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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony A77 Wie bekommt man vernünftig belichtete Bewegungsbilder hin?


uscho
03.01.2013, 14:59
Ich habe zu Weihnachten eine Sony A77 bekommen und möchte in der Halle Aufnahmen von Pferden beim Springen oder Dressurreiten aufnehmen. Im Auotmatikmodus sind die Fotos öfter unscharf. Welche Einstellungen und in welchem Modus kann ich auch bei schlechter Beleuchtung gute Fotos hinbekommen? Um zum richtigen Zeitpunkt die gewünschte Bewegung des Pferdes "einzufangen" benötige ich die schnellen Serienbilder.
Mein Objektiv ist ein Sigma 70-200, 1:2,8 Macro HSM

BeHo
03.01.2013, 15:04
Welche Einstellungen und in welchem Modus kann ich auch bei schlechter Beleuchtung gute Fotos hinbekommen?
Im Modus S (oder auch M) eine möglichst kurze Belichtungszeit vorwählen. Bei wenig Licht hilft dann ein lichtstarkes Objektiv. Ansonsten muss halt ein höherer ISO-Wert eingestellt werden.

Mikosch
03.01.2013, 15:11
Hallo hier im Forum!

Versuch es doch mal so: Für schnelle Bewegungen gibt es an Kompakt-Kameras oft den "Sport"-Modus. Der stellt kürze Belichtungszeiten sicher. Das heisst übersetzt auf die A77, dass Du schauen musst bei welcher Belichtungszeit die Motive nicht mehr unscharf werden - sofern sie überhaupt richtig fokussiert sind. Um ein entsprechend kurze Belichtungszeit in einer (schlecht beleuchteten) Halle zu realisieren, musst Du zwangsläufig die ISO entsprechend hoch drehen. Wie weit das für Deinen Geschmack noch gut aussieht musst Du selbst austesten. Aber hier gab es schon relativ gute Sportaufnahmen mit ISO 1600 zu sehen.

Grüße
Mikosch

holger-hb
03.01.2013, 15:39
@uscho: das ist ja genau mein Thema.

Da ich genau die Kombi auch nutze, sage ich Dir schonmal folgendes.

Nur weil Du einen guten Kochtopf für 200 EUR kaufst, wird aus Dir nicht automatisch ein Sternekoch.

Oder noch einer:

Nur weil Du einen 500 PS Allrad kaufts, gewinnst Du nicht Paris Dakar

Also Fotobuch kaufen, üben, üben und nochmal üben.

In der geschilderten Situation ist die Automatik eigentlich überfordert.

Du mußt aus der folgenden Kombination das beste rausholen:

- Belichtungszeit nicht unter 1/250 s (Blende wählen lassen)
- Belichtungsmessung (beim braunen Pferd sehr schwierig)
- ISO hoch bis zur Schmerzgrenze (nicht vom Display irrettieren lassen - wenn es kein Poster werden soll, wie zB Bilder fürs Internet, dann ist eh nur eine kleine Aulfösung gefragt)
- evtl. die Kamera auf 12 mp runterstellen
- Serienbilder braucht man eigenlich bei Trab und Sprung nicht (Beine, bzw. Absprung beobachten)

Hier mal ein Beispiel für eine Halle, die fürs Auge hell erschien, aber selbst die Profis verzweifeln lassen hat. Das waren Niededruckdampflampen in der Messehalle Berlin.
Sieh dir mal die Iso Werte bei den Fotodetails an (war noch mit der A700)

https://plus.google.com/photos/112652766260813343586/albums/5565784643050840609?banner=pwa

das sind keine Traumbilder, aber vom Rang aus und bei dem Licht zumindest brauchbar

Und hier eine ganz üble Halle mit vermosten Lichtplatten und Regen draußen:

https://plus.google.com/photos/112652766260813343586/albums/5519294735900998193?banner=pwa

malo
03.01.2013, 15:44
Stelle am Rand dem 12er-Serienmode ein. Die Kamera wählt nun Blende 3.5.
Nun den ISO-Wert hochdrehen, damit du auf Belichtungszeiten um ca. 1/500s kommst.
Autofokus: AF-C und breites Feld einstellen. Dann Dauerfreuer :D

Das ist mein Setup und klappt in der Sporthalle ganz gut.

Alison
03.01.2013, 15:53
o.k, dann auch noch meine Erfahrungen:

* Versuche 1/500 s zu erreichen
* Das kann auch bei Tage locker Iso 1600 bedeuten
* Keine Serienbilder, versuche lieber den richtigen Moment in der Bewegungsphase abzupassen (in der Regel, wenn sich ein Bein vorn befindet)
* Wenn in einer Halle konstante Lichtverhältnisse sind, nimm den M Modus, dann hast du nicht das Problem, dass die Bilder mal heller und mal dunkler werden, je nachdem wie groß das Pfred auf dem Bild ist.
* Sieh dir an, wo das Licht in der Halle schön ist (z.B. in der Nähe einer geöffneten Tür) und warte, bis der Reiter dort vorbeikommt
* Vermeide Gegenlichtsituationen durch Fenster über den Reitern, es sei denn du kannst einen schönen Lichtsaum bekommen

uscho
03.01.2013, 16:04
Vielen Dank für die schnellen Tipps!!!

:D Ich wollte mit meinem Kochtopf auch nicht Paris -Dakar gewinnen sondern übe ganz brav im Sandkasten. :)

Nochmals Danke!!! Ich werde üben, üben, üben ...

holger-hb
03.01.2013, 16:47
Dann Dauerfreuer :D

Das ist mein Setup und klappt in der Sporthalle ganz gut.

Jau, die Jungs liebe ich. Knattern die ganze Zeit und sehen, ob was dabei war. :flop:

Wenn du einen ganzen Tag in der Halle stehst und von jedem Pferd ein ordentliches Trabbild brauchts, hast du am Ende tuasende Bilder Schrott.

Tut mir leid, aber das hat mit üben nichts zu tun.

