Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α77 Tamron SP 90mm F/2.8 Di USD MACRO - Erfahrung mit Autofokus
Hallo,
ich habe heute mein neues Tamron-Makro erhalten und gleich an meiner A77 ausprobiert. Dabei ist mir aufgefallen, dass der Autofokus nicht direkt auf die richtige Ebene scharf stellt, sondern sich sowohl bei nahen als auch weiter entfernt liegenden Objekten fast immer in mehreren Schritten der richtigen Objektebene annähert. Zunächst stellt der Autofokus auf eine leicht defokussierte Objektebene scharf und nähert sich dann in 2-4 sehr kleinen Schritten der richtigen Ebene an. Damit ist der Autofokus trotz Ultraschallmotor nur unwesentlich schneller als bei meinem SP AF60mm F/2.0 Macro.
Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht oder kann dieses Verhalten einschätzen?
Viele Grüße,
knips
Dieses Problem haben alle Makroobjektive im Nahbereich. Das liegt aber auch am AF der Kamera, der bei kontrastarmen Motiven Schwierikeiten hat. Auch die AF Wahl hat einen Einfluß, das heißt, welche Einstellung man vorgibt. Am treffsichersten ist wohl Spot. Die sicherste Lösung ist Stativ und manueller Fokus mit dem genialen Fokuspeaking der a77.
Fotodieter
12.09.2013, 10:32
Mundi hat Recht!
Ich habe zwar noch das ältere Tamron 2,8/90,funzt an der A77 wie es Mundi beschrieben hat. Bei Makro-Aufnahmen empfehle ich möglichst manuell zu fokussieren,nach einigen Versuchen geht das ohnehin schneller und vor allem präziser.
Ansonsten bei AF auf Spot stellen und am Objektiv den "Limitschalter" u.U. einschalten
Einfach einen kleinen Gegenstand aussuchen und üben,so lernst das Objektiv + deren Arbeitsweise kennen.
Viel Spaß beim üben.
Fotodieter
Ich danke euch beiden für eure Einschätzung!
Bisher ist mir der Effekt bei keinem meiner Objektive so stark aufgefallen (mit und ohne Ultraschallmotor). Das kann aber auch daran liegen, dass beim Tamron der Autofokus einfach etwas schneller ist. Das Focus Peaking der A77 macht wirklich Spaß, ich hatte mir nur für bewegliche Objekte wie eine Hummel einen etwas zuverlässigeren AF gewünscht.
Gruß,
knips
mrHiggins
13.09.2013, 09:55
Ich hab ein altes 90mm geschossen (nicht di-Variante): Bildqualität super, AF eine Katastrophe. Im Fernbereich fokussiert das Ding überallhin nur nicht auf das wo der Fokus sollte. Aber juckt mich nich... war ein Schnäppchen.
mineral0
13.09.2013, 10:52
Ich hatte das 90er UND das 6oer Tamron. Und bei beiden war der AF so grottenschlecht wie vom TO beschrieben. Vor ein paar Wochen bekam ich ein Sony 50/2,8 zum probieren. Seitdem weiß ich, welches Macro mein Nächstes sein wird. Aber ganz sicher kein Tamron. Lg. Mandy
Ist zwar OT, da es ja um das 90er USD geht, aber dennoch:
Im Fernbereich fokussiert das Ding überallhin nur nicht auf das wo der Fokus sollte.
Ich musste mal vor Jahren einen ganzen Urlaubswandertag mit dem 90er Tamron (Di-Version) fotografieren, da ich die anderen Objektive im Hotel vergessen hatte. Da hatte ich im Fernbereich nicht die von Dir geschilderten Probleme. Hattest Du vielleicht Auslösepriorität anstatt Fokuspriorität eingestellt?
duncan.blues
14.09.2013, 00:21
Ich hatte das 90er UND das 6oer Tamron. Und bei beiden war der AF so grottenschlecht wie vom TO beschrieben. Vor ein paar Wochen bekam ich ein Sony 50/2,8 zum probieren. Seitdem weiß ich, welches Macro mein Nächstes sein wird. Aber ganz sicher kein Tamron. Lg. Mandy
Ich habe das 90er ohne "Di" und das 60er Tamron und habe an meiner Alpha 700 nur selten (unter ungünstigen Bedingungen) Probleme mit dem AF. Das 90er ist, wenn es einma in die falsche Richtung läuft, allerdings in der Tat sehr langsam, was aber an dem extrem langen Fokusweg liegt. Die Schärfe beider Objektive ist aber in jedem Fall über jeden Zweifel erhaben.
mineral0
14.09.2013, 08:45
Es war ja nur der AF, der mir zu langsam und zu ungenau war. Bei 90er ging das sogar soweit, daß der AF einfach aufgehört hat zu suchen und irgendwo im Nirwana liegend seinen Dienst quittierte. Über die Schärfe beider Tamis würde ich kein schlechtes Wort verlieren. Die war absolut in Ordnung. Meine Kritik an diesen Beiden richtete sich ausschließlich gegen den grottenschlechten AF. Lg. Mandy
duncan.blues
15.09.2013, 14:01
Scheinbar stimmt da das Zusammenspiel zwischen Objektiv und Kamera nicht. Nur bei extrem kontrastarmen Motiven habe ich gelegentlich das Problem, dass der AF nichts findet. Das beschränkt sich aber nicht auf meine Tamrons. Der AF des 90ers ist zwar durch die sehr lange Übersetzung langsam aber ungenau ist er bei mir zumindest nicht.
