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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Capture One vs. Lightroom


About Schmidt
25.09.2012, 17:47
Ich besitze keines der Programme, hatte aber in erwägung gezogen, mir Lightroom zuzulegen.

Wer hat beide Programme, wer kann vergleichen und wer ist bereit, mir das hier zu erläutern. Klar, ich könnte mir beides als Testversion downloaden. Nur bis ich mir das alles erarbeitet habe, ist die Testzeit vorbei. Da setze ich lieber auf eure Erkenntnisse. ;)

CO soll ja einer der besten Raw-Konverter auf dem Markt sein.

Ich danke euch im Voraus
Wolfgang

alberich
25.09.2012, 22:26
60 Tage für C1 sind doch sehr komfortabel um einen umfassenden Eindruck zu gewinnen. :)

Und selbst wenn Du hier jetzt zahllose Erkenntnisse geliefert bekommst, am Ende wirst Du dennoch mit beiden Programmen ein wenig Zeit verbringen müssen, denn die Antwort ist natürlich wie immer: "Die einen sagen so, die anderen so."

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass man sehr wohl beide Programme gleichermaßen empfehlen und auch parallel benutzen kann. Sie haben beide Ihre Stärken.
Für mich als langjährigen und hauptsächlichen C1 Nutzer stehen die interpretierten Farben immer noch an erster Stelle. Durch die hervorragenden Profile besitzen die in C1 entwickelten Bilder die meines Erachtens größte Natürlichkeit und wirken am wenigsten "digital".
Lightroom hat mit der neuen ACR Engine einen sehr potenten RAW-Konverter unter der Haube, der nahezu keine Wünsche offen lässt. Es gibt Verlaufsfilter und und. Alles Dinge, die C1 noch nicht bietet und wenn dann nicht so angenehm zu bedienen.
Am Ende bleiben für mich die Bilder aus C1 aber einfach feiner, stimmiger und weniger "laut". Das Rendering ist in beiden auf absolut hohem Niveau.
Lightroom punktet natürlich bei den zusätzlichen Funktionen abseits der schieren Entwicklung. Datenbank, Verwaltung, Fotobücher etc pp.
Da streckt C1 einfach alle Viere von sich. C1 konzentriert sich mehr oder minder voll auf die Entwicklung. Auch aus diesem Grunde verwenden viele beide Programme. Lightroom als Bildverwaltung und C1 als Entwickler.

Wenn es also um ein stimmiges und leistungsfähiges Gesamtpaket für die Bildbearbeitung und -verwaltung geht dann ist man mit Lightroom sicher mehr als nur gut bedient. Geht es um die allerfeinsten Details und ein Höchstmaß an Kontrolle dann ist C1 meines Erachtens eher zu bevorzugen. Es gibt z.B. auch eine Funktion mit der man sich für seine Objektive Profile erstellen kann, die dann Vignettierung und sensorbasierten ColorCast beheben. Auch der ColorEditor in C1 ist absolut unschlagbar. Diese Funktionen sind aber auch wiederum nur in der Pro Verison enthalten. Das ist aber sicher nicht für jeden wichtig oder gar nötig.

Und um die Verwirrung komplett zu machen.
Manche Bilder entwickle ich auch in Lightroom, da das Ergebnis das ich erreichen möchte mit Lightroom besser zu realisieren ist.

Und jetzt sind wir genau da, wo zu Beginn schon verortet.
"So oder so". Beide Wahlmöglichkeiten sind sehr wohl nachvollziehbar und auch schlüssig. Es kommt auf Deine Präferenzen an und dafür musst Du dir einfach beide Programme ansehen. Mal ein RAW im einen Programm entwickeln und dann im anderen. Vergleichen mit welchem Du besser arbeiten kannst, welches dir schlüssiger und so weiter und so fort......Du bleibst also am Zug.
:)

hennesbender
25.09.2012, 22:35
Besten Dank für die kurze Zusammenfassung. Mir war schon im Groben nicht ganz klar, welchen Funktionsumfang C1 hat (Datenbank usw.).

alberich
25.09.2012, 22:48
Besten Dank für die kurze Zusammenfassung.

Keine Ursache.
Ich könnte noch ewig weiter schreiben. Bei Programmen die einen über viele Monate, gar Jahre fordern um sie wirklich im Detail zu verinnerlichen, um eben dann auch wirklich mit ihnen arbeiten zu können und nicht nur ihnen bei der Arbeit zuzusehen, kann man seitenweise Details herausarbeiten.
Wenn spezielle Fragen sind kann man da sicherlich auch gesondert noch drauf eingehen, aber so ist das Thema einfach zu komplex. Da verliert man sich einfach und den Überblick gleich mit. :)

hennesbender
25.09.2012, 22:57
Also in Lightroom bin ich ja soweit firm. Ich hatte nur 0 Überblick über Capture One. Ich werde auch bei meinem LR bleiben. Irgendwelche Möglichkeiten entdeckt man auch da ja immer wieder. :)

alberich
25.09.2012, 23:46
Ich werde auch bei meinem LR bleiben.
Das ist auch eine gute Entscheidung. Es kommt nicht immer darauf an, das angeblich "Beste" zu haben, sondern oftmals entscheidet über Wohl und Wehe eben auch, womit man wie gut arbeiten und Ergebnisse erzielen kann. Was nützt es einem ständig den Software-Hopser zu geben und am Ende versteht man keines der Dinger richtig. Damit hat man am Ende mehr verloren als gewonnen. Was man gut beherrscht ist in der Regel sinnvoller als irgend etwas mit mehr Funktionen, von denen man aber keine Ahnung hat. Und sooo weit auseinander ist das Zeug ja alles am Ende nicht. Ähnlich wie bei den Kameras, Profi-Bügelstationen oder Nasenhaarschneidern. Das ist dann eher mehr eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Anforderungen. Lightroom ist super und C1 eben auch.
:D

hennesbender
26.09.2012, 00:00
Beim Nasenhaarschneider wollte ich jetzt allerdings mal in ne höhere Drehzahlklasse aufsteigen...

