Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wird aus JPEG auch RAW
bonefish
21.02.2013, 11:14
Hallo,
hier eine Frage an die Spezialisten unter Euch. Kann ich aus einem geöffnetem JPG auch ein abgespeichertes RAW (ohne Komprimierung) machen?
Hintergrung: Wegen Bearbeitungsschritten und damit verbundenem mehrfachen öffnen und schließen von JPG Dateien lässt die Qualität der JPG Datei merklich nach, je nach Häufigkeit des öffnens und schliessens. Meine Überlegung ist, das die JPG Datei im Offen-Zustand nicht kompriniert ist, sondern erst im geschlossenem Zustand dazu wird. Im Umkehrschluß würde das heissen das ich ein offenes JPG-Bild ohne Verluste in ein unkomprimiertes TIFF-Bild abspeichern kann. Über diesen Umweg könnte man eine Menge Speicherplatz sparen, d. h. man könnte z. B. alle Bilder in JPG abspeichern und nur die zu bearbeitenden Bilder aus dem JPG heraus in TIFF's umwandeln.
Stimmt diese Überlegung oder bin ich da auf dem Holzweg und bleibt die Qualität wirklich erhalten.
Vielleicht hat da jemand Erfahrung und kann mit fachlichem Rat weiterhelfen!
Danke im Voraus,
Grüße vom bonefish
JPEG ist bereits komprimiert, wie soll ich da mehr draus machen:?::roll:
und auch aus einem JPEG ein RAW zu machen geht nicht...
einfach RAW aufnehmen, bearbeiten und dann als JPEG exportieren
Moin, moin,
Du bist ein wenig auf dem Holzweg. Der Informationsverlust des jpgs findet beim Abspeichern statt - so weit, so richtig. Das gilt aber in der Form auch schon für das erste Abspeichern der Kamera. Das geöffnete jpg wird beim Speichern im tiff-Format genau den gleichen Informationsverlust haben, wie ihn die jpg-Datei selber schon hat.
Ein Umwandeln und Abspeichern des jpgs in RAW geht nicht mehr, da die Kamera-Rohdaten nach der Wandlung und Abspeicherung in jpg nicht mehr vorliegen.
Dat Ei
bonefish
21.02.2013, 11:33
Hallo,
danke für die Info. Ich hab mir schon gedacht das es nicht so einfach ist wie ich mir's da zurecht gelegt habe. Aber die genaue Erklärung was wann beim Abspeichern passiert hat meine Frage hinreichend beantwortet.
Grüße von bonefish
Die Lösung heißt Tiff. aber ich bin auch bei der raw-Fraktion (mit in meinem Fall iPhoto merke ich bei Allerweltsbildern keinen Unterschied im Workflow, besondere Bilder kann ich besser nachbearbeiten).
Jan
Neonsquare
21.02.2013, 12:03
Ein umwandeln eines JPEG in ein RAW-Dateiformat wäre durchaus möglich aber vollkommen sinnfrei (RGB-Werte als Bayermuster extrapolieren). Wenn Du ein bestehendes JPEG evtl. in mehreren Schritten weiterverarbeiten möchtest, dann kannst Du das JPEG beispielsweise als PSD-Datei oder als TIFF speichern. Diese Datei enthält dann genau die Information, welche die JPEG-Datei hatte. Beim wiederholten Speichern als PSD oder TIFF tritt dann kein weiterer Verlust auf. Bei wiederholtem Speichern als JPEG wird die Qualität jedesmal geringer.
Moin, moin,
Ein umwandeln eines JPEG in ein RAW-Dateiformat wäre durchaus möglich aber vollkommen sinnfrei (RGB-Werte als Bayermuster extrapolieren).
nunja, die formale Schnittstelle des RAWs zu bedienen, ist ja nur ein Teilaspekt. Die originalen Rohdaten wird man aber bei der Rollerückwärts nicht mehr erhalten. Durch den Informationsverlust bei der Konvertierung von RAW nach jpg ist eine Rückgewinnung der Rohdaten nicht möglich.
