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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbmanagement unter Windows (sRGB / AdobeRGB)


Jahresprogramm
28.11.2013, 12:45
Hallo,

ich bekomme in kürze einen Bildschirm (Dell u2711), der auch den AdobeRGB-Farbraum abdeckt.

Jetzt habe ich ein grundsätzliches "Verständnis" Problem mit dem Farbmanagement unter Windows. Oft liest man, dass wenn das AdobeRGB Profil als Standard geladen wird, die Bilder in Programmen, die Farbmanagement können (z.B. Lightroom) zwar richtig angezeigt werden, der Rest (Windows, Word usw..) aber queitschbunt wird.

Kennt jemand das Problem und was kann man machen?

Hat jemand ein Link zu einer Anleitung, was ich wo in Windows einstellen muss, damit ich AdobeRGB in z.B. Lightroom nutzen kann, aber die Windows Icons und andere Programme weiterhin in sRGB angezeigt werden?

Zugeben muss ich noch, dass ich das erste Mal mit dem Thema konfrontiert wurde und das Ganze, was ich so gelesen habe, sehr verwirrend finde.

Ich habe auch noch ein Kolorimeter (Spyder 3 Pro), welchen ich aber erst, nach dem sich der Knoten mit dem Farbmanagement gelöst hat, einsetzten will.

Grüße
Alex

mrieglhofer
28.11.2013, 15:56
Zuerst solltest mal überlegen, ob für dich AdobeRGB sinnvoll ist. Den grösseren Farbraum erkaufst du dir mit schlechterer Farbdifferenzierung. Es werde ja die i.a. vorhandenen 8 Bit je Farbe ja nur anders gemappt.
Jedes Programm, das Farbmanagement unterstützt, wird AdobeRGB korrekt darstellen, wobei dabei eine Farbraum Konvertierung auf den Monitor Farbraum stattfindet. Je nach Monitor gehts oder auch nicht. Wenn zu klein, wird je nach Rendering Indent die Farbskala komprimiert, abgeschnitten oder was immer. Bei den anderen Programmen hast logischerweise Farbfehler, weil die ja nicht davon wissen u.a. meist, wenn du die Datei ins Web stellst.
Sinn macht die Sache, wenn du die Farben im erweiterten Farbraum darstellen musst und dann von der Kamera bis zum Druck 16Bit verwendet. Dann hast sowohl den erweiterten Farbraum als auch die Farbdifferenzierung. Sonst ist sRGB meist die bessere Lösung.

Jahresprogramm
28.11.2013, 22:30
Hallo mrieglhofer,

sorry, aber jetzt verstehe ich nur Bahnhof. Vielleicht liegt es ja an de späten Stunde. Denn bin ich verblüfft, dass das Nutzen des erweiterten Farbumfangs nicht unbedingt sinnvoll ist... Die Ausbelichter oder Druckdienste wollen doch eh die Datei in AdobeRGB Profil 8bit haben. Da ich sowieso meist oder nur in RAW fotografiere, würde ich schon gerne den erweiteten Farbumfang zumindest in Lightroom nutzen können.

Kann man nicht sagen, dass Ligtroom in AdobeRGB läuft und der Rest nicht?

Grüße
Alex

dieterson
28.11.2013, 22:54
Adobe RGB ist zwar ein größerer Farbraum, der allerdings besonders im Grünbereich und etwas im Blaubereich vergrößert ist. Da Du allerdings unter 8-bit genauso viele Farben (16Mio) hast, wie im sRGB, ist dieser Farbraum speziell für Landschaftsfotografen von Vorteil. Wenn du eher im Studio (Menschen) fotografierst, wo die Differenzierung der Hauttöne wichtig ist, bist Du mit sRGB besser dran, da die Feinabstufung für Hauttöne durch den kleineren Farbraum besser ist. (im gleichen Bereich mehr Unterteilungen)
Je nachdem wofür man sein Bildmaterial verwenden möchte (z.B. welches Ausgabegerät) können beide Farbräume sinnvoll sein.

Liebe Grüße, Reinhard.

mrieglhofer
29.11.2013, 00:24
Hallo mrieglhofer,

sorry, aber jetzt verstehe ich nur Bahnhof. Vielleicht liegt es ja an de späten Stunde. Denn bin ich verblüfft, dass das Nutzen des erweiterten Farbumfangs nicht unbedingt sinnvoll ist... Die Ausbelichter oder Druckdienste wollen doch eh die Datei in AdobeRGB Profil 8bit haben. Da ich sowieso meist oder nur in RAW fotografiere, würde ich schon gerne den erweiteten Farbumfang zumindest in Lightroom nutzen können.

Kann man nicht sagen, dass Ligtroom in AdobeRGB läuft und der Rest nicht?

Grüße
Alex

Ein Ausbelichter, der 8Bit AdobeRGB haben will, den würde ich meiden;-)
Wenn du RAW fotografiert, hast du den Kamera Farbraum und nicht sRGB oder Adobe. Lightroom zeigt auch am Monitor nicht sRGB oder AdobeRGB sondern generell im Farbraum des Monitors. Der Monitor hat auch keinen AdobeRGB Farbraum, sondern den Xy-Monitor Farbraum, der sich ev. mit AdobeRGB in etwa deckt. Meist aber nicht, sondern in bestimmten Bereich ist er durchaus grosser. Heißt, die Farben müssen generell angepasst werden.

Ein Programm hat auch keinen Farbraum. Wenn ein Programm ein eingebettetes Farbprofil erkennt, dann mappt es die Farben entsprechend dem eingebetteten Profil und dem gewählten Rendering Intent (Umrechnungsregel) auf den Monitor. Wenn es das Profil nicht erkennt, dann werden die Farben einfach durchgereicht und sind dann falsch, wenn es sich nicht um sRGB handelt, da dies der Windows Standard ist.

Du kannst aber in LR ein Bild ausgeben, das ein Farbprofil aufweist und entsprechend

Jahresprogramm
29.11.2013, 09:21
Hallo,

Adobe RGB ist zwar ein größerer Farbraum, der allerdings besonders im Grünbereich und etwas im Blaubereich vergrößert ist. Da Du allerdings unter 8-bit genauso viele Farben (16Mio) hast, wie im sRGB, ist dieser Farbraum speziell für Landschaftsfotografen von Vorteil. ....

OK. Das habe ich nun begriffen. Danke.

