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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wenn die Biene...


fotogen
18.08.2013, 17:37
Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben. Denkt mal drüber nach.

http://www.bild.de/bild-plus/news/inland/bienen/wenn-biene-verschwindet-lebt-mensch-nur-noch-vier-jahre-31878342,view=conversionToLogin.bild.html

Tom D
18.08.2013, 17:44
Sorry, nee, nicht Bild. Und schon gar nicht dafür bezahlen (Bild plus), für etwas, was Bild an anderer Stelle "abgeschrieben" hat uns was schon mehrere Jahre bekannt ist.

Von der Sache aber erst mal richtig.

fotogen
18.08.2013, 17:48
Ich bin auch kein Bild Abonnemt und habe den Beitrag nur verlinkt um zu zeigen, dass ich mir das nicht selbst ausgedacht habe.;)
Mir war zwar klar, dass die Bienen eine erhebliche Rolle beim Bestäuben der Pflanzen spielen, aber dass wir zwangsläufig vier Jahre später dran sind, war mir neu und Anlass genug für diesen thread.

GerdS
18.08.2013, 17:55
Ich habe mir letztens im Flieger diesen Film (http://www.sueddeutsche.de/kultur/film-more-than-honey-wir-sind-dann-mal-weg-1.1519496) angesehen.
War wirklich Interessant, auch wenn für die Schweizer im Film die englischen Untertitel geholfen haben :-))

Ja, nichts von der Natur geschaffenes ist unnütz, auch wenn wir es manchmal nicht wahr haben wollen.

Viele Grüße
Gerd

Tom D
18.08.2013, 18:04
Ich bin auch kein Bild Abonnemt und habe den Beitrag nur verlinkt um zu zeigen, dass ich mir das nicht selbst ausgedacht habe.;)
Mir war zwar klar, dass die Bienen eine erhebliche Rolle beim Bestäuben der Pflanzen spielen, aber dass wir zwangsläufig vier Jahre später dran sind, war mir neu und Anlass genug für diesen thread.

War ja auch nicht gegen dich gerichtet.
Dass du dir das nicht ausgedacht hast, habe ich auch nicht vermutet, da mir diese Tatsache schon seit längerer Zeit bekannt ist.

hosand
18.08.2013, 18:34
Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben. Denkt mal drüber nach.


Ist aber "nur" ein Zitat von Albert Einstein aus dem Jahre 1949 und sicherlich nicht wörtlich sondern metaphorisch gemeint.

Millefiorina
18.08.2013, 19:04
More than Honey ist ein ganz hervorragender Film, den ich gar nicht genug empfehlen kann. Er ist inzwischen auch bei Amazon auf DVD erhaeltlich.

alberich
18.08.2013, 19:34
Who Killed The Honey Bee? (BBC Documentary) (http://www.youtube.com/watch?v=bjef4QiKWfg)
More Than Honey (2012) (http://www.youtube.com/watch?v=2ocoUb22Tk4)

add-on:
Seeds Of Death (http://www.youtube.com/watch?v=eUd9rRSLY4A)
Food Inc (http://www.youtube.com/watch?v=CNENeM4LPh4)
Farmageddon - The truth about the food and dairy industry (http://www.youtube.com/watch?v=5uah8LBUbfc)

myserycrash
19.08.2013, 06:20
Ich habe mir letztens im Flieger diesen Film (http://www.sueddeutsche.de/kultur/film-more-than-honey-wir-sind-dann-mal-weg-1.1519496) angesehen.
War wirklich Interessant, auch wenn für die Schweizer im Film die englischen Untertitel geholfen haben :-))


Die Untertitel benötigt man teilweise sogar als Schweizer ;). Aber die Film ist wirklich sehr gut gemacht. Was mich am meisten beeindruckt hat, sind die Flugaufnahmen der Bienen.

duncan.blues
19.08.2013, 10:57
Ist aber "nur" ein Zitat von Albert Einstein aus dem Jahre 1949 und sicherlich nicht wörtlich sondern metaphorisch gemeint.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Einstein hat sich nicht ausschließlich mit seiner berühmten Relativitätstheorie beschäftigt.

klebs
19.08.2013, 17:26
Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben. Denkt mal drüber nach.

http://www.bild.de/bild-plus/news/inland/bienen/wenn-biene-verschwindet-lebt-mensch-nur-noch-vier-jahre-31878342,view=conversionToLogin.bild.html

:shock: Schon wieder so eine grundlose Katastrophenmeldung:shock:

Ich war mit meiner neuen Nex hier im Bachtal, da summt es überall. Das sieht absolut nicht nach Aussterben aus.

859/DSC00117_web.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178575)

859/DSC00120_web.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178576)

859/DSC00172_web.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178579)

Ich hab aber auch ein paar Bilder ohne Biene geschafft.:cool:

alberich
19.08.2013, 17:51
Ich war mit meiner neuen Nex hier im Bachtal, da summt es überall. Das sieht absolut nicht nach Aussterben aus.

Ach so. Na dann kann man ja Entwarnung geben.
Puh. Ich dachte schon.
:roll:

http://www.welt.de/wirtschaft/article118031104/Bienensterben-vernichtet-bis-zu-300-Milliarden-Euro.html

RoDiAVision
19.08.2013, 21:56
:shock: Schon wieder so eine grundlose Katastrophenmeldung:shock:


Na ja, grundlos ist die Meldung sicher nicht.
Wenn es nur von Bild käme könnte ich es ja noch verstehen, aber einige Naturschutzorganisationen,
darunter BUND, NABU und Greenpeace, machen schon seit längerem auf das Thema aufmerksam: Klick (http://www.bund.net/themen_und_projekte/chemie/pestizide/gefahr_fuer_die_natur/tiere/bienen/), Klick (http://www.nabu.de/themen/landwirtschaft/pflanzenschutz/bienensterben/13365.html) und nochmal Klick (http://www.greenpeace.de/themen/chemie/nachrichten/artikel/stoppen_sie_das_bienensterben_frau_aigner/)