Dat Ei
Neonsquare
21.02.2013, 13:02
nunja, die formale Schnittstelle des RAWs zu bedienen, ist ja nur ein Teilaspekt. Die originalen Rohdaten wird man aber bei der Rollerückwärts nicht mehr erhalten. Durch den Informationsverlust bei der Konvertierung von RAW nach jpg ist eine Rückgewinnung der Rohdaten nicht möglich.
Beachte: Es hat niemand von den originalen Rohdaten gesprochen ;). Deswegen habe ich ja auch "ein RAW-Dateiformat" geschrieben und noch dazu, dass diese Übung ziemlich sinnlos wäre. Kurz: Du versuchst einen Sinn darin zu finden den es nicht gibt.
Robert Auer
21.02.2013, 13:06
Hallo,
danke für die Info. Ich hab mir schon gedacht das es nicht so einfach ist wie ich mir's da zurecht gelegt habe. Aber die genaue Erklärung was wann beim Abspeichern passiert hat meine Frage hinreichend beantwortet.
Grüße von bonefish
Einen hab ich noch: Falls Du das JPEG sofort nach seiner Übertragung von der Kamera auf den PC/Laptop über das Betriebssystem (z.B. mit dem Windows-Explorer gleich in einen Archivordner) kopierst, bleibt dir zumindest dieses Duplikat im "besten" JPEG-Qualitätsstatus erhalten. Dann muss man aber darauf achten, jeweils auch nur mit vom Betriessystem erstellten Kopien zu arbeiten.:D
"Wird aus JPEG auch RAW"
Nein. Aus einem Haufen Eisenschrott wird man auch nicht mehr 1:1 das ursprüngliche Eisenerz generieren können.
Meine Meinung/Vorgehensweise:
- JPG eignet sich sehr gut, um ein fertiges Bild abzuspeichern. Ich speichere bis zu 3 verschiedene Auflösungen (Originalgröße mit geringer Kompression, verkleinert für Mailversandt, verkleinert für WEB-site). Im Ernstfall reicht auch nur die Speicherung in Originalgröße, den Qualitätsverlust beim Verkleinern wird man nicht bemerken können.
- die Originaldatei (egal ob RAW oder JPG) würde ich archivieren, um schlimmstenfalls (kam bei mir noch nie vor - aber es beruhigt irgendwie) eine Bearbeitung neu/anders machen zu können.
- die Arbeitsdatei (bei mir .PSD) lösche ich, wenn das Bild fertig bearbeitet ist, um Speicherplatz zu sparen. Einige Bilder mit hohem Arbeitsaufwand (insbesondere Composings mit aufwändigen Masken) werden allerdings nie wirklich fertig, da immer wieder Verbesserungspotential gefunden wird....
vlG
Manfred
alberich
21.02.2013, 13:27
Kann man aus einem Schnitzel auch ein Schwein machen?
Kann man aus einem Schnitzel auch ein Schwein machen?
du meinst wohl eher aus Lasagne, ein Pferd:itchy::mrgreen:
About Schmidt
21.02.2013, 13:31
Regel Nr1 in der EBV:
-Bearbeite nie das Originale Bild, sondern immer eine Kopie!
Dies gilt natürlich für Raw nicht, da hier am Original nichts verändert wird, sondern nur die eingestellten Parameter dazu in einer Datei abgespeichert werden.
Über deine Frage musste ich etwas schmunzeln, denn auch ich hatte sofort ein Vergleich im Kopf.
Wie macht man aus Apfelsaft wieder Äpfel? Antwort, es geht nicht.
