Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SteadyShot und Einbein
deranonyme
09.01.2013, 20:27
Hallo,
und um gleich Fragen vorzubeugen, ich hatte Silvester keinen Unfall. :D Mich würde nur interessieren, ob ich auch bei Verwendung eines Einbeinstativs den SS ausschalten sollte, oder ob er sinnvoll die "Restschwingungen" meiner Wackelhand bekämpfen kann. Es gibt in den Foren ja durchaus unterschiedliche Meinungen dazu. Hat das schon mal jemand nachvollziehbar getestet?
Frank
mrieglhofer
09.01.2013, 20:51
Es gab schon mal einige Tests, aber eindeutige Ergegnisse sind mir nicht in Ereinnerung. Es gibt ja jede Menge Möglichkeit, wie du mit einem Einbein umgehst und daraus resultieren unterschiedliche Schwingungsmuster.
Die ganzen Steadyshot sind auf Frequenzen von ca 5-10 Hz optimiert, das typische Handwackeln. Das korrigeren sie aus. Auf einem Dreibein Stativ hat man durch das Metall bzw. Verstrebung wesentlich kürzere Impulse und des SSS regelt falsch und kann zu Unschärfen führen.
Daraus resultieren würde ich davon ausgehen, dass bei Einbein Freihand SSS an, bei Einbein angelehnt, angebunden usw. aus sein sollte.
Aber vielleicht wei ja jemand mehr darüber.
also bei meiner A700 mit dem Tami 70-200 dran auf Schmetterlings- und Libellenjagd is der SSS an, wenn ich das 90er Macro nehme und sitzen kann, dann halt ich mit Einbei so ruhig, dass der SSS aus ist ;)
Es gibt in den Foren ja durchaus unterschiedliche Meinungen dazu. Hat das schon mal jemand nachvollziehbar getestet?
Meine Meinung ist forenunabhängig. JA - mit SSS! Das Einbein stabilisiert nur in einer Richtung.
Servus
Gerhard
der_knipser
09.01.2013, 22:24
Das Einbein stabilisiert nur in einer Richtung.Das kann ich nicht bestätigen. Mein Einbein (Manfrotto 681B mit Actiongrip und Monostatfuß) stabilisiert mehr als eine Richtung.
Den SSS lasse ich an der A77 ständig an, und habe noch keine Nachteile festgestellt, egal, ob bei kurzen oder langen Belichtungszeiten.
Beispielbild mit Einbein und 18-250 @250 mm, belichtet mit f/13 und 4 sec bei mäßiger Raumbeleuchtung.
6/testbild_einbein.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162188)
Auch im crop sehe ich nicht, dass das Bild verwackelt wäre:
6/testbild_einbein-crop.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162189)
Für mich gibt es keinen Grund, den SSS abzuschalten. Selbst Einbeinbelichtungen mit 30 sec zeigen die gleiche Schärfe.
Hast du das mit der Hand ausgelöst und dann 4s lang die Hände an der Kamera gehabt? Dafür ist es echt superscharf, das hätte ich nicht gedacht!
Gruß, Johannes
der_knipser
09.01.2013, 23:04
Ich hab meine Einbeintechnik so weit im Griff, dass ich damit in den allermeisten Fällen ein Dreibein ersetzen kann. Auf Fototouren und beim Stammtisch zeige ich manchmal, wie das geht. :)
Reisefoto
09.01.2013, 23:12
Hat das schon mal jemand nachvollziehbar getestet?
Ja:
http://www.sonyuserforum.de/forum/showpost.php?p=727154&postcount=38
Seitdem hat es allerdings neue Entwicklungen gegeben. Nach meinen Erfahrungen erkennen A77 und A99 ob sie auf einem stabilen Stativ stehen. Dazu gehört auch ein brauchbares Einbein auf nicht vibrierendem Untergrund. Sie schalten dann den Stabilisator ab. Bei schlechten Stativen, insbesondere auch bei Wind sowie vibrierendem Untergrund funktioniert die Erkennung allerdings nicht immer zuverlässig, so dass dann zum manuellen Abschalten des SSS zu raten ist.