RoDiAVision
19.08.2013, 23:02
Nicht zu vergessen,
wir können alle was zum Schutz der Biene tun, nach dem Motto:
Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Dinge tun,
werden das Antlitz der Welt verändern (Sprichwort der Xhosa)

Brandneu ist dieser Ratgeber

http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/media/6/Bienenratgeber_August_2013_Deckblatt.jpg
Diesen Ratgeber gibt´s hier als als PDF zum herunterladen: Bienenratgeber (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/landwirtschaft/20130813-Bienenratgeber.pdf)
Mehr dazu hier: Rettet die Biene (http://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/nachrichten/artikel/rettet_die_biene_informationen_und_tipps_fuer_verb raucher/)

fotogen
19.08.2013, 23:52
Es ist einfach nur traurig, dass die Umwelt so weit mit Pestiziden, Monokulturen und Kunstdünger verseucht ist, dass die Bienen auszusterben drohen.
Hat noch immer einer nicht verstanden, dass es sich schädlich auf unsere Gesundheit auswirkt, wenn wir nicht in Bioqualität essen?

Wodurch kann man die Funktion der Bienen ersetzen, wenn sie ausgestorben sein werden? Evtl. autonom fliegende Nanoroboter, die das Bestäuben der Blüten übernehmen?

embe
20.08.2013, 01:33
...

Wodurch kann man die Funktion der Bienen ersetzen, wenn sie ausgestorben sein werden? Evtl. autonom fliegende Nanoroboter, die das Bestäuben der Blüten übernehmen?

In Teilen von China werden inzwischen wohl schon (menschliche) Arbeiterinnen zum bestäuben eingesetzt, habe ich irgendwo gelesen

ah, richtig, alberichs verlinkter Artikel schreibt das auch.

Viele Grüße

Michael

Tom D
20.08.2013, 07:56
:shock: Schon wieder so eine grundlose Katastrophenmeldung:shock:



Meintest du das ernst?
Da kannst du auch sagen "Klimawandel? Erderwärmung? Alles Quatsch, bei uns ist es gerade kühl. ;)

Millefiorina
20.08.2013, 13:38
Wodurch kann man die Funktion der Bienen ersetzen, wenn sie ausgestorben sein werden? Evtl. autonom fliegende Nanoroboter, die das Bestäuben der Blüten übernehmen?

Leider gibt es ein solches Modell. Ich habe es irgendwo im Internet gesehen und es einfach nur verdraengt. Ich finde das alles sehr schlimm. Immerhin wurden nun zwei Mittel, die Neonikotinoide enthalten, fuer eine begrenzte Zeit verboten, und das erst ab 2014. Ob das ausreichend ist, wird sich zeigen.

Das Problem ist, dass es vielen Menschen nicht bewusst ist. Nach dem Motto: ich habe viele Bienen gesehen, alles ist gut. Analog dazu: der Winter war kalt, Klimaerwaermung ist auch wieder ok.

Auch die Lebensmittelskandale scheinen nur Wenige zu interessieren.

Mich erstaunt das immer wieder, und es macht mich auch traurig.

Millefiorina
20.08.2013, 13:48
OK, hat mir jetzt keine Ruhe gelassen - hier ist der Link:

https://robobees.seas.harvard.edu/

Das ist die eine Antwort auf Wandel - Adaption.

Schlimm, oder? Wir muessen wirklich in die Puschen kommen, und zwar erstens schnell und zweitens auf verschiedenen Gebieten. CO2 Ausstoss ist noch eins. Aber ich fange jetzt an, mich vom Thema zu entfernen.

GLG

Millefiorina
20.08.2013, 18:04
Darueber bin ich eben gestolpert, und da ja irgendwie immer alles zusammenhaengt, verlinke ich hier diesen sehr interessanten Artikel in der NY Times, also in Englisch.

http://www.nytimes.com/2013/08/20/science/earth/extremely-likely-that-human-activity-is-driving-climate-change-panel-finds.html?pagewanted=2&_r=0

National Geographic hat ja wohl auch einen interessanten Bericht zu diesem Thema in der September Ausgabe, aber den habe ich noch nicht gelesen.

noels
20.08.2013, 19:43
Hallo zusammen,
ein Freund von mir ist Hobbyimker, der 12 Völker pflegt und ich bin Ingenieur für Produktionsgartenbau (also nicht Landschaftsplaner). Auch wenn ich seit 10 Jahren in einem anderen Beruf arbeite, sagt mir mein altes Wissen, daß kaum eine Nachricht so besorgniserregend ist, wie diese, zumindest, was uns betrifft.
Was nie vollständig untersucht wird bei der Einschätzung von Risiken der sg. Pflanzenschutzmittel:
Die Wechselwirkung und Neuzusammensetzung der Zerfallsprodukte der Pflanzenschutzmittel in Boden, Wasser Luft. Schon in den 70-er/80-er Jahren hat man sich in der Phytopathologie intensiv damit beschäftigt, sowohl die LD50 bei Warmblütern, wie auch die Bienen- und Fischtoxidität drastisch zu senken, durchaus mit beachtlichem Erfolg. Was aber passiert mit den Zerfallsprodukten in der Umwelt? Diese Fragen sind extrem komplex und in Modellrechnungen nur schwer darstellbar, weil man die Einflußfaktoren kaum alle berücksichtigen kann. Es wird genau untersucht, wie sich ein Wirkstoff auswirkt, und wie schnell er zerfällt. Aber welche neuen Verbindungen entstehen und wie wirken diese?

Tröstlich bleibt letztlich eines: Die Natur wird uns schon überleben und letztlich werden wir nur eine kleine Episode der Natur sein. Das heißt aber nicht, daß es sich nicht lohnen würde, den Schaden, den wir verursachen, möglichst zu begrenzen - durchaus auch unter Verzicht kurzfristiger Bequemlichkeit. So blöd ist der Spruch gar nicht, daß wir unser Umfeld nur von unseren Kindern geliehen haben. ;)

VG
Heiko

klebs
20.08.2013, 22:44
Meintest du das ernst?
Da kannst du auch sagen "Klimawandel? Erderwärmung? Alles Quatsch, bei uns ist es gerade kühl. ;)

Dass die Bienenpopulation sich in den letzten Jahren rückläufig entwickelt ist mir bekannt und wirklich keine neue Meldung mehr. Auf der roten Liste sind die Bienen aber noch nicht, bis zum Aussterben (wenn es denn eintritt) wird es schon noch dauern. Da kann (und wird) man schon noch gegensteuern, da stehen massive (land)wirtschaftliche Interessen dahinter.

