Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α57 Sportveranstaltungen fotografieren. Bitte um Tipps :)
Hallo ans Forum!
Ich werde nächste Woche eine große Sportveranstaltung fotografieren, die durch das 125-jährige Bestehen des Vereins zustande gekommen ist. Der Verein rechnet mit 800-900 Zuschauern in der Sporthalle (ausverkauft).
Das Programm sieht so aus, dass während des 2-3 stündigen Programms sehr gute Gruppen aus dem In- und Ausland verschiedenste Vorführungen geben werden, die von turnen über Tanz und Musik bis Akrobatik eine bunte Mischung geboten wird.
Wichtig noch für euch zu wissen: es wird noch ein anderer, professioneller Fotograf ebenfalls Fotos machen, sodass ich hier nicht die Pistole auf der Brust habe.
Bisher habe ich zwar schon Sport fotografiert, aber ich rechne mit buntem, schnell wechselndem Scheinwerfer-Licht und eher schlechten Bedingungen, also wohl eher mit Konzerten zu vergleichen. Daher brauche ich von euch Tipps, damit mir von Anfang an gute Fotos gelingen mit wenig Ausschuss.
Vorhanden ist folgendes:
Alpha 57
Sigma 8-16 F4,5-5.6
Sony 16-50 F2.8 (kommt diese Woche, kenne ich aber bereits)
Tamron 28-75 F2.8
Sony 35 F1.8
Sigma 70-200 F2.8
Ich denke, es macht Sinn, hier alle objektive mitzunehmen. Andere Meinungen?
Fotografiert wird in JPEG + RAW.
Wer von euch hat schon mit solchen Veranstaltungen? Ich würde intuitiv mit Verschlusszeiten-Priorität arbeiten, etwa 1/200 bis 1/320s, aber hier bin ich auch für Erfahrungen dankbar. Oder doch gleich ganz manuell? Welchen Weißabgleich stelle ich am besten ein? Konzert-Profis sind her gefragt, trotz RAW.
Auch für Tipps bezüglich des Aufnahmeortes bin ich euch dankbar. Das Publikum sitzt auf der Tribüne, die sich über die gesamte lange Seite der Halle zieht. Wie bekomme ich euren Erfahrungen nach die spannendsten Aufnahmen hin? Lohnt mehr der Einsatz des Tele oder lieber bei mittleren Brennweiten bleiben?
Sollte ich auf ISO 3.200 beschränken oder lieber höher gehen?
Ich danke euch für alle Tipps :)
Wenn noch Infos für Erich nötig sind, einfach fragen!
Ich sehe grade, dass ich das aus Versehen in der falschen Kategorie geschrieben habe. Bitte mal ein Mod einen kleinen Schubs geben in Richtung "Vor der Aufnahme".
Danke schön :)
Schranzie
01.09.2013, 20:10
Das 70-200 2.8 wird da wohl das wichtigste Objektiv sein, gleich danach das 16-50 2.8.
Fotografieren würde ich in einem solchen Fall mit Raw + Serienbild. Da ist die Chance den richtigen Moment zu erwischen sehr viel höher als wenn du nur ein einzelnes Bild schiesst.
Die A57 kann je nachdem wie das was du fotografiert auch bei ISO 6400 gute Bilder abliefern - und mal ernsthaft - lieber ein Verrauschtes Bild, als eines mit Bewegungsunschärfen und dergleichen.
Welcher Modus kommt dann doch ganz auf die Situation drauf an, wirst du vor Ort am einfachsten Feststellen können ;-)
screwdriver
01.09.2013, 21:07
... also wohl eher mit Konzerten zu vergleichen. Daher brauche ich von euch Tipps, damit mir von Anfang an gute Fotos gelingen mit wenig Ausschuss.
Vorhanden ist folgendes:
Alpha 57
Sigma 8-16 F4,5-5.6
Sony 16-50 F2.8 (kommt diese Woche, kenne ich aber bereits)
Tamron 28-75 F2.8
Sony 35 F1.8
Sigma 70-200 F2.8
Ich denke, es macht Sinn, hier alle objektive mitzunehmen. Andere Meinungen?
Fotografiert wird in JPEG + RAW.