Wenn man mal vom Sprung verschiedene Phasen haben will macht das vielleicht Sinn.

Naja - jeder, wie er mag/kann

Man
03.01.2013, 17:06
Ich habe zu Weihnachten eine Sony A77 bekommen und möchte in der Halle Aufnahmen von Pferden beim Springen oder Dressurreiten aufnehmen. Im Auotmatikmodus sind die Fotos öfter unscharf. Welche Einstellungen und in welchem Modus kann ich auch bei schlechter Beleuchtung gute Fotos hinbekommen? Um zum richtigen Zeitpunkt die gewünschte Bewegung des Pferdes "einzufangen" benötige ich die schnellen Serienbilder.
Mein Objektiv ist ein Sigma 70-200, 1:2,8 Macro HSM

...da hast du dir ja was feines ausgesucht.

Blitz scheidet hier schon mal aus, da du damit die Pferde nervös machen könntest.

Bleibt noch ISO und Blende, um eine möglichst kurze Verschlusszeit realisieren zu können.
Faustformel für die "richtige" Verschlusszeit ist der Kehrwert der effektiven Brennweite. Wenn du z. b. 100 mm Brennweite eingestellt hast, wären das 1/100stel Sek. Dieser Wert würde für eine Vollformatkamera (z. B. die A99) gelten.
Die A77 ist eine AS-C-Kamera (also keine Vollformatkamera) und hat einen Cropfaktor von 1,5 - die Belichtungszeit muss um diesen Faktor kürzer sein, im Beispiel also statt 1/100ste eine 1/150stel bei 100 mm Brennweite.
Das ist aber "nur" ausreichend, um nicht selbst das Bild zu verwackeln. Wenn es nur darum ginge: der eingebaute Bildsatabilisator würde auch bei noch bis zu rd. 3-fach längeren Verschlusszeiten dafür sorgen, dass die Bilder nicht verwackelt sind.
Hier ist das "Problem", das sich das Motiv selbst (das Pferd) schnell bewegt. Der SSS hilft da leider nicht. Empfehlenswert wäre (mindestens) eine Halbierung der Belichtungszeit, damit das Pferd noch scharf wird. Im Beispiel bei 100mm Brennweite also 1/300stel Sek.
Wenn du dann die vollen 200mm Brennweite ausnutzt, kommst du auf eine gewünschte Belichtungszeit von 1/600stel und weniger.
Also ISO rauf (bis es kracht), ich vermute, unter 3200 ISO läuft da in einer mässig beleuchteten Halle wenig.
Eine Methode ist Belichtungsmodus "S" (=die Belichtungszeit wird der Kamera vorgegeben, sie sucht sich dann die dazu passende Blende) und Vorgabe von z. B. 1/500stel Sek. Dann ausprobieren, bei welcher ISO-Zahl die Kamera in der Halle mit diesen Einstellungen (S, 1/500) auf rd. Blende 4,0 kommt. Auf diese ISO stellst du die Kamera dann ein.
Das Sigma blidet bei Blende F2,8 ziemlich weich (sieht dann etwas unscharf aus) ab - Blende F 4,0 ist da besser - ausserdem werden geringe Ungenauigkeiten bei der Entfernungseinstellung ausgebügelt bzw. du hast ein wenig Reserve, wenn das Licht im von dir gewählten Bildausschnitt schlechter sein sollte.
Wenn du damit etwas geübt hast kannst du vom Gefühl her über die Einstellräder (egal ob vorne oder hinten, bei "S" änderst du damit die Vorgabe für die Belichtungszeit) etwas mit der Belichtungszeit spielen. Also längere Belichtungszeit einstellen, wenn es sich um ruhige Situationen (das Pferd steht) handelt und/oder du eine kleine Brennweite eingestellt hast, kürzere Belichtungszeit wählen, wenn heftige Aktion angesagt ist und/oder du eine lange Brennweite eingestellt hast.
Ein Problem der A77 ist, dass sie bei hohen ISO-Einstellungen (ich finde 3.200 schon sehr hoch) zum Rauschen neigt, das heißt, die Bilder wirken schlimmstenfalls ein wenig so, als hättest du bei einem Schneegesöber (Helligkeitsrauschen) oder einem Konfettiregen (Farbrauschen) in der Halle fotografiert.
Natürlich kann man die Bilder nachträglich entrauschen - dann gehen allerdings feine Details verloren.
Auch ein beliebtes Mittel ist, die Aufnahme in der Auflösung zu beschränken. Das kann man schon in der Kamera einstellen (statt 24 MP eine Auflösung von 12 MP oder 6 MP wählen) oder nachträglich am PC mit einem beliebigen Bildbearbeitungsprogramm vornehmen.
Wenn du nur JPG (also nicht JPG+RAW) speicherst, kannst du das Bild nachträglich nicht mehr auf die volle Auflösung von 24 MP bringen, wenn du die geringere Auflösung schon in der kamera eingestellt hast.
Ob dir eine Auflösung von z. B. 6 MP reicht, hängt dann wieder davon ab, was du mit dem Bild anstellen möchtest. Für Ausdrucke in 13x18cm und mit geringen Abstrichen auch noch für 20x30cm reichen 6MP völlig aus. Eng wird es, wenn du aus dem Bild einen (leinen) Teil ausschneiden und "groß" drucken oder anzeigen möchtest.
Wenn ich es selbst zu entscheiden hätte, würde ich RAW+JPG speichern und für das JPG 6MP als Auflösung einstellen.
Wenn du noch nicht mit RAWs gearbeitet hast, lass die Einstellung für das JPG-Bild erst mal bei 24 MP und verkleinere die Auflösung nachträglich am PC (bitte bei JPG-Bildern immer nur mit einer Kopie des Orignalbildes arbeiten, damit du im Zweifel immer wieder darauf zurückgreifen und mit der Bearbeitung von vorne anfangen kannst).
Erst kommt die Baustelle "wie fotografiere ich, bis das "sitzt". Danach kann man sich dann ausführlich um die (auch RAW-)Bildbearbeitung kümmern.
Sofern du genügend Platz auf Speicherkarten und PC-Festplatte(n) hast, empfehle ich dir, jetzt schon in RAW+JPG zu fotografieren. Bildbearbeitung kannst du dann später immer noch vornehmen.
Eine weitere Methode bei der Aufnahme ist, die Kamera in den Sport (oder Aktion-)Modus einzustellen. Die Kamera wählt dann von sich aus möglichst kurze zur Brennweite passende Belichtungszeiten. Bei meiner kamera (A700) ist damit allerdings auch eine Beschränkung auf höchstens 400 ISO (=ISO-Automatik) verbunden, deshalb nutze ich "Sport" bei schlechten Lichtverhältnissen nicht. Sofern man bei der A77 die Vogabe für die höchstes ISO bei ISO-Automatik großzügig auf 3.200 oder 6400 ISO festlegen kann, spricht nichts dagegen, es damit auch bei "miesen" Lichtverhältnissen einmal mit der Einstellung "Sport" zu versuchen.