Soweit ich es feststellen konnten, gibt es bei Verschlusszeiten von kürzer als 1/500 Sek. allerdings generell keine merklichen Verschlechterungen der Bildqualität mehr.
Probiere es doch einfach aus. Mache 20 Bilder mit und 20 Bilder ohne SSS bei identischer Blende und Verschlusszeit (Vorschlag: Ein Viertel der Kehrwertregel) und werte es so wie ich aus. Dann weisst Du genau, wie es für Deine persönliche Kombination von Kamera, Objektiv und Stativ / Einbein aussieht. Das zählt für Dich mehr als das Ergebnis meines Tests oder die Aussagen der anderen Diskussionsteilnehmer. Und lass uns bitte auch das Ergebnis wissen!
Ich habe das bei meinem Test verwendete Testblatt (kannst Du von der Seite mit meinem Testbeitrag herunterladen) bei 400mm mit einer Entfernung von ca. 5m fotografiert.
Ich schalte den SteadyShot nur auf dem Dreibeinstativ bei längeren Belichtungszeiten ab. Es reicht dann nämlich schon leichter Wind oder Schwingungen im Boden, damit leichte Unschärfen auftreten. Größere Unschärfen können auch schon mal auftreten, etwa auf Brücken. Aber sonst kann er eigentlich immer an bleiben, bei mir gab es bei allen anderen Situationen keine Probleme.
P.S. Reisefoto, lies bitte nochmal deinen 2. Satz :D
Also mit einem einbein kann man aus meiner sicht nie verwacklungsfrei fotografieren, wenn man es nicht irgendwo anders fixieren kann. Z.b. Geländer, so wie es oft beim fußball passiert.
Aber einfach so das einbein festhalten und dann erwarten, dass man sich in keinster weise bewegt hat, ist utopisch. Da kann man die cam auch direkt in der hand möglichst nah am körper halten, gleicher effekt nd man spart geld für das einbein
Tja, Reisefoto und der_knipser können das anscheinend! Ist wohl Übungssache ...
Ich schaffe es auch nicht, selbst wenn ich das Einbein nicht ausziehe, zwischen die Knie klemme und so ruhig wie möglich halte (anlehnen gilt nicht!), bei mir springt der SSS immer an und so scharf wie auf den gezeigten Bildern - keine Chance.
Aber der Stabi bringt (bei mir) definitiv eine Verbesserung und keine Verschlechterung, ich habe es gerade mit Zeiten zwischen 1s und 4 s ausprobiert.
Gruß, Johannes
Wenn ich am Einbein bin, dann schalte ich den Stabi ab.
Ich hatte den Eindruck, dass er etwas tut. Eine Eiskunstläuferin (stehend) war im Kopfbereich leicht unscharf, die Schuhe waren gestochen scharf.
Da habe ich einen Einsatz vom Stabi vermutet.
Eine Art Drehung vom Sensor, wobei die Schuhe am wenigsten Korrektur erfahren haben.
Da ich beim Sport immer kurze Verschlusszeiten habe, schalte ich den Stabi am Einbein immer aus.
Das spart auch Energie.
lg Peter
der_knipser
10.01.2013, 00:28
Einem guten(!) Einbein wird aus meiner Sicht oft zu wenig zugetraut, oder man hört zu früh auf zu lernen, und wirklich alle seine Möglichkeiten auszuschöpfen.
Letzte Woche habe ich dieses Bild mit einem Einbein aufgenommen. Obwohl ich das Einbein auch gerne irgendwo anlehne, habe ich auf die Anlehn-Möglichkeit an einen voll besetzten Bistro-Tisch lieber verzichtet, denn der hätte keine 5 Minuten still gehalten.
6/kurz_vor_drei_1050.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162195)
Reisefoto
10.01.2013, 00:36
ich habe es gerade mit Zeiten zwischen 1s und 4 s ausprobiert.