Gruß Wolfgang
Hansevogel
21.02.2013, 13:34
Ohne direkten praktischen Wert, im Prinzip mit Einschränkungen machbar:
http://www.photome.de/rawwriter_de.html
Gruß: Joachim
About Schmidt
21.02.2013, 13:47
OK, das zeigt dass es programmiertechnisch geht, aber ohne jeglichen Vorteil. Denn mein so erzeugtes RAW enthält dann nur die Informationen, die im JPG enthalten waren. Die Informationen, die durch das erzeugen eines JPG verloren gingen sind unwiederbringlich weg. Da kann auch eine Konvertierung in ein Raw nichts mehr ausrichten. Das wäre als würde man versuchen, aus einer MP3 Datei wieder die Ursprungsdatei herzustellen. Über Sinn und Unsinn solcher Möglichkeiten lässt sich dann trefflich streiten. :lol:
Gruß Wolfgang
Hansevogel
21.02.2013, 13:55
... Über Sinn und Unsinn solcher Möglichkeiten lässt sich dann trefflich streiten. :lol:
Nö, zumindest nicht mit mir. Über 'Unsinn' streite ich nicht, denn einen Sinn sehe ich in der Umwandlung jpg => raw nicht. :D
Habe aber etwas damit gespielt, und mir das Ergebnis jpg => raw => jpg angesehen... gruselig. :lol:
Gruß: Joachim
alberich
21.02.2013, 13:57
Man kann in ACR ja auch einfach "Open as RAW" mit einem JPG machen.
Aber das ist dann halt ein "Schnitzel mit Kringelschwänzchen".
About Schmidt
21.02.2013, 13:58
Nö, zumindest nicht mit mir. Über 'Unsinn' streite ich nicht, denn einen Sinn sehe ich in der Umwandlung jpg => raw nicht. :D
Habe aber etwas damit gespielt, und mir das Ergebnis jpg => raw => jpg angesehen... gruselig. :lol:
Gruß: Joachim
Dann ist dein Gen-Versuch also gescheitert. :lol:
lampenschirm
21.02.2013, 14:10
n.b.
jenachdem mit welcher Software die jpg geöffnet werden, kann man beim "speichern" die jpg -kompressionsrate steuern.
BodenseeTroll
21.02.2013, 16:32
daß ich ein offenes JPG-Bild ohne Verluste in ein unkomprimiertes TIFF-Bild abspeichern kann. Über diesen Umweg könnte man eine Menge Speicherplatz sparen, d. h. man könnte z. B. alle Bilder in JPG abspeichern und nur die zu bearbeitenden Bilder aus dem JPG heraus in TIFF's umwandeln.
Das stimmt soweit. Vergessen wir mal das Wort "RAW" in der Originalfrage, dann ist es richtig, daß Du durch das Abspeichern eines jpgs als z.B. TIFF verhindern kannst, daß sich das Bild durch Schliessen und nachfolgendes Öffnen weiter verschlechtert.
Leider ist das Zauberwort hier "weiter". Die Weggabel war die Entscheidung, entweder ein RAW oder ein JPG als Ausgangsbild zu speichern. Wenn Dir das als Problem klar ist und Du Dich z.B. aus Platzgründen für jpg entschieden hast, dann hilft es über die Zeit tatsächlich, via Zwischenspeicherung als TIFF das jpg nicht noch weiter zu verschlechtern.
Viele Grüsse,
Michael
metallography
21.02.2013, 18:09
Man kann auch jpgs in einen DNG-Container packen.
Ob das dann mit den weiterverarbeitenden Programmen jeweils klappt, kann ich nicht sagen.
Das entspricht dann im ersten Schritt einem Öffnen des JPGs in CameraRaw und dem Speichern der Bearbeitungseinstellungen im DNG statt der Speicherung im Sidecar.xmp.
Bei weiteren Bearbeitungsschritten (nicht mehr CameraRAW) entsteht dann aber je nach Bearbeitungsschritten eine neue Datei, die dann wieder Verluste hat wenn man sie nochmal aufmacht und geändert wieder neu speichert.
Alternativ das JPG als SmartObjekt in PS öffnen, dann wird auch am Original nix gemacht, es entsteht auch eine neue Datei und als PSD gespeichert kann man trotzdem später noch verlustfrei an allen Reglern drehen.
Kommt wohl immer drauf an was man eigentlich machen will.