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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Super Bilder im Netz - Da plagt mich der Frust


RRibitsch
17.10.2013, 18:23
Hallo!

Ich habe früher hauptsächlich Eisenbahn fotografiert und war schon zufrieden, wenn ich ein seltenes Fahrzeug im idealen Licht ablichten konnte - man hatte quasi sein Ziel erreicht.

Nachdem auf der Schiene nicht mehr so viel los ist und ich doch weiterhin das fotografischer Hobby ausüben möchte bin ich irgendwie gefrustet wenn ich mir so die Fotos im www ansehe. Super Lichtstimmungen, tolle Motive - ganz einfach Fotos, welche ich selbst nie herstellen werde können. Sicherlich sind viele Ergebnisse erst nachträglich durch den Einsatz digitaler Bildbearbeitung zu dem geworden, aber auch das gibt mir große Rätsel auf.

Ich bin schon soweit, dass ich mein ganzes Zeugs verkaufen möchte. Dann kaufe ich mir eine kleine Knipse, welche ich auf meine Bergtouren mitnehme und mit dieser ganz einfach meine Touren dokumentiere.

Vielleicht geht es jemanden ähnlich wie mir.

LG
Robert

Tom D
17.10.2013, 18:32
Nö. Ich sehe tolle Bilder im WWW als Ansporn und Inspiration.
Und mein Anspruch an meine Bilder ist der, dass sie mir gefallen. Wenn ich am Ende des Jahres zwischen 50 und 70 oder auch 100 Bilder zusammen bekomme, die es mein Fotojahrbuch schaffen, bin ich zufrieden.

der_knipser
17.10.2013, 18:36
Hehe, ist der Winterfrust schon da?

Manchmal tut eine Pause ganz gut. Du musst ja nicht gleich aufgeben. Spätestens im Frühjahr juckt es wieder im Auslösefinger. Wahrscheinlich aber auch schon im November, wenn die schönen Nebelstimmungen kommen, oder die farbenfrohen Sonnenaufgänge.
Ganz ehrlich, so Gedanken wie Du hatte ich schon öfters, aber ich bin froh, dass ich mein Geraffel nicht weggegeben habe.

Lass den Kopf ruhig hängen. :(











Und dann nimm ihn wieder hoch! :D

christkind7
17.10.2013, 18:38
Ganz meiner Meinung, Tom.
Gruß
Jürgen

Dana
17.10.2013, 18:45
Hallo, Robert!

Mag sein, dass es manchen Menschen ähnlich wie dir geht. Die Frage ist aber, ob dieses Gefühl das Richtige ist?

Warum vergleichst du so brutal?

Es gibt ein Lied, das früher in der Sesamstraße öfter gekommen ist: Es ist egal, du bist wie du bist. (http://www.youtube.com/watch?v=0N_GKGK3TvM)

Das zeigt ziemlich genau das, um was es gehen sollte. Es ist völlig WURSCHT, wie gut andere sind. Man kann sich danach ausrichten, man kann Vorbilder erschaffen, man kann in diese Richtung streben, doch niemals sollte man sich den Mut nehmen lassen.

Es gibt IMMER Fotografen, die besser sind. Immer. Selbst, wenn man an der Spitze steht, ist da immer einer, der irgendwas besser kann.

Fotografiere deine Motive, genieße es, Bilder aufzunehmen, habe offene Augen und ein offenes Herz. Wenn dir Technik fehlt, lies sie dir an oder geh mit anderen mit, die schon mehr davon verstehen. Wenn dir "der Blick" fehlt oder du meinst, dass du die Motive nicht so gut siehst, geh mit Fotografen mit, die das in deinen Augen besonders gut machen. Geh einfach für dich selbst "in die Lehre". Sauge alles Wissenswerte auf, begib dich auf deinen eigenen Weg.

Wo der endet, weiß keiner. Aber du kannst dir immer sicher sein: es wird jemand besser sein und es werden welche schlechter sein. Aber du bist du und du wirst deine Sicht der Dinge in deinen Bildern zeigen. Und darum geht es.

RRibitsch
17.10.2013, 19:00
Hallo!

Vielen Dank für die Aumunterung und die Anregungen. Ich bin vielleicht mir gegenüber zu kritisch, geht mir eigentlich in allen Belangen so, ich will einfach alles perfekt machen.

@dana: Das Lied kannte ich noch nicht:D

LG
Robert

Dana
17.10.2013, 19:19
Das Streben nach Perfektion macht einen Menschen sicher nicht glücklicher. Denn diese erreicht man ja nie. Sich Ziele zu hoch zu stecken, ist immer mit Frust verbunden.

