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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Portraitobjektiv 85 1,4 oder 50 1,4 ?


tizzy11
08.09.2013, 12:18
Hallo, wie ist die Abbildungsqualität eines Zeiss 85 1,4 oder Sigma 85 1,4 im Vergleich zu einem SAL 50mm 1,4 bei APS-C ?

Ich hatte mal gelesen das in der Abbildungsqualität hier kaum Unterschiede bestehen und man viel Geld bei einem SAL 50mm 1,4 sparen kann.

Hat hier jemand Erfahrungswerte zwischen beiden Brennweiten ?

Jahresprogramm
08.09.2013, 12:31
Mag sein, dass die Qualität ähnlich ist. Die perspektivischen Abbildungen sich aber doch unterschiedlich. Dann kommt noch der Cropfaktor hinzu, wobei dieser auf die perspektivische Abbildung keinen Einfluss hat.

Grüße
Alex

tizzy11
08.09.2013, 12:33
Mag sein, dass die Qualität ähnlich ist. Die perspektivischen Abbildungen sich aber doch unterschiedlich.

Grüße
Alex

Ok, durch die geringere Brennweite muss man bei einem näher ran. Wo sollen die anderen Unterschiede denn liegen ?

gefahrenstoffel
08.09.2013, 12:35
Das SAL 50mm f1,4 ist abgeblendet etxrem scharf zeichnet sich aber nicht durch sein tolles Bokeh aus.

Ausserdem würde ich das SAL 50 nicht neu sondern gebraucht kaufen.
Die optisch baugleiche Minoltaversion die ich an der a900 Verwende bekommt am im Forum regelmäßig für ~150€.

Kurz kann man sagen you get what you pay for.

Das Minlta 50mm f1,4 bringt eine gute Leistung und hat für 150€ klar das beste Preis/Leistungverhältnis.
Das Sigma 50mm f1,4 hat ein schöneres Bokeh und ist leicht schärfer als das Minolta 50mm f1,4.

Sigma und Zeiss 85mm f1,4 bieten noch einmal besseres Bokeh und leicht bessere Schärfe sind aber viel teurer und werden an APSC in Innenräumen schon einmal zu lang.

An APSC würde ich das Sigma 50mm f1,4 als besten Kompromiss ansehen.

Jahresprogramm
08.09.2013, 12:41
Ok, durch die geringere Brennweite muss man bei einem näher ran. Wo sollen die anderen Unterschiede denn liegen ?

Und bei Kleinbildformat und Nah-Portrais noch näher - und irgend wann gibt's lange Nasen... :P Mehr wollte ich nicht sagen...

Grüße
Alex

screwdriver
08.09.2013, 12:44
Hallo, wie ist die Abbildungsqualität eines Zeiss 85 1,4 oder Sigma 85 1,4 im Vergleich zu einem SAL 50mm 1,4 bei APS-C ?



Wobei sich Manchem die Frage stellt, ob man ein Portrait wirklich so scharf abbilden soll, dass man jeden kleinsten Pickel sieht.

screwdriver
08.09.2013, 12:48
Ok, durch die geringere Brennweite muss man bei einem näher ran. Wo sollen die anderen Unterschiede denn liegen ?

Nein, man "muss" nicht näher ran.
Bei gleicher Position zum Portraitierten ergibt sich immer dieselbe Perspektive.
Bei kürzerer Brennweite muss man dafür nur denselben Bildausschnitt durch Beschneiden herstellen.

Jahresprogramm
08.09.2013, 13:01
Nein, man "muss" nicht näher ran.
Bei gleicher Position zum Portraitierten ergibt sich immer dieselbe Perspektive.
Bei kürzerer Brennweite muss man dafür nur denselben Bildausschnitt durch Beschneiden herstellen.

Ja, machen kann man viel: beschneiden, oder Verzeichnungen korrigieren usw...

Ändert aber nichts daran, dass unterschiedlichen Brennweiten unterschiedliche Abbildungsperspektiven herauskommen... :roll:

Grüße
Alex

tizzy11
08.09.2013, 13:26
Das SAL 50mm f1,4 ist abgeblendet etxrem scharf zeichnet sich aber nicht durch sein tolles Bokeh aus.

Ausserdem würde ich das SAL 50 nicht neu sondern gebraucht kaufen.
Die optisch baugleiche Minoltaversion die ich an der a900 Verwende bekommt am im Forum regelmäßig für ~150€.

Kurz kann man sagen you get what you pay for.