vlG

Manfred

holger-hb
03.01.2013, 17:20
...da hast du dir ja was feines ausgesucht.

Blitz scheidet hier schon mal aus, da du damit die Pferde nervös machen könntest.


Manfred

Puh, welch ausfühlicher Bericht.

Also, kleiner Blitz in der Halle ist eh nichts. manchmal fotografiert jemand mit einer professionellen Blitzanlage. Da sind dan 2 Blitze in den Ecken, die die ganze Halle beleuchten. Das ist für Dich dann nochmal nett, denn es könnte vorkommen, daß du genau dann mit hoher ISO etc. auslöst während der andere Fotograf gerade mit ISO 100 fotografieren kann.

Jedenfalls glaube ich, mit 1/500 zu hoch beim ISO zu müssen. Ich werde es aber an der 77 mal ausprobieren. Hatte das noch nicht.

RAW & Co. ist bestimmt die Lösung, aber nicht für mich. Ich brauche mäglichst viele out of cam Bilder und finde da schon auf einem guten Weg zu sein.

Wenn ich offizill mit im Ring stehe - also noch innerhalb der Bande bei Schauen, will ich mal an der 77 mit einem 50/1.4 mein Glück veruchen. Damit sollte das Problem mit der weichen Abbildung bei 2.8 und dem 70-200 gelöst sein. Obwohl den leuten das egal ist. Die freuen sich, daß jemand überhaupt brauchbare Bilder unter den Bedingungen hinbekommt.

Draußen bei Sonne kann das jeder.

mineral0
03.01.2013, 17:21
- Belichtungsmessung (beim braunen Pferd sehr schwierig)
- evtl. die Kamera auf 12 mp runterstellen

An holger-hb: Ich würde die Einstellungen einer a700 nicht einem a77-Besitzer empfehlen. Das sind ja doch zwei sehr verschiedene Kameras. Außerdem wollte ich wissen, warum die Belichtungsmessung bei einem braunen Pferd sehr schwierig ist und welchen Zweck das Runterstellen auf 12 mp erfüllen soll. Lg. Mandy

holger-hb
03.01.2013, 17:30
@mandy:

Warum bei braunen Pferd schwierig?: Stellst Du auf punktuelle Belichtung, ist die Umgebung überlichtet, nimmst du die Belichtung fürs Gesamtbild, ist das Pfed zu dunkel.

Warum sollten die Empfehlungen für die 77 anders sein, als für die 700?
Außer dem runterstellen auf 12 MP, was natürlich bei der 700 nicht geht, da müßte man dann entsprechend weiter runterstellen.

Was das Runterstellen bringt?: Weniger Rauschen, bei gleichem Bildausschnitt. Bestimmt hat das irgendwo schon so ein Pixelnerd unter Laborbedingungen ausprobiert ;-)

mrieglhofer
03.01.2013, 18:00
Von niedriger Auflösung halte ich nichts. Besser mit hohe Auflösung fotografieren, dann entrauschen und dann runterskalieren. Bei höherer Auflösung ist das Rauschen feiner und kann ´gut entfernt werden. Der Rest verschwindet beim Runterskalieren. Ich masche somit 24 MPIx Bilder und Output ist 6MPix, dafür aber in sehr guter Qualität.

Wenn die Belichtung gleich bleibt, hat eine automatische Einstellung im Regelfall wenig Sinn, außer dass die Helligkeit schwankt, was man bei Serien dann wieder ausgleichen muß. Daher alles manuell, Testfotos mit Histogramm abgleichen und dann lassen.

Nebenbei ist es egal, mit welcher Kamera man fotografiert. Wenn mans nicht kann, gehts mit keiner und sonst mit jeder.

holger-hb
03.01.2013, 21:04
Nebenbei ist es egal, mit welcher Kamera man fotografiert. Wenn mans nicht kann, gehts mit keiner und sonst mit jeder.

Meine Worte.

Ich stelle mal die These auf, daß Kameraentwickler mehr Geld und Zeit damit verschwenden, das Teil "laiensicher" zu machen, als mit der Optischen Qualität.

Ist wie bei den neuen Autos. Da werden 1000 Helferlein eingebaut, damit ja kein Wagen ausbricht, die Spur wechselt, er Schilder liest etc. etc. Stellt Euch mal vor wie leicht ein Auto wäre ohne den ganzen Kram.

Bei einer Spiegelreflex würde ich auch gerne mal wissen, wie hoch der Anteil der Entwicklung für Motivklingel & Co ist. Einiges ist ja sinnvoll, aber mal ehrlich: Gesichtserkennung etc. hat in einer sog. Semi-Profi Cam ja wohl eine untergeordnete Rolle.