Es ist mit Sicherheit sinnvoller, nach vollendetem Genuss zu streben, nach Freude und tief empfundenem Glück. Dies kann in kleinen Dingen liegen - und auch in einem gelungenen Bild von 500. Freu dich über kleine Fortschritte, die DU machst. Überlege, wie DEIN Weg aussehen soll. Und da ist es wurschtpiepegal, welchen Weg andere gehen.

Das Lied hat, so ulkig es sich anhört (es wurde ja für Kinder gemacht) einen hohen Wahrheitsgehalt. Daher mag ich es sehr gerne und deshalb hat es sich mir als Kind total ins Hirn gebrannt. Ich wurde oft verglichen und habe mir das im Innern immer "vorgesungen". Der Blick nach rechts und links ist nur dann sinnig, wenn man daraus schöpfen kann. Wenn er behindert, reicht auch erstmal ein Blick geradeaus und vielleicht ab und an zurück...

screwdriver
17.10.2013, 19:21
Nachdem auf der Schiene nicht mehr so viel los ist und ich doch weiterhin das fotografischer Hobby ausüben möchte bin ich irgendwie gefrustet wenn ich mir so die Fotos im www ansehe. Super Lichtstimmungen, tolle Motive - ganz einfach Fotos, welche ich selbst nie herstellen werde können. Sicherlich sind viele Ergebnisse erst nachträglich durch den Einsatz digitaler Bildbearbeitung zu dem geworden, aber auch das gibt mir große Rätsel auf.

Ich bin schon soweit, dass ich mein ganzes Zeugs verkaufen möchte. Dann kaufe ich mir eine kleine Knipse, welche ich auf meine Bergtouren mitnehme und mit dieser ganz einfach meine Touren dokumentiere.

Vielleicht geht es jemanden ähnlich wie mir.



Hallo Robert,

ich bin, genau betrachtet, nach ca 3 Jahren "ernsthafterer" Forografie sicher immer noch ein "Lehrling".

Angefangen mit einer Bridgekamera und nach knapp 2 Jahren in denen ich die technischen Möglichkeiten der Bridge ausgelotet und an deren Grenzen gestossen bin, bin ich dann bei einer NEX gelandet.

Neben SEHR viel Üben und Experimentieren mit entsprechend viel Ausschuss wird mir aber allenthalben eine stetige Steigerung meiner fotografischen Ergebnisse bestätigt. Das betrifft sowohl die technische Qualität als auch die Motive.

Aber in der Masse der Bilder liegt auch teilweise der Erfolg. Die besten Bilder daraus dann zu extrahieren und diese ggf. zu optimieren ist dann bei mir der nächste Schritt.

Wenn man allerdings in Konkurrenz zu den "Superbildern", die mit ganz erheblichem Aufwand oder auch "nur" ganz viel Glück - weil zufälig zur richtigen Zeit am richtigen Ort - entstanden sind, hat man sicher nur Frust.

Es hat heutzutage einfach "jeder" eine Kamera und die Zahl der Zufallstreffer ist dementsprechend nach oben geschnellt und dank Internet auch ganz schnell überall verfügbar.. Dabei sind ambitionierte Amateure vor allem ggf. in ihrer speziellen Nische bestimmt nicht schlechter als Profis, die den Zeitfaktor und den monetären Erfolgsdruck im Nacken haben und unter allen Umständen "ablieferen" müssen.

Orientiere dich lieber an den eigenen Bildern und nimm fremde Bilder bestenfalls als Anregung für eigene fotografische Ambitionen um dich mit deinen Ergebnissen zu verbessern.
An der Ausrüstung liegt es ja wohl eher nicht.

Ich habe für mich herausgefunden, dass ich tendenziell weitwinkliger fotografiere und erst am Rechner den "besten" Bildauschnitt wähle und beschneide. In der Hektik der ständigen Aktion immer nur den genau passenden und "besten" Bildausschnitt zu finden ist oft gar nicht machbar und wenn man das manchmal doch hinbekommt ist es eher ein Glückstreffer.

Evtl. solltest du eine Auswahl deiner ansonsten technisch gelungenen Bilder auch mal unter diesem Aspekt "manipulieren" um den "Aha- Effekt" da rauszukitzeln.

jhagman
17.10.2013, 22:30
Hallo!

Vielen Dank für die Aumunterung und die Anregungen. Ich bin vielleicht mir gegenüber zu kritisch, geht mir eigentlich in allen Belangen so, ich will einfach alles perfekt machen.

