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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : α37 Fragen zum P-Modus


Falkiii
21.03.2013, 18:55
Ich wollte auch mal eine Frage loswerden...
Ich habe mir vor kurzem meine erste Kamera mit Wechselobjektiv gekauft und bin somit ein Anfänger.
Ein Freund hat mir geraten nicht mir dem Automatik-Modus zu fotografieren, da die Bilder schlechter sein sollen. (Die Kamera soll wohl viel zu hohe ISO-Werte wählen) Auf jeden Fall hat er mir empfohlen im P-Modus zu fotografieren, mehr konnte er mir dazu auch nicht sagen. Doch jetzt weiß ich nicht was ich denn dort alles für Einstellungen wählen soll.
Vielleicht sage ich noch etwas zu meinen Vorkenntnissen: Ich kenne die ISO-Werte und kann mir unter den Werten etwas vorstellen, die Blindenwerte und die Verschlusszeit sagen mir auch etwas. Dazu habe ich mich schon etwas angelesen.
Im P-Modus werden Blende und Verschlusszeit von der Kamera gewählt, aber meine Frage ist was ich denn noch beachten muss um "einigermaßen" gute Bilder schießen zu können. Wie sieht es zum Beispiel mit dem Weißabgleich aus, kann ich da einfach Auto lassen? Gibt es noch Einstellungen in der Kamera von denen ich bisjetzt nicht mal geredet habe?
So viele zu meinen Fragen. Vielen Dank für die Antworten.

Ps. für allgemeine Tipps bin ich auch offen.

mrieglhofer
21.03.2013, 19:34
Die Kameras haben ja P, damit man über die Runden kommt, bis man es besser weiß als die Kamera. Also dahingehend ist gegen P mal nichts einzuwenden. Und die Bilder werden per se nicht schlechter.

Du solltest halt mal einen Online fotokurs machen oder ein gutes Buch dahingéhend kaufen und dann mit den Einstellung experimentieren. damit lernst am meisten. Und wenn alle Stricke reißen und schnell mal ein Bild notwendig wird, gehst halt zurück auf P.

Irgendwann kommt dann die Zeit, bei der du der Kamera die Eisntellungen nicht überlassen willst und dann änderst du das ja auch und wirst wohl mit A und M arbeiten. Aber es hat am Anfang keinen Sinn, an allen Schrauben zu drehen und dann nicht mehr zu wissen, was was verursacht hat.

hlenz
21.03.2013, 21:48
Der P-Modus ist auch ein automatischer, am ISO-Verhalten der Kamera ändert sich da erstmal noch nichts.
Du kannst allerdings in P den ISO-Wert auch selbst bestimmen. Also statt auf "Auto" stellst du ihn auf einen dir passenden Wert ein.
Es ist richtig, dass die Kamera sonst automatisch schnell auf maximale ISO (1600) geht, um Verwackler zu vermeiden.
Stellst du stattdessen z.B. ISO 200 ein, ist natürlich das Rauschen geringer und damit die Bildqualität höher. Aber was nützt das, wenn du jetzt Verwackler oder Bewegungsunschärfen hast.

Du siehst: Wenn du von den Automatiken weggehst, musst du wissen, warum.
Die Kamera verhält sich mit der Automatik schon so, dass i.d.R. brauchbare Fotos entstehen.
Davon ausgehend würde ich mich langsam an die einzelnen Parameter herantasten.