Das Minlta 50mm f1,4 bringt eine gute Leistung und hat für 150€ klar das beste Preis/Leistungverhältnis.
Das Sigma 50mm f1,4 hat ein schöneres Bokeh und ist leicht schärfer als das Minolta 50mm f1,4.

Sigma und Zeiss 85mm f1,4 bieten noch einmal besseres Bokeh und leicht bessere Schärfe sind aber viel teurer und werden an APSC in Innenräumen schon einmal zu lang.

An APSC würde ich das Sigma 50mm f1,4 als besten Kompromiss ansehen.


Liegen zwischen dem Sigma 85 1,4 und dem Zeiss 85 1,4 große Unterschiede, da das Zeiss ja fast doppelt so teuer ist ?

meshua
08.09.2013, 15:30
Ich hatte mal gelesen das in der Abbildungsqualität hier kaum Unterschiede bestehen und man viel Geld bei einem SAL 50mm 1,4 sparen kann. Hat hier jemand Erfahrungswerte zwischen beiden Brennweiten ?

Zunächst erreichst du mit unterschiedlichen Brennweiten verschiedene Darstellung von Proportionen (abhängig vom Abstand zur Kamera) sowie bei der Raumwirkung (etwas mehr Tiefe bei 50mm als bei 85mm). Darüber hinaus werden 85/1.4er Objektive gern für Portraits verwendet, da man damit häufig eine gezielte Freistellung des Subjekts vom Vorder-/Hintergrund bewirken möchte. Der unscharfen Bereich (Bokeh (http://en.wikipedia.org/wiki/Bokeh)) wird beim Zeiss als auch Minolta 85/1.4 "harmonischer" gerendert, als beim 50/1.4er. Ließ dir hierzu einmal die einschlägigen Artikel zum Thema durch. Häufig wird gerade von weniger erfahrenen Leuten die fehlende Knackschärfe eines 85/1.4 bei Offenblende kritisiert. Das mag technisch vielleicht ein Kritikpunkt sein - ich persönlich sehe es eher als gewünschtes Hilfsmittel, der Hautstruktur des Models etwas weniger Struktur zu verleihen und somit auch nicht jede kleinste Pore sichtbar werden zu lassen.

Letztlich kommt es sehr auf die Art des Motivs und die gewünschte Wirkung an - welchen Typ von Portraits möchtest du machen? Nachfolgend zwei Beispiele aus einer kürzlich vorgestellten Serie (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?p=1483733):

Beispiel I: Minolta 50mm/1.7 @ F2.2

http://www.sevenimpressions.com/gallery/Chanel/Preview/Public-06083.jpg (https://plus.google.com/u/0/photos/109587418790725726313/albums/5918417810873878001/5918418034704221890?pid=5918418034704221890&oid=109587418790725726313)

In diesem Setup gibt es keinen schön zu zeichnenden Hintergrund - dieser befindet sich im selben Schärfebereich, wie auch das Model. Eine günstige 50er Festbrennweite reicht zur Bildumsetzung schon aus.

Beispiel II: Minolta 85mm/1.4 @ F2.8

http://www.sevenimpressions.com/gallery/Chanel/Preview/Public-06113.jpg (https://plus.google.com/u/0/photos/109587418790725726313/albums/5918417810873878001/5918418109324769794?pid=5918418109324769794&oid=109587418790725726313)

Das Setup ist hierbei ein völlig Anderes: Das Model wurde bewusst vom Hintergrund freigestellt, wobei dieser ruhig wirken soll um vom Hauptmotiv nicht mehr als nötig abzulenken. Hierauf sind speziell Portraitobjektive berechnet worden - beim 50/1.7mm hingehen wirkte der Unschärfebereich auf mich immer zu unruhig bzw. es dauerte länger ein akzeptables Bokeh zu erreichen. Auch ist die Verdichtung des Hintergrunds ("Staffelung") durch die längere 85er Brennweite effektiver, was auch ein gern verwendetes Stilmittel in der Portraitfotografie ist.

Für klassische Portraits mit Schärfe/Unschärfespiel und Freistellung ist ein 85mm besser geeignet. Für Aufnahmen vor nahem/gleichmäßigem Hintergrund genügt auch eine 50er Normal-Festbrennweite.

Liegen zwischen dem Sigma 85 1,4 und dem Zeiss 85 1,4 große Unterschiede, da das Zeiss ja fast doppelt so teuer ist ?