Wer von euch hat schon mit solchen Veranstaltungen? Ich würde intuitiv mit Verschlusszeiten-Priorität arbeiten, etwa 1/200 bis 1/320s, aber hier bin ich auch für Erfahrungen dankbar. Oder doch gleich ganz manuell? Welchen Weißabgleich stelle ich am besten ein? Konzert-Profis sind her gefragt, trotz RAW.
Mit der A57 würde ich bis ISO 3200 bedenkenlos verwenden. ISO 6400 oder 12800 nur in Ausnahmefällen. Mit der NEX-5N versuche ich ISO 6400 auch zu vermeiden.
Ich fotografiere bei Konzerten praktisch komplett manuell ISO, Blende, Belichtungszeit. Wichtig ist vor allem die richtige Belichtung der Gesichter. Mit ein paar Probeaufnahmen -ggf. ausgehend von irgendeiner (Halb-) Automatik - hat man die richtige Einstellung schnell gefunden. Ständige Nachkontrolle ist unerlässlich.
Wenn du ein Stativ hast und dort einsetzen darfst: Tu es.
Ich bin mit meinen Einbeinstativ eingefuchst und bekomme damit und mit der Verwendung der Fernauslösung auch Fotos aus ungewöhnlicheren Perspektiven.
Dafür braucht man den Autofokus. Sonst fokusiiere ich auch gerne manuell.
Wie schon angesprochen: Verwende die Serienbildfunktion reichlich.
Mit RAW+ JPG werden in 2-3 Stunden leicht mehr als 32 GB voll. Also genug Speicherkartenplatz mitnehmen und mindestens 3 bis 4 Akkus.
Hohe ISO und die Bildstabilisierung fressen Strom.
Den Weissabgleich stelle ich bei Effektbeleuchtung oft auf 'Leuchtstoff Tag weiss +1'. In der EBV reguliere (meist reduziere) ich dann bei Bedarf nur noch die Farbsättigung und bei zu viel Dominanz einer einzigen Farbe arbeite ich mit komplementärem Farbfilter. Der "richtige" Weissabgleich macht die Bilder zu flau. RAW verwende ich praktisch nie, auch wenn ich zuweilen "zur Sicherheit" auch zusätzlich in RAW aufzeichne.
Auch für Tipps bezüglich des Aufnahmeortes bin ich euch dankbar. Das Publikum sitzt auf der Tribüne, die sich über die gesamte lange Seite der Halle zieht. Wie bekomme ich euren Erfahrungen nach die spannendsten Aufnahmen hin? Lohnt mehr der Einsatz des Tele oder lieber bei mittleren Brennweiten bleiben?Da gibt es kein Patentrezept. Detailaufnahmen haben genauso ihren Reiz wie die Totale. Aus der Sicht des Sportlers ins Publikum genauso, wie vom oberen Rand der Tribüne über das (begeisterte) Publikum hinweg. Ich wäre mit dem Standort vermutlich sehr variabel unterwegs. Bei sportlichen Highligts eher "nah dran" und für grossflächige Lichteffekte (Abschlussfeuerwerk/ Lichtshow?) "weit genug weg". Einiges kann man natürlich mit der Wahl der passenden Brennweite ausgleichen.
Ich wähle den Bildausschnitt häufig bewusst grosszügig. Beschneiden geht dann immer noch.
Bei nicht durchgehend lichtstarken Zoom-Objektiven gewinnt man damit zudem häufig ca. 1 EV für kürzere Belichtungszeit oder niedrigere ISO.
Offenblende ist aber nur für wirklich gezielte Freistellung zu empfehlen.
Wenn dir der Ablauf des Programms im Detail bekannt ist, kann man sich natürlich rechtzeitig passend positionieren.
Nochmal: Ein Patentrezept gibt es nicht. Das macht ja auch mit den Reiz der persönlichen Sicht der Dinge aus.
Ich werde die Bilder später auf 4-8 MPixel runter skalieren. Dann passt das sicher auch mit ISO 6.400. Wenn ISO 3.200 reicht, umso besser ;)
Serienbilder sind natürlich ein guter Vorschlag.