Wenn du RAW fotografiert, hast du den Kamera Farbraum und nicht sRGB oder Adobe. Lightroom zeigt auch am Monitor nicht sRGB oder AdobeRGB sondern generell im Farbraum des Monitors. Der Monitor hat auch keinen AdobeRGB Farbraum, sondern den Xy-Monitor Farbraum, der sich ev. mit AdobeRGB in etwa deckt. Meist aber nicht, sondern in bestimmten Bereich ist er durchaus grosser. Heißt, die Farben müssen generell angepasst werden.

Das hört sich schon mal gut an - ein knoten gelöst. D.H. Ich muss im Lightroom nichts einstellen. Wenn ich den Monitor kalibriert habe, passt es automatisch? Oder muss ich das ICC-Profil auch in Lightromm laden?

Ein Programm hat auch keinen Farbraum. Wenn ein Programm ein eingebettetes Farbprofil erkennt, dann mappt es die Farben entsprechend dem eingebetteten Profil und dem gewählten Rendering Intent (Umrechnungsregel) auf den Monitor. Wenn es das Profil nicht erkennt, dann werden die Farben einfach durchgereicht und sind dann falsch, wenn es sich nicht um sRGB handelt, da dies der Windows Standard ist.

D.h. in Windows Farbmanagement alles so belassen wie es ist. Monitor kalibrieren das Farbprofil des Monitors in das Programm mit Farbmanagement (Lightroom, IrfanView mit Plugin) laden, dann noch das Monitorprofil in den GraKa Treiber laden, damit dieser auch die Farben, wenn etwas in sRGB oder was auch immer kommt, umrechnet und gut ist? Oder wie läuft das richtig. Prinzipiell habe ich es glaube ich verstanden, wie das nun mit den Farbräumen und den Profilen läuft. Was muss ich aber konkret wo einstellen?

Danke und Grüße
Alex

joshua
29.11.2013, 10:09
Hier (http://foto.beitinger.de/farbmanagement/index.html) kannst du dich zum Thema Farbmanagement ein wenig einlesen. Hat mir am Anfang auch sehr geholfen

Jahresprogramm
29.11.2013, 13:04
Hier (http://foto.beitinger.de/farbmanagement/index.html) kannst du dich zum Thema Farbmanagement ein wenig einlesen. Hat mir am Anfang auch sehr geholfen

Ja, danke. Habe heute Morgren entdeckt und muss mich einlesen.

Grüße
Alex

mrieglhofer
29.11.2013, 14:56
Du brauchst kein Farbprofil in ein Programm laden, ausser du möchtest einen Proof eines anderen Gerätes.
Die Kalibrierungsdaten werden in de LUT der Grafikkarte geladen und die Programme sehen die Profildatei und rechnen das passend um, wenn sie können.

Gepard
29.11.2013, 20:21
Das funktioniert leider nicht bei allen Programmen. Einigen muss man das Profil angeben, sonst verwenden sie ein anderes und das in der Grafikkarte wird nicht verwendet.:(

Reiner Zufall
29.11.2013, 20:45
Zuerst solltest mal überlegen, ob für dich AdobeRGB sinnvoll ist. Den grösseren Farbraum erkaufst du dir mit schlechterer Farbdifferenzierung.

Zitat:
Adobe RGB is irrelevant for real photography. sRGB gives better (more consistent) results and the same, or brighter, colors.
Using Adobe RGB is one of the leading causes of colors not matching between monitor and print.
Der ganze Artikel zum Verständnis hier:
http://www.kenrockwell.com/tech/adobe-rgb.htm

Ich sitze hier vor meinem DELL U2711, in der Farbverwaltung ist eingestellt:
ICC-Profil: "Dell U2711 Color Profile, D6500 Standard" Dateiname: U2711.icm

Profil für Anzeigebindgungen: Systemstandard (WCS-Profil für sRGB-Anzeigebedingungen)

Damit hatte ich nie Probleme, ich weiss aber nicht mehr, ob das Dell-Profil von der mitgelieferten CD stammt oder ob Windows 7 das installiert hat.
Sollte aber gleich sein, Micro$oft wird's ja von Dell haben.

Anaxaboras
29.11.2013, 21:42
Jaja, der Ken Rockwell. Immer einen flotten Spruch parat. :mrgreen:

Scott Kelby übersetzt sRGB mit "stupid RGB". Das finde ich ganz treffend. Der sRGB-Standard wurde Anfang der 90er Jahre von Mircrosoft, HP und anderen definiert, um Farbkonsistenz zwischen den damaligen Ein- und Ausgabegeräten herstellen zu können.

20 Jahre später gibt es kaum noch ein Gerät, das auf den sehr kleinen sRGB-Farbraum beschränkt ist. Wenn man nun sRGB-Bilder auf einem Gerät mit erweiterten Gamut wiedergibt, "fehlen" Farben. Das gilt insbesondere auch für die Printausgabe – heutige Printer decken sogar AdobeRGB bereits zu mehr als 100% ab.

Im Hobby-Bereich waren allerdings die Monitore bislang das beschränkende Gerät. Aber Displays mit einem IPS-, IPV- oder was-weiß-ich-nicht-Panel können AdobeRGB (zumindest nahezu). Daher gibt es für mich überhaupt keinen Grund, auf einen eingeschränkten Farbraum wie sRGB zu setzen.

So weit die Theorie. In der Praxis braucht man natürlich auch eine Bildbearbeitungs-Software, die Farbmanagement betreibt - das ist aber auch kaum noch ein Problem. Sodann sollte man nur noch seinen Monitor kalibrieren und profilieren (die Hersteller-Profile taugen nix). Das geht mit diesen Colorspyder und so (ich habe ein Messgerät von Quato, leider wird diese Firma gerade abgewickelt). Wenn man diese Hard- und Softwarelösungen nutzt, kann man kaum noch etwas falsch machen.

LG
Martin

mrieglhofer
29.11.2013, 21:47
Das funktioniert leider nicht bei allen Programmen. Einigen muss man das Profil angeben, sonst verwenden sie ein anderes und das in der Grafikkarte wird nicht verwendet.:(

Das sollte eigentlich bei zeitgemäße Programmen nicht stattfinden. Tumbs+ macht das so. Aber das hat natürlich ein gewaltiges Problem, wenn man 2 Monitore verwendet. Wennst da das Fenster verschiebst, sind die Farben völlig daneben. Noch blöder mit einem Läppi und ext. Monitor. Da musst dann jedesmal das Profil wechseln.

mrieglhofer
29.11.2013, 22:30
Jaja, der Ken Rockwell. Immer einen flotten Spruch parat. :mrgreen:

Scott Kelby übersetzt sRGB mit "stupid RGB". Das finde ich ganz treffend. Der sRGB-Standard wurde Anfang der 90er Jahre von Mircrosoft, HP und anderen definiert, um Farbkonsistenz zwischen den damaligen Ein- und Ausgabegeräten herstellen zu können.