Das Sigma hat USM aber kann auch sigma-typische Kompatibilitätsprobleme mit sich bringen. Das Zeiss 85er nutzt einen herkömmlichen Stangen-AF aber es gibt dieses häufig schon für 900 Euro in gutem Gebrauchtzustand. Alternative wäre noch ein (schwer zu bekommendes) Minolta-Exemplar für 500-600 Euro). Abbildungstechnisch sehe ich beim SIGMA (Beispielbild - 85mm @ F4 (http://farm9.staticflickr.com/8084/8330950128_53355cb000_z.jpg)) insbesondere in der Abbildungs-/Bokehqualität keine erkennbaren Nachteile gegenüber SONY/Minolta. Es bleibt letztlich wieder einmal eine ganz persönliche Entscheidung, ob Original oder Drittanbieter.

Grüße, meshua

screwdriver
08.09.2013, 15:39
Ändert aber nichts daran, dass unterschiedlichen Brennweiten unterschiedliche Abbildungsperspektiven herauskommen... :roll:


Nicht bei denselben Positionen von Fotoapparat und Motiv.
Nur das "Drumherum" ist bei weitwinkligeren Objektiven entsprechend mehr.

Wenn sich die Brennweite ändert, ändert sich nur der Bildwinkel, nicht die Perspektive.

So sind die 10mm Brennweite eines Objektivs am 1/2" Minisensor auch nichts anderes als der entsprechende Bildauschnitt in der Grösse dieses Sensors von einem Bild im Kleinbildformat mit 10mm Brennweite.

ekieh11
08.09.2013, 16:54
Hat mal jemand beide gehabt und direkt miteinander verglichen ?

Es würde mich sehr interessieren, da ich mehr zum Sigma tendiere wegen des Preises wegen wenn die Abbildungvergütung auf gleichem Niveau liegt.

Jahresprogramm
08.09.2013, 17:49
Hallo,

Nicht bei denselben Positionen von Fotoapparat und Motiv.
Nur das "Drumherum" ist bei weitwinkligeren Objektiven entsprechend mehr.

Wenn sich die Brennweite ändert, ändert sich nur der Bildwinkel, nicht die Perspektive.

Nicht ganz. Vereinfacht gesagt, wird mit längerer Brennweite (bei gleicher Projektion) der Hintergrund näher an das Motiv geholt.....

Ließ mal durch, was meshua geschrieben hat - das meine ich damit.

Zunächst erreichst du mit unterschiedlichen Brennweiten verschiedene Darstellung von Proportionen (abhängig vom Abstand zur Kamera) sowie bei der Raumwirkung (etwas mehr Tiefe bei 50mm als bei 85mm). Darüber hinaus werden 85/1.4er Objektive gern für Portraits verwendet, da man damit häufig eine gezielte Freistellung des Subjekts vom Vorder-/Hintergrund bewirken möchte....


Grüße
Alex

jpg240
08.09.2013, 21:19
Ich habe in den letzten wochen mehrere objektove getestet, da ich vor ser selben entscheidung stand


- walimex 85 14
Sehr preiswert.. Die bq muss sich nicht verstecken .. Dafür nur manuell fokus.. Undhne chip (50€) kein sss .. Also für mich so nicht nutzbar..

- sigma 85 1.4
Relativ teuer .. Bq war aber sehr gut. Bokeh auch ..leiser war das exemplar, dass ich hatte etwas defekt.. Fokus spinnte..

- sigma 50 1.4
Hatte ich spontan bei ebay gekauft, da es dort für 330€ als ausstellerstück gab
Bq sehr gut .. Aber gerade wenn du nur kopf/oberkörper fotografierdt, musst du bis auf 1m ran.. Bei 1.4 ist der schärfebereich so extrem...
Bokeh bei 1.4 sehr angenehm .. Bei 2 fand ichs leider nicht mehr so gut .


Von den dreien fand ich das 50er noch am besten ..
Aber werde es trotzdem morgen zurück schicken .. Da mir mein sony 1650 einfsch immer noch besser gefällt... Schärfe, bokeh .. Passt einfach alles... Keins der andere hat mich einfach zu 100% überzeugt..
Für ganzkörper-freistellung ist das aber nix..



--------

Ob es 85 oder 50mm sein soll, musst du a, besten für dich selbst entscheiden
Machst du eher kopf oder ganzkörper-portraits?
Drinnen oder draußen?
Just for fun, oder inszinierte bilder mit richtigem setup?
Wenn nur just for fun, gehe ich lieber einen schritt näher ran...bevor mir noch andere leute standig vor die linse laufen.