@dana: Das Lied kannte ich noch nicht:D

LG
Robert

Hallo Robert
Werf dein Zeugs nicht weg. Du würdest es spätestens dann vermissen wenn du unterwegs bist und die Bilder deiner Knipse nicht im Ansatz das bieten was dir dein jetziges Eqiupment gibt. Was deinen Anspruch angeht ist es ja nicht verkehrt sich nach der Decke zu strecken und bessere Bilder zu machen. Du darfst aber was den Prozess angeht ruhig ein wenig gnädiger mit dir selber sein. Leider ist dieses Hobby keines das man nach einem halben Jahr inhaliert hat und alles beherrscht.Ich befürchte sogar es wird ein ewig andauernder Prozess sein. Was ich aber als sehr spannend empfinde. Und so wie es schon beschrieben wurde. Wenn am Ende vom Jahr ein paar ganz tolle Bilder enstanden sind die "DIR" ausgesprochen gut gefallen war es doch ein gutes Jahr.
Also....der Durchhänger geht auch wieder vorrüber und dann geht es weiter.

Grüßle
Jürgen
Der sich noch als beratungsresistenter Lehrling bezeichnen würde :-)

steffenl
17.10.2013, 22:49
Du musst mal sehen, dass es Enthusiasten gibt, die fotografieren über alles stellen, bist Du keiner von denen, wird es schwierig mitzuhalten.
Dann kannst Du mit denen die vor Ort wohnen und z.B. die Alpen von der eigenen Terasse aus fotografieren können, auch nur schwer mithalten.

Aber Du kannst Deine Touren und wenn's nur eine im Jahr ist, gut planen und vielleicht einen Fotokollegen mitnehmen. Dann hast Du einen schönen Ausflug in toller Gesellschaft und gute Ergebnisse. Schlussendlich verbindest Du diese handvoll Bilder mit einem Erlebnis, mit Deinem Erlebnis. Das sticht doch kein noch so geiles und gepimptes Bild aus dem Netz aus.

Ergo mach weiter oder beglücke die Gemeinde hier mit günstigen Gebrauchtpreisen Deiner Ausrüstung :cool: (sorry der war ein bissen fies)

vg
Steffen

lampenschirm
18.10.2013, 05:43
in meinem umfeld kenne ich einen Perfektionisten.......habe zuvor noch nie einen solchen frustrierten unzufriedenen mürrischen Menschen gesehen wie das einer ist.....und wehe er merkt , dass ihm ein kleines Missgeschick passiert ist.......jenachdem bekommt er solch einen moralischen...und wir sein Umfeld sind des öfteren die Leidtragenden.....oder wehe wir machen etwas was nicht nach seinem Perfektionistenkopf geht...

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ich und gute Fotos...hmmm...da hätte ich nie anfangen dürfen damit ........gebe aber gar ein vermögen dafür aus weil ich den rein teschnischen Qualitätsunterschied sehe und lieben gelernt habe (sowas dummes aber auch smile) ...........wozu mache ich überhaupt meistens Fotos?.... um persönliche erinnerungen mit nachhause nehmen zu können...wenn sie fotografisch gar etwas werden (zwischendurch) klaro ums so besser smile..........zu mind in theorie habe ich ja schon so manches gelesen was zu besseren Ergebnissen führt....

bin nicht Berufsfotograf wo die Ergebnisse jemandem gefallen MÜSSEN .......

deranonyme
18.10.2013, 06:59
Ich bin auch noch weit von der perfekten Fotografie entfernt. Aber was mir Spaß macht ist das Erlebnis Fotografie. Es muss ja nicht immer das perfekte Foto entstehen. Aber das, beim Versuch ein solches zu erstellen Erlebte, dass kann mir keiner nehmen. Und das genieße ich. Ein Beispiel dazu findest du hier (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=138148). Solche Tage zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht wie sonst nur selten. Das Die Bilder nicht perfekt sind, ja, aber das kann ich ja versuchen zu verbessern.
Also weitermachen, du bist hier in bester Gesellschaft.:top:

rosenheimer
18.10.2013, 07:12
gebe aber gar ein vermögen dafür aus weil ich den rein teschnischen Qualitätsunterschied sehe und lieben gelernt habe (sowas dummes aber auch smile)
Ein Satz der mich zum schmunzeln bringt.. Warum? Nun, weil er - im Kern- etwas sehr sehr wichtiges der KUNST der Fotografie einschliesst: Den eigenen Stil. Manch "Superbild" eines "Superfotografen" ist auf solche Umwege entstanden. Beispiel: Verrauschte Bilder. Da wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Es gibt Spitzenfotografen die dieses "Manko" als künstlerisches Element einsetzen. Selbst heute noch, durch nachträglich einge"bautes" Rauschen.
Wenn Dir Dein "Hauptmotiv" fehlt- ein Neues suchen ;)