20 Jahre später gibt es kaum noch ein Gerät, das auf den sehr kleinen sRGB-Farbraum beschränkt ist. Wenn man nun sRGB-Bilder auf einem Gerät mit erweiterten Gamut wiedergibt, "fehlen" Farben. Das gilt insbesondere auch für die Printausgabe – heutige Printer decken sogar AdobeRGB bereits zu mehr als 100% ab.

Im Hobby-Bereich waren allerdings die Monitore bislang das beschränkende Gerät. Aber Displays mit einem IPS-, IPV- oder was-weiß-ich-nicht-Panel können AdobeRGB (zumindest nahezu). Daher gibt es für mich überhaupt keinen Grund, auf einen eingeschränkten Farbraum wie sRGB zu setzen.

LG
Martin

Lieber Martin

M.E.hast du da ein paar Denkfehler drinnen.
1. )sRGB kann praktisch jedes Gerät darstellen, weil das bei Win seit dem Zeitpunkt Voraussetzung ist. Von allen Geräten in unserer Familie inkl. MacBook Pro (pre-retina) kann kein Display und kein Drucker AdobeRGB vollständig darstellen. Gerade gestern das MacBook kalibriert, und das hat kein schlechtes Panel. Da kann man ja dann den Farbumfang genau vergleichen. Er deckt ziemlich genau sRGB ab.
Aber natürlich geht es mit High End Monitoren.
Nur wenn du eine AdobeRGB Datei ins Netz stellt, werde ich sie je nach Rendering Intent völlig anders sehen, wie du sie siehst. Und so geht es 95% der Benutzer.

2,)sRGB Bilder werden auf Wide Gamut selbstverständlich vollkommen korrekt dargestellt. Einfach deswegen,weil ja alle Farben von sRGB im Adobe Farbraum enthalten sind. Das Problem besteht dann, wenn du mit 8 Bit Dateien arbeitet oder der Rendering Intent falsch ist. Sonst brauchst ja keinen Wide Gamut Monitor.

3.) Solange du mit 8 Bit Dateien arbeitet, hast du in jedem Fall 3*8Bit Abstufungen. Und auf diese Abstufungen werden die Farben des Farbraumes abgebildet. Daraus resultiert, je grösser der Farbraum, desto schlechter die Differenzierung. Wenn du auf 1m Lineal 100 Striche hast, kannst jeden Maßstab definieren, aber es wird ungenauer, je grösser der Massstab ist. Sinnvoll ist daher den kleinsten Farbraum zu verwenden, der die von dir benötigten Farben abbilden kann.

Es gibt m.W. nur 2 vernünftige Einsatzgebiete für Wide Gamut Farbräume. Du brauchst die Farben ausserhalb des sRGB Farbraumes und hast einen durchgehende AdobeWorkflow inkl. Druck oder du arbeitest durchgängig mit einem 16Bit Workflow. Dann hast keine Verringerung der Farbdifferenzierung und kannst da wirklich sinnvoll nutzen. Nur zeigt mir die Menge an 16Bit Druckern, 12 Bit Beamern usw.

Nur stellt sich die Frage ja nicht, wenn du RAW verwendet. Dann machst halt fürs Web, Beamer, Druckanbieter eine sRGB 8 Bit Datei und an die Druckerei für fine Art lieferst du dann eine TIFF 16 Bit. Und drucken kannst, wenn der Drucker einen 16Bit Treiber mitbringt und den Farbraum schafft (wenn man die normalen Inkjet kalibriert, bin ich zumindest froh, wenn er wenigsten sRGB korrekt schafft).

Das Heisst aber nicht, dass ein Wird Gamut Monitor nicht handfeste Vorteile hat. Speziell für Softproof kannst du auch Farben darstellen, die du vielleicht im eigenen Workflow gar nicht drucken kannst.

Aber generell ist die Empfehlung, solange alles auf sRGB einzustellen, bis man soviel Know How hat, dass man weiss, warum man einen bestimmten anderen Farbraum braucht ;-)

Anaxaboras
29.11.2013, 22:56
Ganz ehrlich, da sind keine Denkfehler bei mir drin. Ich habe mich mit dem Thema "Farbmanagement" nicht nur theoretisch befasst, sondern habe tagtäglich in der Praxis damit zu tun.

Für mich gibt es eine klare Arbeitsweise: Ich bearbeite meine Bilder in einem möglichst großen Farbraum, z. B. AdobeRGB oder ProPhotos RGB. Dieser Arbeitsfarbraum sollte möglichst so groß sein, dass er den Farbraum der verwendeten Geräte vollständig umschließt. Und selbstverständlich füttere ich mein Photoshop mit 16-Bit-Dateien, die ich in RAW aufgezeichnet habe.

Wenn die Grobarbeiten erledigt sind, wird die Datei in den jeweiligen Ausgabefarbraum konvertiert. Etwa für den Durst Lambda auf Fujifilm-Papier, wenn ich Fine-Art-Prints fertig mache. Oder CMYK Euroscal 2 für meine Bücher. Oder sRGB für die Veröffentlichung im Web.

Würde ich bereits zu Beginn meiner Bearbeitung mit sRGB arbeiten, würde ich Farben "verschenken", die meine Kamera (mit einem größeren Farbraum als sRGB) aufgezeichnet hat.

Meine Monitor deckt den AdobeRGB-Farbraum zu etwa 95% ab, einen noch besseren konnte ich mir bislang nicht leisten. Auch das MacBook pro Retina kommt da ungefähr hin (deshalb habe ich mir eines gekauft). Klar, würde der Monitor nur sRGB können, sähen die Farben ohne Farbmanagement stumpf aus. Und umgekehrt erscheinen AdobeRGB-Bilder ohne Farbmanagement quietschbunt. Das passiert aber nur, wenn die Dateien nicht mit den entsprechenden Profilen versehen sind (oder die jeweiligen Anwendungen damit nichts anfangen können).

Und damit kommen wir zur Eingangsfrage zurück: Windows und OS X beherrschen heute Farbmanagement und stellen korrekt profilierte Bilder auch richtig dar. Problematisch sind Browser: Firefox kann Profile berücksichtigen (muss aber erst freigeschaltet werden), der Internet Explorer kann's nicht.

