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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kamerainterne Belichtungskorrektur


masquerade
19.09.2012, 00:30
Hallo,
meine Frage ist, was macht eigentlich die Kamerainterne Belichtungskorrektur?
wenn ich sie z.B. auf +5 stelle um eine helleres Bild zu erreichen. Ich denke sie erhöht die Empfindlichkeit des Sensors, aber wie? Wird das Bild genauso als hätte man die ISO-Zahl hochgedreht? Oder eher als zieht man z.B. in Lightroom die Helligkeit hoch?
Die frage ist mir heute gekommen als ich die Belichtungskorrektur benutzt habe, ich konnte aber bei meinen Recherchen nichts wirklich aussagekräftiges finden. Danke schonmal für die Antworten:-)

...Gruß Michael...

fbe
19.09.2012, 05:23
Ich denke sie erhöht die Empfindlichkeit des Sensors...

Jein. Das kannst Du einfach ausprobieren.

ISO fest einstellen - sagen wir 200, Wahlrad auf A, dann wird für die Belichtungskorrektur die Verschlusszeit entsprechend korrigiert.

ISO fest einstellen - sagen wir 200, Wahlrad auf S, dann wird für die Belichtungskorrektur die Blende entsprechend korrigiert.

Stellst Du ISO auf Auto, dann kann auch die Empfindlichkeit des Sensors (genaugenommen ein Umrechnungsfaktor beim Auswerten der Sensordaten, denn die Empfindlichkeit des Sensors kann man nicht ändern) in die Korrektur einbezogen werden.

About Schmidt
19.09.2012, 07:44
Also ich arbeite fast ausschließlich mit P (Programmshift) und Belichtungskorrektur. Selten wird ein Bild ohne gemacht.

Wenn ich ein Motiv sehe, beurteile ich zuerst die Blende, die ich brauche. Dann kontrolliere ich die Belichtungszeit und wähle je nach bedarf eine höhere- oder eine niedrigere ISO. Dann kommt das eigentliche Licht an die Reihe. Bei starkem Gegenlicht, das heißt wenn teile des Bildes "abzusaufen" drohen, oder wenn Lichter "ausfressen" dann setze ich die Belichtungskorrektur +/-ein. Hier bleibt mir dann die vorgewählte Blende erhalten, nur die Belichtungszeit wird länger oder kürzer, was man auch Manuell ändern könnte, nur so geht es für mich schneller, ich muss nicht mal die Kamera vom Auge nehmen.

Bei Einstellung A oder S ist es wie von fbe beschrieben, im M Modus ändert die Bel. Korrektur rein gar nichts. Übrigens ändert sie auch nicht die Empfindlichkeit des Sensors oder die ISO.
Normalerweise verändern alle Automatiken (P,A,S) beide Werte (Blende,Zeit) immer Parallel. Änderst du die Blende um ein Wert, so steigt oder fällt, je nach welcher Richtung du die Blende geändert hast, auch die Zeit. Veränderst du die Zeit, geschieht das gleiche mit der Blende.

Eine Belichtungskorrektur greift hier ein. Du veränderst die Blende sagen wir von 5,6 auf 8, so müsste die Zeit von 1/250 auf 1/125 fallen. Stellst du nun die Belichtungskorrektur auf -1 so erhältst du bei gleicher Blende ein Wert von 1/250, das heißt, dein Bild wird insgesamt dunkler. War aber dein Belichtungsmesser durch eine bestimmte Lichtsituation "abgelenkt" und das Bild wäre so zu hell geworden, so erreichst du nach der Belichtungskorrektur nun ein optimal belichtetes Bild.

Warum probierst du es nicht einfach mal aus, kostet im Gegensatz zum Film ja nichts und du siehst das Ergebnis direkt vor dir.

