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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Straßenfotografie in Nürnberg - erste Gehversuche


laker4life
09.02.2013, 20:17
Hallo Zusammen,

ich habe mich heute zum ersten Mal an die Straßenfotografie gewagt. Ich bin bewußt mit meinem neuen/alten Minolta 1.7 50mm losgezogen um a.) die Leute mit meinem doch größeren Tamron 2.8 17-50mm nicht zu verschrecken und b.) eine FB überhaupt mal auf der Straße testen.

Ich muss zugeben, ich hatte richtig Probleme nah ran zu gehen und direkt ins Gesicht der Person zu halten. Ein paar Mal hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen da mich die Leute doof angeschaut haben (Bild 2) aber dann bin ich einfach schnell weg.

Im großen und ganzen bin ich für den ersten Versuch ganz zufrieden und der leichte Nervenkitzel macht Hunger auf mehr. Ich würde mich sowohl über Kritiken als auch Verbesserungsvorschläge sehr freuen.

Gruß aus Nürnberg

Thomas


844/DSC06910.JPG
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=164106)

844/DSC06898.JPG
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844/DSC06941.JPG
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Hansevogel
09.02.2013, 20:42
Ich muss zugeben, ich hatte richtig Probleme nah ran zu gehen und direkt ins Gesicht der Person zu halten. Ein paar Mal hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen da mich die Leute doof angeschaut haben (Bild 2) aber dann bin ich einfach schnell weg.
Nicht zu fassen! :roll:

Gruß: Joachim

laker4life
09.02.2013, 20:45
Nicht zu fassen! :roll:

Gruß: Joachim

wie darf man das verstehen?

Neonsquare
09.02.2013, 20:58
@Thomas
Ich hoffe Du bist Dir bewusst, dass Du Dich auf einem heißem Pflaster bewegst - und damit meine ich nicht Nürnberg. Du veröffentlichst Fotos einzelner Menschen, welche auch auf dem Foto nicht wirklich den Eindruck erwecken, dass sie damit einverstanden sein könnten. Da bist Du sicherlich nicht der einzige - aber ich habe so die Ahnung, dass Dir kein Problem dabei bewusst ist.

Selbst wenn Dir die Folgen wurscht sind: Bei den Fotos sind auch Kinder dabei - gerade bei Kindern ist eine Erlaubnis der Eltern essentiell.

Es gibt genügend Motive Bei der Straßenfotografie die erstmal weniger kritisch sind als eine Guerilla-Attacke auf nichts ahnende Mitmenschen mit anschließender Veröffentlichung im Internet. Ein Tipp: Verbringe Zeit - sprich Menschen an - frag ob Du sie fotografieren darfst - frag ob sie etwas dagegen haben, wenn Du die Fotos in Deiner Webgalerie veröffentlichst. Gib Ihnen eine Visitenkarte wo sie Dich erreichen können und wo sie die Bilder später sehen können.

Gruß,
[neon]

laker4life
09.02.2013, 21:07
@Thomas
Ich hoffe Du bist Dir bewusst, dass Du Dich auf einem heißem Pflaster bewegst - und damit meine ich nicht Nürnberg. Du veröffentlichst Fotos einzelner Menschen, welche auch auf dem Foto nicht wirklich den Eindruck erwecken, dass sie damit einverstanden sein könnten. Da bist Du sicherlich nicht der einzige - aber ich habe so die Ahnung, dass Dir kein Problem dabei bewusst ist.

Selbst wenn Dir die Folgen wurscht sind: Bei den Fotos sind auch Kinder dabei - gerade bei Kindern ist eine Erlaubnis der Eltern essentiell.

Gruß,
[neon]

Hallo neon,

ich bin mir bewusst das dass fotografieren von Personen ein heiß diskutiertes Thema ist. Über das posten habe ich ehrlich gesagt nicht wirklich nachgedacht, werde das ganze etwas anpassen.

Ich habe mich bei meinen Recherchen überwiegend an folgendes "Handbuch" gehalten

http://www.85mm.ch/streetfotografie.pdf

und wollte primär Meinungen zur Bildgestaltung bekommen.

Ich glaube ich lösche das ganze Thema lieber, bevor ich noch zerissen werde... :oops:

Hansevogel
09.02.2013, 21:09
@Thomas

Ich verweise mal dezent auf die Rechtslage:

http://www.gesetze-im-internet.de/kunsturhg/BJNR000070907.html

Besonders §22.

Ohne Deinen von mir zitierten Text hätte ich mich garnicht geäußert, so aber muß ich davon ausgehen, daß Du wissend oder auch unwissend gegen das Persönlichkeitsrecht verstoßen hast.