Vergleichen der eigenen Werke mit anderen Bildern.. ist nicht immer gut. Dann nämlich nicht wenn man sie "nur" vergleicht. Wie Tom es schon schrieb: Seh sie als Inspiration& Ansporn. Wenn Dir ein Bild sehr gefällt: Versuch herraus zu bekommen wie es gemacht wurde. Und: Immer bissel im Kopf behalten-> Bei vielen "sehr guten" Bildern wird geschummelt. Auch wenn der FG sich nicht darüber auslässt, steckt vielleicht mehr EBV im Bild als man denkt. Es gehört zur EBV das Bild ganz ohne Bearbeitung aussehen zu lassen (Im krassen Gegensatz zu den "EBVlern" für die ein Foto nur ein Element (von vielen) in ihren Bildern ist (zB bei Composings (http://apo-freak.deviantart.com/art/dark-times-289923987?q=gallery%3Aapo-freak%2F946356&qo=2) oder hier (http://abload.de/image.php?img=thewitch3w9uv6.jpg), Illustrationen (http://abload.de/image.php?img=bitemesrux5.jpg) etc), . Es gibt sehr gute Tools mit denen man den Einsatz von Reflektoren, oder eine wunderbare Tiefenunschärfe (Bokeh) oder extrem gute Kontraste uswusw. nachträglich einbauen kann. Wenn Dir die EBV garnicht liegt, konzentrier Dich nur auf das "Handwerkliche" denn: Es gibt auch sehr gute OoC-Bilder. Aufgeben und nur noch mit Knipse rum rennen würde ich auch nicht.

amateur
18.10.2013, 09:26
Alles irgendwie richtig, aber...

Vergleichen der eigenen Werke mit anderen Bildern.. ist nicht immer gut. Dann nämlich nicht wenn man sie "nur" vergleicht. Wie Tom es schon schrieb: Seh sie als Inspiration& Ansporn. Wenn Dir ein Bild sehr gefällt: Versuch herraus zu bekommen wie es gemacht wurde.

versuch nicht herauszubekommen, wie es gemacht wurde, sondern warum es auf Dich wirkt und warum vielleicht ein eigenes Bild von einem ähnlichen Motiv Dich enttäuscht. Die Technik wird hier immer viel zu stark bewertet, aber die kommt von allein.

Und: Immer bissel im Kopf behalten-> Bei vielen "sehr guten" Bildern wird geschummelt.

Die finale Bearbeitung gehörte schon immer zur Fotografie dazu, und sei es das früher Entwickler und Papier, Entwicklungszeiten, Cross-Entwicklungen, Abwedeln und ähnliche Dinge gemacht wurde. Hier von Schummeln zu reden, halte ich für den komplett falschen Ansatz. All die vielen Möglichkeiten der EBV helfen Dir nichts, wenn Du nicht weißt, was am Ende ein gutes Bild ausmacht. Und da sind wir wieder beim obigen Punkt angekommen.

Stephan

Gerhard61
18.10.2013, 09:30
Hehe, ist der Winterfrust schon da?



Lass den Kopf ruhig hängen. :(


Und dann nimm ihn wieder hoch! :D

Das hast du wunderschön gesagt...am Ende des Tunnels wartet das Licht :top:

deranonyme
18.10.2013, 09:54
...am Ende des Tunnels wartet das Licht :top:

Und es ist nicht die Lok, versprochen. :lol:
Du siehst, wir vertrauen darauf das du weiter machst....

Millefiorina
18.10.2013, 10:13
Vielleicht nimmst Du 'mal die "dunkle Jahreszeit" als Gelegenheit, Dir einfach nur Deine eigenen Bilder anzuschauen. Sicher findest Du dann auch "alte, liebe Bekannte" wieder, und das kann die Stimmung heben. Und vielleicht spielst Du ja bei den andern Bildern einfach 'mal mit dem Beschnitt etwas herum.

Es ist immer schwierig, sich mit anderen zu vergleichen - jeder sieht ja etwas anderes - in more ways than one. Wichtig ist, was Du siehst und wie Du es siehst. Betonung liegt dabei auf dem "Du".

Und im Fruehling sieht die Welt dann wieder anders aus. Auch das in more ways than one ;-)

Nicht unterkriegen lassen ... GLG

André 69
18.10.2013, 11:53
Hi Robert,

das kenne ich auch.
Wenn ich mich jetzt mal auf Landschaftsaufnahmen beziehe: Von meinen eigenen Bildern gefallen mir ca 10%, 1% davon finde ich dann richtig gut.
Um so öfter ich mir die anschaue, um so banaler finde ich die ...
Erschwerend kommt dann noch hinzu, wenn man mal die richtige Situation hat, alles perfekt ist, dann hat man von einem nur leicht abweichenden Motiv plötzlich viele gute Bilder,
aber mehr als 2 oder 3 zeigt man davon dann doch nicht ...