Gruß Wolfgang

fhaferkamp
19.09.2012, 09:56
Hallo,
meine Frage ist, was macht eigentlich die Kamerainterne Belichtungskorrektur?
wenn ich sie z.B. auf +5 stelle um eine helleres Bild zu erreichen. Ich denke sie erhöht die Empfindlichkeit des Sensors, aber wie? Wird das Bild genauso als hätte man die ISO-Zahl hochgedreht? Oder eher als zieht man z.B. in Lightroom die Helligkeit hoch?
Die frage ist mir heute gekommen als ich die Belichtungskorrektur benutzt habe, ich konnte aber bei meinen Recherchen nichts wirklich aussagekräftiges finden. Danke schonmal für die Antworten:-)

...Gruß Michael...

Hallo,

die kamerainterne Belichtungskorrektur kannst Du Dir vereinfacht so vorstellen, als ob der tatsächlich gemessene Lichtwert (http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtwert) einfach um den eingestellten Wert der Belichtungskorrektur korrigiert wird. Zu beachten ist die Richtung der Korrektur: Ein positiver Korrekturwert führt zu einer helleren Belichtung, also muss man eine geringere gemessene Helligkeit (kleinerer Lichtwert) annehmen. Dieser Zusammenhang hat seine Ursache darin dass die Belichtungskorrektur anhand von Blendenwerten eingestellt wird und die Blendenzahlen größer werden, wenn weniger Licht durch die Blende gelangt.

Je nach eingestelltem Programm (P,A,S,Auto) wird dann eben eine passende Kombination von Belichtungsparametern gewählt, die diesem angepassten EV-Wert entspricht.

Beispiel:
Die Kamera misst eine Helligkeit von 3 EV. Du stellst eine Belichtungskorrektur von +1 Blende ein. Angenommen es ist ISO 100 und A mit Blende 2,8 eingestellt. Dann entspricht die gemessene Helligkeit der Kombination 1s bei Blende 2,8 (siehe Tabelle im Link zum Lichtwert). Mit der Belichtungskorrektur geht die Kamera jedoch von 2 EV als korrigiertem Messwert aus. Das entspricht dann 2s bei Blende 2,8, das Bild wird also länger belichtet und im Vergleich zur Originalmessung 1 EV heller.

masquerade
19.09.2012, 11:36
ok, danke:top:
ehrlich gesagt, hab ich noch gar nicht darauf geachtet, ob mit der Belichtungskorrektur Blende oder Zeit verstellt werden:oops:
Also ist die Korrektur eigentlich nur eine Vereinfachung der Einstellung im jeweiligen Modus in dem man sich befindet, man könnte also z.B. auch "manuell" die Belichtungszeit verlängern oder oder eine größere Blendeneinstellung verwenden und würde zu selben Ergebnis (helleres Bild) kommen.

...GRuß Michael...

BadMan
19.09.2012, 11:42
man könnte also z.B. auch "manuell" die Belichtungszeit verlängern oder oder eine größere Blendeneinstellung verwenden und würde zu selben Ergebnis (helleres Bild) kommen.

Richtig

steve.hatton
19.09.2012, 11:46
Genau, so kannst DU das ganze auch mal testen.

Stell manuell die Werte Belnde und Zeit "richtig" ein und das Diagramm der Belichtung unten im Display ziegt dir 0 an, dann passt die Belichtung eigentlich. Wenn Du jetzt Blende oder Zeit änderst verschiebt sich die Belichtung entweder ins Minus oder Plus.

Arbeitest Du nicht in M sondern P.A.S. so geschieht das umgekehrt, die Kamera errechnet den "richtigen" Wert und Du manipulierst mit der Belichtungskorrektur.

BEispiel: Wenn Du einen Vogel vor grauem Himmel photographierst wird die Kamera wohl unterbelichten, weil meist der Großteil des Bildes Himmel ist und die Kamera dies so als optimal sieht. Du willst aber den Vogel optimal nicht den Himmel, also + 0,7 oder sogar mehr. Himmel wird überbelichtet, aber der Vogel richtig.

masquerade
19.09.2012, 11:56
Alles klar,
dann hab ichs kapiert;):top:

...GRuß Michael...