Die Belichtung werde ich dann möglichst manuell regeln, das werde ich dann vor Ort vor Beginn mal testen. Mit RAW ist der Spielraum ja auch noch ziemlich groß.
Beim Speicher hänge ich insgesamt 80GB, dass reicht dann auf jeden Fall. Akkus hab ich 3 Stück, sind alle randvoll. Stativ ist an sich denkbar, aber die Tribüne geht bis zum Spielfeld, da kann es gut sein, dass ich die Leute störe. Ich nehme es aber mit (3-Bein-Stativ).
Das sigma 8-16 würde ich nur verwenden, um von der Gegenseite das gesamte Publikum erfassen zu können. Für mehr taugt es durch dir schlechte Lichtstärke sowieso nicht. Zumindest nicht unter ISO 12.800 xD
Ansonsten nehme ich mit, Mobil zu bleiben und öfter mal den Standort zu wechseln. Ich werde auch vorher den anderen Fotografen ansprechen, damit man sich die Perspektive aufteilen kann, und noch ein paar Details zum Programm sammeln.
Ansonsten... lasse ich mich auch einfach noch ein bisschen überraschen. Ich will ja auch was von der Veranstaltung mitbekommen ;)
Danke euch für die Tipps :)
sir-charles
02.09.2013, 01:20
Ich frage mal blöd nach: Für welches Ausgabe-Medium machst Du diese Bilder ?
Für 300x200 Pixel Web-Bildchen oder entsprechendes Mäusekino für das Vereinsheft kannst Du quasi machen, was Du willst. Da wirst Du bei einer Aufnahme einer 5-er Gruppe kaum noch die einzelnen Mitglieder dieser Gruppe identifizieren können.
Bei höherwertigeren Ausgabeformaten steigt natürlich der Anspruch.
Meine Antwort bezieht sich auf die höherwertigeren Ausgabeformate.
Mache es Dir so einfach wie möglich: Sprich: Dir schauen 800-900 Zuschauer über die Schulter oder ins Gesicht. Das könnte für manchen schon genug Adrenalin bedeuten.
Mache EINE Aufnahmesituation mit dem Sigma 8-16 (z.B. Bühne im Vordergrund und volle Tribüne im Hintergrund). Danach versenkst Du dieses Objektiv in der Tasche und rührst es nicht mehr an. Das Tamron 28-75 würde ich auch zu Hause lassen.
Das Sony 16-50 wird für WW und Normalbrennweite genutzt.
Das Sigma 70-200 wird für „Einzelaufnahmen“ auf der Bühne oder im Publikum genutzt.
Das Sony 35 ist als Sicherheit für alles Sonstige dabei, wenn die Lichtverhältnisse unterirdisch werden.
Insofern solltest Du im Normalfall während der Veranstaltung nur 2 Zooms im Einsatz haben.
Das sollte bei Dir die Entscheidungsfindung, was bei der Veranstaltung benutzt wird, sehr vereinfachen.
Das 3-Bein-Stativ würde ich auch zu Hause lassen.
Ohr-Stöpsel sollte man bei einer solchen Gelegenheit auch dabei haben.
Du solltest auch die Angst ablegen, evtl. „die Leute stören“ zu können.
Du machst Bilder. Punkt. Aus.
Da kann man sich mal mit einem entsprechendem Augenzwinkern kurz in die Sichtachse zwischen Bühne und Publikum drängen.
Denn angesprochen auf die vielen unidentifizierbaren Hinterköpfe im unteren 2/3-Bild mit Blick auf die Bühne, wirst Du kaum mit der Aussage punkten können, Du hättest sonst der Vereinskassieren, der Sportwartin der Sparte ????, dem Mitglied des Ältestenrates und dem Mitglied des Veranstaltungsausschusses (insgesamt 2 Personen) für kurze Zeit die Sicht genommen.
Tanke vorher etwas Selbstvertrauen, mache alles mit einem Lächeln, mache es Dir einfach (wenig Ausrüstung s.o.) und probiere dein Wissen über Deinen Verein in ein paar anständige Bilder münden zu lassen. Du machst mit Sicherheit andere Bilder als der Profi.
Wenn Du Dich auf die Aufnahmen konzentrierst (keinen Kurzen mit dem gewählten Ballwart), wirst Du feststellen, das war Anstrengung.