Die Zeitung, die im ersten Beitrag verlinkt ist, ist nicht gerade für seriösen Journalismus berühmt. Die "grundlose Katastrophenmeldung" bezieht sich auf die Folgerungen, die da aus der rückläufigen Bienenpopulation gezogen werden. Rückläufige Population heißt nämlich keineswegs unausweichliches Aussterben:!: Die Folgerung ist reine Sensationsmache und typisch für Bild.

Noch weniger belegbar ist, dass die Menschheit 4 Jahre nach den Bienen ausstirbt:!: Woher kommt diese Zahl? Viele unserer Grundnahrungsmittel entstehen ohne die Mitwirkung von Bienen (Getreide -> Windbestäubung, Kartoffeln -> vegetativ...). Die Menge und Vielfalt der verfügbaren Nahrungsmittel würde sich natürlich vermindern, und damit auch die menschliche Population. Aber auch hier wird wieder genau wie oben verminderte Population mit Aussterben gleichgesetzt:!:

So ähnliche "Katastrophenmeldungen" hab ich schon öfter gehört, auch aus seriöseren Quellen, erstmals bewusst in den 1970ern, da hat der Club of Rome vorhergesagt, dass Erdöl nur noch ca. 20 Jahre reicht. Weitere Beispiele:
- Waldsterben: im Jahr 2ooo gibt es in Deutschland keine Wälder mehr
- vor ca. 5-10 Jahren: der Golfstrom versiegt wegen der Klimaerwärmung, Europa wird so kalt wie Alaska. Später war es doch nur eine normale Schwankung.

Und auf solche Meldungen reagier ich dann halt ironisch (ich schreibs demnächst dazu damit es auch jeder merkt), und argumentiere dann im gleichen Stil: Da ist nichts dran, hier gibt es noch Bienen.:P

Tom D
21.08.2013, 06:39
Ist ja alles schön und gut.
Aber mal eine Frage: Wohin führt zurück gehende Population, wenn sie nicht gestoppt wird?

Und @Sensationmache von Bild: s. meinen ersten Beitrag in diesem Thread (gleich die erste Antwort auf den Threadstart).
Aber es gibt ja nicht nur Bild, sondern durchaus auch seriöse Untersuchungen zu dem Thema.

ingoKober
21.08.2013, 08:01
Für interessierte vielleicht mal hier ein paar ausgesuchte seriöse paper, die das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und die durchaus vorhandenen gegesäzlichen Aspekte beleuchten:

Carvalheiro, L. G., Kunin, W. E., Keil, P., Aguirre-Gutiérrez, J., Ellis, W. N., Fox, R., . . . Biesmeijer, J. C. (2013). Species richness declines and biotic homogenisation have slowed down for NW-european pollinators and plants. Ecology Letters, 16(7), 870-878
Zitat daraus: We found that extensive species richness loss and biotic homogenisation occurred before 1990, whereas these negative trends became substantially less accentuated during recent decades, being partially reversed for certain taxa (e.g. bees in Great Britain and Netherlands).

Burkle, L. A., Marlin, J. C., & Knight, T. M. (2013). Plant-pollinator interactions over 120 years: Loss of species, co-occurrence, and function. Science, 340(6127), 1611-1615.

Patiny, S., Rasmont, P., & Michez, D. (2009). A survey and review of the status of wild bees in the west-palaearctic region. Apidologie, 40(3), 313-331.

Moritz, R. F. A., Härtel, S., & Neumann, P. (2005). Global invasions of the western honeybee (apis mellifera) and the consequences for biodiversity. Ecoscience, 12(3), 289-301
Zitat daraus: Honeybee introductions have had or still may have negative effects only within the genus Apis, primarily interfering with beekeeping activities. Although honeybee invasions seem to have had little if any effect on biodiversity of native pollinators so far, we nevertheless caution against transporting, honeybees around the globe, and we particularly advise against importing foreign Apis species into tropical ecosystem.

Thomann, M., Imbert, E., Devaux, C., & Cheptou, P. -. (2013). Flowering plants under global pollinator decline. Trends in Plant Science, 18(7), 353-359.
Zitat daraus: We use genetic architecture and selection experiments on floral traits and evaluate the potential for plant reproductive strategies to adapt rapidly to new pollination environments. We propose that plant reproductive strategies could adapt to the current pollinator decline by decreasing or increasing their reliance to pollinators, for example, increasing autonomous selfing or reinforcing interactions with pollinators

Bascompte, J. (2009). Mutualistic networks. Frontiers in Ecology and the Environment, 7(8), 429-436.

Vanbergen, A. J. (2013). Threats to an ecosystem service: Pressures on pollinators. Frontiers in Ecology and the Environment, 11(5), 251-259.

Aizen, M. A., & Harder, L. D. (2009). The global stock of domesticated honey bees is growing slower than agricultural demand for pollination. Current Biology, 19(11), 915-918
Zitat daraus: Nevertheless, available data also reveal a much more rapid (>300%) increase in the fraction of agriculture that depends on animal pollination during the last half century, which may be stressing global pollination capacity. Although the primary cause of the accelerating increase of the pollinator dependence of commercial agriculture seems to be economic and political and not biological, the rapid expansion of cultivation of many pollinator-dependent crops has the potential to trigger future pollination problems for both these crops and native species in neighboring areas. Such environmental costs merit consideration during the development of agriculture and conservation policies

Potts, S. G., Biesmeijer, J. C., Kremen, C., Neumann, P., Schweiger, O., & Kunin, W. E. (2010). Global pollinator declines: Trends, impacts and drivers. Trends in Ecology and Evolution, 25(6), 345-353

Holden, C. (2006). Ecology. report warns of looming pollination crisis in north america. Science, 314(5798), 397