Ich werde wohl, da mich kein anderes richtig zufrieden gestellt hat, ein 70-200 nehmen bald..

meshua
10.09.2013, 18:31
Liegen zwischen dem Sigma 85 1,4 und dem Zeiss 85 1,4 große Unterschiede, da das Zeiss ja fast doppelt so teuer ist ?

Gebrauchtkauf? Im hiesigen Verkaufsbereich wird derzeit wieder ein Zeiss für 945 Euro angeboten. Weder kenne ich den Verkäufer noch erhalte ich Provision - es ist nur ein Hinweis ;)

meshua

fotomartin
10.09.2013, 19:33
Nicht ganz. Vereinfacht gesagt, wird mit längerer Brennweite (bei gleicher Projektion) der Hintergrund näher an das Motiv geholt.....


Hallo Alex,

da liegst du wirklich falsch. Richtig ist, was screwdriver geschrieben hat.
Die von dir wahrgenommenen Unterschiede rühren einzig und allein daher, dass du mit einem 85er eben weiter vom Motiv entfernt bist, um dieses gleichgroß auf dem Sensor abzubilden, als beim 50er. Nur durch die unterschiedliche Entfernung zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund ergibt sich eine andere Perspektive, die andere Tiefenstaffelung etc.
Würdest du - probier es doch einfach aus - mit dem 50er genauso weit weg gehen, wie mit dem 85er, so würde das Model kleiner erscheinen, aber mit der gleichen Perspektive, wie beim 85er. Machst du dann einen CROP vom Bild, sodass das Model wieder so groß ist wie beim 85er, so ist auch die Perspektive inklusive Tiefenstaffelung etc. genauso wie beim 85er. Nur die Auflösung ist durch den Crop dann geringer.

Edit:
Hab mal beispielhaft ein Bild mit 85mm und 50mm von der gleichen Szene gemacht. Kamera auf Stativ, Abstände zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund wurden nicht verändert (Der Fokus ist geringfügig anders. Beim 85mm sind die Zähne scharf, beim 50mm Bild der Bauch).

85mm, f1.4, APS-C:
6/FM_23112.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=180459)

50mm, f1.4, APS-C 1,7x gecroppt, sodass der Bildwinkel dem obigen Bild entspricht:
6/FM_23113.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=180461)

Der einzige Unterschied ist und bleibt die signifikant stärkere Unschärfe des Hintergrunds bei 85mm. Die Perspektive ist genau die gleiche.

Edit 2:
Übrigens, um das gleiche Bokeh zu erhalten, müsste man den Quotient der Brennweiten zum Quadrat nehmen und diesen Faktor zwischen den Blendenzahlen anbringen.
Also 85mm/50mm = 1,7 .... 1,7² = 2,89.

Bei 50mm f1.4 erhält man also etwa das gleiche Bokeh wie bei 85mm f4.0 (1,4 * 2,89 = 4.0). Das Bokeh des 85mm f1.4 hingegen ist mit einem 50er nicht zu erreichen, nichtmal mit 50mm f0.7

Viele Grüße,
Martin

tizzy11
10.09.2013, 22:34
Hallo Alex,

da liegst du wirklich falsch. Richtig ist, was screwdriver geschrieben hat.
Die von dir wahrgenommenen Unterschiede rühren einzig und allein daher, dass du mit einem 85er eben weiter vom Motiv entfernt bist, um dieses gleichgroß auf dem Sensor abzubilden, als beim 50er. Nur durch die unterschiedliche Entfernung zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund ergibt sich eine andere Perspektive, die andere Tiefenstaffelung etc.
Würdest du - probier es doch einfach aus - mit dem 50er genauso weit weg gehen, wie mit dem 85er, so würde das Model kleiner erscheinen, aber mit der gleichen Perspektive, wie beim 85er. Machst du dann einen CROP vom Bild, sodass das Model wieder so groß ist wie beim 85er, so ist auch die Perspektive inklusive Tiefenstaffelung etc. genauso wie beim 85er. Nur die Auflösung ist durch den Crop dann geringer.

Edit:
Hab mal beispielhaft ein Bild mit 85mm und 50mm von der gleichen Szene gemacht. Kamera auf Stativ, Abstände zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund wurden nicht verändert (Der Fokus ist geringfügig anders. Beim 85mm sind die Zähne scharf, beim 50mm Bild der Bauch).