Ich hätte eigentlich erwartet, dass der AF bei den neueren Kameras besser ist als bei meiner betagten 700.
:zuck:
Gerade mal ausprobiert: Bei nur schwachem Tageslicht aus ca 20 cm Entfernung versucht, eine weiße Tischplatte scharfzustellen. Schwieriger geht's eigentlich kaum. Da läuft bei mir etwa in 50%-60% der Fälle der AF genau einmal komplett durch und bricht dann ab, ansonsten findet der AF bei mir trotz Null Kontrast sein Ziel. Bei der 700 dauert der Durchlauf aber trotz langer Übersetzung nicht übermäßig lang. Ich weiß ja nicht was deine Ansprüche an ein Macroobjektiv sind aber einen wirklich schnellen AF wirst du bei keinem finden, ist auch nicht Sinn der Sache. Bei der 700 kann man noch zwischen schnellem und langsamem AF umstellen, bei Macros steht das bei mir meist extra auf "Langsam".
Noch eine Beobachtung:
Meine 700 hat ein AF Hilfslicht. Wenn dieses aktiviert ist, findet der AF bei mittleren Entfernungen deutlich zuverlässiger sein Ziel (logisch). Bei sehr kurzen Entfernungen gibt es aber das Problem, dass das Objektiv das AF Hilfslicht vom Motiv abschattet. Die Cam geht aber scheinbar davon aus, dass es das Licht im Motiv finden müsste. Schalte ich das Hilfslicht bei Macros aus, wird der AF zuverlässiger(!)
Mittlerweile hatte ich einige Gelegenheiten, das Tamron SP 90mm F/2.8 Di VC USD MACRO (neue Variante mit Ultraschallantrieb) weiteren Tests zu unterziehen:
Ich habe mir zunächst eine zweite A77 geliehen und mit dieser AF-Tests durchgeführt, um auszuschließen, dass das Fokusverhalten an meiner A77 liegt. Da das Tamron 90 USD an der zweiten Kamera genau das gleiche Verhalten zeigte, gehe ich davon aus, dass es sich um eine Eigenart dieses Objektivs handelt.
In einem zweiten Test habe ich das Tamron 90 USD mit einem Sigma 105 mm F2,8 EX Makro DG OS HSM verglichen, also der aktuellen Serie von Sigma, die auch über einen Ultraschallmotor verfügt. Der AF des Sigma durchlief bei diesen Tests den kompletten Fokusbereich zwar etwas langsamer, war aber bei der Feineinstellung des Fokus weniger sprunghaft und auch leiser. Eine Auswertung meiner Testaufnahmen zeigte, dass der Fokus des Sigma insgesamt deutlich häufiger auf die richtige Ebene (Schilder im Wald, etc.) scharf stellte. Insgesamt kam mir der Autofokus des Sigma etwas schneller und auch deutlich zuverlässiger vor.
Zusätzlich hatte ich noch die Möglichkeit, beide Objektive an meiner A77 mit einem Canon EF 100mm 2,8 L IS USM Macro an der 5D Mark II meines Schwagers zu vergleichen. Die Kombination meines Schwagers war hinsichtlich des AF nochmals deutlich schneller und zuverlässiger (keine Schrittweise Annäherung an die Zielebene, sondern klack-scharf!). Jedoch konnte die A77 mit Fokus Peaking und dem Klappdisplay im manuellen Modus deutlich punkten, während ich mir bei der 5D Mark II nie sicher sein konnte, auf die richtige Ebene scharf gestellt zu haben.
Insgesamt ziehe ich für mich das Fazit, dass die A77 mit Fokus Peaking und Klappdisplay aktuell eine der besten Kameras für Makrofotografie ist. Zwar ist sie im AF-Betrieb deutlich langsamer als die Canon 5D Mark II, beim manuellen Fokussieren ist sie aber deutlich überlegen.
Im Vergleich zwischen dem Tamron 90 mm USD und dem Sigma 105 mm HSM hat mir das Sigma 105 mm hinsichtlich des AF an meiner A77 deutlich besser gefallen. Deshalb habe ich mich vom Tamron-Makro getrennt und werde das Sigma weiter nutzen.
RaptorVX
18.09.2013, 15:03
Klasse, Dein Beitrag hat mir echt weitergeholfen... ich stehe auch zwischen den beiden Objektiven und mir war das Tamron symapthischer, jetzt wirds das Sigma ;)