Ghazoul, J. (2005). Buzziness as usual? questioning the global pollination crisis. Trends in Ecology and Evolution, 20(7), 367-373
Zitat daraus: In questioning this crisis, it becomes apparent that perceptions of a pollinator crisis are driven mainly by reported declines of crop-pollinating honeybees in North America, and bumblebees and butterflies in Europe, whereas native pollinator communities elsewhere show mixed responses to environmental change. Additionally, few staple food crops depend on pollinator services, and most crops that do are grown at small scales in diversified agro-ecosystems that are likely to support healthy pollinator communities, or in highly managed systems that are largely independent of wild pollinators. Consequently, justifying conservation action on the basis of deteriorating pollinator services might be misplaced

Garibaldi, L. A., Steffan-Dewenter, I., Winfree, R., Aizen, M. A., Bommarco, R., Cunningham, S. A., . . . Klein, A. M. (2013). Wild pollinators enhance fruit set of crops regardless of honey bee abundance. Science, 340(6127), 1608-1611
Zitat daraus: Overall, wild insects pollinated crops more effectively; an increase in wild insect visitation enhanced fruit set by twice as much as an equivalent increase in honey bee visitation

Potts, S. G., Biesmeijer, J. C., Bommarco, R., Felicioli, A., Fischer, M., Jokinen, P., . . . Schweiger, O. (2011). Developing european conservation and mitigation tools for pollination services: Approaches of the STEP (status and trends of european pollinators) project. Journal of Apicultural Research, 50(2), 152-164


Viele Grüße

Ingo

P.S.: Zur Zukunft des Golfstroms ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Einige der möglichen Szenarien sind nach wie vor alarmierend, wenngleich teils anderer ANtur als so oft diskutiert

Phrampus, B. J., & Hornbach, M. J. (2012). Recent changes to the gulf stream causing widespread gas hydrate destabilization. Nature, 490(7421), 527-530

Nigmatulin, R. I. (2012). Notes on global climate and ocean currents. Izvestiya - Atmospheric and Ocean Physics, 48(1), 30-36
Aber immerhin:

O'Hare, G. (2011). Updating our understanding of climate change in the north atlantic: The role of global warming and the gulf stream. Geography, 96(1), 5-15

klebs
21.08.2013, 17:50
Ist ja alles schön und gut.
Aber mal eine Frage: Wohin führt zurück gehende Population, wenn sie nicht gestoppt wird?

Und @Sensationmache von Bild: s. meinen ersten Beitrag in diesem Thread (gleich die erste Antwort auf den Threadstart).
Aber es gibt ja nicht nur Bild, sondern durchaus auch seriöse Untersuchungen zu dem Thema.

Von der Sache her eben nicht richtig, richtig ist nur, dass die Population in den letzten Jahren (zugegeben durchaus dramatisch) zurückgegangen ist. Dass die Bienen deshalb aussterben werden ist eine VERMUTUNG:!: Und an den Rest dieser "Nachricht" werde ich bestimmt keinen weiteren Gedanken verschwenden.

Von wem und wodurch gestoppt? Wenn du meinst von uns gestoppt, dann kann niemand deine Frage seriös beantworten. Was genau das Bienensterben verursacht ist noch nicht erwiesen, bis jetzt gibt es nur mehr oder weniger wahrscheinliche Vermutungen und Theorien. In der Natur sind die Zusammenhänge viel zu kompliziert, als das die Menschheit sie je vollständig verstehen könnte.

Systemtheoreisch könnte man das noch weiter ausspinnen, man kann ein System nur von außen verstehen. Wir sind aber ein Teil des Systems, wir können nie einen Einblick von außen gewinnen. Alles was wir können, ist uns Modelle der Wirklichkeit zu machen.

Beispiele für zurückgehende Populationen, die nicht zum Aussterben führen, gibt es auch. z.B. ist der Genpool von Geparden so klein, dass Forscher von einem Populationminimum von wenigen hundert Exemplaren ausgehen. Danach hat sich die Population wieder erholt. Das ganze soll zu Zeiten passiert sein, als die Menschen darauf noch keinen Einfluss hatten.

Auch unsere Vorfahren waren schon mal bis auf wenige Hunderte ausgestorben. Unsere Population hat sich aber nicht nur erholt, wir sind inzwischen so viele, dass wir diese Welt dadurch zugrunde richten.

Ich hab jetzt keine Lust, im Web nach den Quellen zu suchen. So wichtig ist mir diese Diskussion nicht, das wäre mir jetzt zu aufwendig.

fotogen
21.08.2013, 19:57
Klebs, machs doch nicht unnötig kompliziert und stecke Deinen Kopf einfach in den Sand. ;)

ingoKober
22.08.2013, 07:14
In welchen Sand? Weder gibt es irgendwelche seriösen Hinweise darauf, dass die Bienen in nächster Zeit aussterben könnten, noch darauf, dass wir ihnen vier Jahre später folgen sollten.
Im Gegenteil, mancherorts gelten Honigbienenzuchtformen als sich aggressiv ausbreitende invasive Spezies.
Das ganze erinnert sehr an das bekannte Beispiel mit den Katzen, die man sich anschaffen sollte, wenn man viel Klee sehen will (angeblich von Darwin, realiter von Newman). Schön und für Menschendenkweise logisch geschlussfolgert, aber viel zu stark vereinfacht, um relevant zu sein.
Es ist ein Bedürfnis der Menschen, sich die Dinge einfach zu denken und schinbar zwingende logische verknüpfungen zusammenzustellen.
Okologische Netzwerke sind jedoch viel zu komplex, als dass Schlussfolgerungen so einfach und zielgerichtet zu treffen wären, wie von Bild und Co vorgeschlagen.
Das landwirtschaftliche Bestäubungsproblem ist zwar real und auch ein menschgemachtes, aber es hat mehr mit der Expansion der Anbauflächen bestäubungsabhängiger Agrarprodukte und dem Vorgehen dabei als mit einem Rückgang der Bienen zu tun.
Im übrigen ist die Honigbiene zwar unser Haustier und steht somit leicht im Fokus der Aufmerksamkeit auch wird sie - aufgrund der geringen Marge der Imker immer weniger- Gezielt zur Bestäubung im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt, doch ist sie weder der einzige noch der wichtigste Bestäuber.
Zwar gib es in Deutschland für viele Wildbienenarten in der Tat Bestandsbedrohungen, einige Wildbienenarten haben sich in den letzten Jahrzehnten aber auch erheblich ausgebreitet und vermehrt. Auch in meinem näheren Umfeld hat es eine Solitärbienenart inzwischen zu ganz erstaunlicher und derzeit jährlich weiter wachsender Populationsdichte gebracht. Anwohner fühlen sich bereits belästigt.