85mm, f1.4, APS-C:
6/FM_23112.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=180459)

50mm, f1.4, APS-C 1,7x gecroppt, sodass der Bildwinkel dem obigen Bild entspricht:
6/FM_23113.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=180461)

Der einzige Unterschied ist und bleibt die signifikant stärkere Unschärfe des Hintergrunds bei 85mm. Die Perspektive ist genau die gleiche.

Edit 2:
Übrigens, um das gleiche Bokeh zu erhalten, müsste man den Quotient der Brennweiten zum Quadrat nehmen und diesen Faktor zwischen den Blendenzahlen anbringen.
Also 85mm/50mm = 1,7 .... 1,7² = 2,89.

Bei 50mm f1.4 erhält man also etwa das gleiche Bokeh wie bei 85mm f4.0 (1,4 * 2,89 = 4.0). Das Bokeh des 85mm f1.4 hingegen ist mit einem 50er nicht zu erreichen, nichtmal mit 50mm f0.7

Viele Grüße,
Martin

Ein sehr guter und fundierter Beitrag !!!

screwdriver
10.09.2013, 22:55
Der einzige Unterschied ist und bleibt die signifikant stärkere Unschärfe des Hintergrunds bei 85mm. Die Perspektive ist genau die gleiche.

Edit 2:
Übrigens, um das gleiche Bokeh zu erhalten,


Bokeh ist meines Wissens nicht die Unschärfe als solche, sondern der objektivspezifische Eindruck den diese Unschärfe insbesondere bei Lichtern im Unschärfebereich macht.
Massgeblich wird das Bokeh auch durch die Form der (zumeist NICHT runden) Blendenöffnung beeinflusst, sobald man abblendet.


Ansonsten ist es richtig, dass mit kleinerer Brennweite die Schärfentiefe zunimmt. Aber das mit dem 1,4 zum Quadrat kommt mir zu viel vor.

Das mit der grossen Schärfentiefe ist, wenn man es denn braucht, einer der Vorteile der Minisensoren mit enstsprechend kurzbrennweitigen Objektiven (und so lange das Licht für niedrige ISO reicht).

meshua
10.09.2013, 23:06
(...)
Bei 50mm f1.4 erhält man also etwa das gleiche Bokeh wie bei 85mm f4.0

Wenn dies so wäre, können die Hersteller ihre 85er Primes einstampfen ;) Bokeh ist schon etwas mehr, als nur Blendenöffnungen in's Verhältnisse gesetzt :cool:

meshua

hennesbender
10.09.2013, 23:08
Und zwar?

fotomartin
10.09.2013, 23:39
Wenn dies so wäre, können die Hersteller ihre 85er Primes einstampfen ;) Bokeh ist schon etwas mehr, als nur Blendenöffnungen in's Verhältnisse gesetzt :cool:

meshua

Du meintest sicher, die 50er Primes einstampfen? Das müssen sie zum Glück ja nicht, wenn du den Gedanken zu Ende denkst (und ich mich klarer ausdrücke) :shock:

Mein Post bezog sich nur auf die Frage, ob bei gleichem Aufnahmeabstand die gleiche Perspektive entsteht. Antwort: JA, defintiv! Man kann & wird mit einem 50mm bei gleichem Aufnahmeabstand die gleiche Perspektive realisieren, wie mit einem 85mm.

Die Antwort auf die Frage des TO, ob 50mm oder 85mm, kann aber trotzdem nicht lauten: "Nimm das 50er und wenn du Probleme mit langen Nasen hast, geh einfach weiter weg und croppe"; denn damit kann man, wie gezeigt, bei weitem kein vergleichbares Bokeh realisieren.
Will man mit 50mm f1.4 ein ähnliches Bokeh realisieren, wie mit 85mm f1.4, so ist das durchaus möglich, man muss dafür näher ran gehen und das Motiv auf dem Sensor ähnlich groß abbilden. Die Perspektive ist dann eben anders.

Aber das mit dem 1,4 zum Quadrat kommt mir zu viel vor.


Hört sich viel an, stimmt aber, glaube ich. Den mathematischen Beweis mag ich heute aber nicht mehr führen :)
(Nicht 1,4 zum Quadrat, sondern 1,7 - der Quotient aus den beiden Brennweiten)

Bokeh ist meines Wissens nicht die Unschärfe als solche, sondern der objektivspezifische Eindruck den diese Unschärfe insbesondere bei Lichtern im Unschärfebereich macht.