Erstaunlich, denn in diesem Bereich hatte ich bei handgehaltenen Bildern den Eindruck, dass der Stabi seine Wirkung verliert. Ich hatte mal angefangen auszuprobieren, wie sich der Stabi bei handgehaltnen Bildern mit sehr langen Verschlusszeiten verhält und ob es eine klare Grenze (Länge der Verschlusszeit) gibt, bei der man den Stabi auch im Freihandbetrieb besser abschaltet. Ich hatte dazu auch mal einen Beitrag geschrieben um Erfahrungen dazu zusammenzutragen. Das ist dann aber im Sand verlaufen, da es für sinnvoller gehalten wurde, darüber zu dikutieren, ob verwendbare Aufnahmen mit Verschlusszeiten von 0,5 Sek. oder länger möglich sind (natürlich sind sie das bei kurzen Brennweiten, wobei es eine entsprechende Ausschussquote gibt).
Das tückische an all diesen Versuchen ist, dass man so oder so Zufalltreffer landen kann oder auch verwackelt. Erst wenn man eine ganze Reihe von Aufnahmen macht, kann man sicher zwischen Zufallstreffern und dem tatsächlichen Verhalten unterscheiden.
Falls Du noch mehr mit den längeren Verschlusszeiten herumexperimentierst, würden mich Deine Ergebnisse sehr interessieren. Mein Eindruck war (ich glaube an der A77), dass bei handgehaltenen Aufnahmen irgendwo zwischen 0,5 und 1 Sek. die Grenze lag. Aber schon bei den Tests mit Einbein und Dreibeinstativ wurde deutlich, dass es zumindest damals auch auf die Kamera ankam und sich A300 und A700 unterschiedlich verhielten und offenbar je nach Kombination von Kamera Objektiv und Stativ die ergebnisse unterschiedlich waren.
Reisefoto
10.01.2013, 00:41
Da habe ich einen Einsatz vom Stabi vermutet.
Eine Art Drehung vom Sensor, wobei die Schuhe am wenigsten Korrektur erfahren haben.
Der Stabi kann keine Drehbewegungen ausgleichen (also z.b. kein Drehen der Kamera um ihre Achse). Bei dem genannten Bild könnte ich mir vorstellen, dass die Schuhe durch die Reibung am Eis weitgehend stabil in ihrer Position waren, während sich die Läuferen über ihre Köperlänge noch verdreht hat oder gependelt ist (mit den Füßen als Fixpunkt).
Reisefoto
10.01.2013, 00:54
Also mit einem einbein kann man aus meiner sicht nie verwacklungsfrei fotografieren, wenn man es nicht irgendwo anders fixieren kann. Z.b. Geländer, so wie es oft beim fußball passiert.
Wenn man das Einbein richtig verwendet, kann man damit wesentlich mehr erreichen als nur durch ruhiges stehen, ausatmen und anlgen der Arme, was im Freihandbetrieb selbstverständlich sein sollte. Das Einbein fängt die vertikalen Zitterbewegungen auf, verhindert das Kippen der Kamera in Richtung der optischen Achse und mit einem ordenlichen Fuß (z.B. Monostat) minimiert man auch die am Einbein kritischen, horizontalen rotativen Bewegungen (Drehungen um die Stativachse). Bei Brennweiten im Bereich von 400-500mm habe ich mit Einbein jedenfalls deutlich bessere Ergebnisse als bei handgehaltnen Aufnahmen.
Erlanger
10.01.2013, 10:57
Ich hab meine Einbeintechnik so weit im Griff, dass ich damit in den allermeisten Fällen ein Dreibein ersetzen kann.
Würde mich interessieren, wie Du das nur mit dem Einbein schaffst, mehrere Sekunden oder noch länger zu belichten... ;)
der_knipser
10.01.2013, 11:10
Bevorzugt an einen festen Punkt anlehnen, oder mit viiiieeel Feingefühl freistehend auf den Boden stellen. Der Monostatfuß hat gerade genug Reibung, so dass das bei Windstille funktioniert. Ausgelöst wird erschütterungsfrei per Funk.