Excel
21.03.2013, 22:08
Der P-Modus ist quasi auch eine Automatik, nur dass man gewisse Parameter vorgeben kann. Ich finde, dieser Modus ist gemeinsam mit der Automatik-Modus für die ersten Gehversuche gut geeignet. Mach erstmal ein paar Bilder und gewöhn dich an die Bedienung. Danach geht es dann an den nächsten Schritt, zum Beispiel ein Online-Fotokurs. Da lernst du dann zum Beispiel, wie du mit der Belichtungszeit Bilder gestalten kannst, oder das Freistellen von Objekten. Aber alles am Anfang gleich wissen, das kann keiner.
Bald wirst du aber merken, dass die Kamera nicht immer das macht, was du erwartest oder willst. Das kann man der Automatik vorwerfen, denn sie ist "dumm", weil sie nicht weiß, was du machen willst oder sie kann die Situation nicht richtig erkennen. Das geht etwa der Wahl der Blende los ("ich wollte doch gar nicht alles scharf haben"), über den Fokus (der erwischt nicht immer das, was man haben will) bis zur Wahl der richtigen Belichtungszeit (etwa wenn du Wasserbewegung verschwimmen bzw. einfrieren lassen willst).
Ich benutze zum Beispiel meist Blenden-Priorität, wenn ich etwa Landschaften aufnehme oder bei Portraits. Bei z.B. Sport wäre die Zeiten-Priorität das Mittel der Wahl. Aber das schnell und richtig zu erkennen, bedarf ein bisschen Erfahrung.
Ich sage nur soviel: Es gibt für dich noch verdammt viel zu entdecken, und die Kamera kann viel mehr als du dir vorstellen kannst. Aber fang erstmal klein mit der allgemeinen Bedienung und dem Aufbau/Komposition der Bilder an. Gerade der letzte Punkt ist extrem wichtig für die Bildwirkung, der ist neben einigen Grunderfahrungen ein starkes "learning by doing" mit Probieren von ungewöhnlichem und Neuem.
Viel Spaß dabei!

P.S. Was hast dui denn derzeit für Objektive zur Verfügung?

daso
21.03.2013, 22:31
geh mal auf youtube und gib "blende 8" ein. klick dich durch die verschiedenen tutorials. man lernt echt ne menge dabei. viel spaß :)

Falkiii
21.03.2013, 23:29
Okay, vielen Dank für die schnellen Antworten.
Zu meinen Objektiv/en:
Ich habe an meiner Kamera das normale 18-55 Kit Objektiv. Dazu habe ich mir noch das 50mm/1,8 von Sony und 35-70mm/4 von Minolta zum ausprobieren ausgeliehen.

Kundakinde
22.03.2013, 15:22
Mach' nicht den Fehler und übertreibe es gleich am Anfang mit Deinen Erwartungen. Du wirst dann evtl. schnell die Lust verlieren.
Fange mit dem 18-55 an und mache Deine ersten Gehversuche. Dafür reicht es aus. Versuche erst einmal die Kamera dahingehend zu beherrschen, dass sie macht was Du willst - und nicht anders herum.
Wenn Du an den Punkt kommst, an dem Du gern mehr Tele hättest, dann schau Dich nach einem Teleobjektiv um.
Kann auch sein, dass Du mit dem 18-55 hinkommst, aber eher etwas lichtstärkeres brauchst. Dann schaust Du halt nach einer Optik < 1:3,5.

Also Schritt für Schritt und nicht alles auf einmal!
Du wirst sehen, jeder Erkenntnisgewinn schlägt sich in etwas besseren Bildern nieder.

Üben!!!

ericflash
22.03.2013, 16:02
Wenn du am Anfang deiner DSLR (oder SLT) - Karriere stehst, kann ich dir zum besseren Verständnis nur ralfonso.de empfehlen. Hier werden die Grundkenntnisse und später die fortgeschrittenen Techniken mit einfachen Worten erklärt.

smax
24.03.2013, 01:20
Wenn du am Anfang deiner DSLR (oder SLT) - Karriere stehst, kann ich dir zum besseren Verständnis nur ralfonso.de empfehlen. Hier werden die Grundkenntnisse und später die fortgeschrittenen Techniken mit einfachen Worten erklärt.

yop.
gut erklärt, lustig vermittelt - ideal, um sich als anfänger dem thema zu nähern. :top:

Dana
24.03.2013, 09:46
Hallo. =)

Wenn du im P-Modus fotografierst, kannst du den Weißabgleich gerne AUTO lassen. Wenn du ISO AUTO lässt, kann es halt sein, dass die Kamera dir, wie bei Automatik, das ISO sehr schnell hochdreht. Bei der A37 weiß ich nicht genau, ab wann das Rauschen so richtig beginnt. Ich könnte mir vorstellen, dass es, da es eine neuere Kamera ist, so bei 1000, 1200 ISO ordentlich zu sehen ist, aber genau weiß ich das nicht.

Bei normalem Licht kannst du ISO 100 drin lassen, bei wolkigem Wetter ist ISO 200 bis 400 gut. Je dämmriger es wird (oder bei Innenaufnahmen) werden höhere ISOwerte nötig. Das ist aber was, was man SEHR schnell raushat.