Gruß: Joachim

mrieglhofer
09.02.2013, 21:14
Eine Veröffentlichung im künstlerischen Bereich (Gallerie) oder Fotoblog ist weniger kritisch, kann aber im Zweifel trotzdem zu ordentlichen Zores(Gerichtsverhandlung) führen. Beim Strassenkünstler ist es unkritisch, soweit nicht kommerziell. Bei den meisten Bildern frage ich mich eher, was du damit sagen willst. Sind die typisch für etwas?

edit 23/1/4 ist der Paragraph. Danke.

laker4life
09.02.2013, 21:14
@Thomas

Ich verweise mal dezent auf die Rechtslage:

http://www.gesetze-im-internet.de/kunsturhg/BJNR000070907.html

Besonders §22.

Ohne Deinen von mir zitierten Text hätte ich mich garnicht geäußert, so aber muß ich davon ausgehen, daß Du wissend oder auch unwissend gegen das Persönlichkeitsrecht verstoßen hast.

Gruß: Joachim

Tja Joachim warum nicht gleich so, deinen Einzeiler hättest du dir meiner Meinung sparen können. Verstehe mich nicht falsch, wenn man mir einen Fehler aufweist gestehe ich diesen gerne ein aber Smileys mit rollenden Augen brauche ich nicht.

Danke für den Link, da habe ich mir echt nicht viele Gedanken gemacht was das posten angeht.

Hansevogel
09.02.2013, 21:18
... , deinen Einzeiler hättest du dir meiner Meinung sparen können.
Bei Spontanreaktionen bin ich häufig mal sehr... einzeilig.

AndiG1905
10.02.2013, 12:34
Hallo!

ich könnte mir vorstellen das Die Rechtslage eine andere ist, wenn man sportliche Darbietungen im öffentlichen Raum fotografiert und veröffentlicht.
Diese Zurschaustellung fordert dazu direkt heraus, zumindest zum fotografieren.
Wenn es jemand genauer weiß, ohne Link wäre nicht schlecht.

Gruß Andreas

SteffDA
10.02.2013, 12:42
@Thomas
Ich hoffe Du bist Dir bewusst, dass Du Dich auf einem heißem Pflaster bewegst - und damit meine ich nicht Nürnberg. Du veröffentlichst Fotos einzelner Menschen, welche auch auf dem Foto nicht wirklich den Eindruck erwecken, dass sie damit einverstanden sein könnten. Da bist Du sicherlich nicht der einzige - aber ich habe so die Ahnung, dass Dir kein Problem dabei bewusst ist.
Wie ist es im konkreten Fall bei diesem/einem Straßenkünstler?
Gilt da nicht ähnliches, wie beispielsweise bei Karnevalsumzügen, CDSs etc., dass man davon ausgehen kann, dass die betreffenden Personen so gesehen werden wollen?

Grüße
Steffen

mrieglhofer
10.02.2013, 13:21
Ja, du kannst eine öffentliche Veranstaltung fotografieren und du kannst sie auch veröffentlichen. Das heißt aber nicht, dass du bei so einem Event/Umzug einen Zuschauer beim Nasenbohren proträtieren und veröffentlichen darfst. Das ist der kleine feine Unterschied obwohl gerade diese kleinen Details oft den Reiz ausmachen.
Und du darfst die Veranstaltung, aber nicht die Leute. Das ist natürlich eine Grauzone, aber das eine Berichte über den Event, das andere über den Menschen, wenn du verstehtst, was ich meine. Ein Straßenkünstler, der öffentlich auftritt, ist klar. Sitzt er sich aber hin und raucht ein Zigarette oder so, ist das ganz was anderes.
Und sonst bleibt dir eh nur §23/1/4 die künstlerische Fotografie. Da kanns aber sein, dass du das dem Gericht erklären mußt. Es gibt aber einige Präsenzfälle von Leuten, die abgeschossen wurden. Klassische Beispiel ist Erno Nussenzweig
http://www.lawmas.de/database/upload/hq/pstock_hq0c0604b6eb2ee0f1145aac38766ad803.pdf
In dem Artikel ist die Überlegung dahinter recht genau beschrieben und auch die Begründung, warum ein deutsches Gericht da nicht viel anders handeln würde können.

SteffDA
10.02.2013, 13:25
Das heißt aber nicht, dass du bei so einem Event/Umzug einen Zuschauer beim Nasenbohren proträtieren und veröffentlichen darfst.
Das ist klar, ich meinte eher die "Darsteller".

mrieglhofer
10.02.2013, 13:29
Das ist klar, ich meinte eher die "Darsteller".
Siehe Edit im vorigen Post. ich habs noch ergänzt.