Bei Belichtungszeiten von etwa 1/20 bis 1/2 sec (je nach Brennweite) halte ich es auch gerne von Hand fest.
So, jetzt habe ich mal eine Serie "Testaufnahmen" gemacht (für einen echten Test sind es noch zu wenige). Jeweils 6 Bilder mit SSS an und aus, und zwar immer abwechselnd (ja, den AS-Schalter meiner A2 habe ich vermisst :) ), und zwar für folgende drei Situationen:
1/3 s, angelehnt an eine Wand
1/2 s freistehend im Raum
4s freistehend im Raum
Einbein ausgezogen, so dass die Kamera etwa auf Augenhöhe kam.
Brennweite: 80 mm an APS-C.
Der SSS ist bei allen Bildern mit SSS auch angesprungen und hat die ganze Zeit hörbar gearbeitet.
In allen drei Situationen war (im direkten Vergleich) das jeweilige Bild mit SSS besser als das ohne SSS. Das schlechteste Bild mit SSS jeder Serie war in etwa so gut wie das beste Bild ohne SSS.
Meiner Ansicht nach bringt der SSS in allen drei Situationen etwas. Ich bin allerdings auch kein geübter Einbeinfotograf, meins hat auch keine kleinen Auszugsbeine, die es quasi zu einem "Dreibein-Light" macht.
Beispielbilder kann ich noch einstellen, muss ich noch sinnvoll zusammenkopieren.
Gruß, Johannes
Reisefoto
10.01.2013, 22:29
So, jetzt habe ich mal eine Serie "Testaufnahmen" gemacht
Danke für die Info! Leite ich korrekt aus Deinem Profil ab, dass die verwendete Kamera eine A77 war?
Das ist wichtig, da der SSS weiterentwickelt wird und sich unterschiedliche Kameramodelle daher verschieden verhalten können.
Ja, es war die A77.
Jetzt noch ein paar Vergleichsbilder:
Typische Bilder aus der 1. Serie:
6/SSSTest1.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162243)
Typische Bilder aus der 2. Serie
6/SSSTest2.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162244)
Bei der 3. Serie waren die Bilder auch mit SSS erwartungsgemäß teilweise sehr verwackelt. Es waren aber mit SSS zwei erstaunlich gute dabei, das schlechteste mit SSS entsprach etwa dem gezeigten besten ohne SSS.
6/SSSTest3.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162245)
Mein Fazit ist: SSS bleibt an!
Bei Dreibeinaufnahmen, vor allem bei längeren Belichtungszeiten sieht das aber anders aus. Ist aber auch eine ganz andere Situation.
Gruß, Johannes
Danke für die Info und den Test, Johannes. Dann kann man den Stabil aktiviert lassen, außer man will Strom sparen.
Für Ein bei Einsätze haben div. Objektive (Canon) 2 Stabilisierungsprogramme. Sonys Programm ist demnach in der Lage, einen Einbeineinsatz zu erkennen.
Ich werde noch einige Testbilder am Dreibein versuchen.
LG Peter
der_knipser
11.01.2013, 10:42
Ich habe ein bisschen Zweifel an der Prüfmethode und an der Qualität des Einbeins.
"Einbein angelehnt an der Wand" bedeutet für mich, dass die Kamera mindestens so fest steht wie auf einem Dreibein. Dein Bild zeigt, dass sich das Einbein während der Aufnahme um die eigene Achse gedreht hat. Wie konnte das passieren? Ein Einbein mit Monostatfuß macht sowas nicht.
Auch die anderen unscharfen Bilder sehen so aus, als hätte eine Rotation um die Einbeinachse stattgefunden. Das ist bei Einbein mit Spike oder einer einfachen Abdeckkappe sicher normal. Daher wäre dieser Test für mich ein deutliches Signal, in ein verdreh-stabiles Einbein zu investieren. Ich leih Dir gerne eines von meinen aus, und dann machst Du den Test nochmal. Das Ergebnis wird Dich überzeugen.
deranonyme
11.01.2013, 11:10
@ Gottlieb
Du verwendest ja, wenn ich mich recht erinnere ein Manfrotto Stativ. Hast du auch deren "Monostat" (Dxx), oder einen originalen von Monostat?