Viele Grüße

Ingo

TONI_B
22.08.2013, 07:45
Hallo Ingo,
vielen Dank für deinen - wie immer - sehr fundierten Beitrag!

Die Natur - sei es die "belebte" oder die "unbelebte" - ist nicht so einfach zu verstehen wie man gemeinhin (und nicht nur BILD) glauben würde. Komplexe Systeme, vor allem wenn stark nichtlineare Effekte auftreten, überfordern oft die Menschen.

Wenn ich mir unsere Politiker und Leute aus der Wirtschaft täglich anhören muss, die uns predigen, dass die Welt nur funktioniert, wenn die Wirtschaft pro Jahr um ein paar Prozent wächst, kommen mir die Tränen. Woher sollen die Rohstoffe kommen, woher soll die Energie kommen usw.? Wird an den Wirtschaftsunis die e-Funktion verschwiegen?

fotogen
22.08.2013, 08:31
http://www.eu-umweltakademie.eu/aktuelles/umwelt/news-inhalt/article/zuerst-stirbt-die-biene-dann-der-mensch-ursachen-des-raetselhaften-bienensterbens

Die Sterberaten der Völker finde ich schon beachtlich. Uneinigkeit besteht doch eher hinsichtlich der Ursachenermittlung.

ingoKober
22.08.2013, 08:45
Wenn Du mich fragst, zahlen die Imker jetzt den Preis für eine stark profitgetriebene Züchtungsstrategie in den letzten Jahrzehnten, die Allelvielfalt aussen vor liess.
Insofern weder unerwartet noch undramatsich, aber auch ganz sicher nicht das Ende der Honigbiene.
Aber ein Warnschuss vor den Bug, dass die Biene nicht im luftleeren Raum gezüchtet werden kann, sondern trotz des Haustierstatus eben aufgrund ihrer Lebensweise auch einer natürlichen Selektion unterliegt.
Züchtung von Robustrassen, Schwerpunkt auf genetische Vielfalt und finanzielle Investitionen von aussen (immerhin ahnen manche ja jetzt, dass sie Imker brauchen) ebenso wie ein eher lokales denn globales Zpüchteragieren und ein Anpassen des Insektizideinsatzes im Agrarbereich und gezielte Förderung autochthoner Pollinatoren wären IMHO sinnvolle Maßnahmen, die gegensteuern helfen.
Aber rasch geht das nicht. Das Thema wird daher in den nächsten Jahhrzehnten immer wieder auftauchen.
Gut, wenn es zum umdenken und Handeln anregt.
Weder sinnvoll noch realitätsnah, wenn es Endzeitpaniken schürt.

Viele Grüße

Ingo

Und da Du so gerne munter und kritiklos auf dramatische Darstellungen verlinkst, will ich abschliessend auch mal was zu der soeben von Dir verlinkten Seite sagen:

Die Firma Memon unterhält den Verlag (ja, das ist ein Verlag, keine unabhängige Uni oder Institut) "EU-Umweltakademie GmbH", unter der Geschäftsführerin Erika Felder. Die entsprechende Website, auf die Du hier verlinkt hast, gehört zu 100% der Firma Memon. Die ganze Site tut offiziell und unabhängig, ist aber letztlich kommerziell. Sie ist seitlangem einschlägig bekannt dafür, vermeintliche Berichte aus der Wissenschaft zu verbreiten, die Horrorszenarien entwerfen oder esoterische Hypothesen bestätigen. Die Seriosität der Quellen, die im übrigen nur teilweise öffentlich gemacht werden, ist häufig, na sagen wir mal, fraglich, oft lächerlich.
Die Firma Memon selber, wie gesagt alleinige Trägerin der Website und er "Umweltakademie", vertreibt Produkte, die angeblich Elektrosmog bekämpfen, die Luft- und Wasserqualität heben, Erdstrahlen neutralisieren, Benzin sparen us usf. Für all diese Einsatzbereiche gibt es jeweils spezielle Transformer, für die allesamt kein seriöser Nachweis einer Wirksamkeit existiert. Die Verbraucherzentrale NRW warnte 2006 vor den Produkten.
Geworben wird mit ebenso wunderbaren wie selbst erfundenen wissenschaftlich klingenden Schlagwörtern: So werde Schädliche Strahlung etwa durch dei Memon Produkte mittels des "Prinzips der Gegenresonanz durch die im Transformer enthaltenen Informationen neutralisiert", " destruktive Interferenz macht die Umgebung der memon Transformner frei von pathogenenInformationswellen". Weitere Schlagworte sind "Skalarwellentechnik" "durch gezielte energetische Quantentransformation" Wasserreifemethose......kurz, Pseudowissenschaft at its best.
Von einer schweizerischen Verbraucherzeitschrift beauftragte Messungen, in denen "keinerlei Wirkung nachweisbar" war, kommentierte der Memon-Vetrieb so: "Die Memon-Technologie kann nicht mit herkömmlichen physikalischen Messungen getestet werden. Denn sie ändert die pathologische Information bei den Strahlungen und nicht deren Stärke.
Der Firmeneigner hat sich längst eine goldene Nase verdient......
Und wenn so eine Organisation dramatisches Bienenterben mit katastrophalen Folgen psotuliert........sollte man das ungesehen glauben udn einfach unkommentiert als relevante Information verlinken?