Nicht alles liegt am Können von Fotograf und Technik, bei Landschaftsaufnahmen ist es einfach das Wetter,
insbesondere das Licht, und damit ist oft genug der rechte Moment vorgegeben, im Normalfall nicht Mittags ...

Gruß André

RRibitsch
18.10.2013, 15:45
Hallo!

Eine Menge Antworten, Tipps, Aufmunterungen - vielen Dank für die Anteilnahme;)

Eigentlich will ich gar nicht aufgeben, schließlich habe ich eine Menge Geld in die Ausrüstung gesteckt. Vielleicht fehlt mir ganz einfach nur die Motivation neues zu versuchen, ebenso fehlen mir auch passende Motive.

Kleines Beispiel: Auf 500px habe ich Landschaftsaufnahmen aus meiner unmittelbaren Umgebung gefunden und war davon begeistert. Ich kenne sogar die Stelle genau wo die Aufnahmen entstanden sind. Ob dies für mich machbar ist, keine Ahnung - ich habe mir die Bildinfos angesehen und festgestellt, dass der Kollege bei der konkreten Aufnahme 2 Lee-Filter verwendet hat. Und schon beginnt das Problem, 1. bekommt man solche Filter nicht so einfach, 2. wenn doch kosten die eine Menge Geld wobei ich nicht einmal weiß, ob ich damit so umgehen kann, um annähernde Ergebnisse zu erzielen. Brauche ich die wirklich, oder geht es auch so. Leider habe ich aufgrund dieser Sache gar nie einen Versuch gewagt, sondern gleich die Flinte ins Korn geworfen.

LG
Robert

holger-hb
18.10.2013, 16:10
Robert:

Genau, weil ich ich neulich bei 500px auch über unfassbar schöne Bilder (für mich) gestolpert bin, wollte ich schonmal einen ähnlichen thread eröffnen. Aber der Frust hat sich bei mir nie eingestellt.

Warum: Weil ich eine für alle möglichen Dinge des Lebens passende Theorie habe und auch gerne Leute daran erinnere, dass gewisse Erfolge nicht vom Himmel fallen und von allem etwas erfordern.

Das wäre im Falle eines schönen Fotos:

- Glück (im richtigen Moment am richtigen Ort mit dem richtigen Equipment)
- Zeit (die man sich nehmen muß und oder will)
- Übung (Fotos, Fotos...)
- Neugier
- Lernwillig
- Ausdauer (vor allem bei EBV - siehe "Zeit")
- ein geschultes Auge, für die richtige Perspektive etc. (siehe Übung)
- natürlich auch ordentliches Material (wobei man auch mit einer "Knipse" schöne Fotos machen kann)
- etc. etc.

Meine Theorie hat leider keinen Namen, aber sinngemäß bedeutet das in den meisten Fällen: Will ich etwas wirklich, bekomme ich das auch hin! (natürlich nicht alles ;-)

Ich habe in der ganzen Zeit noch kein einziges WOW Bild gemacht. ich will mich dazu auch nicht dazu gezwungen fühlen. Dann habe ich keinen Spaß mehr.

Also Kopf hoch, geh fotografieren und habe Spaß!

Jumbolino67
18.10.2013, 17:00
ich habe mir die Bildinfos angesehen und festgestellt, dass der Kollege bei der konkreten Aufnahme 2 Lee-Filter verwendet hat. Und schon beginnt das Problem, 1. bekommt man solche Filter nicht so einfach, 2. wenn doch kosten die eine Menge Geld wobei ich nicht einmal weiß, ob ich damit so umgehen kann, um annähernde Ergebnisse zu erzielen.

Na ja, Verlaufsfilter gibt es ja auch von anderen Firmen fuer den Anfang, oder kaufe sie gebraucht. Nur zum Testen ob einem diese Art der Fotografie zusagt wuerde ich mich nicht auf einen der teuersten Anbieter festlegen.

BodenseeTroll
18.10.2013, 17:23
Manchmal ist das Netz eine Strafe. Angesichts der Millionen Bilder, die jede Stunde irgendwo hochgeladen werden, MUSS man zwangsläufig auf Bilder stossen, die einen dazu bringen, die Kamera im Bodensee zu versenken, sich in die Ecke zu setzen und zu weinen.