Frank
mrieglhofer
11.01.2013, 12:07
Na ja, das Verdrehen oder horizontale Verzittern tritt haupsächlich dann auf, wenn man das Einbein nicht sachgerecht verwendet ;-)
Stellt man es ca. 45° nach hinten geneigt an den hinteren Fuß und klemmt vorne mit dem anderen Fuß dagegen, erhält man durch ein verdrehsicherere Haltung. Es gab mal im Internet Fotos von den Positionen, ich finde es nur leider derzeit nicht.
Andererseits ist mir nicht klar, warum ein Verdrehen durch den SSS nicht ausgeglichen werden soll. Genau dafür ist er ja da.
"Einbein angelehnt an der Wand" bedeutet für mich, dass die Kamera mindestens so fest steht wie auf einem Dreibein. Dein Bild zeigt, dass sich das Einbein während der Aufnahme um die eigene Achse gedreht hat. Wie konnte das passieren? Ein Einbein mit Monostatfuß macht sowas nicht.
Wie ich oben schrieb, war es kein Einbein mit Monostatfüßen (ok, den Fachbegriff hatte ich nicht verwendet), so etwas habe ich nicht. Es ist ein einfaches mit Gummifuß.
Das habe ich etwa 30° zur Vertikalen geneigt und dann etwa senkrecht an die Wand gelehnt. Da aber die Kamera auf der Seite an der Wand nicht flach ist, kann sich die Kamera noch um eine Achse drehen. Das ist mit zusätzlichen Füßen sicher anders.
Auch die anderen unscharfen Bilder sehen so aus, als hätte eine Rotation um die Einbeinachse stattgefunden. Das ist bei Einbein mit Spike oder einer einfachen Abdeckkappe sicher normal. Daher wäre dieser Test für mich ein deutliches Signal, in ein verdreh-stabiles Einbein zu investieren. Ich leih Dir gerne eines von meinen aus, und dann machst Du den Test nochmal. Das Ergebnis wird Dich überzeugen.
Danke für das Angebot, leider ist mir Frankfurt etwas zu weit weg, ansonsten wäre euer Stammtisch sicherlich auch mal interessant gewesen!
Ich habe sicherlich keine große Erfahrung in der Nutzung eines Einbeinstatives, ich kenne auch die von mrieglhofer beschriebene "Stellung" nicht. Bisher habe ich es gelegentlich zum Filmen benutzt und gelegentlich als Stabilisierung für etwas längere Verschlusszeiten, wenn ich aber oft schwenken musste. Dass da sicherlich mehr möglich ist, möchte ich gar nicht bestreiten. Und dass bessere Ergebnisse möglich sind als meine oben gezeigten auch nicht.
Trotzdem scheint mir, dass der SSS in den vielen Situationen etwas bringt oder zumindest nicht schadet. (Das wären aus meiner Sicht die Situationen, die mrigelhofer im zweiten Post "Einbein freihand" genannt hat.)
Wenn die Kamera sehr stark fixiert ist und wenn sie dann gar noch fernausgelöst wird ist die Situation sicherlich eine andere. Dann schaltet sich der SSS sogar von selbst aus, es sei denn, er "spürt" beim Auslösen eine leichte Erschütterung - dann macht er Probleme. Da wurde ja in (mindestens) einem anderen Thread auch schon darüber diskutiert.
Gruß, Johannes
Hansevogel
11.01.2013, 13:24
Einbeinstativ-"Stellungen":
http://www.outdooreyes.com/photo5.php3
Gruß: Joachim
der_knipser
11.01.2013, 14:01
@Johannes:
Okay, wenn Dein Test belegt, dass der SSS am Einbein bessere Ergebnisse bringt, als wenn er ausgeschaltet ist, dann ist das schonmal erfreulich, aber sicher durch ein besseres Einbein noch zu optimieren.