In der Praxis sind andere Farbräume als sRGB etwas komplizierter zu handhaben. Aber hat mein sein Betriebssystem und die Bildbearbeitungssoftware einmalig richtig eingerichtet, braucht man sich um nichts mehr kümmern.

LG
Martin

PS: Ich kann gerne mal einen Workshop zum Thema "Farbmanagement und farbverbindliches Arbeiten" anbieten.

mrieglhofer
29.11.2013, 23:04
Dann reden wir aneinander vorbei. Wenn du mit RAW arbeitest, hast ja eh den Kamera Farbraum. Und wennst von LR in PS gehst oder in PS bearbeitest, dann liest eh die RAW Datei ein. Da stellt sich die Frage sRGB AdobeRGB doch gar nicht.

Erst wenn du die Ausgabedatei erstellst, stellt sich die Frage, die du ja eh entsprechend den Ausgabegeräten und Dateien durchführst. Du weist ja eh, was du tust.

Die Grösse des Farbraumes ist ein Thema, die Genauigkeit der Übereinstimmung das andere. Viele Monitor haben zwar 97% des Adobe Farbraumes, aber leider etwas nach links oder rechts verschoben ;-) Das schreibt der Hersteller dann nicht, das zeigt aber der Spyder u.a. an.

Die Diskussion ging aber bisher nach meinem Verständnis um den Workflow und der ist ja nur bei JPG OoC ein Thema, bzw. wenn man RAW verlässt.

Aber eine Frage stellt sich mir schon. Du hast also jetzt ein perfekt ausgearbeitetes AdobeRGB oder ProPhot oder ECI Bild und gibtst das als sRGB aus. Jetzt kannst du wählen, ob es dir jetzt die Farben zusammenstaucht oder ob du lieber die am Rand liegenden Farben abschneidest. Irgendwie musst ja mit dem gewünschten Rendering Intent die Farbräume anpassen. Klar kannst einen Softproof machen und dann siehst, wo es fehlt.
Für mich heisst das, dass das nur dann einen Sinn hat, wenn du mehrere Ausgabefarbräume planst. Dann musst natürli h den greössten als Arbeitsfarbraum nehmen. Sonst kannst ja gleich durchgehend im Zielfarbraum bleiben.

Anaxaboras
30.11.2013, 00:56
Aber eine Frage stellt sich mir schon. Du hast also jetzt ein perfekt ausgearbeitetes AdobeRGB oder ProPhot oder ECI Bild und gibtst das als sRGB aus. Jetzt kannst du wählen, ob es dir jetzt die Farben zusammenstaucht oder ob du lieber die am Rand liegenden Farben abschneidest. Irgendwie musst ja mit dem gewünschten Rendering Intent die Farbräume anpassen.

OK, ein Fragezeichen lese ich hier nicht. Aber ich will versuchen, diese Frage dennoch zu beantworten (für Photoshop). Photoshop kennt vier Prioritäten für das "Rendering Intend". Für Fotografieren eignen sich nur zwei:

Perzeptiv behält die Beziehung der Farbwerte zueinander ein. Farben außerhalb des Gamuts des Zielfarbraums werden "hineingepresst".

Relativ farbmetrisch verändert alle Farbwerte derart, dass die außerhalb des Zielfarbraums liegenden Farben als kleinster gemeinsamer Nenner gelten.

Die beiden anderen Methoden Sättigung und Absolut farbmetrisch eignen sich vor allem für Grafiken, Business Charts etc.

Noch mehr zu diesem Thema gibt es in meinem Buch Photoshop CS6 Die große Praxisreferenz (ISBN 978-8158-3092-5) ab Seite 117.

LG
Martin

mrieglhofer
30.11.2013, 02:09
OK, ein Fragezeichen lese ich hier nicht. Aber ich will versuchen, diese Frage dennoch zu beantworten (für Photoshop). Photoshop kennt vier Prioritäten für das "Rendering Intend". Für Fotografieren eignen sich nur zwei:

Perzeptiv behält die Beziehung der Farbwerte zueinander ein. Farben außerhalb des Gamuts des Zielfarbraums werden "hineingepresst".

Relativ farbmetrisch verändert alle Farbwerte derart, dass die außerhalb des Zielfarbraums liegenden Farben als kleinster gemeinsamer Nenner gelten.

Die beiden anderen Methoden Sättigung und Absolut farbmetrisch eignen sich vor allem für Grafiken, Business Charts etc.

Noch mehr zu diesem Thema gibt es in meinem Buch Photoshop CS6 Die große Praxisreferenz (ISBN 978-8158-3092-5) ab Seite 117.

LG
Martin

Was ich damit meinte war, dass bei einer durchgängigen sRGB Verarbeitung die Farben unverändert bleiben, während durch jede nötig werdende Farbraumkonvertierung die Farben irreversibel verändert werden. Je nach gewähltem rendering indent mehr oder weniger sichtbar. Daher war eben die Empfehlung generell sRGB zu verwenden, bis man sich im Farbmanagement so auskennt, dass man weiss, warum man was benötigt, was besonders bei cross media publishing notwendig ist. Und sonst halt RAW und daraus direkt in den gewünschten Farbraum.

Anaxaboras
30.11.2013, 23:32
Was ich damit meinte war, dass bei einer durchgängigen sRGB Verarbeitung die Farben unverändert bleiben, während durch jede nötig werdende Farbraumkonvertierung die Farben irreversibel verändert werden.

Ja, so kann man das natürlich auch sehen. sRGB ist kleinste gemeinsame Nenner, da geht nichts mehr drunter. Wenn ich durchgängig in sRGB bleibe, habe ich so gesehen auch keine Probleme. Ich verschenke allerdings Farbtöne, die meine Kamera aufzeichneten kann.

Spätestens wenn man in RAW aufzeichnet, holt einen das Thema dann aber wieder ein. Lightroom arbeitet mit dem sehr großen Farbraum ProPhoto RGB. Allerdings kann man da in den Exporteinstellungen angeben, ob und in welchen Farbraum die exportierten Bilder konvertiert werden sollen.

Mit dem "Rendering Intend" hat das alles übrigens nichts zu tun.

LG
Martin

mrieglhofer
01.12.2013, 00:37
Ja, so kann man das natürlich auch sehen. sRGB ist kleinste gemeinsame Nenner, da geht nichts mehr drunter. Wenn ich durchgängig in sRGB bleibe, habe ich so gesehen auch keine Probleme. Ich verschenke allerdings Farbtöne, die meine Kamera aufzeichneten kann.