Was aber zB bei der a77 ganz gut ist, sind die Nachtfotos frei Hand, HDR etc. Das nutze ich schon hin und wieder mal.

uscho
03.01.2013, 21:24
Vielen Dank für die ausführlichen und verständlichen Beschreibungen. Ich werde es demnächst ausprobieren. Da ich nicht in der Mitte der Halle stehe, sondern Zuschauer und absoluter Amateur bin und ich noch nicht das Auge für den richtigen Zeitpunkt habe um den Auslöser zu betätigen, muss ich mich noch mit manchen Dingen behelfen und hoffe durch Übung zukünftig besser und effektiver zu werden :) .

fhaferkamp
04.01.2013, 00:31
* verschoben ins SLT-Unterforum *

screwdriver
04.01.2013, 03:03
.... sondern Zuschauer und absoluter Amateur bin und ich noch nicht das Auge für den richtigen Zeitpunkt habe um den Auslöser zu betätigen, muss ich mich noch mit manchen Dingen behelfen und hoffe durch Übung zukünftig besser und effektiver zu werden :) .

Rechne mal gerne mit ein paar Monaten und mindestens 10.000 Bildern bis die Ergebnisse befriedigend oft so gut werden, wie du erwartest.

Je komplexer die Kamera ist, umso schwieriger ist es, die zu herrschen und mit dem Ergebnis zufrieden zu sein.

Sicher ist die A77 für die genannte Situation eines der besseren Geräte. Aber man sollte mehr als nur die Automatiken "beherrschen" wenn es ans Limit geht.
Die Sportfotografie in der schlecht beleuchteten Halle gehört durchaus zur "Hohen Schule" der Fotografire und man eignet sich das nicht in ein Monaten oder gar Tagen nebenher an.

So als Anregung: Ich würde die Entfernung manuell einstellen. Dann WEISST du vorher wo der Schärfebereich ist (z.B. mitte Gatter) und die Kamera "vergeudet" keine Zeit mit der Fokussierung, die dann u.U. auch noch daneben liegt.
Je nach gewünschtem Effekt oder der eigenen Position quer zum Gatter oder frontal dazu muss man etwas mit der Distanzeinstellung variieren. Je nach dem, wo der Schärfebereich GENAU sein soll. Der ist nämlich bei (nahezu) Offenblende und Tele SEHR gering.
WIE gering, kannst du z.B. hier: (click mich (http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm#Tabelle)) ausrechenen lassen damit du eine Vorstellung davon belommst. Ohne ein Mindestmass an Theorie geht's leider nicht. :lol:

Wenn du viele Sprünge hintereinander erwischen willst muss man sich die jeweilgen Positionen VOHER an der Entfernungsskala markieren und schnell genug einstellen.

Hilfreich ist dabei ein Objektiv- oder Fokussierhebel. Sowas (click mich) (http://www.enjoyyourcamera.com/Videozubehoer/Follow-Fokus/Follow-Focus-Universal-Objektivhebel-f-Objektiv-bis-100mm-Quenox::5499.html) zum Beispiel und ein Objektiv mit ziemlich grossem Einstellwinkel. D.h. einem möglichst grossen Drehbereich für die Entfernungseinstellung.
Was für die schnelle motorische Einstellung vorteilhaft ist, ist für die GENAUE und schnelle manuelle Einstellung der Entfernung zu filigran.

Weiter geht es mit der Fixierung der Blende auf ganz offen oder um 1 Blende abgeblendet.
Letzteres kommt der grösseren Schärfentiefe und einer insgesamt schärferen Abbildung zugute.
Dann macht man erstmal ein paar Probeaufnahmen mit Auto-ISO und automatischer Ermittlung der Belichtungszeit.
Je nach Erfordernis kann man dann auch noch hier an den Parrametern Drehen und gerne. die Belichtungszeit fest einstellen und zu guter Letzt auch noch die ISOs.
Tendenziell auf den ersten Blick etwas unterbelichtete Bilder lassen sich per Software relativ leicht aufhellen ohne Bilddetails zu verlieren. Anders als bei überbelichteten Bildern, wo man oft keine Details mehr retten kann.

Evtl. nimmt man gleich lichtsärkere (und bezahlbarere) Festbrennweiten mit z.B. 20, 28, 50, 135 und 200mm.
Den Bildausschnitt im Zweifelsfall lieber etwas grosszügiger wählen und anschliessend einen Beschnitt machen. Die 24MP der A77 bieten dafür genug Reserven.
Für die Darstellung auf einem Full-HD-Monitor oder einen Ausruck auf A4 mit 150 ppi reichen 2,1 MP.

Ein Stativ oder ein Einbeinstativ und am besten noch ein (Kabel-) Fernauslöser ist in der Halle praktisch Pflicht.
Mit Übung gelingen irgendwann auch Mitzieher mit etwas längerer Belichtungszeit.

padiej
06.01.2013, 02:23
Reithallen sind tückisch.

Gegenlicht, Kunstlicht, usw.

Meine Einstellungen :

Auslösepriorität
AF schnell
AF C
A Modus + 0,7 EV
Belichtung Mittelfeld
RAW
Oder wenn es für andere ist
JPEG 6 MP
ISO für 1/300
F 4 beim 70-200

LG Peter

mick232
06.01.2013, 15:13
Meine Meinung dazu: neben den genannten Grundeinstellungen (Blende, Verschlusszeit und damit auch ISO) in RAW fotografieren, dann holst du nämlich mehr raus. Lieber ein paar wenige gute und manuell nachbearbeitete Fotos als dreimal soviele, die nicht 100%ig scharf sind, der Weißabgleich nicht passt und rauschen. Denn genau diese Schritte wirst du noch machen müssen: schärfen, Weißabgleich anpassen, entrauschen sowie die Belichtung nachkorrigieren. All das geht bei RAW-Bildern weitaus besser.

Falling
06.01.2013, 15:38
Mit der ISO kannst auch bei der A77 beruhigt bis ISO800 gehen bei vollen 24mp ohne Rauschen.
Alternativ kannst auf auf 12mp und dann bis ISO1600 gehen.
Was dir besser gefällt.

Dann auf M gehen und zur Probe 1/250s einstellen.
Blende mußt du ausprobieren, am besten so das du noch etwas Spiel mit der ISO hast.
Damit solltest die Pferde im Sprung scharf kriegen.
Wenn nicht, dann mit der Blende runter oder ISO hoch.

