Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Raw = Raw?
Hallo zusammen,
mit meiner a37 habe ich jetzt erstmals die Möglichkeit auch raw-Aufnahmen zu machen.
Wenn ich das was ich bisher hier mitgelesen habe im Rahmen meiner Möglichkeiten verstanden habe, stelle ich mir die Raw-Daten auf der Speicherkarte in der Kamera vor wie das belichtete Negativ bei der analogen Negativ-Photographie.
Das direkt in der Kamera erzeugte jpeg-Bild etwa wie ein Polaroid (also in einem Aufwasch das Negativ entwickelt und einen Abzug (informationsverlust durch kompression) erstellt, bei Vernichtung des Negativs).
Wenn ich die raw-Daten jetzt auf den Computer hole ist das so wie wenn ich das Negativ nach einem standardisierten Prozess entwickeln lasse. Und dann anschliessend in der Dunkelkammer (Lightroom, aperture) davon 'Abzüge' mit unterschiedlichen Eigenschaften (Auschnitt, Helligkeit, Farbtemperatur, Sättigung, Schärfe, Auflösung etc pp) als jpeg (oder sonstigen Formaten, idR mit Informationsverlust) erzeugen kann. Beliebig oft und beliebig verändert. Die Raw-Datei auf dem Computer (das 'Negativ') bleibt unverändert.
Anscheinend braucht es dazu ja einen raw-konverter, der die Daten aus einer bestimmten Kamera optimal (=möglichst getreu dem original auf den Sensor augetroffenen Licht entsprechend) in eine Computer-Datei speichern kann.
Entsprechen die verschiedenen Konverter die es gibt, also zum Beispiel Sonys beigefügten Image Data Converter, adobes (?) camera raw oder apples konverter (muss ja sowas haben, mein iphoto (9.2.3 auf os x 10.6.8) hat die raw-Daten neben den Jpegs auch übernommen) dann verschiedenen Entwicklungsprozessen in der analogen Welt?
Heisst, wenn ich die raw-Daten auf der Speicherkarte mit verschiedenen Konvertern übertrage erhalte ich verschiedene Dateien mit unterschiedlichen Bild-Informationen?
Oder habe ich da was grundlegend missverstanden?
Viele Grüße
Michael
Du musst das RAW entwickeln, wenn du Bilder haben willst. Jeder Konverter macht das etwas anders, aber das RAW bleibt RAW!
Jeder Konverter interpretiert etwas anders und auch die "Standarteinstellungen" sind anders.
Also ja vom Primzip her bekommst du jeweils andere Ergebnisse. Du kannst es durchaus mit verschiedenen Entwicklern vergleichen ;)
Soooo unterschiedlich sind die Ergebnisse dann aber doch nicht.
Meist sind es kleinigkeiten wie verschiedene Schärfungsgrade (die man dann aber generell noch am Konverter einstellen kann).
Blitz Blank
22.02.2013, 23:50
Oder habe ich da was grundlegend missverstanden?
Deine Analogien treffen alle zu, mindestens in dem Maße, wie es für das Verständnis hilfreich ist.
Frank
screwdriver
23.02.2013, 04:39
Heisst, wenn ich die raw-Daten auf der Speicherkarte mit verschiedenen Konvertern übertrage erhalte ich verschiedene Dateien mit unterschiedlichen Bild-Informationen?
"übertrage" ist hier das falsche Wort.
Ersetzte es durch "entwickle" ;)
Ja, das ist etwa vergleichbar mit der Entwicklung verschiedenen Fimmaterials mit Ausbelichtung auf verschiedene Papiere verschiedener Hersteller.
Dazu ggf. unterschiedliche automatische Korrekturmöglichkeiten betreffs Objektivverzeichnung und Vignettierungsausgleich, unterschiedlich ausgestaltete Beeinflussungsmöglchkeiten von Dynamikbereich, Kontrast, Helligkeit, Farbtemperatur etc.
Dabei bleibt, anders als beim Chemiefilm, der einmal entwickelt nach diesem Prozess nicht mehr veränderbar/ korrigierbar ist, sogar diese Möglichkeit bei RAW-Dateien erhalten, da die RAW-Datei selber nicht verändert wird.
Man hat mit RAW maximale Variationsmöglichkeiten in der "Entwicklung" und "Ausbelichtung".
Wupperknipser
23.02.2013, 11:35
...
Heisst, wenn ich die raw-Daten auf der Speicherkarte mit verschiedenen Konvertern übertrage erhalte ich verschiedene Dateien mit unterschiedlichen Bild-Informationen?
Oder habe ich da was grundlegend missverstanden?
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Du mit übertrage wirklich übertragen, kopieren, speichern meinst, dann könntest Du dich in diesem Punkt irren. :?