Spätestens wenn man in RAW aufzeichnet, holt einen das Thema dann aber wieder ein. Lightroom arbeitet mit dem sehr großen Farbraum ProPhoto RGB. Allerdings kann man da in den Exporteinstellungen angeben, ob und in welchen Farbraum die exportierten Bilder konvertiert werden sollen.

Mit dem "Rendering Intend" hat das alles übrigens nichts zu tun.

LG
Martin

Bei jeder Farbraum Konvertierung erfolgt doch eh die Anpassung entsprechend dem Rendering Indent. Der Kamera Farbraum ist ja auch nur ein Farbraum, von dem konvertiert wird. Und Prophoto RGB auch. Nur kann man ihn halt nicht immer auswählen.

Die Frage ist doch, was ist der Ausgabefarbraum. Wenn der grösser als sRGB ist, macht es ja Sinn durchgängig einen größeren zu verwenden. Aber wie schon gesagt, ich kenne ausser im professionellen Bereich wenig Geräte, die das haben.
Beamer, normale Abzüge, alles sRGB. Im beruflichen Bereich besonders im graphischen Gewerbe schaut das anders aus.

Anaxaboras
01.12.2013, 00:46
Die Frage ist doch, was ist der Ausgabefarbraum. Wenn der grösser als sRGB ist, macht es ja Sinn durchgängig einen größeren zu verwenden. Aber wie schon gesagt, ich kenne ausser im professionellen Bereich wenig Geräte, die das haben.
Beamer, normale Abzüge, alles sRGB. Im beruflichen Bereich besonders im graphischen Gewerbe schaut das anders aus.

Hart aber herzlich: falsch! Auch Consumer-Ausgabegeräte beherrschen heute in der Regel einen (deutlich) größeren Farbraum als sRGB. Das gilt insbesondere für Tintentenstrahldrucker, für hochwertige TFT-Monitore und sogar für TV-Geräte (mit Beamern kenne ich mich nicht aus).

Und auch die Laserprinter der Fotolabore decken weit mehr als sRGB ab. Allerdings konvertieren billig-Labore gnadenlos nach sRGB (oder setzen das gar voraus). Ich lasse bei Saal Digital printen, da geht auch AdobeRGB und die Geräte-Profile fürs Softproofing gibt's dazu.

LG
Martin

mrieglhofer
01.12.2013, 02:20
Na, dann arbeitest du in einer anderen Klasse ;-)

Der Canon Xeed ist an sich eine Referenz für solche Dinge und hat damals an die 3k gekostet. Der Monitor ist nichts besonderes. Aber wie schon geschrieben, das MacBookPro Version vor Retina Display deckt auch nur den sRGB Farbraum ab. Auf Grund dieser Messungen ist AdobeRGB bei mir soundso kein Thema. Aber klar, ich könnte jetzt alle Monitore austauschen bzw. beim MacBook Pro einen externen kaufen. Und die Drucker auch austauschen ;-)

Beispielhaft habe ich jetzt die Farbräume zusammengestellt. Die Monitor Farbräume sind die gemessenen Profile, die ich am Läppi habe. Die anderen sind aber auch nicht viel anders.

Monitor Farbräume
6/Farbrume.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187141)

Und es nutzt nebenbei auch nichts, wenn der Monitor an einer Ecke mehr anzeigt, dafür an der anderen Ecke was fehlt. Relevant ist nur, was deckungsgleich ist. 100% Adobe Farbraum deckungsgleich, da bist im Highest End bei Monitoren. 96% Adobe und davon 93% deckungsgleich, das ist bei guten Monitoren üblich.

Druckerfarbräume:
In dem Tool war der Epson 2100 und der F Frontier drinnen. Man sieht da recht genau, dass der Druckfarbraum dieser Geräte um Ecken kleiner ist als der Adobe Farbraum. Notfalls kann man dort auch andere gemessene Profile hochladen und vergleichen.

Beispiel Epson 2100 Vergleich zu AdobeRGB
6/FarbraumEpsonSP2100.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187142)

Vergleich Epson 2100 zu sRGB
6/FarbraumEpsonSP2101_sRGB.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187143)

Mein 4Farb Canon C7250 zu Adobe
6/FarbraumAdobezuCanonC7250.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187144)

Mein 4Farb Canon C7250 zu sRGB
6/FarbraumsRGBzuCanonC7251.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187145)

Also wenn was fehlt, fehlts wohl bei sRGB (mehr) und AdobeRGB (etwas weniger). Aber zumindest von den o.a. Druckern kann keiner den Adobe Farbraum auch nur annähernd. Und das ist gemessen nicht aus dem Prospekt. Damit kannst unter AdobeRGB wunderbar bearbeiten, was du dann eh nicht mehr siehst ;-)
Und je größer der Farbraumunterschied ist, desto mehr muss bei der Konvertierung abgeschnitten (relativ) oder komprimiert werden (perzeptiv). Damit ist in meinem Fall sRGB um Ecken die besser Wahl. Nimmst jetzt natürlich noch Offset dazu, schaut es anders aus

Man kann bei der Seite alle Profile hochladen und sie miteinander vergleichen.
http://www.iccview.de/content/view/3/7/lang,de/
Da kannst gerne mal mit deinen Farbprofile selbst probieren. Aber wie schon oben gesagt, es geht, aber nicht in der von mir finanzierbaren Liga.

Anaxaboras
01.12.2013, 15:59
Beispiel Epson 2100 Vergleich zu AdobeRGB
6/FarbraumEpsonSP2100.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187142)

Vergleich Epson 2100 zu sRGB
6/FarbraumEpsonSP2101_sRGB.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=187143)


Die beiden Beispiele bringen doch die Vorteile von AdobeRGB bei der Druckausgabe bereits klar auf den Punkt :top:.

LG
Martin

mrieglhofer
01.12.2013, 16:35
Die beiden Beispiele bringen doch die Vorteile von AdobeRGB bei der Druckausgabe bereits klar auf den Punkt :top:.

LG
Martin

Wieso? der Druckfarbraum ist das kleine weisse dahinter. Den deckt sRGB fast gleich gut ab, nur oben ein wenig schlechter. Dafür muß bei der Konvertierung weniger zusammengestaucht werden. Sinnvoll ist ja wohl, den kleinst möglichen Farbraum auszugeben, der den Ausgabefarbraum möglichst gut abdeckt. Bei der Bearbeitung hast ja wohl eh RAW.