Versuch mal die Einstellung "Objekt folgen" unter der "Fn" Taste


MfG
Falling

Neonsquare
06.01.2013, 19:11
Mit der ISO kannst auch bei der A77 beruhigt bis ISO800 gehen bei vollen 24mp ohne Rauschen.
Alternativ kannst auf auf 12mp und dann bis ISO1600 gehen.
Was dir besser gefällt.


Ich finde solche ISO-Empfehlungen immer etwas zu pauschal. So einfach ist es ja nicht unbedingt.

Gerade Anfänger neigen dazu in solchen Situationen unterzubelichten. So wird bei dem Geklammer aus möglichst niedrigen ISOs bei gleichzeitig notwendig kurzen Belichtungszeiten am Ende aus den empfohlenen und eingestellten ISO1600 recht schnell effektive ISO3200 oder ISO6400 und dann wird sich wieder gewundert, warum die Kamera bei ISO1600 schon so arg rauscht.

Gerade bei JPEG ist der Weißabgleich vielleicht falsch - z. B. zu warm. D. h. gerade der verrauschte Rotkanal ist stärker vertreten als z. B. der deutlich detailreichere Grünkanal. Nach einem Weißabgleich im Postprocessing steigt das Rauschen.

Der essentielle Grund, warum pauschale ISO-Empfehlungen jedoch problematisch sind ist ein anderer: Die Wahl der richtigen ISO ist Szenenabhängig (Motiv + Situation!). Bei z. B. einem Motiv aus dominierend helleren Tonwerten kann man leicht ein oder gar zwei ISO-Stufen raufgehen. Die Belichtungsmessung der Kamera misst die Szene aus; evtl. muss man noch per Belichtungskorrektur eingreifen, damit die hellen Tonwerte korrekt rüberkommen. Musste man so z. B. um 1 Ev höher korrigieren, dann steigt die Belichtungszeit auf das doppelte. Um dem entgegenzuwirken geht man auch eine ISO-Stufe rauf. Im Resultat wird dieses ISO3200-Bild ähnlich rauschen wie ein Bild mit vorwiegend mittleren Tönen bei ISO1600.

Ähnlich verhält es sich mit Motiven mit vorwiegend sehr dunklen Bereichen aber einem hellen Hauptmotiv. Das helle Hauptmotiv verträgt dank hoher Tonwerte auch höhere ISO-Stufen recht gut - die dunklen Bereiche können wiederum oft im Postprocessing noch abgedunkelt werden (Schwarzpunkt rauf). Im Resultat hat man ein recht rauschfreies (helles) Hauptmotiv und auch keine Probleme in den Schatten. Bei solchen Motiven finde ich ISO3200 an der A77 durchaus auch noch gut nutzbar.

Grundsätzlich kann man also sagen: Vor allem wichtige Motivpartien mit mittleren Tonwerten sollten korrekt belichtet sein (eher leicht überbelichten als unterbelichten). Wenn das bedeutet, dass man für die notwendige Belichtungszeit auf ISO3200 rauf muss, dann muss das eben sein.

Gruß,
[neon]

holger-hb
06.01.2013, 19:16
Moin,

das sind alles gute Tipps.

RAW ist aber echt nur was, wenn man sein Pferd ordentlich draufbekommen will und sich dann die Zeit nimmt, das Bild im Ruhe nachzubearbeiten.

Will man einen ganzen Tag zB 70 - 100 Pferde alle ordentlich haben und lebt nicht vom Fotografieren, sprich hat danach noch einen oder zwei Tage Zeit alles zu bearbeiten, ist es echt wichtig sich die Einstellungen so optimal wie möglich vorzubereiten.

Und: Halle ist nicht Halle. Da gibt es echte Höhlen. (Ich rede von Schauen für Ponies, da fehlt das Geld für Licht ;-)

Neonsquare
06.01.2013, 19:55
RAW ist aber echt nur was, wenn man sein Pferd ordentlich draufbekommen will und sich dann die Zeit nimmt, das Bild im Ruhe nachzubearbeiten.

Will man einen ganzen Tag zB 70 - 100 Pferde alle ordentlich haben und lebt nicht vom Fotografieren, sprich hat danach noch einen oder zwei Tage Zeit alles zu bearbeiten, ist es echt wichtig sich die Einstellungen so optimal wie möglich vorzubereiten.


Das ist ja letztlich das alte Thema RAW vs. JPEG - in dieser Form mal wieder mit dem RAW ist zuviel Arbeit Vorurteil :lol:.

Ich arbeite seit Jahren mit Aperture. Die Fotos werden einfach nur importiert - in den meisten Fällen ist gegenüber dem was bei JPEG rauskommt keine weitere Nachbearbeitung notwendig. Wo Arbeit notwendig ist, wäre sie auch beim JPEG notwendig - aber bei RAW gehts besser. Für bestimmte Looks gibt es außerdem noch Presets und man kann viele ähnliche Bilder sehr schnell gemeinsam anpassen. Müsste ich das alles per Bridge, CameraRAW und Photoshop machen, dann würde ich es jedoch auch lassen.

robd
08.01.2013, 14:29
Ich finde dafür Lightroom perfekt. Man schaut sich die Bilder ja sowieso nochmal an und kann sehr schnell und easy die RAW Bilder bearbeiten (auch per Voreinstellungen) und exportieren.
Ich arbeite noch mit Version 3.6 und habe noch nicht die 4er gekauft, brauche ich dafür aber auch nicht - die Ergebnisse sind super und es ist intuitiv, man ist schnell drin.