Sagen wir doch mal, die Definition des Begriffes "Bokeh" ist ziemlich unscharf :D
Ich will keine Diskussion vom Zaun brechen, welches Objektiv, das schönere Bokeh hat, sondern beziehe mich nur auf die Größe der Unschärfekreise. Den Unterschied kann man in meinen Beispielbildern deutlich sehen und da ist es auch ziemlich wurscht, ob es da um Lichter geht oder wie die Blendenöffnung geformt ist. Deswegen wollte ich auch bewusst nur davon sprechen, ein "ähnliches" Bokeh (mit gleichem oder fast gleichem Zerstreuungskreisdurchmesser im Hintergrund) zu erreichen und nicht "das gleiche" Bokeh. Aber ist schon spät, daher ist bei meinen Fingern wohl die falsche Wortwahl angekommen...

Viele Grüße,
Martin

meshua
10.09.2013, 23:52
Und zwar?

Bokeh

Anzahl und Form der Blendenlamellen, Abberationen/Anzahl/Anordnung der Linsen - beeinflussen die Art der Darstellung ("Rendering") des "out-of-focus" Unschärfebereichs. Hat man Unschärfekreise oder -polygone, Doppelkonturen, Wirbel (Nikon) ... (http://en.wikipedia.org/wiki/Bokeh)

"Will man mit 50mm f1.4 ein ähnliches Bokeh realisieren, wie mit 85mm f1.4, so ist das durchaus möglich"
Aufgrund der unterschiedlichen Objektivkonstruktionen und deren o.g. Einfluß bleibt auch nur ein vages "ähnlich" übrig. Praktisch hast du je nach Hintergrund deutlich erkennbare Unterschiede - egal wie du die Blendenöffnungen mathematisch in ein Verhältnis zueinander setzt.

meshua

hennesbender
11.09.2013, 00:11
Ich glaube, du hast dich da verlesen. Martin schrieb doch das hier:

"Bei 50mm f1.4 erhält man also etwa das gleiche Bokeh wie bei 85mm f4.0 (1,4 * 2,89 = 4.0). Das Bokeh des 85mm f1.4 hingegen ist mit einem 50er nicht zu erreichen, nichtmal mit 50mm f0.7"

Jahresprogramm
11.09.2013, 09:10
Hallo Martin,



Edit:
Hab mal beispielhaft ein Bild mit 85mm und 50mm von der gleichen Szene gemacht. Kamera auf Stativ, Abstände zwischen Kamera, Motiv und Hintergrund wurden nicht verändert (Der Fokus ist geringfügig anders. Beim 85mm sind die Zähne scharf, beim 50mm Bild der Bauch).

danke für die ausführliche Erklärung - habe mal wieder was dazugelernt....

Es ist aber so, dass auch wenn man Cropt die Linien von größeren Objekten, z.B. Gebäuden nie 100% parallel verlaufen werden. Der Brennpunkt ist bei einem 50mm Objektiv näher an der Optik als bei einem 85mm Objektiv...
Mag aber sein, dass es bei Portraits bzw. bei diesen geringen Unterschieden der Brennweite keine Rolle spielt.

Falls ich mich irre - bitte um Korrektur.

Grüße
Alex

usch
11.09.2013, 13:14
Hört sich viel an, stimmt aber, glaube ich. Den mathematischen Beweis mag ich heute aber nicht mehr führen :)
(Nicht 1,4 zum Quadrat, sondern 1,7 - der Quotient aus den beiden Brennweiten)
Das Quadrat ist zu viel. Die Blendenzahlen verhalten sich genau linear proportional zu den Brennweiten, denn der Unschärfeeindruck hängt vom Durchmesser des Streukreises ab, nicht von dessen Fläche.

turboengine
11.09.2013, 14:08
Wenn wir um eine Stufe abblenden, halbieren wir nur die Fläche der Eintrittspupille (halbe Lichtmenge pro Zeiteinheit). Der Durchmesser der Unschärfescheibchen hängt aber vom Winkel der einfallenden Strahlenbündel ab, und dieser wiederum per Tangens vom Durchmesser der Eintrittspupille.

Bei zwei Blenden ist ihr Durchmesser halbiert.

Die Schärfentiefe wächst damit proportional zur Blendenzahl. Abblenden von 2 auf 4 verdoppelt die Schärfentiefe.

Ausserdem:

Bei gleicher Aufnahmeentfernung ist die Schärfentiefe umgekehrt proportional zum Quadrat der Brennweite

Die Schärfentiefe wächst mit dem Quadrat der Aufnahmeentfernung.