Die Belichtungszeit hängt mit ISO sehr eng zusammen. Ist ISO zu niedrig, ist die Belichtungszeit länger, wenn du Pech hast, ZU lang. Je nach Ruhe der Fotografenhand, kann man als erfahrener Fotograf bei Weitwinkel bis so 1/10 ruhig halten (also das ist meine Erfahrung), alles drunter ist Glückssache. Bei Tele gibt es die Regel, dass man die Belichtungszeit der Brennweite anpassen soll. Bei 200mm also 1/200 und kürzer, bei 300mm 1/300 und kürzer, damit es nicht verwackelt. Wenn du erfahrener bist, werden auch längere Verschlusszeiten möglich sein.

Ich möchte dir übrigens gerne etwas total anderes raten. Etwas, womit ich die besten Erfahrungen und auch die schnellsten Erfahrungen gemacht habe.

NIRGENDS lernt man SO schnell seine Kamera kennen, wie beim M-Modus. Das ist für einen Anfänger am Anfang zwar NUR frustrierend und sollte auf keinen Fall bei Reisen angewendet werden oder wenn es "gilt". Aber an deiner Stelle würde ich die Kamera mal auf M stellen und dann NUR DAFÜR mal rausgehen.

Stell dich irgendwo hin, mach ein Bild nach dem anderen von derselben Sache, ändere die Parameter...und schau, was falsch und was richtig ist. zB waren meine Bilder am Anfang alle viiieeeeel zu hell. Man lernt so schnell, wie man Belichtung und ISO anpasst.
Die Blende ist dabei das einfachste: je weiter offen sie ist (je kleiner also die Blendenzahl), desto größer ist der Unterschied Schärfe (auf dem fokussierten Vordergrund) und Unschärfe (auf dem Rest des Bildes) und desto heller wird das Bild, wenn man sonst nix verändert, je weiter geschlossen sie ist, desto größer wird die Schärfeebene (also perfekt für eine Landschaftsaufnahme) und desto dunkler wird das Bild, wenn man nichts sonst verändert. Wie bei der Pupille im Auge. Die wird auch immer größer, wenn die Lichtverhältnisse dunkel sind, damit MEHR LICHT durchkommt.

Die Blende sollte also erstmal das Erste sein, was du immer einstellst. Überlege, was du fotografieren möchtest. Eine Person? Eine Blume? Einen sonstigen Gegenstand? Blende AUF. Eine Landschaft? Eine Städteansicht? Soll viel scharf sein? Blende weiter ZU. Das ist erstmal so Standard. Allerdings kannst du die Blende zB auch nutzen, wenn es draußen dunkle Verhältnisse gibt (weil Dreckwetter oder so) und du willst mit ISO nicht weiter hoch gehen. Dann kannst du mit dem Öffnen der Blende etwas mehr Licht schaffen, was du gleich auf dem Monitor sehen wirst. Dafür nimmt man dann vielleicht auch in Kauf, dass nicht alles auf dem Bild scharf ist, da die Schärfeebene kleiner ist.

Du hast es gut: du hast einen Liveviewmonitor. Du siehst also SOFORT, wenn du was änderst, was mit dem fertigen Bild passieren wird. Daher mein Rat: mach mehrere Modus-M-Ausflüge. Ausflüge, bei denen es nicht drum geht, das perfekte Bild zu schießen. Ausflüge, bei denen keiner etwas von dir erwartet. Und dann teste aus. Schau, was passiert, wenn du bei gleicher Blende die Belichtung änderst. Guck, was geschieht, wenn du bei gleicher Blende und gleicher Belichtung ISO veränderst. Und was sich verändert, wenn du bei gleicher Belichtung und gleichem ISO die Blende veränderst. Und so weiter. Lass immer mehrere Punkte fix und verändere einen bestimmten. So lassen sich die Zusammenhänge TOTAL schnell lernen, jedenfalls war es bei mir so.