Anaxaboras
01.12.2013, 16:49
Dafür muß bei der Konvertierung weniger zusammengestaucht werden.

Wieso das denn? Wenn der Kamerafarbraum nach sRGB konvertiert wird, gehen mehr Farben verloren, als bei der Überführung in AdobeRGB. Und "zusammenstauchen" ist nur eine Möglichkeit. Es gibt auch noch andere "Rendering Intends" (du sprichst doch die ganze Zeit darüber), die nicht "zusammenstauchen" sondern einfach "abschneiden" oder nur die Farben außerhalb des Gamuts verschieben.

LG
Martin

mrieglhofer
01.12.2013, 17:41
Wieso das denn? Wenn der Kamerafarbraum nach sRGB konvertiert wird, gehen mehr Farben verloren, als bei der Überführung in AdobeRGB. Und "zusammenstauchen" ist nur eine Möglichkeit. Es gibt auch noch andere "Rendering Intends" (du sprichst doch die ganze Zeit darüber), die nicht "zusammenstauchen" sondern einfach "abschneiden" oder nur die Farben außerhalb des Gamuts verschieben.

LG
Martin

Du machst aber zuerst RAW nach Adobe und danach nochmals Adobe zu Druckfarbraum. Und das ganze auf 8Bit d.h. mit verringerter Auflösung. Perzeptiv stauchst ihn dann ja wieder auf unter sRGB. Und relativ hast im bestenFall keinen Verlust wenn keine Farben außerhalb vorkommen oder es fehlen dir die Farben auch wieder. Die Mischung zw. Konversion auf kleineren Farbraum verbunden mit der 8Bit Auflösung kann nur zu deutlichen Verlusten führen.

Was anderes wäre, wenn du Adobe mit 16 Bit Files verwendet. Dann kannst du den gesamten Druckfarbraum mit relativer Umrechnung verlustfrei auf jeden enthaltenen Farbraum konvertieren.
Das war ja der Ausgangspunkt. Wenn du Adobe mit 16Bit durchgängig einsetzt, der Monitor Adobe gut abdeckt und der Drucker einen entsprechende großen Farbraum und 16Bit Treiber hat, ist das natürlich die beste Lösung. Nur wie du aus den o.a. CIE Charts gesehen hast, decken normale Consumer Monitore, Beamer und Drucker den Adobe Farbraum nicht ab (zumindest meine ;-). Und dann ist AdobeRGB ein Schuss ins Knie. Man sollte zumindest mal die Profile der eigenen Geräte dahingehend überprüfen, bevor man meint, damit eine bessere Qualität zu erreichen.

Anaxaboras
01.12.2013, 18:20
Du machst aber zuerst RAW nach Adobe und danach nochmals Adobe zu Druckfarbraum.

Falsch. Die RAW-Dateien haben (noch) kein Farbprofil eingebettet.

Und das ganze auf 8Bit d.h. mit verringerter Auflösung.
Dass ich durchgängig mit 16 Bit Farbtiefe arbeite, habe ich doch schon geschrieben.

Nur wie du aus den o.a. CIE Charts gesehen hast, decken normale Consumer Monitore, Beamer und Drucker den Adobe Farbraum nicht ab (zumindest meine ;-). Und dann ist AdobeRGB ein Schuss ins Knie.

Na und? Hauptsache der Arbeitsfarbraum ist größer als der Farbraum der Ausgabegeräte (und nicht kleiner!). Wie du in deinen CIE-Charts schön sehen kannst, decken die von dir gezeigten Drucker einen größeren Farbraum ab als sRGB, sRGB ist also zu klein.

Man sollte zumindest mal die Profile der eigenen Geräte dahingehend überprüfen, bevor man meint, damit eine bessere Qualität zu erreichen.
Auch falsch. Ich gebe ja nicht nur auf meinen eigenen Geräten aus. Gute Online-Labore (etwa Saal Digital) bieten die Möglichkeit, den erweiterten Farbraum ihrer Geräte auch nutzen zu können und stellen entsprechende Geräteprofile zur Verfügung.

Ich halte mich ab jetzt hier heraus. Das Thema "Farbmanagement" ist einfach zu komplex. Und auf Mutmaßungen und Spekulationen mag ich jetzt nicht mehr antworten.

LG
Martin

Roland Hank
01.12.2013, 19:24
Ich muß Martin da jetzt mal Recht geben. Der Farbraum des Epson ist ja an einigen Stellen größer als sRGB, den kann man aber nur nutzen wenn man die Farben nicht schon vorher beschneidet.

Es treibst mir manchmal die Tränen in die Augen wenn ich sehe was mit bestimmten Blau und Grüntönen geschieht wenn ich ein Bild von Adobe RGB nach sRGB wandle.

Da ich alle meine Wettbewerbsbilder selbst drucke bin ich irgendwann auf Adobe RGB als Standard umgestiegen, auch wenn das bei der Weiterverwertung immer einen größeren Aufwand nachzieht, weil man die Bilder letztendlich, je nach Verwendung, immer in den richtigen Farbraum konvertieren muß. 16 Bit Farbtiefe ist bei mir auch selbstverständlich.

Das MacBook Pro scheint mir Display technisch nicht gerade die Referenz zu sein, wenn es nur einen sRGB Farbraum abdeckt. Mein Sony Vaio deckt fast den gesamt Adobe RGB Farbraum ab.

Gruß Roland

mrieglhofer
01.12.2013, 20:08
Ich muß Martin da jetzt mal Recht geben. Der Farbraum des Epson ist ja an einigen Stellen größer als sRGB, den kann man aber nur nutzen wenn man die Farben nicht schon vorher beschneidet.

Es treibst mir manchmal die Tränen in die Augen wenn ich sehe was mit bestimmten Blau und Grüntönen geschieht wenn ich ein Bild von Adobe RGB nach sRGB wandle.

Da ich alle meine Wettbewerbsbilder selbst drucke bin ich irgendwann auf Adobe RGB als Standard umgestiegen, auch wenn das bei der Weiterverwertung immer einen größeren Aufwand nachzieht, weil man die Bilder letztendlich, je nach Verwendung, immer in den richtigen Farbraum konvertieren muß. 16 Bit Farbtiefe ist bei mir auch selbstverständlich.

Das MacBook Pro scheint mir Display technisch nicht gerade die Referenz zu sein, wenn es nur einen sRGB Farbraum abdeckt. Mein Sony Vaio deckt fast den gesamt Adobe RGB Farbraum ab.