Um noch was zum Thema beizutragen: finds auch schwierig ein dunkles Pferd beim Springreiten zu fotografieren, habe viele Bilder wo alles stimmt, nur das Hauptmotiv zu dunkel war ;)
Kann jemand bestätigen bessere Ergebnisse OHNE Serienbilder zu erhalten? Habe das bisher nicht ausprobiert, sondern immer Serien gemacht, um nachher die Besten zu behalten.

tantrice
09.01.2013, 20:05
Vielen Dank für die ausführlichen und verständlichen Beschreibungen. Ich werde es demnächst ausprobieren. Da ich nicht in der Mitte der Halle stehe, sondern Zuschauer und absoluter Amateur bin und ich noch nicht das Auge für den richtigen Zeitpunkt habe um den Auslöser zu betätigen, muss ich mich noch mit manchen Dingen behelfen und hoffe durch Übung zukünftig besser und effektiver zu werden :) .

Lieber Uscho/in?!

2 Dinge nur angemerkt:
1. Bei der A77 hast du einen mörderserienmodus wenn du mit jpg fotografierst. Da kannst du eigentlich gar nicht mehr falsch abdrücken.
2. Du hast eine Semi profi kamera. Beschäftige dich mit ihr bzw lern mal wie sie so funktioniert. Ansonsten ist man als Hobbyfotograf mit einer Kompaktkamera viel besser aufgehoben.

Die Frage von dir zeigt dass du dich bis jetzt 0 mit Fotografie beschäftigt hast. Nimm dir die Zeit und lerne was verschluss blende und Iso ist. Mehr musst du gar nicht können. Wenn du die 3 Dinge kennengerlernt hast macht das fotografieren viel mehr spass und viele Fragen werden sich auflösen oder dir äusserst simpel erscheinen.

holger-hb
10.01.2013, 14:42
Moin,

Pferde am Sprung mache ich eigentlich nie per Serienbild. Man kann das genau wie beim Trab vorher abzählen und dann genau die Phase erwischen (die SLT77 löst so schnell aus - das geht super)

Der Nachteil vom Dauerfeuer ist neben der ganzen Löscherei auch, daß es Dir passieren kann, daß die Kamera zum nächsten Sprung noch nicht fertig ist mit dem Abspeichern.

Serienbilder sind bei tobenden Hunden etc. sehr nett, oder aber, du willst bei einem Sprung des Pferdes auch eine Serie abbilden.

GBayer
10.01.2013, 16:36
Ich finde solche ISO-Empfehlungen immer etwas zu pauschal. So einfach ist es ja nicht unbedingt.
[Viel Wichtiges unterschlagen]

Grundsätzlich kann man also sagen: Vor allem wichtige Motivpartien mit mittleren Tonwerten sollten korrekt belichtet sein (eher leicht überbelichten als unterbelichten). Wenn das bedeutet, dass man für die notwendige Belichtungszeit auf ISO3200 rauf muss, dann muss das eben sein.
Ich halte das für die gescheiteste Zusammenfassung zum Thema, was ich bislang gelesen habe. Verdient genau genommen eine Vollquote...

Servus
Gerhard

uscho
19.01.2013, 21:25
Hier ein Foto von heute. Unser Hund Fuego hatte viel Spass im Schnee.
1020/F11a.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162814)

robd
21.01.2013, 02:03
Hier ein Foto von heute. Unser Hund Fuego hatte viel Spass im Schnee.
1020/F11a.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162814)

Das ist doch ein top Foto.. sehr gelungen :)
Würdest du nun auch verraten mit welchem Modus du das Bild gemacht hast?
1/6400 sek hab ich in der Galerie gesehen - diese Geschwindigkeit kann man der A77 bei ISO 800 auch nicht jeden Tag "erlauben" ;)

padiej
21.01.2013, 02:21
Hier ein Foto von heute. Unser Hund Fuego hatte viel Spass im Schnee.
1020/F11a.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=162814)

12 Bs Modus. Da stellt sich die Sony A77 so ein. Meine macht das auf jeden Fall.

Reithalle ist ein M Thema.
Fenster-Kunstlicht - wenn auf der Bahn geritten wird, dann fotografiert man oft gegen Fenster.

Ich nehme 1/500, Blende auf (2,8-3,5), im M Modus suche ich die ISO Zahl, um meine Kinder gut am Pferd zu sehen. Wenn der Hintergrund weiß ist, soll so sein.

Reithalle ist nicht einfach.
http://www.flickr.com/photos/padiej/3262694441/

LG Peter

Neonsquare
21.01.2013, 03:36
Reithalle ist nicht einfach.
http://www.flickr.com/photos/padiej/3262694441/


Das Bild zeigt schon nach meinem Empfinden ungewohnt starkes Farbrauschen. Könntest Du mir das RAW für einen Versuch zur Verfügung stellen?

EDIT: Ich sehe gerade das Bild ist ja eigentlich von einer EOS 5D ich hatte implizit angenommen es wäre von der A77. Krass, dass die so Farbrauscht. Kannst mir - wenn Du möchtest trotzdem das RAW zukommen lassen - für den Versuch ist es eigentlich egal ob es eine Sony ist oder nicht.

Gruß,
[neon]

uscho
23.01.2013, 21:42
Noch einmal vielen Dank für die guten Erklärungen, Anregungen und Eure super guten Tipps!!! Ich werde sie am nächsten Wochenende in Münster versuchen umzusetzen. Ich habe aber noch eine wichtige Frage, was fokussiere ich bei einem sich bewegenden Pferd um das Pferd komplett scharf auf dem Foto zu haben? Wenn es von vorne auf mich zukommt die Stirn bzw. das Auge? Wenn es an der langen Seite (also seitlich ist) die Mitte des Pferdes?

holger-hb
24.01.2013, 00:04
Von der Seite wirst du nur die Mitte nehmen können, wenn du möglichst Format füllende Aufnahmen haben willst.

uscho
27.01.2013, 21:26
So, gestern hatte ich die Gelegenheit genutzt und geübt. Hier zwei Foto:
1024/M7.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163319)
Und noch eins:
1024/M16.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163320)

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße

Uli

screwdriver
27.01.2013, 23:16
So, gestern hatte ich die Gelegenheit genutzt und geübt. Hier zwei Foto:
1024/M7.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163319)
Und noch eins:
1024/M16.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163320)

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße

Uli


Die Bilder zeigen im Prinzip sicher genau das, was du wolltest und sind von der Belichtung und von der Fokussierung kaum zu beanstanden. Jedenfalls nicht in der gezeigten Grösse.
Mir perönlich sind die aber zu "eingefroren" und zeigen zu wenig Dynamik oder Emotion.