TONI_B
22.08.2013, 09:13
Oh, Gott ist das esoterischer Schwachsinn auf dieser Memon-Homepage - und das unter dem Deckmäntelchen der Wissenschaft. :flop:

fotogen
22.08.2013, 11:18
Wenn Du mich fragst, zahlen die Imker jetzt den Preis für eine stark profitgetriebene Züchtungsstrategie in den letzten Jahrzehnten, die Allelvielfalt aussen vor liess.
Insofern weder unerwartet noch undramatsich, aber auch ganz sicher nicht das Ende der Honigbiene.
Aber ein Warnschuss vor den Bug, dass die Biene nicht im luftleeren Raum gezüchtet werden kann, sondern trotz des Haustierstatus eben aufgrund ihrer Lebensweise auch einer natürlichen Selektion unterliegt.
Züchtung von Robustrassen, Schwerpunkt auf genetische Vielfalt und finanzielle Investitionen von aussen (immerhin ahnen manche ja jetzt, dass sie Imker brauchen) ebenso wie ein eher lokales denn globales Zpüchteragieren und ein Anpassen des Insektizideinsatzes im Agrarbereich und gezielte Förderung autochthoner Pollinatoren wären IMHO sinnvolle Maßnahmen, die gegensteuern helfen.
Aber rasch geht das nicht. Das Thema wird daher in den nächsten Jahhrzehnten immer wieder auftauchen.
Gut, wenn es zum umdenken und Handeln anregt.
Weder sinnvoll noch realitätsnah, wenn es Endzeitpaniken schürt.

Viele Grüße

Ingo

Und da Du so gerne munter und kritiklos auf dramatische Darstellungen verlinkst, will ich abschliessend auch mal was zu der soeben von Dir verlinkten Seite sagen:

Die Firma Memon unterhält den Verlag (ja, das ist ein Verlag, keine unabhängige Uni oder Institut) "EU-Umweltakademie GmbH", unter der Geschäftsführerin Erika Felder. Die entsprechende Website, auf die Du hier verlinkt hast, gehört zu 100% der Firma Memon. Die ganze Site tut offiziell und unabhängig, ist aber letztlich kommerziell. Sie ist seitlangem einschlägig bekannt dafür, vermeintliche Berichte aus der Wissenschaft zu verbreiten, die Horrorszenarien entwerfen oder esoterische Hypothesen bestätigen. Die Seriosität der Quellen, die im übrigen nur teilweise öffentlich gemacht werden, ist häufig, na sagen wir mal, fraglich, oft lächerlich.
Die Firma Memon selber, wie gesagt alleinige Trägerin der Website und er "Umweltakademie", vertreibt Produkte, die angeblich Elektrosmog bekämpfen, die Luft- und Wasserqualität heben, Erdstrahlen neutralisieren, Benzin sparen us usf. Für all diese Einsatzbereiche gibt es jeweils spezielle Transformer, für die allesamt kein seriöser Nachweis einer Wirksamkeit existiert. Die Verbraucherzentrale NRW warnte 2006 vor den Produkten.
Geworben wird mit ebenso wunderbaren wie selbst erfundenen wissenschaftlich klingenden Schlagwörtern: So werde Schädliche Strahlung etwa durch dei Memon Produkte mittels des "Prinzips der Gegenresonanz durch die im Transformer enthaltenen Informationen neutralisiert", " destruktive Interferenz macht die Umgebung der memon Transformner frei von pathogenenInformationswellen". Weitere Schlagworte sind "Skalarwellentechnik" "durch gezielte energetische Quantentransformation" Wasserreifemethose......kurz, Pseudowissenschaft at its best.
Von einer schweizerischen Verbraucherzeitschrift beauftragte Messungen, in denen "keinerlei Wirkung nachweisbar" war, kommentierte der Memon-Vetrieb so: "Die Memon-Technologie kann nicht mit herkömmlichen physikalischen Messungen getestet werden. Denn sie ändert die pathologische Information bei den Strahlungen und nicht deren Stärke.
Der Firmeneigner hat sich längst eine goldene Nase verdient......
Und wenn so eine Organisation dramatisches Bienenterben mit katastrophalen Folgen psotuliert........sollte man das ungesehen glauben udn einfach unkommentiert als relevante Information verlinken?

Warm schreibst Du mir den Nachtrag nach der Grußformel? Das müsstest Du am besten direkt mit den von Dir kritisierten Personen ausdiskutieren. ;-)

Es ist doch so, dass es zu keinem Gesundheits - und Umweltthema, das kommerzielle Interessen der Großindustrie betrifft
- monsanto lässt Grüßen - nicht unzählige Studien beider Seiten gibt.
Da soll ich etwa aus einer Bienenzählung in Nachbars Garten auf die Weltbevölkerung schliessen?

TONI_B
22.08.2013, 11:26
Es ist doch so, dass es zu keinem Gesundheits - und Umweltthema, das kommerzielle Interessen der Großindustrie betrifft
- monsanto lässt Grüßen - nicht unzählige Studien beider Seiten gibt.Von beiden Seiten schon - die Frage ist nur: welche sind wissenschaftlich haltbar und welche nicht!? Und da hab ich bei Großindustrie und Monopolisten so meine Zweifel...

BeHo
22.08.2013, 11:48
Oh, Gott ist das esoterischer Schwachsinn auf dieser Memon-Homepage - und das unter dem Deckmäntelchen der Wissenschaft. :flop:

Das hier (http://www.memon-online.com/produkte/memonizerMOBILE.html) ist sicherlich hochwissenschaftlich. :shock: :roll:

Und diese Typen machen auch noch beim Umweltpakt Bayern mit: Klick! (http://www.stmug.bayern.de/umwelt/wirtschaft/umweltpakt/teilnehmer/upakt_detail.php?tid=8355) Klack! (http://www.themenportal.de/umweltthemen/umweltpakt-bayern-eine-partnerschaft-zwischen-regierung-und-wirtschaft-55816/drucken) :shock:
"Beseitigung von Umweltverschmutzungen und sonstige Entsorgung" :?: :shock: :flop:

ingoKober
22.08.2013, 12:54
Warm schreibst Du mir den Nachtrag nach der Grußformel? Das müsstest Du am besten direkt mit den von Dir kritisierten Personen ausdiskutieren. ;-)

Die in diesem Fall bezüglich des Umgangs mit Quellen von mir kritisierte Person bist Du und deshalb war mein Beitrag natürlich auch an Dich gerichtet.

