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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kontast wirklich erhöhen bei der A2 ?


Olli#16
22.10.2004, 09:04
Hallo Leute.

Ist es wirklich besser, den Kontast zu erhöhen?
WINSOFT empfielt ja, die Einstellung auf +2 zu stellen.

Mir ist aufgefallen, das es recht schwierig ist, bei sonnigem Wetter eine optimale Belichtung bei Landschaftsaufnahmen hinzubekommen.

Oft erscheint mir zb. der Himmel sehr hell (fast Weiß), statt blau. Erst wenn ich die Belichtung etwas runternehme, sind die Blautöne und auch eventuell vorhandene feine Wolkenstukuren schön zu erkennen. Leider ist dann der Rest etwas zu dunkel.

Daraufhin habe ich ein bisschen mit den Kontrast-/Filter und Farbeinstellungen experimentiert. Dabei ist mir aufgefallen, das bei einer reduzierten Kontrasteinstellung auch noch Schleierwolken zu erkennen waren, die bei der WINSOFT-Einstellung im einheitlichem Weiß "untergegangen sind.

Deshalb die folgenden Fragen:
- Wird durch die Erhöhung des Kontastes, der zu Verfügung stehende "Farbraum" reduziert?
- Werden damit helle (dunkle) Farbnuancen nicht vorschnell als weiße (schwarze) Fläche interpretiert?
- Wäre im Umkehrschluß nicht eher eine Reduzierung des Kontrasts sinnvoll?

Mich würden Eure Meinungen/Erfahrungen zu dem Thema wirklich sehr interessieren.

Bis dann, Olli

PeterHadTrapp
22.10.2004, 09:40
Moin Olli

Deine Frage kann ich mit einem klaren JEIN beantworten. Jede sog. "Grundeinstellung" krankt an der Tatsache, dass sie niemals jedem Motiv und jedem Licht gerecht wird.

Was macht die Kontrastanhebung: Sie macht dunkles dunkler und helles heller. Grundsätzlich führt also jede Kontrastanhebung zu der verstärkten Gefahr von abgesoffenen Schatten und ausgefressenen Lichtern. Meine Erfahrung ist: in Kombination mit Belichtungskorrektur -0,5 bis -0,7 hast Du in den Lichtern bei "normalen" Motiven soviel Reserven, dass es noch meistens gutgeht. Aber bei eh schon starken Kontrasten durch Motiv oder Licht (z.B. starkes Sonnenlicht) Mittagszeit, kann es zu Überstrahlungen bzw. Schwarzflächen kommen.
Wenn Du also ein Motiv (oder eine Lichtsitutation) hast, die sehr hohe Kontraste aufweist macht eine Anhebung des Kontrastes keinen Sinn, eher eine Minuskorrektur.

Die Grundeinstellungen von Winsoft sind sicher dafür gut, wenn man mit der Cam anfängt erstmal Ergebnisse zu erzielen, die ohne Bildbearbeitung erstmal gut aussehen, also schön gesättigte Farben aufweisen und nicht flau wirken (also ordentlich Kontrast haben). Wenn man allerdings ein Gefühl für die Cam bekommt (und da scheinst Du grade dabei zu sein), dann entwickelt man eigene Erfahrungen, je nach Licht und Motiv. Und eine Kontrast- und Farbkorrektur in der EBV ist immer besser als das der Cam zu überlassen, denn in der EBV hast Du die Kontrolle darüber, ob es irgendwo ausfrisst oder zuläuft.

Mit der Farbkorrektur Col+2 verhält es sich genauso. Auch hier besteht die Gefahr, dass durch zu hohe Sättigung Bildbereiche die feine Zeichnung verlieren und (beispielsweise bei Blumenbildern) einheitlich rot erscheinen.

Also ruhig probieren und eigene Einstellungswerte nach eigenem Gefühl erarbeiten - kost ja auch nix und macht Spaß.

hbert
22.10.2004, 09:46
Wie Peter schon schreibt, gibt es keine pauschal richtige Einstellung für alle Situationen.
In der Tat ist es schwierig bei viel Licht korrekt belichtete Landscapes hinzubekommen. Das liegt daran, das die Automatik die gesamte Lichtmenge zur Berechnung heranzieht. Und ein sonniger Himmel sorgt da oft für Unter- / Fehlbelichtung (ähnlich wie Schnee im Winter).

Mein Tip: Laß die Kamera ruhig etwas unterbelichten! So bleiben dir Himmelsstrukturen und Farben erhalten. Den Rest kannst du dann (z. B. mit der 50%-Grau Methode) nachbessern.

Die eleganteste Lösung wäre natürlich ein Grauverlaufsfilter. Dessen Einsatz ist aber Übungsbedürftig und eignet sich nicht immer.

Peanuts
22.10.2004, 10:03
Hallo Leute.

Ist es wirklich besser, den Kontast zu erhöhen?
WINSOFT empfielt ja, die Einstellung auf +2 zu stellen.
...

- Wäre im Umkehrschluß nicht eher eine Reduzierung des Kontrasts sinnvoll?

Ich halte die Erhöhung des Kontrasts für gefährlich. Das kann bei kontrastarmen Motiven zwar den Bildeindruck verbessern, aber man schränkt den Dynamik-Umfang der Kamera von vorne herein ein. Bei kontrastreichen Motiven beisst's einen dann.

Ich arbeite bevorzugt in RAW, immer dann, wenn ich keine hohen Bildraten brauche. Meine Bilder bearbeite ich mit Photoshop CS und ich kann mit Hilfe des PS RAW-Konverters den Kontrast, die Helligkeit, Weissabgleich etc. nachträglich und individuell festlegen. Man kann auch an einer Musteraufnahme die Einstellungen optimieren und dann mit ein paar Mausklicks für beliebig viele andere Aufnahmen übernehmen.

Der Witz dabei ist, dass die Einstellungen die RAW-Datei selbst nicht verändern, d.h. man kann die Einstellungen jederzeit rückgängig machen.