Wenn Du deine Daten von deiner Kamera überträgst, hast Du genau diese unveränderten Computer-Dateien auf deinem PC oder Mac, also das gleiche fertige jpeg, das gleiche Rohformat ARW oder die beiden gleichen Dateien, welche Dir deine Kamera auf deiner Speicherkarte schrieb.
Das unveränderbare RAW-Format ARW sollte erst dann auf dem PC oder Mac mit einem RAW-Konverter geöffnet werden, damit daraus eine neue, zusätzliche Bilddatei entstehen kann.
Eine Umwandlung vo Dateien, welche nur auf der Karte und nicht auf PC/Mac vorliegen, finde ich nicht sinnvoll, vor allem aus Geschwindigkeitsgründen.
Gruß Volker
Chrisontour84
23.02.2013, 15:15
Mal eine Frage: Bei der A57 kann man jna auch S/W Bilder mit jeweils einer Farbe (rot, gruen, gelb, blau) machen. Im RAW Modus geht das nicht. Kann man diesen Effekmt mit Lightroom bei RAW Bildern nachtraeglich einbauen? Hab die Funktion leider noch nicht gefunden :P
Danke!
Dreamdancer77
23.02.2013, 15:24
Schau mal unter dem Punkt rechts in der Leiste "HSL / Farbe / S/W", dort bei den nicht gewünschten Farbtönen die Sättigung auf Null schieben.
screwdriver
23.02.2013, 15:54
Mal eine Frage: Bei der A57 kann man jna auch S/W Bilder mit jeweils einer Farbe (rot, gruen, gelb, blau) machen.
Füttere die Forensuche oder eine Suchmaschine mal mit "colorkey" für mehr input. :)
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Eure Antworten.
Ich denke jetzt habe ich es verstanden.
Die Raw-Datei (*.arw) bleibt unverändert, wie vom Kamerasensor erzeugt, egal welcher Konverter (von Kamera-Hersteller, Apple, Adobe etc.) daraus am Computer ein Bild für die Anzeige am Bildschirm, Jpeg-Datei oder sonstwas nach den Voreinstellungen bzw. den Benutzerwünschen erzeugt.
Viele Grüße
Michael
:top: so siehts aus.
Ich schließe meine Kamera über USB an, starte Lightroom und importiere alle Bilder. Mein PC kopiert dann alle ARW Dateien auf den PC (Ordner: Bilder). Wenn ich jetzt an den ARW Dateien arbeite, so belässt Lightroom die ARW Dateien im Originalzustand und "merkt" sich die Einstellungen nur in der Katalog Datei.
Das hat den Vorteil, dass Du die gemachten ARW's weitergeben kannst und der Bearbeiter sich es aussucht, deine Einstellungen (Lightroom Katalog) zu verwenden oder eben selber Hand anlegt.
Zusatz (hat nichts mit arw zu tun)
Es geht auch anders z.B. bei Jpg
Picasa wiederum ändert das jpg bei der Bearbeitung, legt allerdings eine originale Kopie des jpg's in einen Ordner ab, in dem ich arbeite.
P.S.: Picasa nehme ich nur zum betrachten ;)
Die Raw-Datei (*.arw) bleibt unverändert, wie vom Kamerasensor erzeugt, egal welcher Konverter (von Kamera-Hersteller, Apple, Adobe etc.) daraus am Computer ein Bild für die Anzeige am Bildschirm, Jpeg-Datei oder sonstwas nach den Voreinstellungen bzw. den Benutzerwünschen erzeugt.
Ja, mit Ausnahme des Sony eigenen Konverters. Eine Raw-Datei enthält mindestens:
* Die Raw-Daten
* Entwicklungseinstellungen (Weißabgleich, Kontrasteinstellungen, ...)
* Metadaten Blende, GPS, Zeit, ...
* Ein Vorschau-jpg, das dem entspricht, was die Kamera in dem Moment als jpg produziert hätte, nur in niedrigerer Auflösung
Wenn man in der Sony-Software Änderungen macht und diese speichert, können alle bis auf den ersten Punkt geändert werden.
Alle anderen Konverter verhalten sich aber wie du es geschrieben hast.
Anscheinend braucht es dazu ja einen raw-konverter, der die Daten aus einer bestimmten Kamera optimal (=möglichst getreu dem original auf den Sensor augetroffenen Licht entsprechend) in eine Computer-Datei speichern kann.
Nein, es ist nicht das Ziel der Konverter die Lichtsituation originalgetreu zu rekonstruieren, denn solche Bilder sähen zeimlich flau und langweilig aus. Vielmehr geht es darum ein "angenehmes" Bild zu erzeugen und das sehe ich (im Gegensatz zu den anderen Kollegen) durchaus große Unterschiede zwischen den Ausgangsbildern, die die verschiedenen Konverter anbieten.