Ich habe zunächst inhaltliche Stellung zum Thema genommen.

Das P.S. habe ich deshalb von dieser Stellungnahme getrennt, da es nur als Anregung gedacht war, nicht einfach alles gelesene zu glauben, sondern Seriosität des Urhebers, Transparenz der Datenlage und ganz generell Glaubwürdigkeitsanspruch der Quelle zu prüfen, befor man ihren Inhalt mit Wahrheitsanspruch weiter verbreitet.
Das ist inhaltlich ein anderes Thema als im Thread eigentlich diskutiert wird.

Es ist doch so, dass es zu keinem Gesundheits - und Umweltthema, das kommerzielle Interessen der Großindustrie betrifft
- monsanto lässt Grüßen - nicht unzählige Studien beider Seiten gibt.
Da soll ich etwa aus einer Bienenzählung in Nachbars Garten auf die Weltbevölkerung schliessen?

Um auch zu diesem Nachsatz noch etwas zu sagen: Es ist ebenso real wie hilfreich und gut, dass es zu fast allem Studien beider Seiten gibt.
Weder seriös noch realistisch ist es dagegen, Monsanto oder meinetwegen Großindustrie generell zu verdächtigen, wissentlich unzureichende oder gar falsche/gefälschte Daten zu veröffentlichen.
Das können die sich nicht leisten und tun es in der Regel auch nicht - der Skandal wäre ebenso unvermeidbar wie groß.
Trotzdem sind Studien solcher Quellen naturgemäß oft einseitig im Firmeninteresse geprägt. Das geht auch, ohne dabei etwas falsches zu sagen.
Daher ist es wichtig, diese Quellen in Bezug zu setzen zu unabhängigen Studien oder Studien, die weitere Aspekte beleuchten.
Das falsche Vorgehen ist es, sich einfach Studien auszusuchen, die das Gegenteil sagen und dass allein dann als valide Falsifizierung darzustellen..
Das richtige Vorgehen ist auch hier wieder der Qualitätscheck...

Ich bin Wissenschaftler mit Leib und Seele....allein deshalb musste ich angesichts des Vorgehens in diesem Thread auch etwas zum Umgang mit Quellen sagen.
Unreflektiertes Nachplappern ist im besten Fall Zeitverschwendung und richtet im schlimmsten Fall viel Schaden an


Viele Grüße

Ingo

P.S. (ja, wieder ein P.S.) Wäre ich Betreiber dieses Forums, ich würde diesen Thread komplett löschen. Unseriöse Panikmache ohne Bezug zur Fotografie...das wäre mir selbst in einem Cafe Unterforum zu weit gegangen.

BeHo
22.08.2013, 13:53
P.S. (ja, wieder ein P.S.) Wäre ich Betreiber dieses Forums, ich würde diesen Thread komplett löschen.
Was die Betreiber hoffentlich nicht tun werden.

Unseriöse Panikmache ohne Bezug zur Fotografie...das wäre mir selbst in einem Cafe Unterforum zu weit gegangen.
Dafür gab/gibt es ja die anschließende Diskussion. Unter anderem Deine Ausführungen - Danke dafür - lassen vielleicht manche ihren Umgang mit Medien überdenken. Und zum Thema selbst hat der/die eine oder andere vielleicht auch noch etwas gelernt.

Gruß
Bernd

P.S.: Was die BILD-Zeitung abseits der reinen Ereignismeldungen so schreibt, ist natürlich oftmals grober Unfug. Da MUSS man auf jeden Fall weitere Quellen konsultieren, bevor man sich eine Meinung bildet, die zumindest in Teilen auf richtigen Fakten basiert. Oder besser gleich andere Presseerzeugnisse lesen.

fotogen
22.08.2013, 17:02
Man sollte jetzt mal keine Angst haben, sich gegensätzliche Meinungen anzuhören.
Ich wundere mich insgesamt etwas, dass man dermaßen an der Validität der desaströsen Sterbensstatistik zweifelt. Ohne etwas vergleichbares vorzulegen.

fotogen
22.08.2013, 17:13
Bitte auch nicht zu sehr an der Bildzeitung festbeißen. Die Dokumentationen zu diesem Thema, die ich von BBC bis NG und Discovery gesehen habe, erinnere ich auch nur so, dass sie eine vergleichbar kritische Istsituation aufzeigen.

BeHo
22.08.2013, 17:44
Du hattest wortwörtlich geschrieben:

Wenn die Biene von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben. Denkt mal drüber nach.

Alleine diese Aussage ist in meinen Augen mehr als fragwürdig. Und als Beleg gab es dann nur eine Schlagzeile von der BILD-Zeitung.

Später kam dann noch der Verweis auf einen Artikel eines Esoterikverlags.

Den habe ich mir ehrlich gesagt gar nicht durchgelesen, weil ich von solchen Verlagen bzw. auf solchen Webseiten grundsätzlich nichts lese. Ob da zufällig etwas Wahres drinsteht, interessiert mich da erstmal nicht. Es gibt genügend seriöse Quellen, in denen man sich in das Thema einlesen kann.

Natürlich ist es kein Problem, sich verschiedene Meinungen anzuhören. Allerdings sollten die Belege, die zu der jeweiligen Meinungsbildung beitrugen, schon ein bisschen vertrauenserweckender sein.

Gruß
Bernd

Meine Ausführungen bedeuten nicht, dass man über das Thema Honigbienensterben, deren mögliche Ursachen und mögliche Folgen für die Menschheit nicht diskutieren sollte. Im Gegenteil.

fotogen
22.08.2013, 18:13
Du hattest wortwörtlich geschrieben:



Alleine diese Aussage ist in meinen Augen mehr als fragwürdig. Und als Beleg gab es dann nur eine Schlagzeile von der BILD-Zeitung.

Später kam dann noch der Verweis auf einen Artikel eines Esoterikverlags.

