Was mach ich falsch

[dad@work]

Hallo zusammen,

nachdem ich in unserem Urlaub bei einem Ausflug ins Sealife sehr über die Fotografie mit meiner DSLR frustriert wurde, muss ich mal hier ein paar Zeilen darüber schreiben. Bei unserem Rundgang hab ich mal probiert ein paar Fische zu knipsen. Ich bin dann ziemlich schnell draufgekommen, dass die Fotos zu 99% für den Müll waren. Fast alle Bilder verschwommen bzw. viel zu dunkel. Anfangs hab ich im Automatikmodus fotografiert. Da die Ergebnisse alle zum löschen waren, hab ich mich dann getraut, mal mit den Einstellungen zu spielen ( Belichtung, Verschlusszeit). Leider auch das ohne Erfolg. Im selben Moment sah ich eine andere Person, die auch am Fotografieren war. Als ich ihn dann angesprochen habe meinte er nur: Ich kenn mich mit meiner Nikon leider noch nicht so gut aus. Daher fotografiere ich im Automatikmodus. Komischerweise machte seine Kamera um Welten bessere Fotos. Jetzt frag ich mich natürlich liegt es nur an mir oder stimmt mit meiner Kamera etwas nicht?

Anbei ein Beispiel:

821/DSC05593.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178268)


Danke für eure Antworten.

[DSArts]

Belichtungszeit 1/1,666666666667?
Kein Wunder dass die Bilder verschwommen sind, wenn der Spiegel so lange geöffnet ist, dann bekommst du ohne Stativ kein scharfes Bild und erst recht nicht bei beweglichen Motiven.
Wie dunkel war es denn vor Ort, denn deine ISO steht ja auch schon bei 400!
Also ich persönlich hab die Erfahrung gemacht, dass ich die Kamera bis ca 1/25 ruhig halten kann, doch wenn sich mein Motiv bewegt, wird es auch da schon etwas kritisch.
Wenn du aus der Hand fotografierst, dann versuche anfangs nicht unter 1/30 zu kommen, evtl die ISO hoch auf 600 (wo du aber wahrscheinlich mit leichtem rauschen leben musst) und dann sollten deine Fotos auch recht anschaulich werden.
Gleich im Vorraus, ich bin noch nicht sehr lange in der Fotografie, also bitte zerreißt mich jetzt nicht direkt, wenn ich was falsches gesagt haben sollte.

Lg
Dom

[Cylophis]

Das Problem ist der Belichtungszeit von 1/1,7 Sekunden, das ist selbst bei 18mm nicht ruhig zu halten, außerdem bewegen sich die Fische ja.

Ich weiß nicht wie die High-ISO Perfomance der A-390 ist, aber ich würde bei meiner A57 diese Bilder auf ISO 1600/3200 machen und eine lichtstarke Festbrennweite f/1.7 nutzen um auf 1/30 oder besser kürzer zu kommen.

So werden ohne Stativ keine scharfen Bilder möglich sein selbst wenn die fische ruhig halten :lol:


Edith: Zu Spät

[der_knipser]

Aquarienfotografie ist ein sehr schwieriges Thema, und für Anfänger fast unmöglich auf Anhieb gute Bilder zu machen.
Die viel zu lange Belichtungszeit wurde ja schon erwähnt. Ich vermute auch, dass das Bild nicht so aus der Kamera gekommen ist, sondern bereits im Kontrast verstärkt wurde.

Neben dem wenigen Licht gab es hier noch mehr Schwierigkeiten.
Das Licht hat ein unnatürliches unvollständiges Spektrum, so wie es für Leuchtstoffröhren typisch ist. Die Kamera ist da längst nicht so anpassungsfähig wie unser Auge. Deshalb liegen die aufgenommenen Farben so total daneben. Gesehen hast Du es wahrscheinlich nicht so lila.
Man kann den Weißabgleich in diesem Bild anpassen, so dass es einigermaßen natürlich aussieht. Bei dieser starken Anpassung gehen aber leider Details verloren, die bei besserem Ausgangsmaterial noch sichtbar bleiben würden. Zumindest bräuchte man das Original-jpg, viel besser wäre aber hier die RAW-Datei mit 12-Bit-Farben.

Ein lichtstarkes Objektiv nützt bei solchen Aufnahmen nur sehr bedingt, denn die Schärfentiefe bei Offenblende (z.B. f/1,7) ist zu gering für eine Unterwasserwelt mit dieser Tiefenausdehnung.

Bei Aquarien spielt die Lichtbrechung von Wasser, Glas und Luft eine entscheidende Rolle. Nach meiner Erfahrung ist es kaum möglich, ein schräg durch die Scheibe fotografiertes Bild überhaupt irgendwo scharf zu bekommen. Mir sind bisher nur die Fotos einigermaßen gelungen, die ich möglichst rechtwinklig zur Scheibe aufgenommen habe.