Neonsquare
10.02.2013, 14:55
@mrieglhofer
Sehr interessante Quelle - danke!

Ich finde es wichtig, das kein einzelner Text und keine Anleitung jemals eine pauschale Erlaubnis oder Verbot von "Straßenfotografie" o. ä. darstellen kann. Wie man an dem Beispiel mit Erno Nussenzweig sieht, geht es stets um das Abwägen von Rechten und diese Abwägung ist stark abhängig vom konkreten Einzelfall. Außerdem: Selbst wenn man sich rechtlich eigentlich recht sicher wägt, heißt das noch lange nicht, dass es trotzdem zu einem gerichtlichen Konflikt kommen kann; ein solcher kann eben auch einen unerwarteten Ausgang nehmen.

Neben der rechtlichen Situation gibt es auch eine moralische: So beispielsweise erkennbar an der Eingangs benutzten Aussage:

Ich muss zugeben, ich hatte richtig Probleme nah ran zu gehen und direkt ins Gesicht der Person zu halten. Ein paar Mal hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen da mich die Leute doof angeschaut haben (Bild 2) aber dann bin ich einfach schnell weg.

Gerade wenn man schon ein schlechtes Gewissen dabei hat, ist es spätestens sinnvoll sich darüber Gedanken zu machen ob das eigene Handeln wirklich korrekt ist. Wie würde man es selbst empfinden, wenn man von wildfremden Menschen mit Kamera angesprungen wird und gar der genervte/überraschte Blick digital konserviert im Internet verbreitet wird? Möchte man das ganze als Fotograf vor allem machen weil es trendig ist? In den allermeisten Fällen sind die Resultate eher belanglose, schwarzweiße Knipsfotos und keine künstlerischen Werke. Ich möchte darauf keine Antwort geben, weil dies jeder selbst mit seinem Gewissen vereinbaren muss.

Gruß,
[neon]

laker4life
10.02.2013, 18:04
Hallo Zusammen,

da das ganze hier heiß diskutiert wird möchte ich abschließend noch ein paar Worte dazu sagen. Mir ging es bei meinem gestrigen Streifzug weniger darum sofort künsterlisch wertvolle Bilder zu machen sondern ein Gefühl für die Straßenfotografie zu bekommen. Da ich einige Artikel zu Vorgehensweise gelesen habe, so zweifelhaft und kritisch diese für einige hier auch sein mögen, so ging es mir mehr wie gesagt primär um die Herausforderung. Sicher sind meine Bilder noch nicht das gewesen was man im eigentliche Sinne als Straßenfotografie bezeichnet aber irgendwie muss man ja anfangen und Erfahrungen sammeln.

Was das veröffentlichen angeht geb ich zu nicht nachgedacht zu haben und blauäugig wie ich in diesem Moment nun war, wollte ich einfach wissen wie ich mich so geschlagen habe. Die Kritik ist auch angekommen wie man hoffentlich festgestellt hat und ich habe alle Bilder, bis auf dem Straßenkünstler, rausgenommen.

Ich werde mich trotz allem weiter mit diesem Thema befassen, mich aber hüten Bilder in öffentlichen Foren zu posten. Ich möchte mich bei allen für die korrekte Zurechtweisung bedanken und kann sagen das ich was dabei gelernt habe und das ist schonmal etwas.

Gruß
Thomas

Neonsquare
10.02.2013, 18:40
@laker4life
Für mich noch abschließend:
Mir ging es weniger um eine Zurechtweisung als in erster Linie darum Dir klarzumachen das es neben dem rein technischen und gestalterischen noch weitere wichtige Dinge gibt, über die Du Dir unbedingt Gedanken machen solltest. Es ist völlig verständlich, dass Du als Anfänger Rat suchst und deswegen in Foren Ergebnisse zeigst. Ich bin hier auch nur Mitglied und kann nichts dazu sagen inwiefern die Veröffentlichung solcher Bilder in den SUF-Galerien erlaubt ist oder nicht. Ansonsten wäre ein Fotoblog eine Alternative.

Gruß,
[neon]

Überbelichter
10.02.2013, 23:40
und wollte primär Meinungen zur Bildgestaltung bekommen.



Straßenfotografie ist mehr, als einfach wortwörtlich auf der Straße zu knipsen. Du machst den gleichen Fehler, wie jeder Anfänger, und knipst die leichten, mit Klischees behafteten, Sachen, die die alten Hasen nervtötend finden. Und das sind Straßenkünstler, Bettler, usw. Schau dir einfach mal Fotos von HCB, Robert Frank und anderen Größen auf dem Gebiet und orientiere dich daran.