@Frank:
Meine Einbeinstative sind alle mit dem patentierten Monostatfuß (https://www.google.de/search?num=100&hl=de&newwindow=1&site=imghp&tbm=isch&source=hp&biw=1440&bih=724&q=monostat+fu%C3%9F&oq=monostat&gs_l=img.1.4.0l2j0i24l8.1258.3203.0.8872.8.8.0.0.0 .0.124.734.6j2.8.0...0.0...1ac.1.RaUF8nuAHu0) ausgerüstet.
Blitz Blank
11.01.2013, 19:29
Danke für die Info und den Test, Johannes. Dann kann man den Stabil aktiviert lassen [..]
Die Beispiele zeigen nur, daß Johannes mit jetzigem Kenntnisstand und Ausrüstung vom SSS profitiert, das ist aber nicht allgemeingültig.
Was an Gottliebs Beiträgen so interessant ist, ist die Demonstration des Potentials, das für viele noch im Einbein-Einsatz steckt.
Dazu kommen aber zwei Aspekte:
Das Einbein selber, speziell der, von Nachbauversuchen abgesehen, einzigartige Monostat-Fuß.
Sorgfalt. Die bringt Gottlieb in hohem Maße mit, das muß einem aber auch liegen und zum Motiv/Sujet passen.
Ich setze ein Einbein nur äußerst selten ein, ohne Monostat-Fuß bleibt der Vorteil angesichts des SSS für mich begrenzt, zudem schränkt es die Wahl des Standpunktes ein und ich muß mehr Zeit von der Bildgestaltung auf die Einbein-Technik abzweigen.
Ein Dreibein ist dagegen oft mit von der Partie und trägt auch problemlos große Objektive.
Die Diskussion über den SSS Einsatz auf einem Einbein finde ich aber auch spannend und behaupte mal, daß SSS je nach Fertigkeit des Anwenders Vor- wie Nachteile bieten kann.
Belegen kann ich das nicht, nur auf Gottlieb's Bilder verweisen :-)
Frank
@Gottlieb: an Deiner "Halte-Technik" wäre ich echt interessiert. Ohne Punkt zum Fixieren/Anlegen bekomme ich mit einem mit meinen zugegeben günstigen Einbein (Magnesit 550 mit Manfrotto 494 RC2) bei 35 mm z.B. bestenfalls noch knapp unter einer Sekunde geregelt (wobei ich fast glaube, dass es helfen würde, den Funkauslöser anzuschließen, als 2 Sek. auf die Auslösung zu warten ;)).
Vielleicht habe ich aber auch einfach noch nicht genug geübt ...
Viele Grüße,
Markus
PS: Zum Thema kann ich noch sagen, dass bei meiner A580 der SSS auf dem Einbein definitiv kontraproduktiv ist.
Blitz Blank
11.01.2013, 23:34
PS: Zum Thema kann ich noch sagen, dass bei meiner A580 der SSS auf dem Einbein definitiv kontraproduktiv ist.
Das wäre für mich ein Indikator für bereits gute Einbein-Technik.
Frank
der_knipser
12.01.2013, 00:35
@Gottlieb: an Deiner "Halte-Technik" wäre ich echt interessiert...Das glaube ich gerne. Ich hab's im Forum manchmal angedeutet, aber mit Worten ist es schwer zu beschreiben, und noch schwerer zu glauben, dass es wirklich funktioniert. Du musst mir einfach mal zusehen, obwohl das auch schwierig ist, denn man muss es eigentlich fühlen. ;)
Das wäre für mich ein Indikator für bereits gute Einbein-Technik.
Manchmal kann ich mich aber auch des Gefühls nicht erwehren, dass mein Steady Shot einen Knacks haben könnte. Ich habe jedenfalls in der letzten Zeit freihand gefühlt etwas öfter Verwackelungsunschärfen mit denen ich nicht gerechnet hätte, als noch vor einiger Zeit. Und wenn ich z.B. auf dem Einbein eine knappe Sekunde belichte, schnarrt der SSS fast die ganze Zeit (und so sieht es dann hinterher auch aus ;)). Möglicherweise ist das aber auch normal und die heutigen Modelle sind da einfach schon etwas weiter.