Ich hätte bei dieser Blendenöffnung mehr Hintergrundunschärfe erwartet.
Da gefällt mir der "graue Vorhang" in Bild 1 besser wobei der Pfeiler auch dort für mich störend wirkt.
Insgesamt solltest du evtl. dem Hintergrund mehr Beachtung schenken. Egal, ob du den ganz bewusst(!) einbeziehst oder ausblendest.

uscho
28.01.2013, 09:37
Volker, wie kann ich mit der Kamera den Hintergrund "bewußt" ausblenden, oder muss ich das hinterher durch die Bearbeitung durchführen? Ich hatte das Programm M gewählt und den Autofokus auf AF-C gestellt.

Alison
28.01.2013, 09:59
Hi Uli,

die sehen doch sehr gut aus! Besser wird es in einer Halle in der Regel nicht: du hast immer das Problem, dasd der Hintergrund meistens sehr unruhig ist. Man kann schauen, ob es eine bessere Stelle gibt und dann Fotos machen, wenn der Reiter da vorbei kommt, aber häufig gibt es die nicht, oder dort ist es dunkler oder das Pferd steht im falschen Winkel.

Hinzu kommt, dass die Reiter meistens auf dem Hufschlag bleiben und dann sind die nahe an der Bande. Die wird dann auch bei offener Blende recht scharf abgebildet, auch dass lässt sich nicht verhindern außer der Reiter tut einem dem Gefallen sich mal in der Mitte der Halle aufzuhalten.

Beim zweiten Bild hast du schön mitgezogen. Der Effekt ist zwar gering, wegen der recht kurzen Verschlusszeit, aber auch das finde ich richtig, denn ein Pferd ist nun mal kein Rennwagen und wird schnell über große Bereiche unscharf wenn die Zeiten länger werden.

Dein Weißabgleich ist sehr gelungen neutral, ich lasse es meist etwas wärmer aber das ist Geschmackssache.

Ja und die fehlende Dynamik: das ist nun mal Dressur und Schritt, das ist einfach nicht so dynamisch wie die Westernreiter :)

holger-hb
28.01.2013, 14:10
Moin,

ich finde die Bilder absolut i.O.

Den Hintergrund interessiert niemand bei Aktion Bildern.

Das kann man machen, wenn man Standbilder will und die macht man nicht in der Halle.

Sehr gut!

dasia
28.01.2013, 16:31
Das geht doch in die richtige Richtung. Die Technik hast du in den Händen. Noch mehr Üben, dann werden die Bilder reproduzierbar gut.
Wenn man Fotos auf deiner HP z.T. anschaut und das Resultat gestern, dann sind da Welten dazwischen in die positive Richtung!!! (Richtung professionelle Bilder für propessionelle HP)

Mir geht es ähnlich bei den Turnierfotos. Üben, Üben...


Grüsse

Dasia

screwdriver
28.01.2013, 18:50
Volker, wie kann ich mit der Kamera den Hintergrund "bewußt" ausblenden, oder muss ich das hinterher durch die Bearbeitung durchführen? Ich hatte das Programm M gewählt und den Autofokus auf AF-C gestellt.


Ich meine damit das Hintergrund-"Motiv".

Wenn man den Hintergrund schon nicht in der Unschärfe verschwinden lassen kann, sollte man den bewusster einbeziehen.
Angefangen mit einem "durchgehend" homogenen Hintergrund wie diesem grauen Vorhang oder einem Publikum mit mehr Elan :-)

Die massiven senkrechten Pfeiler mitten im Bild stören mein Empfingen für die ansonsten tendenziell vorwarts gerichtete Aktion der Pferde.
Klar, dass vieles vom den Standortmöglichkeiten abhängt, die man ggf. bewusst(er) auswählen und austesten sollte.

Ein Vorschalg hintendran. Mache Mitzieher mit der schnellen Serienbildfunktion. Wofür hat man die sonst? :).

Das erhöht zwar die Ausschussrate aber insgesamt erhöht das oft diie Ausbaute tatsächlich brauchbarer Bilder in bewegten Situationen.

ha_ru
28.01.2013, 19:50
Hallo,

im Einsatz der Technik bist du auf dem richtige Weg, auf den Hintergrund achten ist immer gut.

Wie man liest fängt dann der eigene Geschmack an. Ob mehr Dynamik, mehr Schärfe, mehr freistellen... Es muss Dir gefallen.

Hans

matti62
28.01.2013, 23:08
Hallo uscho,

diese Frage bewegt mich auch seit ich die Kamera besitze (ca. Weihnachten). Nur besitze ich ein SAL 16-105. Das hat bei weitem nicht die Lichtstärke des Sigmas bzw. lässt auch ziemlich schnell bzgl. der Blende nach und besitzt nicht gerade einen schnellen Fokus.

Um mal herauszufinden wo die Grenzen sind, war ich letzten Sonntag im Wildpark Pforzheim und habe versucht mit der Serienbildfunktion einen vollständigen Luchssprung aufzunehmen.

http://www.flickr.com/photos/92693673@N06/8425034444/in/photostream/

zeigt 7 Bilder aus den 12 Sequenzen. Es existiert jeweils ein RAW und ein JPEG Bild. Die Bilder sind Auszüge aus den JPEGs! Die Raws sind schlechter...

1/2 Stunde bei drei Wiederholungen. Es war bewölkt, gut der Schnee hat etwas aufgehellt. Aber alles in Allem für das Objektiv die wohl schlechtesten Bedingungen: Wald, kein gutes Licht, sehr schnelle Bewegungen, "viele Farben", hohe Kontraste und wechselnder Fokus, mal Sträucher vorne, mal Tier vorne...

Ziel: So scharf und hell als möglich, möglichst wenig Dynamik. Tiefenschärfe oder ähnliches war nicht gefragt.