Hansevogel
26.09.2012, 13:03
Es kommt nicht immer darauf an, das angeblich "Beste" zu haben, sondern oftmals entscheidet über Wohl und Wehe eben auch, womit man wie gut arbeiten und Ergebnisse erzielen kann.
...
...
Das ist dann eher mehr eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Anforderungen.
Genau darum verwende ich seit Jahr und Tag RawTherapee, z.Zt. Vers. 4.0.9.138.
Wenn man sich eingehend damit beschäftigt, genügt ein Blick auf die RAW-Vorschau und man benutzt (meistens) das richtige seiner selbsterstellten Entwicklungsprofile und hat noch alle Feintuningmöglichkeiten.

Alles eine Frage der Gewohnheit. :D

Gruß: Joachim

Itscha
26.09.2012, 13:18
Meine, möglicherweise von Unzulänglichkeit geprägte (;)) Meinung: Mir ist LR von der Bedienung her irgendwie eingängiger. Was aber sicher auch damit zu tun hat, dass ich PS Cs und Elements recht gut kenne. Mit C1 bin ich bedienmäßig nie wirklich warm geworden. Die Ergebnisse aus LR finde ich meist besser als die aus C1, was aber sicher auch an der Möglichkeit liegt, bei LR mit Verlauffiltern zu arbeiten (oder an meinem rumpeligen Umgang mit C1). Das kann manchmal sehr hilfreich sein. Da stößt man bei C1 schon eher mal an die Grenzen.


Beim Nasenhaarschneider wollte ich jetzt allerdings mal in ne höhere Drehzahlklasse aufsteigen...

Nasenhaare reisst man aus, Du Memme ;)

teefit
26.09.2012, 13:52
Genau darum verwende ich seit Jahr und Tag RawTherapee, z.Zt. Vers. 4.0.9.138.
Wenn man sich eingehend damit beschäftigt, genügt ein Blick auf die RAW-Vorschau und man benutzt (meistens) das richtige seiner selbsterstellten Entwicklungsprofile und hat noch alle Feintuningmöglichkeiten.

Alles eine Frage der Gewohnheit. :D

Gruß: Joachim

Und des Preises :D

Ich bin von RawTherapee auch komplett begeistert, nicht nur zum Entwickeln sondern auch zum Verwalten! (Bewertung, Farbmarkierung usw...)

RainerV
26.09.2012, 13:54
In meinen Augen besteht ein wesentlicher Unterschied der beiden Programme im Funktionsumfang. Viele Leute werden LR zur Bearbeitung, Verwaltung und Präsentation ihrer Bilder kaum "verlassen", alles ist vorhanden. Capture One ist hingegen in erster Linie ein Konverter. Verwaltung und Präsentation der entwickelten JPGs oder TIFFs wird man in der Regel mit anderen Tools vornehmen, wobei im Bereich Verwaltung und Präsentation Capture One durchaus im Laufe der Versionen einiges an Funktionalitäten bekommen hat.

Ansonsten gibt es auf der Phase One Seite eine ganze Reihe recht informativer Videos und insbesondere der "Professor´s Blog" behandelt auch fortgeschrittenere Themen. Man kann nämlich durchaus auch solche Dinge wie einen Verlaufsfilter in gewissem Maße nachbilden.

Capture One bietet in der Pro-Version eine sehr komfortable Farbstichkorrektur (Stichwort: Weitwinkelobjektive an der Nex), die es ansonsten nur noch weit weniger komfortabel im freien Tool Cornerfix gibt und man kann sogar recht erfolgreich mittels entsprechender Profile Sensorschmutz aus den Bildern "rausrechnen" lassen. Mit in der Regel weitaus besseren Ergebnissen als mit der manuellen Staubkorrektur, die es natürlich auch gibt. Das gibt es bei der Konkurrenz sonst auch nirgends.

Rainer

About Schmidt
26.09.2012, 18:50
Ich danke euch für eure Hinweise.

Auch der gut gemeinte Hinweis, dass man es ja 60 Tage lang testen kann! Natürlich kann ich das. Aber ich merkte sehr schnell, dass Cap. One für mich nicht so intuitiv ist wie Lightroom, warscheinlich, weil ich schon seit Vers. 5 mit PSE arbeite. Was man C1 zugestehen muss ist, dass es sehr professionell ist. Allerdings für mich scheinbar nicht das richtige Werkzeug, da es mich ehrlich gesagt überfordert. Dies auch der Grund, warum ich den großen Photoshop nicht verwende, das gebe ich gern zu.

Gruß Wolfgang