Der Versuch (http://abbund-cad-service.de/forum/bearbeitung_aqua.jpg), aus dem gezeigten Bild einen brauchbaren Weißabgleich zu machen, lässt vermuten, dass es sich vielleicht lohnt, das Original nochmal vorsichtig zu bearbeiten. Wegen der allgemeinen Unschärfe würde ich jedoch nicht sehr viel in dieses Bild investieren.

Die Investition sollte eher in ein Stativ fließen. Damit haben alle unbewegten Motivteile eine gute Chance, scharf zu werden. Die Fische brauchen eindeutig eine kürzere Belichtungszeit. Die bekommst Du, indem Du den ISO-Wert deutlich höher einstellst. Mein Vorschlag liegt hier, wie schon genannt wurde, bei etwa 3200.

Um das Rauschen nicht unnötig stark auszuprägen, solltest Du unbedingt die DRO-Funktion ausschalten, sobald Du ISO höher als 200 verwendest.
Insgesamt dürfte das Bild auch etwas knapper belichtet werden, so dass die hellen Bereiche nicht so sehr überstrahlen. Wenn einige dunkle Schatten dafür ganz schwarz werden, ist das bei diesem Bild nicht so tragisch.

Das fertige Bild wird eine Mischung sein aus erweitertem Zubehör (Stativ), einer bewussteren Einstellung der Aufnahmeparameter, und nicht zuletzt einer behutsamen aber effektiven Bildbearbeitung, bei der unbedingt so gearbeitet werden muss, dass Details nicht verloren gehen. Das ist bei grenzwertigen Bildern nicht immer leicht.

[dad@work]

Erstmals vielen Dank für eure schnellen Antworten.

Das Bild ist noch nicht nachbearbeitet worden. Ich hab mir gedacht bei solchen Bildern rentiert sich eine Bearbeitung nicht mal ansatzweise. Aber ich werde es weiterhin probieren. Irgendwann wird dann hoffentlich ein gutes Foto dabei entstehen. Stativ hab ich übrigens auch keines dabei gehabt.
Verwunderlich war für mich nur das, dass im Automatikmodus keine "brauchbaren" Fotos entstanden sind.


Mfg.
Ronny

[der_knipser]

Verwunderlich war für mich nur das, dass im Automatikmodus keine "brauchbaren" Fotos entstanden sind.Ein Automatikmodus ist auf häufige alltägliche Motive abgestimmt, und funktioniert dort auch recht gut.
Dein Motiv gehört nicht dazu.

Das Problem bei der Automatik-Fotografie ist, dass man nicht weiß, was die Kamera einstellt, und dementsprechend schwierig manuell eingreifen kann.
Stellt man alle Werte manuell ein, hat man die volle Kontrolle über das Bild:
- Farbe stimmt nicht: Weißabgleich korrigieren
- Bild ist zu dunkel / zu hell: mehr / weniger Licht auf den Sensor geben
- Bild ist verwackelt: Stativ benutzen oder kürzer belichten
- Schärfentiefe ist zu klein: mehr abblenden oder kürzere Brennweite verwenden
- Bild ist mit allen genannten Parametern trotzdem nicht machbar: ISO hoch oder für mehr Licht sorgen
- ... und noch ein paar Dutzend andere Feinheiten.

Das klingt für einen Automatik-Fotografen vielleicht kompliziert, aber wenn man die Zusammenhänge einmal begriffen hat, gelingt das, ohne dass man viel überlegen muss. Einfach das Bild anschauen, und ändern, was zu ändern ist.
Allerdings würde ich das nicht gleich am Aquarium üben, sondern erstmal mit einfachen Motiven bei natürlicher heller Beleuchtung. Keine Angst, es funktioniert!

Wenn man die Kamera manuell beherrscht, dann kann man auch gezielt einige Automatiken nutzen, aber dann weiß man auch, welche, und warum.

[rosenheimer]

Hi, ich war vor 2 Wochen im Münchner Tierpark. Auch im Aquarium.

Das ist ua. dabei rausgekommen:
6/DSC02576afo.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178488)
6/DSC02690afo.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178489)
Gemacht wurden die Bilder mit dem Modus "Freihand bei Dämmerung". Danach kam noch einiges an Postwork (Weißabgleich, Entrauschen, Nachschärfen)....