Den habe ich mir ehrlich gesagt gar nicht durchgelesen, weil ich von solchen Verlagen bzw. auf solchen Webseiten grundsätzlich nichts lese. Ob da zufällig etwas Wahres drinsteht, interessiert mich da erstmal nicht. Es gibt genügend seriöse Quellen, in denen man sich in das Thema einlesen kann.

Natürlich ist es kein Problem, sich verschiedene Meinungen anzuhören. Allerdings sollten die Belege, die zu der jeweiligen Meinungsbildung beitrugen, schon ein bisschen vertrauenserweckender sein.

Gruß
Bernd

Meine Ausführungen bedeuten nicht, dass man über das Thema Honigbienensterben, deren mögliche Ursachen und mögliche Folgen für die Menschheit nicht diskutieren sollte. Im Gegenteil.

Schau mal, ich bin hergegangen und habe mal einen vernünftigen Bericht nach den irreführenden Wortmeldungen hier herausgesucht, diesen Bericht gefunden, gelesen, als korrekt bewertet und hier verlinkt.

Warum nicht ausgerechnet auch ein 'esoterischer Verlag' wie Ihr ihn nennt, sinnvolle Themenartikel zu einem für gesundheitsbewusste und ethisch hochwertig orientierte Kundschaft interessanten Thema neben Artikeln und Produkten aus der eher esoterischen Grauzone veröffentlichen sollte, darüber hat hier offensichtlich noch niemand nachgedacht. Ein Schelm wer böses dabei denkt, dass man sich bisher nicht gegen Aussagen des Artikels selbst gewannt hat, sondern sich die Strahlenkompensatoren herausgesucht hat.:cool:

ingoKober
22.08.2013, 18:46
Ein Schelm wer böses dabei denkt, dass man sich bisher nicht gegen Aussagen des Artikels selbst gewannt hat, sondern sich die Strahlenkompensatoren herausgesucht hat.:cool:

Wer lesen kann ist klar im Vorteil und hätte das nicht übersehen.
Ohne das Honigbienensterben zu leugnen habe ich zur Meinungsbildung auf einige Primärliteratur hingewiesen, die verschiedene Aspekte der Situation analysiert und ich habe auch aus einigen der Paper kurze Fazitzitate gebracht.

Im Klartext übrigens:
- Das Honigbienensterben ist Realität.
- Die Ursachen nicht ganz klar, haben aber wahrscheinlich mehr mit der Zucht- und Verteilungsstrategie der letzten Jahrzehnte zu tun als mit allem anderen.
- Der Mangel an Bestäubern hat nicht nur mit der Honigbiene, sondern auch mit Agrarstrategien zu tun.
- Dramaszenarien sind nicht zu erwarten, eine Erholung wird aber Jahrzehnte dauern.


Viele Grüße

Ingo

Zelmani
22.08.2013, 19:10
Ist aber "nur" ein Zitat von Albert Einstein aus dem Jahre 1949 und sicherlich nicht wörtlich sondern metaphorisch gemeint.

Das mit dem Zitat ist glaub ich ein Mythos: http://de.wikipedia.org/wiki/Colony_Collapse_Disorder#Angebliches_Zitat_von_Alb ert_Einstein

noels
22.08.2013, 19:44
Moin zusammen,
allgemein: Solche Diskussionen, auch in einem Sachforum, wenn es denn - wie hier - in einem gesonderten Bereich stattfindet, finde ich sehr gut. Auch in bei meinen beiden anderen Hobbys bin ich in Foren unterwegs Allgemein gibt es das dort auch und wird geschätzt. Man braucht sich nicht daran zu beteiligen, wenn man nicht mag. Aber es paßt zu der aktuellen Form der sozialen Kontakte.

- Dramaszenarien sind nicht zu erwarten, eine Erholung wird aber Jahrzehnte dauern.


Dramaszenarien werden sich nicht primär aus der Sache ergeben, sind aber möglich als Sekundärerscheinung angesichts der oft mangelnden Kompetenz unserer Entscheidungsträger. Klar gesagt, halte ich das mit den vier Jahren auch für Unfug. Aber es mag sein, daß die Nahrungsmittelproduktion signifikant darunter leiden wird, was wiederum mögliche Verteilungskämpfe forcieren kann. Das gleiche gilt ja auch für Wasser, Energie, Rohstoffe.

Nun, jeder einzelne von uns kann nicht viel daran ändern. Trotzdem halte ich Information nicht für sinnlos. Ok, das ist immer mit Mühen verbunden, da unsere Informationsformen es erfordern, vieles aufzunehmen und zu versuchen, Unfug heraus zu filtern (zu dem eben auch solche Forenbeiträge einen minimalen Beitrag leisten können ;) )

@ Ingo: Deine Beiträge sind sehr lesenswert. Nur einen Kritikpunkt habe ich:
In 30 Jahren habe ich gelernt, daß es hilfreich ist, sich außerhalb seines beruflichen Umfeldes auf eine allgemeinverständlichere Sprache einzulassen. Sorry- ist nicht böse gemeint! Aber es wird einem leicht als Mittel ausgelegt seinen Standpunkt zu untermauern, ohne daß es eine sachliche Grundlage dafür gibt ;)

VG
Heiko

ingoKober
22.08.2013, 20:40
Ja, man sagt mir oft, ich rede geschwollen.....schon im Kindergarten war das so.
Es fällt mir aber schwer, mich anders auszudrücken, mir ist der Schnabel nunmal so gewachsen.
Ist keine Absicht.

Viele Grüße

Ingo

fotogen
22.08.2013, 20:46
Ja, man sagt mir oft, ich rede geschwollen.....schon im Kindergarten war das so.
Es fällt mir aber schwer, mich anders auszudrücken, mir ist der Schnabel nunmal so gewachsen.
Ist keine Absicht.

Viele Grüße

Ingo

Da hat Dir wohl das letzte Bienchen in einem symbolischen geschichtsträchtigen Akt in die Zunge gestochen. ;) :D

Nein, ich finde gar nicht, dass Du geschwollen redest. Wirkt auf mich relativ normal.