Gruß Roland

Der Farbraum des Druckers ist an einigen Stellen auch größer als AdobeRGB, aber an fast allen Stellen kleiner. Vor allem in den konkreten Beispielen nicht im blau/grün Bereich.

Und du schreibst genau das, was ich oben mehrfach erwähnt habe, das aber offensichtlich niemand liest. Wenn du 16Bit durchgehend verarbeitest, kannst du auch im Adobe Farbraum die Farben ohne verringerte Farbauflösung durch den Workflow bringen. Das ist auch die beste Lösung. Wenn du also vom Monitor bis zum Druck durchgängig 16 Bit hast, ist das alles kein Thema. Aber das geht nicht mit OoC JPG.
Nur ich habe das nicht und ich gehe mal davon aus, dass 80% das nicht haben. Und auf die derzeit doch weitgehend 8Bit Verarbeitung hat sich das bezogen.

mrieglhofer
01.12.2013, 20:46
Falsch. Die RAW-Dateien haben (noch) kein Farbprofil eingebettet.

3) Habe ich auch mehrfach geschrieben, dass sich der Ausgabefarbraum idealerweise mit dem Gerätefarbraum decken sollte. Wenn du also bei Saar andere Profile hast oder Offset Druck machst, mußt dir halt anschauen, welcher Farbraum den geringsten Verlust hat.
Dass ich durchgängig mit 16 Bit Farbtiefe arbeite, habe ich doch schon geschrieben.



Na und? Hauptsache der Arbeitsfarbraum ist größer als der Farbraum der Ausgabegeräte (und nicht kleiner!). Wie du in deinen CIE-Charts schön sehen kannst, decken die von dir gezeigten Drucker einen größeren Farbraum ab als sRGB, sRGB ist also zu klein.


Auch falsch. Ich gebe ja nicht nur auf meinen eigenen Geräten aus. Gute Online-Labore (etwa Saal Digital) bieten die Möglichkeit, den erweiterten Farbraum ihrer Geräte auch nutzen zu können und stellen entsprechende Geräteprofile zur Verfügung.

Ich halte mich ab jetzt hier heraus. Das Thema "Farbmanagement" ist einfach zu komplex. Und auf Mutmaßungen und Spekulationen mag ich jetzt nicht mehr antworten.

LG
Martin

Lieber Martin

Ich habe nicht den Eindruck, dass du irgendwie konstruktiv diskutieren willst. Sonst würdest du meine Beiträge lesen und qualifiziert antworten. Ich habe dir in den Diagrammen alle Informationen mit viel Mühe zusammengestellt, die du einfach ignorierst und mir Mutmaßungen und Spekulationen unterstellst.

1) Raw Farbraum: ich habe nie behauptet, dass RAW ein Farbprofil hat, sondern dass RAW den nativen Kamerafarbraum hat. Was denn sonst, jedes Gerät hat einen Farbraum. Das Profil ist natürlich nicht eingebettet, sondern implizit im RAW Konverter.

2) 16 Bit Farbtiefe: ich habe mehrfach geschrieben, dass sich das auf den weitverbreiteten 8Bit Workflow bezieht. Und damit meine ich auch die Ausgabe mit 8Bit JPG Files. Wenn jemand 8Bit OoC in AdobeRGB an ein Ausgabegerät schickt, sind die Ergebnisse in der Regel weniger farbdifferenziert als der durchgehende sRGB Workflow. Dies ergibt sich durch die größere Farbraumspreizung. Lässt sich auch überall nachlesen. Wenn man aber die außerhalb von sRGB liegenden Farben braucht, dann kann das trotzdem sinnvoll sein.

3) Charts: die Druckerfarbräume sind auch tlw. größer als Adobe RGB, wie man auch deutlich sieht, aber in anderen Achsen deutlich kleiner. Du verlierst also immer etwas, entweder das fehlende oder die Farbauflösung, wenn du den Farbraum verkleinerst. Der größte Farbraum ist nicht zwingend der beste, sondern der kleinste, der die notwenden Farben umfasst. Und das hängt von den konkreten Anforderungen ab. Und wenn jemand so weit ist, dass er beurteilen kann, wie das für eine konkrete Anforderung optimal geht, dann weiß er auch was zu tun ist und braucht nicht im Forum zu fragen.
Du kannst aber gerne die Saal Profil dem AdobeRGB gegenüberstellen. Das wäre hilfreich, weil die wohl viele verwenden.

Du hast einfach die Behauptung aufgestellt, dass eh fast alle Consumer Geräte AdobeRBG abdecken, ohne dafür Belege zu liefern. Ich habe dir konkrete Beispiele geliefert, die genau das nicht können. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass meine Geräte nicht völlig unterirdische sind und ähnliche Qualität auch von viele anderen Forenten verwendet wird.

Ich habe kein Problem, etwas dazuzulerenen aber nicht dadurch, dass du das als Dogma erklärst. Und das war alles nicht geschrieben, um einem Profi, der durchgehend 16 Bit an eine Druckerei zu übertragen und hoffentlich weiss, was er tut, Farbmanagement zu erklären, sondern um für Einsteiger klarzustellen, dass sRGB in den meisten Fällen die bessere Lösung ist, bis man sich im Farbmanagement so gut auskennt, dass man weiß, was für eine Entscheidung was für Auswirkungen hat.

mrieglhofer
01.12.2013, 21:34
Nachdem diese Diskussion sich in eine Ebene verlagert hat, die keine sinnvollen Informationen mehr btinbgt und nur zum Frust führt (zumindest bei mir) werde ich das Thema jetzt lassen. Ist eh alles x-mal gesagt worden.,

Für Interessierte, die sich selbst ein Bild machen wollen, verweise ich auf
http://foto.beitinger.de/adobe_rgb/
Der Author hat nicht nur die Grundlagen gut aufbereitet, die Vor.und Nachteile der jeweiligen Farbräume klar dargestellt, sondern auch praktische Beispiele drinnen, wie sich die Farbräume bei konkreten Farben am Display und im Print auswirken, welche Farben konkret betroffen sind usw.

Roland Hank
01.12.2013, 21:40
Prinzipiell hast du ja nicht unrecht und wer nicht genau weiß was man sich mit Adobe RGB antut sollte besser die Finger davon lassen.

Nur verallgemeinern lässt sich das halt nicht.