Bei Licht betrachet finde ich das aber gar nicht so schlimm. Erstens ist insgesamt der prozentuale Ausschuss im Netz grösser als der meiner eigenen Bilder, zweitens habe ich z.B. diese Woche bemerkt, dass ich viel weniger Bilder verwerfen muss, also viel weniger Bilder habe, die einfach technisch nichts taugen, als noch vor ein paar Jahren. Sowas dringt gar nicht erst "nach aussen", sondern ändert nur meinen Fotostil, ich mache weniger Bilder als früher, weil ich mir mehr vertraue.

Und wenn ich die Seite eines Profis angucke und seine 10 genialen Bilder sehe, dann sehe ich im Hinterkopf eben auch die tausend oder mehr Bilder, aus denen das eine Auswahl ist. Damit sind solche Seiten mehr Ermutigung als ein Grund, das Hobby an den Nagel zu hängen. Und mir ist z.B. an MEINER Wand ein Poster von MEINEM Bild immer noch lieber als ein, absolut gesehen viel tolleres, gekauftes Foto eines "richtigen" :roll: Fotografen...

Viele Grüsse,

Michael

holger-hb
18.10.2013, 17:51
Und wenn ich die Seite eines Profis angucke und seine 10 genialen Bilder sehe, dann sehe ich im Hinterkopf eben auch die tausend oder mehr Bilder, aus denen das eine Auswahl ist. Damit sind solche Seiten mehr Ermutigung als ein Grund, das Hobby an den Nagel zu hängen. Und mir ist z.B. an MEINER Wand ein Poster von MEINEM Bild immer noch lieber als ein, absolut gesehen viel tolleres, gekauftes Foto eines "richtigen" :roll: Fotografen...

Viele Grüsse,

Michael

Das ist richtig. Die Speicherkarten fassen unendlich viel Müll. Vielleicht sollte man sich wieder an die Zeit erinnern, in denen ein schlechtes Foto Geld gekostet hat. Dann spart man eine menge Zeit und konzentriert sich auf das Wesentliche, gibt sich mehr Mühe, bevor man den Auslöser drückt.

Wäre ja mal eine Idee für, sagen wir mal eine Fototour mit Freunden: jeder darf nur 24 oder 36 Fotos bei einer Tour schiessen - Fehlfokus etc. zählen mit. Auch allein der Gedanke, dass man das Ergebnis ja nicht schon mit Liveview und danach im Display sieht.

hsdtp1
18.10.2013, 17:52
Hallo Robert,

tu das nicht. Die liebe Dana, die ich leider nicht kenne, hat dazu sehr treffende Worte gefunden, wie ich sie nicht besser hätte formulieren können.

Ich verdiene heute mit meinem Hobby sogar Geld - regelmäßig und viele meiner Bilder werden abgedruckt. Leben könnte ich zwar nicht davon, aber eine neue Kamera oder ein schönes Objektiv ist vom Gewinn immer mal drin. Letztes Jahr habe ich für ein kleines Reisemagazin in Island fotografiert und sicherlich einige sehenswerte Fotos produziert. Dann schaue ich wieder in die Fotocommunity, wo auch meine Fotos - jedenfalls, die die ich für sehenswert erachte - ausgestellt sind und entdecke dort viel bessere Fotos. Dann frage ich mich, warum hast Du das nicht genauso gemacht?

Doch die Antwort ist einfach. Es ist das Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein - gerade dann, wenn das Licht die Szenerie verzaubert und dann auch noch das richtige Equipement parat zu haben. Für einiges davon kann man selbst sorgen. Früh aufstehen und in der Morgendämmerung mit bereiter Kamera und passendem Equipement die Szenerie einfangen. Pech, wenn dann alles neblig ist und das Objekt der Begierde - z.B. die Saarschleife in meiner saarländischen Heimat - vor Nebel nicht zu sehen ist. Ich hatte aber auch schon Glück, und es war wunderschön und von vier Panoramabildern habe ich drei sofort verkaufen können.

Manche Fotografen sitzen tagelang an derselben Stelle, immer früh oder abends in der Dämmerung und hoffen auf das magische Licht. Dann entstehen Fotos, die verzaubern. Aber der zeitliche Aufwand, der hier betrieben wird, ist einfach nicht jedermanns Sache und mit einem anstrengenden Vollzeitjob ohnehin nicht möglich.

Schöne Grüße aus dem Saarland

Helmut Scheuer

RRibitsch
18.10.2013, 20:13
Hallo!