Mache es konzentriert (Was ist Dir wichtig ?).
Mache es Dir einfach (Zuviel Ausrüstung lenkt nur ab).
Mache es immer mit einem Lächeln auf den Lippen (Der Ältestenrat ist Dir dann um seine kurzfristig genommene Sicht nicht wirklich sauer).
Mache es konzentriert (bis zum Schluss).
Dann wirst Du sicherlich eine schöne Ergänzung zum Profi erstellen können.
Viel Erfolg
Frank
Die Bilder sollen schon hochwertig sein. Ich bin aber nicht daran interessiert, die Berufsfotografen auszustechen oder ähnliches ;)
Auf jeden Fall danke für die ausführliche Antwort!
Wegen Lampenfieber mache ich mir keine Sorgen, auch wenn hunderte Leute hinter oder vor mir sitzen, die Augen sind ja nicht auf mich gerichtet. Und ich hab sich schon Präsentationen vor mehr als 300 Leuten gehalten, daran soll's nicht scheitern.
Einziges Problem: das Publikum werde ich nicht durch Wanderungen quer hindurch stören können. Dazu wird es zu voll sein. Tribüne hoch und runter Word wohl eher schwierig ;)
Deine Tipps werde ich auf jeden Fall mitnehmen :)
Ich wollte nach der Veranstaltung gestern eien kurze Rückmeldung geben.
Zuerst mal war es eine sensationelle Veranstaltung, es waren alle restlos begeister. Die Moderatoren haben ihre Sache klasse gemacht (Berufserfahrung) und die Vorführungen mit Licht und Ton waren wirklich auf sehr hohem Niveau!
Die Halle war tatsächlich voll, aber mit den ganzen Zuschauern im Rücken Fotos zu machen, hat keinerlei Probleme gemacht. Allerdings musste man sich den Bedingungen etwas anpassen, so war es etwa kaum möglich, die Zuschauer während der Vorführungen zu fotografieren, weil die schlicht im dunkeln saßen. Anspruchsvoll war auch, sich die nächste Vorführung bereits im Kopf vorzusteleln, und wo sich die Sportler dann vermutlich befinden werden, um das richtig Objektiv zu nehmen. Ich hätte mir vllt. doch besser die :a:77 eines Freundes noch geliehen. Außerdem möchte man dann doch selbst die Veranstaltung noch voll mitkriegen ;)
So habe ich dann ständig das andere Objektiv direkt nebendran liegen.
Auf jeden Fall war der gestrige Tag schon anstrengend.
Ich persönlich hatte mit den schweren Bedingungen manchmal zu etwas zu kämpfen, aber geklappt hat es dann doch immer. Das ging den anderen Fotografen natürlich ebenso, auch wenn die vermutlich mehr Spielraum bei der ISO hatten. Die Nutzung des manuellen Modus war allerdings für die Füße, weil sich das Licht ständig geändert hat. Viel Licht war auch nicht da, und dann Tanz und Sport aufzunehmen, hat die :a:57 voll ausgereizt. ISO 3200 war bei fast allen Bewegungen notwendig, zumal das Sigma bei 200mm und F2.8 keine wirklich scharfen Bilder liefert. Aber ISO 3200 sieht auch noch gut aus. Ohne lichtstarke Objektive wäre hier gar nicht gelaufen. Es sei denn, ich hätte mit ISO 16.000 Vorlieb genommen :D
Den Organisator habe ich bei seiner "Zwangsrunde" im Rhönrad aufgenommen, das Bild fand er direkt so gut, dass er es jetzt als sein Facebook-Bild genommen hat ;)
Aber jetzt muss ich erstmal sortieren, es sind ungefähr 2.700 Bilder geworden, bei 32er Speicherkarten waren voll. Da muss man jetzt mal Kompromisse machen :)
Danke nochmal für die vielen Tipps! :)
P.S.
Beim ersten ansehen sind wirklich viele schöne Bilder dabei! Durch die vielen Serienbilder gibts natürlich reichlich Ausschuss, aber da muss ich durch. Nicht zu lange überlegen bei der Auswahl hilft :)