Gruß Roland

alberich
01.12.2013, 23:07
Nachdem diese Diskussion sich in eine Ebene verlagert hat, die keine sinnvollen Informationen mehr btinbgt und nur zum Frust führt (zumindest bei mir) werde ich das Thema jetzt lassen. Ist eh alles x-mal gesagt worden.,

Für Interessierte, die sich selbst ein Bild machen wollen, verweise ich auf
http://foto.beitinger.de/adobe_rgb/

Und wer noch ein bisschen tiefer in die Materie reinschnuppern möchte, dem kann ich nur immer wieder das sehr gute PDF von CleverPrinting (http://www.cleverprinting.de/freeloads.html) empfehlen. Darin gibt es reichlich Informationen zu Color Management, Profilen usw.

Anaxaboras
02.12.2013, 01:56
Lieber Martin

Ich habe nicht den Eindruck, dass du irgendwie konstruktiv diskutieren willst. Sonst würdest du meine Beiträge lesen und qualifiziert antworten. Ich habe dir in den Diagrammen alle Informationen mit viel Mühe zusammengestellt, die du einfach ignorierst und mir Mutmaßungen und Spekulationen unterstellst.



Vielen Dank für deine Mühe. Dass ich darauf jetzt nur mit Mutmaßungen und Spekulationen reagiert habe, sehe ich nicht so. Und ich habe mich wirklich bemüht, qualifiziert zu antworten.

Man kann es doch ganz einfach auf einen Punkt bringen: Wer über den gesamten Workflow hinweg in sRGB bleibt, kann natürlich auch gleich in diesem Farbraum aufzeichnen.

Wer allerdings - wie ich - auch Ausgabegeräte mit einem größeren Gamut als sRGB verwendet (oder verwenden lässt), ist besser bei einem Workflow aufgehoben, dessen Farbraum den des/der Ausgabegeräts(e) möglichst umfänglich einschließt. Und dann empfiehlt sich natürlich ein Monitor, der den verwendeten Arbeitsfarbraum ebenfalls möglichst weit abdeckt. Das muss übrigens keineswegs ein sündhaft teuerer Profi-Monitor sein – mein Dell hat keine 600 Euro gekostet.

LG
Martin

mrieglhofer
02.12.2013, 11:07
Schickst du dann 16Bit Files zum Ausbelichter? PSD? TIF?
Hast du für die eigenen Drucker 16Bit Druckertreiber?

Zum Dell: Dell hat ja eine hohe AdobeRGB Abdeckung. Wieweit deckt sich das beim Kalibrieren wirklich. Meist ist die Fläche zwar fast 95- 100% aber leider verschoben, sodass die Deckung deutlich geringer (90-95%) ist.

Anaxaboras
02.12.2013, 12:40
Schickst du dann 16Bit Files zum Ausbelichter? PSD? TIF?
Ja. 16-Bit-Tiffs

Hast du für die eigenen Drucker 16Bit Druckertreiber?
Indirekt. Ich habe Photoshop CC. Und Photoshop spricht seit Version CS6 Drucker mit 16 Bit an. Genauer: Rechnet den Arbeitsfarbraum mit 16 Bit Wortbreite in den Gerätefarbraum um.

Zum Dell: Dell hat ja eine hohe AdobeRGB Abdeckung. Wieweit deckt sich das beim Kalibrieren wirklich. Meist ist die Fläche zwar fast 95- 100% aber leider verschoben, sodass die Deckung deutlich geringer (90-95%) ist.
Wenn ich meinen Monitor das nächste Mal kalibriere und profiliere kann ich gerne einen Report rauslassen. Bis dahin kann ich deine Frage nicht beantworten.

LG
Martin

guenter_w
02.12.2013, 15:35
Die Helden hier schaffen das Kunststück, aus den maximal 14 bit Farbtiefe der Kamera Dateien mit 16 bit Farbtiefe zu schöpfen und streiten sich dann noch mit Monitoren, die nur knapp 93 % des Farbraums abdecken über Farbräume3 und Abdeckung bzw. sRGB und AdobeRGB.

Ich liebe Fachleute!:top:

mrieglhofer
02.12.2013, 16:12
Hast du dir mal überlegt, wie in Photoshop das Verschieben der Regler sich auf die 14 Bit RAW auswirkt?
Falls nicht, es bilden sich Zwischenwerte zwischen den 14Bit des Originals, nämlich max. 3 Zwischenstufen und damit sind die 16Bit sinnvoll genutzt. Und ab musst du sie als 16Bit Files weitergeben, 14 Bit gäbe es eh nicht.

Roland Hank
04.12.2013, 00:52
Die Helden hier schaffen das Kunststück, aus den maximal 14 bit Farbtiefe der Kamera Dateien mit 16 bit Farbtiefe zu schöpfen und streiten sich dann noch mit Monitoren, die nur knapp 93 % des Farbraums abdecken über Farbräume3 und Abdeckung bzw. sRGB und AdobeRGB.

Ich liebe Fachleute!:top:

Und ich liebe "Fachleute" die sich nicht vorstellen können was man mit Farbtiefen jenseits von 8 Bit alles anstellen kann...

Gruß Roland

Jahresprogramm
11.12.2013, 22:15
Hallo,

spannendes ist hier zu lesen :D Schein doch ein heißes Thema zu sein.
Inzwischen weiß ich, dass meine Frage ganz falsch formuluert war... Das kommt davon, wenn man gar keine Ahnung hat.

Jetzt habe ich meinen neuen Bildschirm (DELL U2711), welcher kalibriert wurde. Der läuft mit dem neunen Profil anscheinend ganz gut. Ich bin jetzt auch noch auf Firefox umgestiegen :roll:. Nur muss ich jetzt noch Windows diese bunte Farben abgewöhnen - habt ihr da vielleicht noch ein Tipp?

Grüße
Alex

steffenl
14.12.2013, 17:31
Moin,

wenn ich da auch eben einsteigen darf?
Wenn ich unter Win7 die normale Fotoanzeige bemühe, zeigt es das Bild wie gewohnt, klicke ich dann allerdings auf die Diashow, werden die Farben sehr stark gesättigt und die Bilder sehen einfach anders aus.
Weiß wer wie das abzustellen ist?
Falls es die Antwort hierzu schon gibt, sorry und bitte um den Ort der Antwort.

Grüße
Steffen

Jahresprogramm
17.12.2013, 07:40
Hallo,

ich habe hier was gefunden: http://windows.microsoft.com/de-de/windows7/change-color-management-settings

Einfach runterscrollen und den Abschnitt Bildschirm Kalibrierung durchlesen.

Grüße
Alex