Grundsätzlich bevorzuge ich ja auch meine eigenen Bilder und käme gar nicht auf die Idee dass ich mir jetzt fremde Aufnahmen an die Wand hänge. Zu den eigenen Bildern hat man natürlich mehr Bezug. Ich muss ganz einfach wieder die Lust zurück gewinnen, wie es seinerzeit mit der Eisenbahn der Fall war.

Das mit den Lichtstimmungen werde ich versuchen umzusetzen, gerade jetzt im Herbst gibt es bei uns in Kärnten schöne Stimmungen mit Nebel und Sonne. Man muss das Hobby wohl bewusst ausüben wenn man gute Erfolge erzielen möchte, so nebenbei bei meinen Bergtouren wird wohl eher dokumentarisches Material herauskommen.

Auf alle Fälle bedanke ich mich für Eure Anregungen und Meinungen.

LG
Robert

DerKruemel
18.10.2013, 20:33
Bei mir um die Ecke ist die Leica-Camera ansässig, dort wechselt regelmäßig die Fotoausstellung. Oft denk ich mir "so toll sind die bilder nun auch nicht" Allerdings ist das meist nur der erste Eindruck, die Bilder dort sind nicht unbedingt perfekt, aber sie erzählen eine Geschichte. Und das ist oftmals wichtiger als ein technisch perfektes Bild.

KleineBlende
18.10.2013, 21:13
Mich haben die Hinweise auf Eisenbahnbilder aufmerksam gemacht. Auch ich teile diese nette Idee. Mein Vater fotografierte eine Brücke nie ohne Zug (bei mir sieht das manchmal anders aus). Im neuen Jahr stehen wieder Sonderfahrten an. Fasziniert hat mich in den letzten Jahren die Sonderfahrt über den Schwarzwald mit real Dampf. Tolle Motive, tolle Erinnerungen! So gibt es viele nette Veranstaltungen.
Ich würde mich freuen, wenn von den Eisenbahnmotiven hier einge abgelichtet würden.
Gruß
Frank-Werner

der_knipser
18.10.2013, 21:26
... Man muss das Hobby wohl bewusst ausüben wenn man gute Erfolge erzielen möchte, so nebenbei .... wird wohl eher dokumentarisches Material herauskommen.Ich glaube, dass hinter dieser Erkenntnis sehr viele Schätze verborgen liegen. Mir hilft es, wenn ich auf Fototouren eine bestimmte Aufgabe lösen soll, oder wenn es bestimmte Regeln einzuhalten gilt. Mir fällt es nur nicht so leicht, diese Regeln für mich selbst aufzustellen. Je nach Thema sehe ich nicht nur viel mehr Motive, sondern in der selben Umgebung auch völlig andere. Die Bilder, die dabei herauskommen, sind nicht unbedingt besser, aber sie zeigen oft interessante Details, die es in meiner Galerie so noch nicht gab.

Auf Deiner nächsten Bergtour könntest Du Dich z.B. beschränken, kein Hauptmotiv größer als 30 cm mitzubringen. Oder Du nimmst nur Dinge auf, die belegen, dass dort schonmal ein Mensch gewesen ist. Oder Du zeigst nur Perspektiven, die exakt steil nach oben fotografiert sind. Oder... oder...
Ausnahmen sind nur zulässig, wenn DAS ultimative Motiv vor die Linse kommt, auf das Du schon laaaange gewartet hast, und das in dieser Ansicht nie wieder kommt.

Karli56
19.10.2013, 22:19
Hi zusammen,

die vielen Antworten zu RRibitsch´s Thema zeigt mir, dass er mit seinem Luxus-Problem nicht alleine ist.
Wenn ich im Netz mal wieder so ein verdammt(:twisted:) perfektes Fotos sehe, wo einfach alles stimmt, dann sage ich mir auch schon mal "wiesooo kann ich das nicht" :(:(:(

Dann tröste ich mich mit dem Refrain aus DORFCOMBO´s Lied "Es ist immer einer besser", und der geht so:

Doch es ist immer einer besser, ganz egal , was Du tust
Es ist immer einer besser, und er gibt Dir den Blues
Es ist immer einer da, der Dir zeigt, wie man's macht
(Passt zum Sesamstrassen-Lied.)

Manchmal erfährt man, mit welchem Aufwand das Foto zustande gekommen ist,
z. B. Studio gemietet, Model gebucht, Visagistin gebucht usw. ,
Es gibt ein Foto wo ein Adler gerade einen Fisch aus dem See fängt, gestochen scharf
und perfekt belichtet. Der Fotograf lag/sass stunden-stundenlang in seinem Tarnzelt und hat auf diese eine Szene gehofft und wurde dafür mit einem perfekten Foto "belohnt".
Und oft ist auch die Ausrüstung ausschlaggebend, soweit ich mich erinnere, hat er eine Nikon D3, lichtstarkes 300er Tele, Stativ usw., also eine Ausrüstung im Wert um die 8000 Euro. Ich will damit sagen, dass man mit einer NEX6 und Kit Zoom solche Bilder niemals hin bekommt.

