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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildbearbeitung wie im SW-Labor möglich?


Augenwild
27.10.2004, 23:08
Hallo,

wer kann einem in der digitalen Bildbearbeitung unbeleckten, der jedoch langjährige Erfahrung im SW-Labor hat, folgende Fragen beantworten:

- gibt es ein Bildverarbeitungsprogramm mit dem man entprechend den Gradationsstufen den Kontrast beeinflussen kann?

- kann man Gradationsreihen erstellen? Ich will schließlich die hellsten Licher rein weiß und die dunkelste Ecke rein schwarz haben.

- gibt es die sw-Effekte wie Runzelkorn, Solarisation, Litfilm ...

- Kann man partiell abwedeln (für einen Teil des Bildes eine andere Belichtung wählen) oder ist dies nicht möglich, da der Kontrastumfang der Kamera nicht erheblich über dem Kontrastumfang des zu verarbeitenden Fotopapiers liegt (bei SW analog, hat das Negativ einen erheblich höheren Kontrastumfang als das Papier), bzw. kann man eine RAW Datei unterschiedlich "belichten"?

- Kann meine alten SW Negative, wenn ich sie scanne, im Rechner in Positve verwandeln?

Das wärs mal für den Anfang und hoffe auf erhellende Antworten

Grüße
Augenwild

andys
27.10.2004, 23:20
Hallo Augenwild,

du stellst die Frage falsch herum. Wenn du dich in der Bildbearbeitung auskennst, arbeitest du flexilbler, als es im Fotolabor je möglich war. Du musst das Problem vom Ausdruck her aufzäumen. Du musst fragen, on du das in SW ausdrucken kannst, was du auf dem Monitor siehst. Da liegt das Problem. Es ist äußerst schwierig digital das auszudrucken, was du auf Barytpapier erreichst hast und noch schwieriger, wenn du von 2 Schalen oder 3 Schalen Entwicklung ausgehst.

doctorWu
28.10.2004, 12:00
Hallo Augenwild,
da ich früher auch mit Entwickler und Fixierer gepanscht habe, kann ich Dir sagen: Photoshop - es muss gar nicht die aktuellste Version sein, schon 5.5 hat alles was Du brauchst und müsste auf Ebay günstig zu bekommen sein.

Gradation: Du kannst die Härte direkt durch ziehen an den Gradationskurven beeinflussen, oder über "Tonwertkorrektur", dort kannst Du auch Schwarz- bzw Weisspunkte setzten und so die Stellen mit reinem Schwarz, reinem Weiss und mittlerem Grau definieren.

Klar gibts Kornfilter, Störungsfilter, Rasterung, Solarisation, unscharf Maskieren und viel viel mehr, ich habe mich von Anfang an (und das ist über zehn Jahre her) richtig "zuhause" gefühlt in Photoshop. Abwedeln und Nachbelichten kannst Du auch wie ein Weltmeister, mit einem großem Unterschied: Du kannst über die Protokolldatei alle Schritte wieder rückgängig machen bzw die Veränderung nochmal beobachten.

Negative können umgekehrt werden, Coloration oder Tönung geht, eigentlich alles, was Du Dir erträumst, ist möglich. Einziger Nachteil: Ausdrucke werden nie an die Qualität eines Barytpapiers kommen, aber es gibt gute Fotopapiere zum Druck von Tetenal, Ilford etc..

Gruß,
Manfred :)

andys
28.10.2004, 12:30
Winsoft hat den Epson 2100. Er (der Drucker, nicht Winsoft) soll für Graustufen sehr gut sein. Vielleicht kann er nochmal was zu sagen. Herr Simon vom Bilddienstleister hier kann vielleicht auch noch was sagen, wie es bei Ihm mit SW aussieht. Professionell geht es auf jeden Fall mit Iris Printern. A3 liegt da bei 40 Euro.
Es gibt dann noch Alternativen, indem man in manchen Epson Druckern die Farbpatronen mit SWpatronen austauscht. Wenn auch dafür Interesse besteht, such ich normal Infos raus.
Sonst einfach mal "fine print" googeln.

Simon
28.10.2004, 13:29
Herr Simon vom Bilddienstleister hier kann vielleicht auch noch was sagen, wie es bei Ihm mit SW aussieht.

In Bezug auf Schwarzweiß-Bilder haben wir unseren Service dahingehend erweitert, dass alle SW-Bilder getrennt von den Farbbildern hergestellt werden. Dabei verwenden wir für jedes Papier ein individuelles SW-Profil, um neutrale SW-Bilder ohne Farbstich zu erzielen.
Wichtig ist hierbei, dass die Bilder als reine Graustufen-Datei vorliegen, d. h. nicht als RGB-Datei (auch wenn diese nur Graustufen enthält), da sie sonst automatisch bei den Farbbildern landen.

Zur Bearbeitung in Photoshop usw. kann ich noch sagen, dass man - gerade in Bezug auf Gradation, Helligkeit, Kontrast etc. - darauf achten muss, dass man nicht irgendwo "Farbkanten", also harte Übergänge zwischen den einzelnen Flächen (z. B. im Himmel) erhält. Je nach Bildschirmeinstellung fallen diese Stellen bei der Bearbeitung nicht so sehr auf - auf dem fertigen Papierbild sieht man diese Übergänge aber meistens sehr gut.

Viele Grüße,
Simon

andys
28.10.2004, 13:58
Wichtig ist hierbei, dass die Bilder als reine Graustufen-Datei vorliegen, d. h. nicht als RGB-Datei (auch wenn diese nur Graustufen enthält), da sie sonst automatisch bei den Farbbildern landen.

Viele Grüße,
Simon

gut ist ja, dass ich das angefragt habe. Ich hätte jedem gesagt, Labore wollen RGB Bilder.
Wie sieht es denn mit 16 Bit aus?