Ich habe gerade mal meinen Marumi DHG Achromat (+5) auf das 70 - 400 G geschraubt und dann festgestellt dass man damit zwar sehr nah rangehen kann und deutlich jenseits der 1 : 1 Abbildungsmaßstäbe kriegt, aber die Bilder völlig flau sind, so als hätte man einen starken Weichzeicher oder Vaseline auf der Frontlinse. Alle Linsen sind aber sauber.

Mit dem 100 mm Macro und dem Marumi komme ich in etwa auf den gleichen Abbildungsmaßstab, bei zumindest annähernd normalen Kontrasten.

Hier seht ihr die Bilder im Vergleich, links mit 400 mm rechts mit dem Macro.

6/Marumi400vsMacro.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187958)

Kann mir bitte einer erklären warum das so ist? Kann man was dagegen tun? Ich würde ab und zu ganz gerne mit dem 400er und dem Marumi fotografieren weil man damit zumindest etwas größere Abstände vom Objekt einhalten kann.

fallobst
16.12.2013, 13:15
Nahlinsen auch in der Ausführung als Achromate sind auf spezielle Brennweitenbereiche optimiert. Etwas verallgemeinert kann man sagen: Je stärker die Vergrößerung desto kürzer die zulässige/optimale Brennweite.
Du hast einen Achroamten mit +5, damit überforderst du deine Kombination Nahlinse/Objektiv.
Für den von dir genannten Brennweitenbereich wirst du wohl keinen passenden Achromaten finden. Für dich wäre die Verwendung von Zwischenringen sinnvoller. Damit verkürzt du den Aufnahmeabstand und erzielst größere Abbildungsmasstäbe ohne zusätzliche Linsen.

Es grüßt Matthias

usch
16.12.2013, 19:09
400mm Brennweite entsprechen 2,5 Dioptrien, d.h. am langen Ende ist die Brechkraft der Nahlinse schon doppelt so groß wie die des Objektivs. Im Prinzip wird da das Objektiv zum Anhängsel des Achromaten statt umgekehrt. Nebenbei bemerkt hat die Kombination aus 400mm + 5dpt eine resultierende Brennweite von 133mm, da kann man auch gleich das 100mm-Makro nehmen und kommt praktisch auf denselben Aufnahmeabstand.

Zwischenringe sind auch keine wirkliche Lösung, für 1:1 bei 400mm bräuchte man ja fast einen halben Meter Auszugsverlängerung. :crazy:

Fazit: Für Makro-Aufnahmen nimmt man immer noch am besten ein Makro-Objektiv. ;)

wus
19.12.2013, 00:27
Danke für eure Hinweise.

Wie gesagt, ein 100mm Makro habe ich eh, das geht aber eben "nur" bis Abbildungsmaßstab 1:1. Ich wollte aber noch etwas tiefer in den Mikrokosmos vordringen. Und damit ich dann nicht mit dem Objektiv bzw. dann dem Achromaten bis auf cm ans Motiv ran muss dachte ich eben nehme ich das 400mm. Aber mir ist schon aufgefallen dass da kaum ein Unterschied ist. 5 Dioptrien = 200 mm, weiter weg geht dann logischerweise nicht. Beim maximal erzielbaren Abbildungsmaßstab war auch kein großer Unterschied.

Hauptsächlich habe ich mir den Achromaten eh gekauft um zusammen mit dem 16 - 80 Z WW-Makros zu machen. Das geht auch einigermaßen.

Jan
19.12.2013, 09:42
Schraub einen Telekonverter vors Makro, wenn Du etwas mehr Abbildungsmaßstab bei gutem Arbeitsabstand haben willst.
Jan

Mundi
19.12.2013, 13:56
Dem Marumi 5 habe ich auch mal am Sigma 150 probiert und das gleiche Ergebnis gehabt. Mit einem Marumi 3 klappte das besser.
Wenn du wirklich viel Abbildungsmaßstab haben willlst, besorge dir ein manuelles Weitwinkel mit Blendenring und einen Retroadapter.
Eine gute Adresse für Makrofragen ist <www.makro.forum.de>.