Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Apple sperrt Foto-App
Moin, moin,
Apple sperrt die Foto-App der Website 500px. (http://www.spiegel.de/netzwelt/apps/500px-apple-wirft-photo-sharing-app-aus-dem-app-store-a-879157.html)
Dat Ei
Lächerlich, wie sich Apple anstellt...
Neonsquare
23.01.2013, 15:16
Vorab:
Ja es die "Pornografie"-Regel ist nervig, kontraproduktiv und nicht im Sinne der Nutzer - und damit meine ich insbesondere auch jene Nutzer welchen es gar nicht erst um Pornografie geht.
Der Ursprung dieses Übels liegt allerdings weniger bei einem "prüden Apple" sondern im ebenso klagewütigen wie prüden amerikanischen Alltag begründet. Es ist für einen Shopbetreiber wie Apple zuallererst ein Risiko - soweit ich mich entsinne hat es vor Einführung dieser Regel bereits Klagen gegen Apple wegen Darstellungen nackter Haut in Apps gegeben. Mit einer solchen Regel ist da für den Betreiber erstmal Rechtssicherheit geschaffen und einzelne Probleme werden individuell behandelt.
In 99% der Fälle führt diese Regel damit auch zu keiner Einschränkung im Store. Auch die Haltung, dass man Pornografie nicht im Store anbieten möchte ist für mich ok, solange es sich wirklich um Pornografie an sich handelt; dafür brauchts - für mich - nicht unbedingt ne App. Aber (!): Die allgemeingültige Unterscheidung - noch dazu international ist leider nicht so einfach - und deshalb gibt es trotzdem immer wieder Fälle wie diesen, welche den eklatanten Mangel deutlich machen. Diese Ausnahmen sind ärgerlich genug, dass dies kein haltbarer Dauerzustand ist.
Seit Aufkommen dieser Regel erwarte ich eigentlich, dass Apple seine Shop-Plattform um eine Altersbeschränkungsfunktion erweitert, welche die klagewütigen Instanzen zufriedenstellen würde. Leider bislang vergeblich. Klar: Die Details einer solchen Lösung können beliebig komplex werden; im Prinzip müsste man in jedem Markt andere Regeln zur Einordnung befolgen. Apple neigt bei komplexen Problemen dazu, lange Zeit nach der "optimalen" Lösung zu suchen; das hat Vor- und Nachteile. Ich finde das eine allgemeingültige Lösung dafür überfällig ist.
mrieglhofer
23.01.2013, 17:02
Speziell die Amerikaner sind da schon sehr bigott, haben die größte Pornoindustrie, laufen mit Sturmgewehren rum, fressen sich zu Tode und maßen sich an, die Vorstellungen Anderer reglementieren zu wollen. Nicht alle natürlich ;-)
Und, wenn man sich ein geschlossenes System antut, muß man halt man den dort vertretenen Wertvorstellung klar kommen. Ein Grund mehr, mir kein Apple Gerät zu kaufen. Weniger wegen der Pornografie, die kommt auf so einem kleinen Schirm eh nicht richtig ;-), aber morgen sinds halt andere Apps oder es werden Diskussionen zensiert usw. Wenn es die technische Möglichkeit gibt, wird sie irgendwann mißbraucht.
... Ein Grund mehr, mir kein Apple Gerät zu kaufen. ...
Das hatten wir ja schon mal, als der offene "Industriestandard" bei PCs (IBM) sich durchsetzte gegenüber dem geschlossenen Mac-System.
Jede Propaganda/Werbung/Begeisterung für Apple-Produkte führt letztendlich zu Zensur und monopolistischen Tendenzen, zu Abhängigkeit!
Das lernen manche jetzt ca. 30 Jahre nach der o.g. Erfahrung mit der PC-Technik.
Für mich sind deswegen Apple-Produkte 100% uninterssant! Besser sind sie wohl auch kaum, nur teurer.
Neonsquare
23.01.2013, 18:45
Ich habs befürchtet - jetzt kommt mal wieder die große Zensurkeule :D.
Zum einen hat das mit Zensur eher nichts zu tun und zum anderen wird das Thema vor allem von Nicht-Nutzern immer maßlos übertrieben Dargestellt.
Fakt ist:
1) Es gibt von Apple vorgeschriebene Regeln die man als Entwickler im AppStore akzeptieren muss
Nicht reglementiert sind jegliche Web-Apps, Webseiten, Inhalte usw. usf.
2) Diese Regeln sind nicht fix - sie ändern sich - sowohl zum Positiven wie auch zum Negativen
Es kommt immer wieder zu Situationen wo eine Regel sich als falsch, zu eingeengt (legitime Apps müssten abgelehnt werden) oder als zu lax (Betrugsmöglichkeiten/Nutzertäuschung) erweist. Entsprechend werden diese dann angepasst. Grundlage dafür ist vor allem der Dialog zwischen Dritt-Entwicklern, Kunden und Apple - aber natürlich auch die öffentliche Diskussion darüber.
3) Ziel der Regeln ist in erster Linie der Schutz der Nutzer
Selbst wer Apple im geheimen vorhält sich daran nicht zu halten: Das ist der offizielle Grund für diese Regeln. Jegliche Regeln die einen anderen Zweck verfolgen sollten (und werden) von Nutzern und Entwicklern kritisiert werden. Ändern sich die Regeln in essentiellen Bereichen dann trotzdem nicht, dann ist die Konsequenz eben, dass man nicht mehr auf diese Produkte setzt. Es ist allerdings grundsätzlich korrekt und gut, wenn die bestehenden Regeln stets auch so angewendet werden wie sie definiert sind. Ansonsten wäre es Willkür. Die Regeln legen ja nicht nur fest was man nicht darf, sondern auch was erlaubt ist.
4) Auch der Google AppStore hat eine "Listing Policy"
5) Der Mac war und ist keine geschlossene Softwareplattform
6) Microsoft hat nicht nur monopolistische Tendenzen, sondern ist nach wie vor Monopolist - trotz des "Industriestandard PC".
Sowohl MS Windows als auch MS Office haben nach wie vor monopolistischen Einfluss auf die Softwarewelt. Der Trend um iOS und Android ist tatsächlich das vermutlich erste mal seit Jahrzehnten, dass sich ein Großer Markt für "Computing Devices" bildet, den Microsoft nicht beherrscht.