Noch paar Tipps von mir. der_knipser hat ja schon die großen Knackpunkte bei dolcher Fotografie genannt, die immer im "Hinterkopf behalten"..
Tipps:
So nahe wie möglich an die Scheibe (am besten Geli drauf dann die Kam an die Scheibe drücken -aber nich zu fest*g) Auf ein Tier, oder eine kleine Gruppe konzentrieren, diese mit der Kamera "verfolgen" (funktioniert auch ohne AF-C ;)) wenn eine passende Szene (Pose) da ist - fokusieren, Auslösen. Wenn Du vorfokusierst gehts schneller/leichter. Nie schräg fotografieren (Spiegelung mit Polfilter und 30° eleminieren? Klappt hier nicht) Versuch deshalb immer mit dem Fisch auf einer "Augenhöhe" zu sein. Wenns bei den ersten Schüssen nicht klappt, nicht aufgeben. Ich hatte allein für den Wels gut 10 Auslösungen. Wenn Du kein "Freihand bei Dä.."-Modus hast-> ISO hoch 1600-3200 ..1600 sind besser, wegen dem Rauschen (Rauschen reduzieren=Details reduzieren). Wähle "langsame Fischl". Damit kommst Du auch mit den etwas längeren Bel.zeiten ohne Probleme aus. Nicht zu vergessen: Die Blende .... (Schärfentiefe..)

[minfox]

Jawoll. ISO 4000 mit der Alpha 390 :shock: Dann explodiert aber die Alpha 390 mitten im Aquarium ... :cry:

[screwdriver]

Jawoll. ISO 4000 mit der Alpha 390 :shock: Dann explodiert aber die Alpha 390 mitten im Aquarium ... :cry:

Ich seh nichts von ISO 4000... :roll:
Ohne Minimalzitat weiss man so einen Kommentar nicht zuzuordnen. :cry:

Nicht ganz ohne Grund bedient die A390 im Automatikmodus auch nur bis ISO 400. Dann wird eben die Belichtungszeit entsprechend verlängert. Da wundert es gar nicht mehr, dass es im Automatikmodus nichts wird.

Höhere ISO machen mit der Kamera wohl auch kaum noch Freude. Und bei ISO 3200 ist bei der A390 Schluss - ganz ohne Explosion. Die A390 ist wohl eher eine "Schönwetterkamera".

Da ist z.B. die A37 vom Sensor her schon eine ganz andere Welt.

[Dana]

Ohne Minimalzitat weiss man so einen Kommentar nicht zuzuordnen. :cry:

Kurzes moderatives OT: ein einfaches "@minfox" würde deinen Beitrag auch ohne Quote direkt von drüber eindeutig zuordnen. =)

[minfox]

Ich seh nichts von ISO 4000... :roll:Aber ich, nämlich hier: 6/DSC02690afo.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=178489)
Ich empfand es als wenig hilfreich, auf ein A390-Foto (400 ISO) mit einem A37-Foto (Handgehalten ..., 4000 ISO) zu antworten, da es ja kein Geheimnis ist, dass bei der A390 die IS0-Zahl 3200 das Maximum ist. ISO 4000 bei der A390 bedeutet "Kurzschluss" bzw. "Explosion".

[Dana]

Insgesamt antworten wir sowieso nicht ohne zu fragen mit eigenen Bildern in fremden Threads (schon gar nicht, um Äppel und Birnen miteinander zu vergleichen). :D
*räusper*

[screwdriver]

Insgesamt antworten wir sowieso nicht ohne zu fragen mit eigenen Bildern in fremden Threads (schon gar nicht, um Äppel und Birnen miteinander zu vergleichen). :D
*räusper*

Um zu Zeigen, dass sowas mit der A390 kaum oder nur mit manuellen Einstellungen und/ oder besseren Licht- Bedingungen möglich ist, reicht es gerade noch. :roll:

Und eine Antwort im "Einsteigerbereich" mit eigenem Bildmaterial zu veranschaulichen halte ich für gar nicht schlimm.

[rosenheimer]

Insgesamt antworten wir sowieso nicht ohne zu fragen mit eigenen Bildern in fremden Threads (schon gar nicht, um Äppel und Birnen miteinander zu vergleichen). :D
*räusper*

Sorry werd mich künftig daran halten. :oops:

[dad@work]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Werde demnächst versuchen die Tipps von Euch umzusetzen. Und das "Fischle fotografieren" eher im Hinterkopf behalten, biss ich mit der Kamera richtig durch bin.

Was mir noch nicht ganz klar ist: Bekomme ich mit der 390er solche Fotos in guter Qualität überhaupt her ( wenn ich eure Tipps befolge), oder ist sie einfach zu schwach dazu?

Mfg.
Ronny

[der_knipser]

Ich halte sie für zu schwach.
Wenn Du die Möglichkeit hast, zusätzliches Licht zu schaffen, gibt's vielleicht eine Chance. Bei Szenen mit wenig Bewegung eventuell auch.