Also Robert RRibitsch, nicht frustriert sein, sondern die Motive suchen, wo Du mit Deinem Motiv-Blick und Deiner Ausrüstung am ehesten "Erfolg" hast/findest.
Ich mach das auch so, und freue mich über die perfekten Bilder die andere zustande bringen, ohne Neid und Frust. (weil Neid und Frust frustriert mich !!!:D:D:D und gibt mir schlechte Gedanken:(:()

Viele Grüße
Karli
( ich versuche mal, ob ich das oben erwähne Foto nochmal finde )

Andreas Reinert
22.10.2013, 19:46
Hi Robert,

als ich das gelesen habe erinnerte mich das an mich selbst gegen Ende des letzten Jahres.

Schon Jahre eigentlich am fotografieren, mal mehr mal weniger. Irgendwie wurden die Bilder immer langweiliger, irgendwie war auch immer alles das selbe. Doch immer im Hinterkopf wie sehr sich Menschen über das eine oder andere schöne Bild gefreut haben.

Was tun, so weiter machen einfach?

Irgendwie wollte ich mehr und dann kam auch immer wieder dieser Gedanke "ich möchte noch mal ein paar Bilder aufhängen aber es ist nix da was sich vom Rest abhebt".

Und dann hab ich meinen Mut zusammen gefasst und das angefangen was meine Vorschreiber auch schon vorgeschlagen haben, stell dir eine Aufgabe.

Naja als Fahrlehrer besitzt man ja ausreichend Wahnsinn und da war doch mal die Idee von jemanden aus dem Fatzebuch.

Und am 01.01.14 ging es los ein Jahr jeden Tag ein Bild aus meiner Gemeinde.

Unter dem Titel hab ich mich ins verderben gestürtzt.
295 Tage später kann ich nur sagen das es echt hart ist, sollten ja nicht nur Schnappschüsse sein (sollte ja was für die heimische Wand in Groß dabei sein).

Aber ich habe so unendlich viel dazu gelernt, dann kamen irgendwie immer mehr Fans auf meine Seite, also irgendwie auch noch eine unheimliche Motivation.

Und nun kennt fast das ganze Dorf meine Bilder, eine finden sich auf Homepages wie der, der Gemeinde wieder. Lustigerweise kennen mich die wenigsten.

Aber sei gewarnt der Zeitaufwand ist immens im Schnitt sind das sicher jeden Tag 2-3 Stunden. Dann bin ich mittlerweile ca. 600km Motive suchen mit dem Rad gewesen.

Aber es hat sich gelohnt. Also nicht die Flinte ins Korn werfen, einfach mal was anderes machen.

mfg
Andreas

PS: such dir für sowas ne Stadt die groß genug ist meine hat nur 4000 Einwohner das ist schon knapp.

der_knipser
22.10.2013, 20:18
Und am 01.01.14 ging es los ein Jahr jeden Tag...... schreibst Du am 22.10.13
Willkommen in der Zukunft! :lol:

Die Idee finde ich toll, und was sich daraus entwickelt, kann man vorher selten abschätzen. :top:

Andreas Reinert
22.10.2013, 20:43
Ups bin seit dem 01.01.13 dabei.

Hab den ganzen Tag am 2014er Seminarkatalog gearbeitet.

Fotograf80
24.10.2013, 01:53
Nicht immer direkt den Kopf hängen lassen..

Übung macht den Meister!

Such dir Tipps und Tricks.. immer weiter machen!

Außerdem mit dem Thema Bildbearbeitung beschäftigen :)

RRibitsch
24.10.2013, 21:43
Vielleicht beginne ich damit auch am 01.01.14., gar keine schlechte Idee.

In Villach gab es jemanden, welcher täglich den Mittagskogel zur selben Zeit vom gleichen Standpunkt aus aufgenommen hat. Der hat es sogar in das Lokalfernsehen geschafft.

http://www.mittagskogel.org/DE/dasprojekt.html

Naja, da steckt wohl nicht unbedingt die Fotografie im Mittelpunkt.

LG
Robert

Andreas Reinert
25.10.2013, 20:24
Aus eigener Erfahrung würde ich sagen such dir nen Ort der groß genug ist. Hier gabs ja noch nicht mal genug Gebäude die es wert wären.

Und evtl erstmal klein antesten, so mit 10 Bilder von einem Gebäude mit einer Brennweite.