Um das Rauschen weitgehend zu unterdrücken, habe ich die ISO auf 320 gestellt. Da die Gefahr bestand, dass ich nur Teile vom Luchs auf das Bild bekam, wenn ich eine zu hohe Brennweite einstellte (auch bezogen auf die Blende), wählte ich einen großen Ausschnitt (Brennweite 17mm!) und vorab unter Programm S eine Verschlußzeit von 1/1250). Ich ging mit der Belichtungskorrektur um 0,3 hoch. Das alles führte zu einer halbwegs passablen Blende von 4. Dann wechselte ich auf die Serienbildfunktion und prüfte ob die Verschlusszeit blieb. Sie wechselte leider (wer lesen kann, kann mehr...), so dass ich manuell den Standort verändern musste.

Messmodus stellte ich auf Mehrfeld und AF auf Spot ein. Ob das die richtige Einstellung war, wusste ich nicht, denn ich konnte ja nicht auf den sitzenden Luchs fokussieren. Hätte ich das getan, hätte ich den Ausschnitt während des Photografierens laufend verändern müssen. Das wäre bei der Schnelligkeit des Tieres und der Langsamkeit des Objektives nicht sinnvoll gewesen. Und das Tier war irre schnell. Ein Mitziehen wäre undenkbar gewesen...

Die Vorführung wurde dreimal wiederholt, beiliegender Sprung ist von allen das qualitativ beste Ergebnis, allerdings war mir der Luchs auch am Nächsten. Die Bilder stellen alle 100% Ausschnitte dar. Das Tier war schätzungsweise, bauchgefühlt ca. 10-15m entfernt? Ein Bild zeigt die gesamte Aufnahme.

Lasst Euch mal darüber aus. Was mir auffällt ist, dass trotz geringer Verschlusszeit die Bilder teilweise eine Dynamik beinhalten, die ich jetzt bei 1/1600 nicht erwartet hätte, vor allem die Zunahme der Dynamik bei 1/1250 - siehe Bild 6. Meine ich es bloß oder rauscht das Bild 6 oder liegt es eben an der geringeren Verschlußzeit?

Die Bilder erscheinen mir nicht vollständig scharf, was hätte ich wohl verändern müssen, damit diese scharf werden? Was wäre passiert, wenn ich die Brennweite erhöht hätte. Welche Auswirkung auf Blende, Verschlusszeit und auf die Schärfe der Bilder.:roll:

Was würde sich verändern, wenn ich auf Programm S gegangen wäre und den Bildfolgemodus auf Serienaufnahme Hi?:roll:

Das wird mein nächstes Test sein. :D

Aber eigentlich gar nicht so schlecht, wie ich zuerst dachte. Ich bin eher überrascht...
Was wären wohl die Ergebnisse mit dem Tamron oder Sigma 24-70 f2.8 oder mit Deinem Sigma oder dem entsprechend neuen Tamron. Das würde mich wirklich reizen. Wo sind die Unterschiede?

Gruß Matthias

Ich habe zu Weihnachten eine Sony A77 bekommen und möchte in der Halle Aufnahmen von Pferden beim Springen oder Dressurreiten aufnehmen. Im Auotmatikmodus sind die Fotos öfter unscharf. Welche Einstellungen und in welchem Modus kann ich auch bei schlechter Beleuchtung gute Fotos hinbekommen? Um zum richtigen Zeitpunkt die gewünschte Bewegung des Pferdes "einzufangen" benötige ich die schnellen Serienbilder.
Mein Objektiv ist ein Sigma 70-200, 1:2,8 Macro HSM

Blitz Blank
30.01.2013, 23:46
Die Bilder stellen alle 100% Ausschnitte dar. Das Tier war schätzungsweise, bauchgefühlt ca. 10-15m entfernt? Ein Bild zeigt die gesamte Aufnahme.

Ich gehe mal nur auf diesen Punkt ein, den "Rest" kannst Du Dir ja noch aneignen/anlesen :-)
Zunächst mal: Brennweite rauf und zwar soweit es geht, ohne daß das Motiv aus dem Bild springt.
Ab (ganz grob) 50 mm bist Du mit dem Objektiv eh bei f5,6 also kann man den Telebereich gleich ganz nutzen.
Die kleinere Blende muß dann entsprechend durch höhere ISO Einstellung kompensiert werden, solange, bis die Bewegungsunschärfe Deinen Vorstellungen entspricht. Das heißt noch nicht, daß man das Tier "einfrieren" muß, man kann im höchsten und stabilsten Punkt der Flugkurve auslösen und einen scharfen Körper (idealerweise Kopf) mit noch etwas bewegungs-unscharfen Extremitäten bekommen.

Das gibt insgesamt eine deutlich bessere technische Qualität als ein 100% crop.
Wenn die jpeg Bilder besser werden als die RAW Daten stimmt in aller Regel (ja, es gibt Ausnahmen, nein, die mag ich nicht diskutieren, wirklich nicht) der RAW Workflow bzw. Erfahrung damit nicht.

Frank

uscho
06.02.2013, 13:07
Am letzten Samstag hatte ich Gelegenheit zu üben und die Tipps von hier auszuprobieren. Hier ein Foto von dort:
1024/F_8a.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163956)

padiej
06.02.2013, 13:28
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=121841

Dieser Beitrag von Martin ist sensationell !

In Kombination mit Lightroom kann man auch mit der A77 tolle High ISO Bilder machen.

lg Peter

uscho
06.02.2013, 14:59
Peter, danke für den Hinweis. Ich habe mir Lightroom erst einmal als Testversion runtergeladen, da ich sonst die Fotos mit CS5 und Photoshop Elements 11.0 bearbeite.

Ich habe es jetzt auf die Schnelle nachbearbeitet und nun sieht es so aus:
1024/F_8-Bearbeitet.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163959)

Und noch ein weiteres Mal bearbeitet und die schiefe Bande begradigt:
1024/20130202-F_8-Bearbeitet.jpg
-> Bild in der Galerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=163961)