Viele Grüße,
Markus
KunstAusLicht
12.01.2013, 14:59
Hehehe, ich find's grad sehr lustig, wie man das Thema hier auf 4 Seiten hochtheoretisch zerkaut anstatt einfach mal kurz vor die Türe zu gehen und auszuprobieren, ob nun die Resultate mit oder ohne Steady Shot besser sind ;-)
der_knipser
12.01.2013, 15:09
... auszuprobieren, ob nun die Resultate mit oder ohne Steady Shot besser sind ;-)Lass uns bitte an Deinen Resultaten teilhaben.
Oder warst Du nur hochtheoretisch vor der Tür? :lol:
KunstAusLicht
12.01.2013, 15:14
Meine Resultate sind (empirisch belegt) am Einbein mit SSS besser als ohne. Aber vielleicht bin ich auch ein 5-10 Hz-Zappelphilipp ;)
Beispiele reiche ich am Montag nach. Nur die Jahreszahl ist noch ungewiss. :lol:
Manchmal kann ich mich aber auch des Gefühls nicht erwehren, dass mein Steady Shot einen Knacks haben könnte. ...
Und wenn ich z.B. auf dem Einbein eine knappe Sekunde belichte, schnarrt der SSS fast die ganze Zeit (und so sieht es dann hinterher auch aus ;)). Möglicherweise ist das aber auch normal und die heutigen Modelle sind da einfach schon etwas weiter.
Meiner Meinung nach ist dieses Verhalten auch bei den heutigen Modellen noch normal. Mit einem Dreibein habe ich da schon diverse Versuche gemacht (A77).
Wenn der SSS zu Beginn der Belichtung eine (auch nur sehr leichte) Erschütterung registriert, "schnarrt" er die komplette Belichtungszeit, auch wenn die Erschütterungen schon längst wieder abgeklungen sein müssen. Spürt er umgekehrt beim Auslösen nichts, dann kannst du anschließend wackeln, wie du möchtest, er springt nicht mehr an.
Und das erstere Verhalten kann eben zu unnötig verwackelten Bildern führen.
Andererseits hat Gottlieb ja geschrieben, dass auch er den SSS immer anlässt. Daher scheint es auch bei seiner extrem ruhigen Haltetechnik keine Probleme zu geben.
Gruß, Johannes
mrieglhofer
13.01.2013, 20:39
Meiner Meinung nach ist dieses Verhalten auch bei den heutigen Modellen noch normal. Mit einem Dreibein habe ich da schon diverse Versuche gemacht (A77).
Wenn der SSS zu Beginn der Belichtung eine (auch nur sehr leichte) Erschütterung registriert, "schnarrt" er die komplette Belichtungszeit, auch wenn die Erschütterungen schon längst wieder abgeklungen sein müssen. Spürt er umgekehrt beim Auslösen nichts, dann kannst du anschließend wackeln, wie du möchtest, er springt nicht mehr an.
Und das erstere Verhalten kann eben zu unnötig verwackelten Bildern führen.
Ist ja auch logisch. Wenn der Sensor durch Ausschalten des SSS in einer nicht definierten Position ist, kann er nicht mitten in der Belichtung anfangen auszugleichen. Daher wird er vorher ein- oder ausgeschalten.
Wenn er schnarrt, dann regelt er aus, im schlimmsten Fall halt nichts. Dann ist allerdings die Positionierungsgenauigkeit natürlich nicht besser als wenn er ausgeschalten ist. Anders ist das Thema Dreibein. Durch das Auslösen auf einem Dreibein ergeben sich Erschütterungen in einem relativ hohen Frequenzbereich, eigentlich fast schon ein Impuls. Und der kann nicht ausgeregelt werden, daher pendelt sich der Sensor mit seiner maximalen Geschwindigkeit als Schwingung wieder ein.
Alternative, man kauft eine Dreibein, das so gemächlich schwingt wie Freihand. Die sind eh auch noch billig. ;-)