Dann kommen später die Brennweiten. Was ist bei Weitwinkel anders als bei Tele? Gerade bei der Blendenwahl ist das wichtig, da die Brennweite da mit reinspielt. Lass die Blende gleich und zoom mal von 70-300 hoch, wenn du mal so ein Objektiv irgendwann besitzt. Mach bei allen 50mm mal ein Bild von derselben Sache (irgendeinem Objekt) und schau, wie sich die Schärfeebene verändert.

Das sind alles so Sachen, die man SO gut selbst rauskriegen kann. Ich habe in meinem Leben NIE ein Buch darüber gelesen. Ich habe ausprobiert. Tage, Wochen. Ich habe mich an Fotografen gehängt und bin mit ihnen mitgegangen. Und das kann ich dir vor allem empfehlen. Geh mit Leuten mit, die schon Erfahrung haben und die sie auch mit dir teilen möchten. Das hilft SO enorm... =)

Excel
24.03.2013, 13:09
Richtig, Dana hat völlig Recht. Es ist wie ein Handwerk, was man einfach ausprobieren muss.
Und übrigens: Schau doch mal in die Galerie und such dir Bilder aus, die dir gut gefallen. Dann analysierst du für dich persönlich, wie das Bild aufgebaut ist, welche Brennweite genutzt wurde, wie der Bildeindruck ist, etc. Bei anderen abschauen und davon lernen ist immer erlaubt ;)
Kurz noch zur ISO: Ja, eine hohe ISO bringt viel Rauschen, aber gerade am Anfang solltest lieber auf Nummer sicher gehen und die ISO etwas höher ansetzen. Ein verrauschtes bild ist immer noch deutlich besser als ein verwischtes ;)

Erster
24.03.2013, 13:11
Ein verrauschtes bild ist immer noch deutlich besser als ein verwischtes ;)
Naja, das kann man so oder so sehen. Ein verrauschtes Bild schiebt man oftmals allzuschnell auf die Kamera...

Tikal
24.03.2013, 14:33
Super Beitrag Dana. :top:
Ich kann ihren Tipp nur unterstützen. Kamera auf M-Modus stellen und mal eine Weile nur in diesem Modus fotografieren und ausprobieren. Ich tat das vom ersten Tag an meiner ersten DSLR einen Monat lang. Man stolpert und macht so viele Fehler, aber man lernt genauso viel dazu. Wenn du Zeit hast, kann ich das auch nur empfehlen.

Falkiii
25.03.2013, 17:47
Vielen Dank für die Tipps.
Das mit dem M-Modus werde ich auch mal ausprobieren...

AlfredENeumann
26.03.2013, 12:34
Sehr schön erklärt Dana.

@Falkiii
Wenn du ein wenig englisch kannst (muss nicht viel sein) kann ich dir den Youtube-Kanal von Mike Browne http://www.youtube.com/user/photoexposed empfehlen.
Er erklärt viele Sachen dort sehr einfach und anschaulich. Gerade für Anfänger sehr hilfreich. Es werden alle Themenbereiche angesprochen und man bekommt viele hilfreiche Tipps.

jhagman
26.03.2013, 13:35
Kollege war am WE auf diesem Kurs :

http://www.fototrainer.com/index.php?option=com_content&view=article&id=106:spiegelreflex-einsteigerkurs-ganztaegig&catid=61:spiegelreflex-basics&Itemid=129

Und war voll begeistert weil er sich sicher war das die A55 mehr kann wie seinen Hosentaschebilligknipse. Nur so richtig gelingen wollte es bisher nicht. War alles gut erklärt in einer lockeren Atmosphäre. Vormittag Theorie und am Nachmittag dann die praktische Seite.
Es gibt mit sicherheit noch mehr Kursangebote aber den hier kann man wohl empfehlen.

Ansonsten.Viel lesen und geich am lebenden Objekt ausprobieren. Bei Amazon findet sich das eine oder andere brauchbare Buch das dem Anfänger die Grundlagen näher bringt. Und es gibt auch zur Kamera spezielle Lektüre.
Gibt es in deiner Ecke einen Verein oder wie hier bei unserem Arbeitgeber eine Sparte Foto?

Egal wie.Viel Spass mit (d)einem tollen Hobby!!

Eben gefunden :
Und das Büchlein hab ich mir selber angetan und dann der Tochter aufs Aug gedrückt.
http://www.thalia.de/shop/home/rubrikartikel/ID29437565.html?ProvID=10905480